Der Klaus Schulze Sound / Diverse Soundfragen

Sven Blau

Sven Blau

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Hallo,

kann mir jemand verraten, wo ich (möglichst freeware) Samples oder sounds herbekomme, die diesen tollen Chören nahekommen, die Klaus in letzter zeit bei seinen Liveacts (siehe Rheingold DVD) verwendet? Also alels was er so mit dem Emu Sampler spielt...

Ich hoffe ihr wisst was ich meine... :)

Grüße aus Dresden
 
Freeware kenne ich persönlich keine, die dem nahekommt. Aber Du könntest in ein paar gute Sample CDs investieren. "Symphony of Voices" und/oder "Best Service-Halleluja" wären meine Favoriten für diesen Sound. Beide sind schon älter und sollten auch auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich sein.
 
Jetzt habe ich auch mal eine Soundfrage, speziell zu einem von Klaus Schulze auf der Trancefer verwendeten Sound,
gleich am Anfang nach dem Vocoder dieser knarzige, modulierte Sequencersound in den tieferen Lagen, hier ab 0:00:20sec

Was meint ihr, wie der gemacht wurde?
 
ARP 2600 oder ARP Odyssey (Du meinst dieses Sample&Hold-Getröpfel?). Schulze hatte damals den 2600 direkt neben seinem großen Moog stehen, um ihn in Griffweite zu haben.

Er hat gerne die beiden ARPs für diese Art von Sequenzerfarben verwendet (höre das Sequenzer-Intro von "Stardancer bzw. die ersten acht Minuten von "Schwanensee 2").

Stephen
 
intercorni schrieb:
Das Knarzige kommt doch eher von einer Modulation, evtl. ein OSC aufs Filter?

Denkbar. Liegt ja bei beiden ARPs fest vorgegeben am Filtereingang an. Es kann ja auch sein, daß die Filterfrequenz durch einen Sequenzer gesteuert wird, die Modulation klingt zu periodisch für ein Sample&Hold.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sehr der Sound des frühen Schulze durch ARP Odyssey und 2600 geprägt wird, obwohl Schulze doch immer mit "Moog" in Verbindung gebracht wird.

Stephen
 
Ich dachte, du meinst das tiefere Bass-Sequenz-Fundament unter dem Knarzigen?

Kann das nich auch sein PPG-/Moog Modular mit angeschlossenen Sequencern sein?
 
RAL5021 schrieb:
Ich dachte, du meinst das tiefere Bass-Sequenz-Fundament unter dem Knarzigen?

Kann das nich auch sein PPG-/Moog Modular mit angeschlossenen Sequencern sein?

Hast Du schonmal einen Bass aus einem 2600 gehört?

Da brauchst Du kein Moog-System mehr.

Stephen
 
Klar läßt sich sowas mit einem Mini Moog machen, nur anders.

Der Mini klingt halt nicht so klinisch.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
RAL5021 schrieb:
Ich dachte, du meinst das tiefere Bass-Sequenz-Fundament unter dem Knarzigen?

Kann das nich auch sein PPG-/Moog Modular mit angeschlossenen Sequencern sein?

Hast Du schonmal einen Bass aus einem 2600 gehört?

Da brauchst Du kein Moog-System mehr.

Stephen

Ja, habe ich. Ich weiß doch, ich sehs auch ähnlich wie du. Ich finde den ARP2600 sogar unterm Strich besser als Moog, er klingt halt vielseitiger und klinischer, was mir besser gefällt.

Leider ha ich nicht die Möglichkeit, einen echten zu nutzen. ich hab dafür aber das gute Timewarp 2600 Plug-In von WayOutWare.
 
Ich bin mir zu 95% sicher, daß es der 2600 war, aus zwei Gründen:

1.) Der Klang als solcher ist ziemlich simpel und schlicht gestrickt. Dafür braucht man kein modulares System -- rein praktisch betrachtet unsinniges Vorgehen.

2.) Das Geknarze kann der Ringmodulator des 2600 sein, der direkt auf den VCA geroutet und dem Audiosignal aus dem VCF ungefiltert hinzugemischt wurde. Das zirpt und britzelt ganz ordentlich bei entsprechender Stimmung der VCOs.

Schulze hatte zu diesem Zeitpunkt schon den schwarz-orangenen 2600.

Stephen
 
Danke für die Anregung, Stephen. Werd ich mal versuchen, nachzubauen.

Aber was bzgl. der Komplexität eines Modularsystems vs. einfach gestrickte sounds.. hat Klausi Mausi nich oft einfach gestrickte, nämlich simple Bass-Sounds, ausm Modular geholt? :)
 
@ Stephen:

Rein interessehalber: Könnte der Synth bei "Amourage" auf Audentity auch ein ARP2600 sein?
Kann keinen Link laden, gibts nich bei YT. Aber vllt haste das Lied ja.
 
Ich habe die Audentity nicht mehr im Ohr (habe sie vor zwanzig Jahren das letzte Mal gehört, war aber wie alles von Schulze aus der Zeit nach 1978 überhaupt nicht mehr mein Ding). Von "Amourage" habe ich nur diesen Auszug auf der "2001"-Compilation, aber das klingt alles wie CS80, Polymoog und Klavier.

Auf selbiger Kopplung folgt auf "Amourage" auch "Silent Running" von der "Trancefer" -- ich habe meine LP seit Ewigkeiten nicht mehr, aber bei "Silent Running" spielt Wolfgang Tiepold Cello, u. a. in den tiefen Lagen. Das könnte dieser rhythmische Knarz-Sound sein (habe hier am Rechner nur Notlautsprecher, daher fiel mir das nicht sofort ein).

Stephen
 
Ok, danke dir :)

Hat der CS80 überhaupt so schnelle Hüllkurven, dass der so Perkussives kann?
 
Die Hüllkurven vom CS80 sind schon recht punchy, das kann der sehr wohl. Das Problem ist, daß a) der Hebelweg der Tasten recht lang ist und man motorisch flink sein und ziemlich viel Kraft in den Unterarmen haben muß, um die Tasten schnell zu bewegen und b) die Art, wie die Hüllkurven auf VCF und VCA einwirken, etwas eigenwillig ist.

Beim o. g. Ausschnitt aus "Amourage" höre ich nur Polymoog-Streicher und, dezent im Hintergrund, schimmernde Ringmodulator-Flächen aus dem CS80. Perkussives habe ich hier nicht, aber -- wie gesagt -- die "Audentity" habe ich nicht mehr Ton für Ton im Ohr.

Tiepold hat aber auch auf diesem Album mitgespielt.

Stephen
 
Ui, ein Klaus-Schulze-Nachbau-Thread...da hab ich auch was...


...wie hat er diesen "Eiskristallregen" (ab 0:10, über den gesprochenen Part und dann noch weiter) gemacht? Den hab ich noch nicht hinbekommen, vermute aber mal schwer, daß ein S&H eine Rolle spielt:

 
Candy Wahllos schrieb:
Ui, ein Klaus-Schulze-Nachbau-Thread...da hab ich auch was...


...wie hat er diesen "Eiskristallregen" (ab 0:10, über den gesprochenen Part und dann noch weiter) gemacht? Den hab ich noch nicht hinbekommen, vermute aber mal schwer, daß ein S&H eine Rolle spielt:
Noise auf S&H und dann die Pitch des Osc modulieren.
 
Candy Wahllos schrieb:
Ui, ein Klaus-Schulze-Nachbau-Thread...da hab ich auch was...


...wie hat er diesen "Eiskristallregen" (ab 0:10, über den gesprochenen Part und dann noch weiter) gemacht? Den hab ich noch nicht hinbekommen, vermute aber mal schwer, daß ein S&H eine Rolle spielt: [...]

ARP Odyssey Mk. 1.

Im S&H-Mixer Noise und VCO 1 wählen, S&H-Trigger durch LFO, das S&H-Signal auf die Filterfrequenz routen, Filter in den Resonanzbereich bringen, fertig. VCA Gain sollte man ein bißchen aufziehen. Triggert man gleichzeitig noch die Hüllkurven durch den LFO, bekommt man durch ein bißchen Rumspielen sehr schnell den "Totem"-Rhythmus. Aber Vorsicht: Den Sound darf nur der Schulze höchstselbst verwenden, sonst gibt´s Plagiatsklage von Schulzes Verleger.

Der 2600 macht die langsamen, ringmodulierten Sequenzen, die später dazukommen. Die S&H-Sounds aus dem 2600 klingen viel wuchtiger, diese ätherischen Sachen bekommt der Odyssey viel besser hin.

Stephen
 
Danke!

Und schon wieder ärgere ich, daß ich meinen MK1 verkauft habe, verdammt!


Aber vielleicht gibts ja bald adäquaten Ersatz...das ist dann aber definitiv mein letzter Analogsynth. :roll:

Ich werde Eure Vorschläge später auf meiner modularen Kiste ausprobieren und berichten.
 
Der 2600 macht die langsamen, ringmodulierten Sequenzen, die später dazukommen.

Du meinst diese pulsierenden Sequencersounds mit dem hypnotischen rechts/links Effekt, die er später auch transponiert ? Die sind ringmoduliert ?
Habe mich schon immer gefragt wie er das hinbekommen hat...wenn ich das über Kopfhörer höre ist das fast schon etwas magisch. Habe ich selbst nie so hinbekommen...
 
Meinst du die ab 0:50? die find ich auch klasse.
 
Meinst du die ab 0:50? die find ich auch klasse.

ach so, die waren gemeint :). Ja das ist Ringmod, mag ich auch sehr.
Ich dachte mehr an die "Sequencen" (ab ca. 7.10 Min langsam einsetzend). Die laufen irgendwie rechts links versetzt und erzeugen einen seltsamen Stereo Effekt.
 
Achso, nee das ist doch bestimmt der Moog Modular.
 
BBC schrieb:
Der 2600 macht die langsamen, ringmodulierten Sequenzen, die später dazukommen.

Du meinst diese pulsierenden Sequencersounds mit dem hypnotischen rechts/links Effekt, die er später auch transponiert ? Die sind ringmoduliert ?
Habe mich schon immer gefragt wie er das hinbekommen hat...wenn ich das über Kopfhörer höre ist das fast schon etwas magisch. Habe ich selbst nie so hinbekommen...

Die metallischen Klänge, die ab 0:50 periodisch ablaufen, sind der 2600. Verwendete KS damals sehr gerne (höre "Schwanensee 1"). Ich nehme an, der Synthanorma Sequenzer über dem 2600 steuert auch gleichzeitig den ARP.

Die transponierten Sequenzen sind vermutlich auch der 2600, obwohl KS auf "Moondawn" auch schon den Großen Moog gelistet hat. Klingt aber eher neutral im Vergleich zum großen IIIp, daher erscheint mir der 2600 wahrscheinlicher.

Der Panoramaeffekt auf den Sequenzen ist ganz simpel: Links das trockene Signal, rechts das Echo aus der Revox, fertig. Ist typisch Schulze.

Stephen
 


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