Klingt DIVA analog / kann Minimoog ersetzen?

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Anonymous

Guest
Ich wollte mal die Meinung der Leute hören, die wirkliche echte analoge Hardware zu hause haben und auch nutzen, aber auch schon mal die Diva getestet haben. Klingt für euch die Diva nach einem richtig echtem analogen Synthesizer? Ich meine nicht nur im Mix, sondern auch Solo.

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MOD: Gesamtdiskussion zusammengeschoben - Klingt DIVA exakt wie ein Minimoog bzw. kann DIVA den Klang analoger Klassiker erreichen?
MOD: Umfrageergebnis (sorry MOD-Fehler)
 

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Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Also Software kann nicht analog klingen, sie kann sich dem nur annähern. manch einem Plugin gelingt diese Annäherung besser als einem anderen.

Darüber zu sinnieren wäre glaube ich wie Eulen nach Athen zu tragen.

Es gibt aber durchaus Plugins, die ganz gut klingen und die sich gut nutzen lassen. MS-20-Plugin von Korg z.B. mit dem passenden USB-controller von Korg hast du dann auch dasselbe Look & Feel wie beim Original.

Ich hab jetzt seit 2 monaten den microBrute von Arturia.. und ich muss schon sagen, wenn der loslegt, kommt kein Plugin mit! Ich bilde mir auch ein, dass man diese analoge Kraft auch auf der letztendlich abgemischten und dadurch digitalisierten Aufnahme hört.

Aber das is wie alles im Leben Geschmackssache und subjektiv.

Letztendlich zählt eben auch, was man so musikalisch zu leisten imstande ist und was am Ende bei rauskommt.

Es gibt Leute die haben ne scheune voll vintage analog Gear und können nicht mal nen Dreiklang spielen, und dann gibts Leute, die produzieren dir mit Freeware-Plugins ein ganzes, gutklingendes Album.

Zum Beispiel:

http://www.amazona.de/interview-die-macher-von-equinoxe-2/

Klar könnte man jetzt sagen: Wie würde das mit den Original Jarre-Synthies klingen, aber dnan wären wir wieder bei Eulen nach Athen.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Danke für die Antwort, also kann deiner Meinung nach kein Plugin wirklich analog klingen.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

es gibt 2 wirklich gute - oder 3..
die reagieren zumindest gut - analog ist kein Klang sondern eine Technologie.

aber die Reaktion der Hüllkurven etc. kann man durchaus auch gut machen!
zB in fxpansion Synthsquad.

und was DIVA angeht .. es gab kürzlich einen Thread dazu, den der Ersteller leider aber selbst sabotiert hat:
aber der erste Link passt und die Diskussion ebenso viewtopic.php?f=47&t=93233&p=1059469#p1059469
nahezu identisch hier viewtopic.php?f=2&t=93289
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Nein. Es kann sich nur annähern.

Es fängt doch schon damit an, dass, wenn du ein Plugin mit einem USB-Controller fernsteuerst, du maximal von 0-127 Werte einstellen kannst, es sei denn es wird NNRP unterstützt. Bei einem Analogsynthi kann man viel feiner justieren, und oft hat eine kleine Änderung auch wirklch ne kleine Auswirkung. Bei nur 128 Möglichkeiten ist das leider nich so genau möglich. Das ist aber oft auch vom einzelfall abhängig.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Ich denke wir wissen was mit analog klingen gemeint ist, oder müssen wir solche Begriffe hier noch spezifizieren? Also mit analog klingen, meine ich dass ein Softsynth diese Wärme, Unregelmäßigkeit und den Dreck produzieren kann, so wie ein analoger Schaltkreis + Modulationen. In einem anderen Thread wurde gesagt, dass die Diva(in einem Beispiel) nicht diese Unregelmäßigkeit aufweist.https://www.sequencer.de/synthesizer/viewtopic.php?p=1060468#p1060468
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Eine Simulation ist immer etwas mit Vorbild - sowas kann nur nahezu identisch sein - aber - es kann auch ausreichend sein - wann dieser Punkt erreicht ist und sein wird ... ja, imgrunde wurde hier alles schon gesagt - viewtopic.php?f=47&t=93233&p=1059469#p1059469
bezieht noch Minimonsta mit ein,..

Ich würde dennoch sagen, dass sie ernst zu nehmen sind, Diva, Minimonsta, ASB Minimax wären die Namen - letztere ist Hardware.

Meinung eines Forenmitglieds noch mal hier extra - letzte Seite…
http://www.amazona.de/vergleichstest-mi ... u-he-diva/

Meine Erfahrung mit dem Roland-Vergleich (und anderen) zu Diva steht in dem oben verlinkten Thread..

Monark - ja, der fehlte noch - ich habe ihn nie gehabt, kann also nicht viel sagen, scheint mir etwas obertondominierter zu sein nach Demos.
Noch einmal : analog ist kein Klang sondern eine Technik, es ist heute auch analoge Technik exakter und Drift ist kleiner. Es gibt sehr viele Faktoren die da eine Rolle spielen. Hier geht es ja um Simulation eines bestimmten Synths, das ist anders als einen zu bauen und ihn "gut klingen" zu lassen - was genau so subjektiv ist - aber der Unterschied ist beim Aufbau gewaltig.

In Diva kann man EINIGE Drifts machen - aber das ist ein TEIL dessen was analog ausmacht, sonst würde ein wenig Random Modulation den Job erfüllen. Alles bewegt sich zB beim Moog Modular - selbst PW wird animiert, wenn nichts angeschlossen ist oder ohne PWM - und so weiter - das muss dann auch drin sein - ist eigentlich kein Vorteil sondern ein Manko - wenn man es genau nimmt.
Aber die Eigenschaften der Elektronik, des Rauschens innerhalb der Filterkaskade bei und kurz vor (SelbsT)Resonanz und viel viel mehr..
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

RAL5021 schrieb:
Nein. Es kann sich nur annähern.

Es fängt doch schon damit an, dass, wenn du ein Plugin mit einem USB-Controller fernsteuerst, du maximal von 0-127 Werte einstellen kannst, es sei denn es wird NNRP unterstützt. Bei einem Analogsynthi kann man viel feiner justieren, und oft hat eine kleine Änderung auch wirklch ne kleine Auswirkung. Bei nur 128 Möglichkeiten ist das leider nich so genau möglich. Das ist aber oft auch vom einzelfall abhängig.
Das ist richtig, auf der anderen Seite kannst du mit einem Softsynth oft noch viel feiner einstellen z.B mit der Shift-Taste oder per Controller-Kurven in der DAW. Das ist dann, im zweiten Fallen nicht mehr live, aber wenn es nur um die Feinjustierung geht, da kann keine Hardware da mithalten. So feine und genaue Filterfahrten sind doch Live an einer Hardware gar nicht möglich, es sei denn du hast extra noch einen Feinregler wie bei manchen Oszilloskopen. Warum sowas kein Synth hat ist mir auch ein Rätsel, wahrscheinlich muss doch oft nicht soo fein eingestellt werden.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Fine Tuning haben 2 (und mehr)-OSCs Synth generell schon.
Das mit Shift stimmt. IdR arbeiten alle Digitalen Synth, auch die nicht offensichtlichen Simulierer nicht nur mit MIDI 7Bit Auflösung, das wird zudem geglättet. Selbst beim Virus ist das so, …
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Wellenformer schrieb:
Ich wollte mal die Meinung der Leute hören, die wirkliche echte analoge Hardware zu hause haben und auch nutzen, aber auch schon mal die Diva getestet haben. Klingt für euch die Diva nach einem richtig echtem analogen Synthesizer? Ich meine nicht nur im Mix, sondern auch Solo.

Habs die Tage schonmal in einer ähnlichen Ausführlichkeit geschrieben, aber Wiederholung soll ja angeblich helfen. Ich möchte dir etwas Klarheit bringen was das Thema Analog/Digital bezüglich des Klangs angeht:

Ich hab zwei klanglich wirklich grandiose Synthesizer. Den Dark Energy und den Moog Voyager. Beide sind analog und es kommt klanglich wirklich das raus, was man vorne einstellt. Beim Dark Energy könnte man eventuell, wenn man ganz ganz penibel ist, beklagen, dass das Filter etwas "scharf" ist, aber das is dann wohl eher ne Geschmacksache als ne Frage von Präzission.
(Klanglich finde ich ja ehrlich gesagt auch die Roland XP Reihe wirklich okay, aber wahrscheinlich darf der als schnöder Rompler hier nicht mitspielen...)

Dann hab ich noch den Shruthi, der is so ein Zwischending. Da mir die Haptik nicht so zusagt, spiel ich nicht viel damit und kann daher über die Qualität des Klangs nicht wirklich was sagen. Aber der Elektrokumpel (der mit der Katze und dem Fisch als Avatar) meint es wäre der bestklingendste Synth den er überhaupt kennt. Der Shruthi ist ein 8-bit Digitalsynthesizer (basiert auf nem Atmega) mit einem analogen Filterboard.

Dann hab ich auch noch zwei klanglich wirklich schlechte Synthesizer. Obwohl der Virus unter den digitalen VA-Synthesizern der 90er sicher einer der besserklingenden ist, fängt sein Sound nach einer Weile an zu nerven, insbesondere im Vergleich zu nem "ordentlichen" Synth. Exakt das selbe Problem hatte ich bis vor kurzem auch mit allen VST Plugins.
Dann hab ich noch den Elektron A4. Das is für mich ein wirklich gutes Beispiel für einen Analogsynthesizer der klanglich schlechter ist als die meisten Digitalsynthesizer. Seinen schlechten Grundklang verdankt er den schlechten (analogen) Oszillatoren. Da kann man einstellen was man will, es kommt immer was andres raus :sad:. Gerettet wird der A4 aber durch das wirklich grandios gemachte digitale Interface und die hervorragenden Digitaleffekte, die dem unvorhersehbaren Klang dann doch wieder eine edle Note geben.

Zuletzt hab ich neulich Tyrell probiert. Das Ding ist (für mich) der erste VST Plugin Synthesizer, der nicht nervt! Zugegeben bin ich in letzter Zeit sehr wenig zum Musikmachen gekommen und hab daher auch noch nicht sooo viel Erfahrung mit dem Sound des Tyrell, aber ich bin zuversichtlich, dass er seinen Platz unter meinen persönlichen Top 3 (neben Voyager und Dark Energy) so schnell nicht abtreten muss. Achja, Tyrell ist kostenlos -- zumindest wenn man bereits einen Computer und ein möchtegern-Betriebssystem wie MacOs oder Windows besitzt.

Jetzt die Botschaft von dem ganzen Geschreibsel: Sich einen Synthesizer aufgrund seiner Technologie zu besorgen is (meiner Meinung nach) unklug, wenn man ihn als Musikinstrument verwenden will. Klüger is es in so einer Situation auf Klang, Bedienung, Halt- und Wartbarkeit, Aussehen, Preis und Gewicht zu achten.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Ich hätte mal an Wellenformer ein Frage:

Warum ist das überhaupt wichtig für Dich? Also nicht allgemein, sondern warum frägst DU.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Tippe mal darauf, dass es um Einschätzung geht ob das ok ist damit oder ob man heute noch einen Analogen kaufen sollte/muss…?
Aber will das nicht vorweg nehmen. Lustig, hab DeJa Vu weil das Thema grade schon besprochen wurde - nur etwas heftiger ;-) (siehe Link oben)
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Meine Motivation ist es schon herauszufinden, ob ich echte Hardware kaufen muss, um diese analoge Klangcharakteristik, die ich jetzt oft in Videos etc gehört habe, hinzubekommen oder nicht. Vor der Diva hätte ich ganz klar gesagt ja gesagt. Nun habe ich sie und bin der Meinung sie klingt schon wirklich so als wäre sie aus analogen Schaltkreisen gebaut. Mir ist halt noch kein wirkliches Soundbeispiel untergekommen wo ich gesagt hätte: "Ja, solchen einen Sound bekomme ich mit der Diva nie im Ansatz hin".

Ich versuche nun weiter von euch herauszukitzeln was diesen Unterschied Hardware vs Software wirklich ausmacht und ob dieser Unterschied für mich dann relevant ist.

Jetzt stelle ich mir auch die Frage, was ist wenn ich mir so ein Microbrute oder ein DarkEnergy etc. hole. Bin ich damit wirklich zufriedener mit dem Sound als mit der Diva? Wahrscheinlich muss ich mir irgendwann die 300 Ocken ans Bein binden und es ausprobieren, vielleicht zu Weihnachten.

Ich habe diesen zweiten Thread hier noch aufgemacht, weil das nun gar nichts mit dem Minimoog zu tun hat, dessen Kultstatus mich nach wie vor interessiert.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Moogulator schrieb:
Tippe mal darauf, dass es um Einschätzung geht ob das ok ist damit oder ob man heute noch einen Analogen kaufen sollte/muss…?
Aber will das nicht vorweg nehmen. Lustig, hab DeJa Vu weil das Thema grade schon besprochen wurde - nur etwas heftiger ;-) (siehe Link oben)

auffällig viele DIVA Werbethreads in den letzten Tagen..... honi soit qui mal y pense...
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Wellenformer schrieb:
... und ob dieser Unterschied für mich dann relevant ist..
Letztendlich gehts doch nur darum, ob DU mit diesem Unterschied leben kannst.
DANN ist doch egal, was die Forumsteilnehmer davon halten.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Ich glaub, es ist wichtig, WELCHEN analogen Charakter du eigentlich suchst, denn es gibt mehrere. Leider sind wir hier so schlimm, dass wir meist den Sound von div. Rolands, Moogs und Korgs, SCIs oder was auch immer haben wollen - das ist das schwere daran.
Wer einen Moog hat, hat halt keinen Roland und wer kein iPhone hat hat halt kein iPhone ;-)

Ich stelle das schon auch fest, wenn Leute hier sind zum Workshop - da haben sie einen schönen Prophet 08 und wollen unbedingt diesen Roland Sound, das steckt in jedem Video und Audiodemos was sie anschleppen. Was sagt man denen? Ich versuchs so gut es geht mit dem aber du stehst auf diesen holzigen Reso-Sound der Rolands - vielleicht musst du dann…

Nur so als Beispiel.
Du kannst hervorragende Musik mit Software machen, da wiederhole ich mich auch gern nochmal.
Das wird am Ende keinen wirklich interessieren.

Aber vermutlich musst du es auch selbst ausprobieren und schauen, ob der Unterschied für dich gravierend ist oder nicht.
Ich meide auch bestimmte Teile, weil sie nicht passen und ich diese Reaktion nicht mag - und so wird die Wahl erleichtert. Ich habe aber auch schon einige Zeit nichts mehr gekauft, das ist bei mir selten, weniger als 1x im Jahr wird ein Synth gekauft.

Deshalb sind für mich solche Entscheidungen auch eher lang überlegt und genau ausgewählt.

Das ist möglicherweise auch für dich so, schau mal ob du das in deiner Musik brauchst, weil es da ist - wie kamst du drauf? Oder vermisst du was an dem was schon da ist?

So ein Abgleich hier ist schon ok, das hilft manchen den groben Weg zu finden, ggf. auch vorher etwas zu sortieren. Aber es ist nicht leicht einem zu erklären wie ein Jupiter 8 oder Minimoog oder auch Sub37 oder Pro2 sich anfühlen im Vergleich. Als Musiker kann man auch pragmatisch sein und einfach das ausdrucksstarke gut klingende Ding nehmen.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Moogulator schrieb:
Das ist möglicherweise auch für dich so, schau mal ob du das in deiner Musik brauchst, weil es da ist - wie kamst du drauf? Oder vermisst du was an dem was schon da ist?.
Nein, seit dem Diva-Kauf bin ich zufrieden mit dem Sound. Vorher hatte ich mir die Bazille gekauft und finde es nett fürs experimentieren, aber so rein musikalisch fehlte da was, was die Diva jetzt mehr als wett macht. Selbst den Polysynth von meinem Bitwig fand ich toll, bis ich die Diva dann hatte. Ich bin leider echt hin und weg von dem Ding und habe Tage damit verbracht mir Videos von echten analogen Synthesizern anzuschauen und habe dann deren Art Musik zu machen mit der Diva + meist Delay nachgebaut und kam zu sehr guten Ergebnissen. Man dreht einfach ein zwei Knöpfen und die Diva klingt gut, bei den andere Synth muss ich erst Unison, Detune und ganz viel Filterspielerei betreiben bis es mal gut klingt.

Ist mir schon klar, dass dies hier wie Werbung klingt, aber darum geht mir nicht, ich bekomme ja keine Provision oder so(schön wärs). Für mich galt es halt herauszufinden, warum hier so wenige von diesem Softsynth so begeistert sind wie ich. Klar sie haben die analogen zu Hause stehen und brauchen keine Emulation, aber mit so vielen negativen Antworten habe ich nicht gerechnet. Daher wollte ich der Sache mal auf den Grund gehen und Nachfragen, was denn soo toll und anderes an dem Minimoog oder auch aktuellen analogen Synths ist. Vielleicht habe ich ja auch was übersehen, schließlich beschäftige ich mich erst wieder seit ein paar Wochen mit dem Musik machen und rein auf die Elektronik-Schiene bin ich auch erst jetzt aufgesprungen und habe jeden Menge zu entdecken und da kommen natürlich jede Menge fragen, die bestimmt für einige auch total sinnlos erscheinen, aber ich habe sie nun ein mal und stelle sie auch.

Ich weiß ja noch nicht mal in welche Richtung ich überhaupt was mache, derzeit probiere ich halt alles mögliche aus und nehme auch mal was auf, aber es war nun auch noch nichts tolles dabei was ich ausarrangieren möchte. Ich bin immer noch in der Werkzeug-Lernphase und auch das ganze Sounddesign habe ich erst vor kurzem mir mal so richtig angeschaut und verinnerlicht. Früher habe ich halt mehr so Hiphop und Dancefloor gemacht, was ich aber in dem Alter jetzt irgendwie nicht mehr hören kann.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Ich denke man kann so ziemlich alles was einem vorschwebt auch mit PlugIns erreichen.
Aber für mich ist das auf Dauer zu unmusikalisch... Es hat halt auch wenig mit dem "traditionellen" musizieren gemein.
Im Umkehrschluss zu sagen: deshalb benutze ich nur analoges Zeug ist aber genauso extrem wie unnütz.
Ich kaufe mir ein Instrument um damit zu musizieren und habe eben auch die Software um damit etwas zu arrangieren.

Ob die Diva wirklich Analog klingt? ... Ich denke man kann Sweetspots finden und in dem Bereich kommt man analogen Klang nahe. Aber mein Eindruck: das Verhalten an nem analogen Gerät ist dann doch meistens was ganz anderes.

Aber für mich ist neben dem Klang die Bedienung mindestens genauso wichtig, da es sonst einfach anfängt zu nerven, kein Spaß aufkommt und letztlich auch die Kreativität drunter leidet.

Deshalb kann für mich die einzige sinnvolle Empfehlung sein, die Geräte/Plugins so auszuwählen, dass sie möglichst dem eigenen "Workflow" am ehesten entsprechen.
Irgendwelche uralte Hardware reizt mich z.B. überhaupt nicht, relativ stabiles Verhalten ist schon mein minimal Kriterium und Vorzüge wie Midi sind mir wichtig.

Edit: Hab ganz vergessen ne Brücke zu schlagen für digitale-Hard/und Software ... Wenn ich nur an FM-Synths denke... meine Englisch Lehrerin nannte das vor unzähligen Jahren "open minded" ein sehr wichtiges Attribut nicht nur bezüglich Analog/Digital ;-)
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Nachdem im Minimoog Thread eine Sequenz von Vince Clarke erwähnt wurde (https://www.youtube.com/watch?v=bqzFQww6LKo bei 3:50), die als Beispiel für Analogen Klang dienen sollte, habe ich mich da mal mit beschäftigt diese nachzubauen und mit der DIVA sowie diversen Delay's hinzukriegen. Natürlich bin ich als langjähriger Anfänger kläglich gescheitert. Aber ich habe sicher danach eine weitere Stunde am Reglerdrehen Spass gehabt...

Als ich letztes Jahr ins Musikaliengeschäft meiner Wahl ging, war da ne BassStation 2 und ich hab mich hingesetzt und bin bei Ladenschluss zwei Stunden später wieder rausgegangen. Am nächsten Tag ging ich mit barem hin und sie war meine.

Es gibt Software, die inspiriert wie die Diva und es gibt Hardware, die inspiriert wie die BassStation 2. Dazu zähle ich nicht alle meine Hardwaregeräte und bei weitem nicht alle meine VST's. Mein Prophet 08 zählt auch zu den inspirierenden Geräten, auch wenn ich den Roland-Klang nicht ganz hinkriege (danke für den Seitenhieb Mic :)!

Dann gibt es noch die andere Seite von gut klingender Hardware oder Software, die mich einfach nicht anregt aber auch nicht aufregt, die steht noch immer in Griffweite und kommt in sehr beschränkter Weise immer mal wieder in Einsatz.

Wie schon viele Male geschrieben ist der Analog-klingen-wollen Ansatz bei vielen Geräten vielleicht wie mein Nachbau der oben genannten Sequenz nicht perfekt gelungen, aber wenn's inspiriert ist alles andere egal.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Es gibt Reaktionen und so weiter, die schon von Analogen zu Analogen anders sind, da kann auch Diva nichts ändern, zB wenn die Hüllkurven nicht den Schnapp haben oder sowas.

Aber wenn der Weg klanglich von unten nach oben ging, so ist es wichtig, was noch so alles geht - und deshalb wollen viele wenn sie dann einen Analogen haben, der passt diesen auch nicht mehr unbedingt abgeben, weil es doch noch kleine Details gibt. Es ist möglich musikalisch diese Funktion zu erfüllen - aber klanglich kann es sein, dass das gewisse Ding hier oder da fehlen mag,- etwas was man ohne Wissen dieses Möglichen ggf. gar nicht vermisst. Das wäre die andere Seite dessen.

Diva ist gut, Fxpansion ist gut und Monark vielleicht auch..
aber ich spreche lieber gern von Dingen, die ich kenne und beurteilen kann und am besten getestet habe.

Gute Hüllkurvenreaktionen haben auch die neuen Moogs noch. Man kann aber sagen - der Mini klingt etwas anders als ein V'ger oder ein Slim Phatty etc.
Und diese sind dann noch vergleichbarer als MS20 vs Moog vs Roland -- dann ist es wieder neu justiert - und die Hülllkurven des Jp4 klingen echt deutlichst anders als die des Jupiter 6, ich mag sie - ich kann mit beiden oder allen was anfangen aber ich vermisse es leider auch, wenn ich höre was manche so vorlegen - übrigens auch deshalb meine eher geringe Liebe für Teile wie den Virus. Bei den Digitalen finde ich Clavia gut was das mit den Hüllkurven angeht - aber satt ist anders was die OSCs angeht .. und so geht das weiter - aber bei den Clavias schätze ich die FM Sounds und sowas - also kann man auch mit ihnen Bässe machen und das alles…

was ich sagen will - es ist eine Frage dessen was man haben kann und Gier, wenn es da ist das nicht zu verlieren, das ist schon schlimm - deshalb sammeln so viele irgendwie - nicht weil sie Sammler sein wollen. Aber sie wollen den Klang ungern hergeben.

Vince Clarke hat schon da auch sehr verschiedene Analoge in dem Filmchen - sie haben sehr unterschiedliche Vorteile - der Xpander zB ist traumhaft bei Filter und Grundklang, aber eher für Synthpop und so..
Für Perkussion wäre er weniger geeignet im Sinne von dem was möglich ist, aaaber - man kann damit eine Bassdrum machen - nur ist die schnappigere Bassdrum sicher mit dem Pro One oder Promars / Jp4 zu erledigen - oder dem Moog ..

Mit Diva und Synthsquad habe ich schon sehr befriedigende Sounds gemacht.
Also ist der in jedem Fall bei den Guten, vielleicht ist es auch gut, dass Diva keine pure Moog oder so Emulation ist, sondern sich aufteilen lässt - es ist sogar ernüchternd, was manche Kombinationen bringen und NICHT bringen - aber genau deshalb ist das gut - man sieht und hört was geht - Aber es ist eine Emulation - es versucht durch den Baugruppenteiler etwas eigenständiger zu sein und den Unterbau auch.
Aber das ist nicht der Punkt - es ist ein gutes Teil und ich würde damit leben können für viele Jobs.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Ich hatte ja mal anno dazumal die erste Version vom Reaktor, die noch Generator hieß.

Da gabs irgendein Konstrukt das wohl einen Juno darstellen sollte. Weiß aber nicht mehr wie das hieß.

Auf jeden Fall hab ich dieses Dingens heiß und innig geliebt, viel verwendet, abgesamplet, in Lieder reingebaut.

Dann habe ich mir einen Juno 60 gekauft (wollte eigentlich einen 106er, wegen Midi, aber damals hat der Juno 60 nur die Hälfte vom 106er gekostet, kaum zu glauben).

Dachte mir, mit Hardware habe ich dann keine Probleme mit Abstürzen, oder dass der Rechner ins Stocken kommt.

Pack ihn aus.

Schließ ihn an.

Und war enttäuscht.

Der klang ja gar nicht so wie das Generator Juno Setup.

Na, bin dann trotzdem warm mit ihm geworden... :mrgreen:


Was ich sagen will: Ist doch wurst ob digital oder analog. Hauptsache dir gefällts.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Danke für die vielen und sehr ausführlichen Antworten, das hat mein Verständnis wirklich sehr auf die Sprünge geholfen. Wenn noch jemanden was einfällt oder er tolle Beispiele posten kann was halt nur mit einem echten Analogen so geht, immer her damit. Bis jetzt kann ich sehr gut mit der Diva leben, ich liebe den Sound und den Modultausch. Ich bin trotzdem auch an Hardware-Synthesizern interessiert, also wie die so klingen und so und ob da jetzt was bei ist vorauf ich gar nicht verzichten könnte. Irgendwann kommt aber auch sicherlich mal ein echter ins Haus, einfach mal als Spielzeug.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Steril707 schrieb:
Moogulator schrieb:
Das war sicher eine Strukturkopie, keine klangliche Emulation.

Das widerspricht nicht unbedingt meiner Geschichte... ;-)

Muss es das denn? Sehe mich nicht verpflichtet eine Antihaltung an den Tag zu legen ;-)
Will sagen - Kann gut sein, dass Reaktorsound dir auch gefallen kann.

@Wellenformer - klingt gut und offen für alles - so ist es idR auch gut.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Als nach all den Jahren bin ich für mich zu dem Urteil gekommen, dass es nicht in erster Linie der "Klang" alleine ist, der die Assoziationen "Analog" auslöst, sondern eben die Arbeitsweise, Einschränkungen und Möglichkeiten eines analogen Synths. Es macht für das Arbeiten und das Endergebnis einen Riesenunterschied, ob du Parameter- bzw. halt die obligatorische Filterfahrt in der DAW einzeichnest, oder per Hand schraubst. Und dabei spielt eben nochmal die MIDI-Quantifizierung eine Rolle. Wenn nicht gerade USB-MIDI und hochaufgelöste NRPN anwendbar sind, klingt das reproduzierte Resultat gleich eine Spur "weniger analog", selbst wenn die Kiste zB ein P08 mit "rein analogem Signalweg" ist. Was man hört ist ja nicht nur ein stehender Ton mit etwas Filterblubber, sondern die Steuerung der Parameter eines Gerätes.

Zur Simulation von "Analog" gehört damit auch die Einschränkung und "Simulation" der alten Arbeitsweisen. Seit den späten 80ern/frühen Neunzigern war es doch praktisch Konsens, dass Speicherbarkeit, Parameterautomatisation und 100% Reproduzierbarkeit ausschliesslich als Positiv zu werten ist. Das wurde bis vor kurzem nie hinterfragt. Ich behaupte, dass Musik, die sich immer aus ihrer eigenen Geschichte nährt - und das Betrifft die durch technische Entwicklungen dominierte elektronische Musik massiv - auch auf solche Aspekte achten könnte um weiter zu kommen. Musikalischer und technischer Fortschritt sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Der Mythos des letzten Jahrtausend, wo durch den blossen Erwerb eines Analogsynths oder Samplers jeder ein kleiner Captain Future sein konnte hat sich bis heute in der Fachwelt erhalten.

Das ist zT ein Generationenproblem. Leute wie Moogulator oder zT auch viele Autoren von Fachzeitschriften kannten die analogen Geräte noch und hatten entsprechendes Vorwissen und Erfahrung, was einen komplett anderen Blick auf die Entwicklungen der späten 90er Jahre bedeutet, als der jener jüngeren Generation, die mit VA und später nun sowieso nur mehr mit Software aufgewachsen ist oder aufwächst.

Daraus ergeben sich immer wieder Widersprüche, die fast täglich hier am Board nachzulesen sind.

Wer an einem rein analogen Gerät schon mal mit zwei Händen an Potis geschraubt und per Gehör Sweetspots zB bei den zwei Filtern des MS20 gesucht und gefunden hat, wird ein Plugin ganz anders benutzen, als jemand der seriell mit der Maus an jedem einzelnen Parameter herumprobiert.

Wenn dann solche Handgriffe am analogen Gerät beim Aufnehmen eines Takes passieren, frage ich mich, wie willst du oder irgendjemand diese Interaktion mit Software oder einer DAW simulieren? So viele und zusammenpassende Automationskurven kann kein Mensch per Maus einzeichnen, dass das Ergebnis eben diese Qualität und Charakteristik in allen Details erhält.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Ich finde den Beitrag von Snowcrash sehr wichtig bei dem Thema.
Es zeigt, wie vielschichtig das ist aber doch einfach. Aber der Kontext ist wichtig, woher der Musiker kommt, was er schon kennt und was er eigentlich will. Es ist deshalb auch immer eine neue Aussage für wen was passt. Und dabei geht es nicht einmal darum, dass die Alten die besseren seien sondern das was einfach passt zu vermitteln - jeder wird dann richtiger oder einfacher entscheiden. Braucht nur einfühlsame Fragen und Antworten, dann geht das sogar schnell - zumal der Mythos, was analog ist und was dies oder jenes aus der Produzentenwelt wirklich bedeutet und was eher ein kleines Detail ist -ja, ich würde sagen es gibt diese Details immer wieder - aber sie sind nicht für jeden entscheidend, es gibt auch einige, die sogar diese Details nicht mögen und eine Software bevorzugen werden.

Nicht einfach, aber sehr oft ist genau das das Problem auch bei Beratungen welchen Synth man so sucht, die meisten wollen recht gezielt etwas erreichen und müssen sich ggf. noch durch 1000 Synths hören und haben einfach nicht diese Erfahrung und andererseits kann diese Erfahrung einen sogar "versauen", weil man dann den puren Luxus liebgewinnt oder aber für notwendig hält - es gibt ggf. Details wo das auch sinnvoll ist, dann wird der Kauf ggf doch wichtig. Aber vielleicht ist es nicht der Moog sondern der Roland oder der Pro One oder der Virus, den man braucht für sein Ding. Oder so!?
 


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