Göthes Nöte oder Stilfragen

Z

Zotterl

Guest
"Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust", meinte schon Goethe.

Die folgende Frage ist an diejenigen gerichtet, die NICHT ihr Geld mit der Musik verdienen müssen, sozusagen FREI sind.

Kennt Ihr das: Ihr macht eine ganz bestimmte Musik, hegt aber dennoch den Wunsch zusätzlich noch eine ganz andere Richtung zu verfolgen.
Seele Nr. 1: Mich interessiert die experimentelle elektronische Musik stark; das reicht dann bis zur sogen. Neuen Musik.
Dummerweise macht mir das auch noch Spaß. ;-)

Seele Nr. 2 rockt derb + "kopfbefreit", schreddert, fuzzt und wahwaht.

Wie sieht es bei Euch aus: Welche Stile "konkurrieren" bei Euch?
 
ich bin mein eigener stil.
naja, oder ich erkläre alles was ich mache als eigenen stil.
dabei sollten sich die einzelnen songs dann stilistisch durchaus schonmal unterscheiden.
wenn man es veröffentlichen will, so als album auch noch, dann sollte das aber schon irgendwie zusammen passen.
falls das zu weit auseinandergeht oder, wie von dir lieber zotterl beschrieben, zwei ziemlich klar eingegrenzte stilistiken umfasst, na dann macht man eben ein nebenprojekt. hab ich auch schon gemacht (hauptprojekt: PYRROLINE (früher NORDSCHLACHT) - old school electro industrial mit bisserl einflüssen von dies und das; nebenprojekt: UGH...! - minimalistischer old school baller EBM mit lustigen texten über/um bananen und verballhornung szenenaher interpreten (aus "blut, gehirn, massaker" von tummi stumpf wurde bei uns "blut, gehirn, banane" - mal so als beispiel...).
:nihao:
 
Das mit den Neben- oder Zweitprojekten unter anderem Namen findet man ja tatsächlich
bei einigen Profis.
 
Bei mir konkurrieren Deppentechno und Instrumentalschlager. Leider bekomm ich beides nicht so recht hin, weil ich immer, wenn ich das eine machen möchte, Lust auf das andere bekomme. Somit wird's dann meist ein halbgarer Aufguss aus beidem - d.h. falls es überhaupt mal "wird". Die meisten Sachen landen noch vor der Fertigstellung in Ablage P.
 
Bei mir konkurrieren Elektronisches (von lusch bis tanzbar) und Gitarren-Schrängel-Dängel-Pop. Läuft namentlich komplett getrennt; Und typischerweise hab ich mal eine Phase von mehren Wochen für den einen, dann eine für den anderen Stil.
 
Oh ja, das kenne ich. In meiner Brust sind auch immer mehrere Dämonen am kämpfen. Einerseits habe ich die Nase voll von Popmusik und habe Lust etwas völlig anderes zu machen wo ich mich jenseits jeglicher Popsongstrukturen austoben kann wie wenn man beim Malen einfach aus dem Bauch heraus wie es einem gerade gefällt Farbe auf die Leinwand schleudert und am besten am Ende sich selbst noch auf dem Bild wälzt, es danach zertritt und die Bruchstücke mit der noch nassen Farbe drauf ins Publikum schleudert. Dann wieder habe ich Zeiten wo ich mich an ein paar schöne alte Underground-Popsongs erinnere und gerne auch etwas in der Richtung machen möchte. Und dann wieder jamme ich auch gerne mal mit Kollegen die auf bestimmte etablierte Musikgenres stehen und erfreue mich am gemeinsamen Schöpfungsprozess und lasse dafür was meine Meinung zu Popmusik angeht 5 gerade sein.
 
Vor meiner Pause habe ich meist Ambient gemacht, mir aber immer gedacht ich müsste auch mal wieder was mit Drums machen. Das eine schließt das andere zwar nicht aus, aber zu irgendeiner Art von Symbiose, wenn man das so nennen mag, der beiden Geschichten kam es nie. Mal sehen, in Zukunft geht da vielleicht noch was.
 
Bernie schrieb:
ich hab da nie wirklich drüber nachgedacht und einfach immer nur "Musik" gemacht.
Man kann auch Musik machen UND darüber nachdenken ;-)



(jetzt bitte keine männerfeindlichen Witze zum Thema mangelnde Multitaskingfähigkeit)
 
ARNTE schrieb:
iminimalistischer old school baller EBM mit lustigen texten über/um bananen und verballhornung szenenaher interpreten (aus "blut, gehirn, massaker" von tummi stumpf wurde bei uns "blut, gehirn, banane" - mal so als beispiel...).
:nihao:

Bei mir wurde es zu "Gehirn, Gehirn, Gehirn".

Und zum Thema: Ich mache immer einfach was ich will, verlasse ganze Bereiche und so, wie man halt Lust hat.
Dennoch konnte ich immer meine Sachen machen und wenn es Bedingungen gab, dann war es halt nicht mein Projekt. 3 Ecken hat mein Hut.
Ich habe aber den Vor- und Nachteil nicht in einer Szene oder Genre zuhause zu sein, es gibt einige wo ich sonst gern bin - aber ich bin selbst als Musiker dies nicht. Aber willkommen war ich schon hier und da oder fühlte mich so. Aber die Musik selbst beeinflusst es nicht.
 
ich mache ganz unterschiedliche stilistische Sachen.
Manches kann ich leider von den musikalischen Fähigkeiten nicht (bin kein guter Sänger z.B.) aber so grundsätzlich geht schon vieles von dem worauf ich halt mal so Lust habe.
 


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