So arm / reich wird man mit Musik machen..

Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Doch es ist ein Shop weil man ja für die Streams Geld bekommt.

Das Problem ist nur dass es bei kleinen Mengen lächerliche Kläckerbeträge sind.
Daher der Unmut vieler Artists darüber.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Zolo schrieb:
Naja das muss sich dann anders holen. Remix Aufträge oder Live Auftritte beispielsweise.
Verdient man ja eh mehr als an einer gutlaufenden Release.
Daran habe ich jetzt weniger gedacht. Aber klar wenn man dadurch ein paar andere lukrative Sachen aktivieren kann, ist das sicherlich okay.
Ich bin halt altmodisch.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Wir befinden uns im Jahre 2014 n. Chr. Das ganze Musikangebot läuft über Downloads bzw. virtuell ab und hat die CD ersetzt...
Das ganze Musikangebot? Nein! Es gibt eine aus unbeugsamen Spinnern, Enthusiasten, Musikliebhabern und Musikern bestehende Gruppe,
die weiterhin auf die CD setzen.

Und CDs werden doch weiterexistieren...halt anders. Die Plattenindustrie wird dieses "anders" auch diesmal verpennen. Och!
Harharhar
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Ich finde Kauf via Netz auch nicht schlimm, im Gegenteil, ich höre ja auch so Musik. Ich bin nicht mal Vinylfreak oder sowas. Es ist ja hier eher das Prinzip, was erkennbar immer sich selbst stärkt aber ich hätte nie gedacht, dass sich Künstler so weit anbieten, dass es ihnen ganz egal ist was da gemacht wird mit und sogar andere daran verdienen.

Allerdings- sagen wir mal bei Apple - da wird mit Mobile und Handy verdient, Computer spielen keine große Rolle und das bisschen Musik lohnt sich im Vergleich nur so als Hobby - das würde ich sogar verstehen. Aber dennoch ist der Künstler nicht im Visir, man könnte doch ein Modell anbieten, was ganz einfach funktioniert und es WIRKLICH einfach mal so liefe, dass man selbst 10-20% behält und der Rest geht nur an die Künstler selbst. Bei den Abos ist das noch schwerer zu sehen, da müsste man aber einfach nach Plays rechnen und das ist dann zu beziffern. Wenn es schon um Kohle geht, kann man doch da auch mal überlegen, ob man so ein System will.

Wer bekannter ist, kann IMMER ausbrechen, Amanda Palmer hats gemacht, aber die ist eben auch bekannt gewesen. Ohne das geht auch kein Crowdfunding. Ebenso ist ein Angebot eines Unbekannten Musikers nicht durch Listung automatisch hilfreich. Es gibt genug und viel. Es ist also weiter nicht ganz einfach.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Moogulator schrieb:
Wer bekannter ist, kann IMMER ausbrechen, Amanda Palmer hats gemacht, aber die ist eben auch bekannt gewesen. Ohne das geht auch kein Crowdfunding. Ebenso ist ein Angebot eines Unbekannten Musikers nicht durch Listung automatisch hilfreich. Es gibt genug und viel. Es ist also weiter nicht ganz einfach.
Ich weiß gar nicht, ob die "absolute Bekanntheit" (gemessen an Leuten, die einen kennen) da allein ausschlaggebend ist. Bei Kristin Hersh zB funktioniert das auch, kennt die hier jemand außer mir? Natürlich müssen einen zuallererst mal genügend Leute kennen und gutfinden, aber bei denen muss sich dann wohl auch noch die richtige Mischung aus, ich sag mal, Familiengefühl und Heldenverehrung einstellen und ne bestimmte Mentalität im Umgang mit Geld und Medien herrschen. Das klappt vermutlich in manchen "Szenen"/musikalischen Ecken besser als in anderen und in wieder anderen vielleicht auch gar nicht.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Jepp, kenn ich. Ich würde sie als bekannt einstufen. Damit ist gemeint - man hat schon ein Umfeld und kann sich dessen bedienen. Ich meine damit nicht Star oder sowas sondern eben nicht super unbekannt oder gar NEU auf der Musikwelt. So sind auch Projekte bekannte Künstler leichter zu bringen weil sie halt in Gruppen spielen, die "man kennt" und damit meine ich auch innerhalb irgenwelcher Szenen oder via Netz oder YT bekannt geworden oder wie auch immer schon mit Netzwerk verstrickt, das muss kein klares Forum sein sondern kann auch einfach sich erspielt sein bedeutet..

Es ist defintiv eine Hilfe und eine Basis, ohne die man sicher nicht gut weiter kommt mit gleichen Voraussetzungen - abgesehen davon, dass man natürlich megagut ist mit dem was man tut oder Leute anspricht mit seinen Werken oder dem Tun.


Kann auch daneben gehen, auch die Bekannten haben Flops die zu der Zeit keiner hören will. Es gibt da natürlich auch keine Garantie.
Es kann auch ein anderes Genre sein und damit ein andere Lebensgefühl ansprechen .. andere Leute, selbst innerhalb ähnlicher Parameter / Leute / Umfeld.

Das ist also alles nur theoretisieren, es ist schon so - rumgereicht wird gern was irgendwie schon ein bisschen vorrumgereicht wird. Das ist ok, aber so sind wir halt als Mensch. Neu ist immer etwas schwerer und kann seinen Reiz haben, aber das bedeutet einfach einen anderen Ansatz, der sich ggf. andere bekannte Dinge und Gewohnheiten zu Nutze macht, oder auch nur Attitüden, Haltungen, Lebensgefühl, Aussage…

Kunst halt. Oder "ett is eimpfach schööhn" ;-)
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

darsho schrieb:
http://www.spiegel.de/kultur/musik/taylor-swift-1989-ist-platinalbum-weil-ohne-spotify-millionenseller-a-1001132.html
kein spotify... recht hat sie!
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Apple will den Musik-Streaming-Dienst Beats Music in iPhones und iPads integrieren

Wie die "New York Times" berichtet, gibt es bei Apple Überlegungen, die Monatsgebühr zu senken. Dazu befinde sich der Konzern in Gesprächen mit diversen Musiklabels, um günstigere Konditionen auszuhandeln. Die könnten dann mit einem auf fünf Dollar ermäßigten Monatssalär an die zahlende Kundschaft weitergegeben werden. Bisher allerdings seien die Gespräche ergebnislos verlaufen.

5 Dollar pro Monat!!!!! Bei den einzelnen Künstlern dürften da nur homöopatische Dosen ankommen. :sad:
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Die Art welcher Künstler wie dort vertreten ist und wie das zurück gereicht wird kann sehr unterschiedlich sein. IdR haben da div. Zwischenhändler Platz. Mal in Form der Labels, Vertriebe, Verlage und vor allem auch die Aggregatoren. Der Kontakt kann zB durch Auslagern deutlich weniger von Nutzen sein.

Vielleicht lohnt sich ja einfach sich raus zu halten. Bei sehr bekannten Leuten geht sogar immer mehr, wobei der Grund weshalb sie heute oder jetzt so bekannt sind KANN auch an einer dieser Firmen liegen und somit sollte man das auch nicht ignorieren, dass sie einen Sinn haben. Nur - was ich hier zu Bedenken gebe ist - ist es gerecht? Ist das so, wie man das tun sollte?
Ich denke in der heutigen Zeit wo das mit der Transparanz eigentlich möglich wäre genau so wie das Verwischen von Zusammenhängen - man kann und sollte es "unmystisch" aufschlüsseln und dann ist es auch ok. Dann kann jeder der daran beteiligt ist das beurteilen und entscheiden. Dabei meine ich alle!

Ich glaube noch immer, dass viele nicht so viel dazu sagen, weil es einfach nicht so gut rüber kommt.
Aber naja.

Alternativen wären interessant.
Mir fällt nur die berühmte Selbstmach-Sache oder Netzwerke oder Zusammenschlüsse ein, die nicht zu institutionell sind.
Musikernetzwerke könnten das auch tun. Aber mit dem Ziel an die Hörer was weiter zu geben. Alles andere spielt sonst keine Rolle, man könnte auch so gemeinsam Pressemeldungen und Infos zu den Bands raus geben oder sowas. Wenn sie etwas verbindet, hilft das sehr. Und schon weiss man, weshalb Labels dies oder das tun, ist ja auch kein einfacher Job.

Naja, ich glaube schwerer kann man sein Geld kaum noch verdienen. Abgesehen von Mienensuchern oder Atomkraftwerke reinigen.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Auch deswegen ist Vinyl eins vom besten... Da weiss man wenigsten wo das Geld bleibt, weiss wie viel verkauft worden und verdient (wenn man erfolgreich ist) am Ende auch noch ein bisschen!
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Naja ist auch immernoch eine Frage von Angebot und Nachfrage.

Wo wird heute noch Orchester Musik konsumiert ? Bzw. wie oft ?
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Weiß nicht, wie weit die Diskussion bei euch angekommen ist oder interessiert, die entstand, nachdem die Leute von Pomplamoose mal ein Tourbudget (mit nem Minus am Ende) öffentlich gelistet und (positiv) kommentiert hatten, aber hier eine, wie ich finde, sehr gute Reaktion von Amanda Palmer im Guardian dazu. - Die Größenordnungen, um die es geht, sind schon ordentlich und in der Form nur für "bekanntere Menschen" interessant, aber was der Artikel auch sehr gut aufn Kopp trifft, ist die Art, wie darüber diskutiert wird: Als wäre mit seiner Musik seinen Lebensunterhalt zu verdienen – und die Finanzen dabei so zu behandeln, wie man es in jedem anderen Metier auch tun müsste - irgendwie unanständig, anmaßend oder verblendet. (Solange man nicht RICHTIG RICHTIG viel Geld macht, dann is wieder alles super ... ;-) )
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Ich glaube hier sprichst du etwas wichtiges an, denn es ist in der Tat sehr viel soziales Element drin, in dem Falle erwarten offenbar viele von Musikern einfach "nicht zu jammern" wo bei jedem anderen "Job" schon längst jeder aufhören würde. Das allein nur zu nennen ist einfach etwas was man zumindest tun kann und es einfach nur "legitim" ist dies zu tun.

Die Frage wie professionell das alles ist darf man auch stellen.
Es gibt einen Thread mit gleichem Thema von vor einigen Jahren - da ging es um Imogen Heap und ihre damalige Tour. Sie äußerte sich so, dass es keine mehr geben würde in der Form, da Ticket und Clubs (und das kann ich bestätigen anhand der Preise und Realvergleiche) schon allein einen so großen Anteil daran für sich behalten. Oder anders gesagt - bevor da was zum Künstler geht, wird neben der Promo eben das alles nötig ab einer gewissen Größe ist alles bei Eventim und Co drin. Ich habe zB zum Vergleich für so eine "ein paar Hundert Leute-Halle" 27€ bezahlt, AK war weil das da nicht so üblich war 21€ oder sowas, Versand des Tickets 4€. Da ist schon ne Menge nur im Verkauf über die Ticketzentrale weg gegangen. Offiziell kostete es 18€, also war der AK Bonus schon mit drin. Das macht man ja schonmal und ja größer desto eher - die AK teurer als das Ticket. Das ist verständlich für die Planung - aber dann kommt noch die Anreise und wie man anreist und was man so mitbringt. IH hatte ne Menge Kram auf der Bühne stehen, also Deko. Und da im Thread gab es einen Tenor wie "die Alte soll nicht so im Luxus" Blabla - also erstmal entwerten - und und und..
Mit anderen Worten - man solle sich nicht nach künstlerischen Ideen richten sondern bei Freunden übernachten, kleineres Tourauto (Das war bei ihr ein Bus für die Helfer und Vorgruppe etc mit Gear).

Wie dem auch sei - da scheint mehr Neid oder Nicht-gönnen mit drin zu stecken. Dh - man möchte es nicht, was aber dann auch im Aufbau der Show sich widerspiegeln wird. Vermutlich sagen die dann - oha, ist ja nur Laptop. Das wäre natürlich die Folge, wenn man nicht Deko und Co mitnimmt. Denn sobald man fliegen müsste oder aufwendiger oder länger fahren muss, wird es nunmal teurer.

Ich glaube, dass einige einfach ihr Urteil schon fertig haben und wer seine Musik nicht kostenlos raus gibt ist halt ein Kapitalist.
Vielleicht ist das schon ein wenig härter beurteilt als anderswo, zB Briefträger und Ärzte werden da vielleicht anders bewertet. Die sind ja "nützlicher".

Also am Ende ging es darum "geh mal arbeiten". Das ist dann aus meiner Sicht voll am Punkt vorbei. Ich denke ich kann verstehen, wenn jemand keine Tonträger macht oder große Tour oder sowas einfach nicht macht oder nur sehr punktuell oder "mach doch Crowdfunding"-Aussagen natürlich auch nur für bekannte Acts sinnvoll sind, vielleicht soll das einfach mal der Markt regeln und das bedeutet man muss erst bekannt sein. ;-)
Und ich meine das nicht mit einem Zaunpfahlwink auf meine Person. Hier fehlte jetzt nur noch idealerweise der Hinweis auf den Beitragenden, man solle doch mal Audio vorlegen und ob das denn gut genug sei.. *G*

Sprich das zieht sich dann schon ganz gut durch alle Bereiche. Und wenn man das so will, dann macht man einfach nichts. Wenn es nach dem Rant-Teil des anonymen Posters geht kommt diese Forderung doch schnell - bin ich sicher ;-)
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Schade dass nicht erwähnt wird, welche Musiksparten da besonders betroffen sind.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Moogulator schrieb:
IH hatte ne Menge Kram auf der Bühne stehen, also Deko. Und da im Thread gab es einen Tenor wie "die Alte soll nicht so im Luxus" Blabla - also erstmal entwerten - und und und..
Mit anderen Worten - man solle sich nicht nach künstlerischen Ideen richten sondern bei Freunden übernachten, kleineres Tourauto (Das war bei ihr ein Bus für die Helfer und Vorgruppe etc mit Gear).
Wie dem auch sei - da scheint mehr Neid oder Nicht-gönnen mit drin zu stecken.
Wenn man als kleiner unbekannter Künstler, zu denen ich mich auch zähle, ausschließlich von der Musik leben möchte, so muss man sich finanziell eben einschränken.
Jeder muss da für sich eben seine Prioritäten setzen, mir war die Ausübung meines Traumberufes eben wichtiger, als das große Haus und der dicke Cadillac.
Man weiß leider nie, ob man im übernächsten Monat noch genug Gigs und Aufträge reinbekommt, das ist eben alles nicht so regelmäßig, wie in einem "normalen" Job mit geregelten Arbeitszeiten und festem Einkommen.
Wenn man dann mal über 2-3 Monate fast ausschließlich damit beschäftigt ist, sein neues Album zu produzieren, dann ist die Durststrecke für viele schon ein Problem.
Ich bin aber zufrieden und glücklich mit meiner Situation, denn Geld ist ja nicht alles im Leben.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Moogulator schrieb:
Dave macht es richtig, war aber früh genug dran
Die zweite Hälfte ist entscheidend. Als Gahan bzw Depeche Mode angefangen hat, waren Popkünstler der Rohstoff, mit dem Medienfirmen Geld drucken konnten. Damals wurde in jeden einigermaßen aussichtreichen Act investiert. Heutzutage ist das eher ein mühsames Geschäft. Die Medienunternehmen müssen sehr viel mehr Geld in einen einzelnen Act investieren, und konzentrieren sich daher auf wenige Acts(*).

Dass Gahan / bzw insgesamt Depeche Mode dann dauerhaften Erfolg hatten liegt natürlich daran, dass sie eben diese Chance wahrgenommen haben. Das ist unbedingte Vorraussetzung.

Aber letztlich habe ich den Eindruck, dass ein Musik-Act heutzutage sehr viel mehr selbst für seinen Erfolg verantwortlich ist, als in den 80ern.


(*)Die werden dann aber auch entsprechende fest gebunden. Ich habe vor einiger Zeit mal das Vertragswerk (also nicht nur den Vertrag Plattenfirma<->Act, sondern das ganze Rechtskonstrukt des Umfelds: Marketingfirma, Rechteverwaltungskanzlei, Sponsoring,....) eines dato noch unbekannten Acts aufgeschlüsselt bekommen, in den ein sehr großes Medienunternehmen richtig viel Geld reinsteckt. Sowas muss man echt wollen. Das ist eher sowas wie eine vergoldete Leibeigenschaft.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Bernie schrieb:
Jeder muss da für sich eben seine Prioritäten setzen, mir war die Ausübung meines Traumberufes eben wichtiger, als das große Haus und der dicke Cadillac.
Jaja das schreiben alle Künstler immer... Aber bei dir kommt das irgendwie unglaubwürdig mit deinem Fuhrpark ;-)
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Na ja, den hat er sich aber nicht letztes Jahr gekauft, der ist ja über Jahrzehnte "gewachsen"... ;-)
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Trooper schrieb:
Na ja, den hat er sich aber nicht letztes Jahr gekauft, der ist ja über Jahrzehnte "gewachsen"... ;-)
Ja aber mit so nem Polster im Rücken wird man nie schmecken wie sich das risikoreiche Künstlerleben anfühlt das alles auf eine Karte setzt. Dort geht es jeden Monat gleich um die Existenz. Typisches Phänomen: man bettelt bei Nachbarn um essen weil man soweit am Ende ist, dass jede Charm überwunden wird. Es ist klar das Bernie das niemals mehr erleben wird.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

fanwander schrieb:
Aber letztlich habe ich den Eindruck, dass ein Musik-Act heutzutage sehr viel mehr selbst für seinen Erfolg verantwortlich ist, als in den 80ern.

ist doch wie mit dem Fernsehen, in den (frühen) 80ern gab es netto 3 Programme (ARD, ZDF und die 3.), da hatte man im Prinzip keine Auswahl und bescherte auch der belanglosen "Biedermeier-Unterhaltung" 60% Einschaltquote.
Das verteilt sich heute auf mehrere Dutzend-Sender und das Internet - in der Musikbranche ist es ja genauso.
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

Ja aber mit so nem Polster im Rücken

...ach, nu hör aber auf.
Welches Polster denn, vielleicht wenn er alles verkauft....und dann?

Die ganzen Geräte sind doch sein Kapital, das ist sein "Markenzeichen".
Wenn er heute alles verkloppen würde, sich einen dicken PC, ein Einspielkeyboard und eine gute Abhöre für insges. 3-4k € hinstellen würde, könnte er zwar (theoretisch) genau dasselbe damit machen - aber würde es dann noch Gigs dafür geben? Würden die Leute seine Platten kaufen?

Der muss genauso ums überleben "kämpfen" wie andere, er hat nur in den Jahren sich eben das alles aufgebaut, nicht nur die Instrumente ;-)
 
Re: So arm/reich wird man mit Musik machen..

fanwander schrieb:
Moogulator schrieb:
Dave macht es richtig, war aber früh genug dran
Die zweite Hälfte ist entscheidend. Als Gahan bzw Depeche Mode angefangen hat, waren Popkünstler der Rohstoff, mit dem Medienfirmen Geld drucken konnten. Damals wurde in jeden einigermaßen aussichtreichen Act investiert. Heutzutage ist das eher ein mühsames Geschäft. Die Medienunternehmen müssen sehr viel mehr Geld in einen einzelnen Act investieren, und konzentrieren sich daher auf wenige Acts(*).

Dass Gahan / bzw insgesamt Depeche Mode dann dauerhaften Erfolg hatten liegt natürlich daran, dass sie eben diese Chance wahrgenommen haben. Das ist unbedingte Vorraussetzung.

Aber letztlich habe ich den Eindruck, dass ein Musik-Act heutzutage sehr viel mehr selbst für seinen Erfolg verantwortlich ist, als in den 80ern.


(*)Die werden dann aber auch entsprechende fest gebunden. Ich habe vor einiger Zeit mal das Vertragswerk (also nicht nur den Vertrag Plattenfirma<->Act, sondern das ganze Rechtskonstrukt des Umfelds: Marketingfirma, Rechteverwaltungskanzlei, Sponsoring,....) eines dato noch unbekannten Acts aufgeschlüsselt bekommen, in den ein sehr großes Medienunternehmen richtig viel Geld reinsteckt. Sowas muss man echt wollen. Das ist eher sowas wie eine vergoldete Leibeigenschaft.

Aus meiner Sicht ist DM deshalb so groß, weil sie von vielen ignoriert wurden, aber viele sie einfach mochten. Das kommt davon, wenn man Elektronik ignoriert ;-) - Ich meine anderen Bands dieser Ordnung haben sie schon viel früher den Hof gemacht und sie gefeiert, aber halt nur wenn man keine Synthband war. Das ist jetzt mal eine steile These, aber..
Nachzuahmen ist das heute genau so wenig wie der Rest, denn vielleicht würden DM es "heute" gar nicht mehr schaffen? Sie wären nur eine "gute Indie Band" oder sowas..?

Selbst verantwortlich sind sie immer, aber hinter all diesen Bands standen und stehen sehr viele Leute und Energie - das ist somit auch nicht zu vergleichen mit "jemanden der das mal versucht".
 


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