Endlosschleife ohne Langeweile?

LowFreq

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Hallo Leute

Ich suche ein paar interessante Ideen zum Thema "Endlosschleife ohne Langeweile" zum Bsp. bei Drums oder Perc's, wie geht ihr dabei vor dass sich ein Loop immer wieder wiederholen kann ohne dabei langweilig zu werden? Unterschiedliche Velocity's und Variationen sind sicherlich schon mal ein Anfang :)
 
Mit nur einem Loop / Spur wird es schwierig, imo

Ich finde man muss das gut staffeln/schachteln.. d.h. zB vier versch. Loops, die sich in einem festen Muster (also quasi auch loop-artig) wiederholen.

Nimm zB mal Brian Eno's Music For Airports, das sind auch loop-ähnliche Konstrukte, die sich ineinem festen Muster wiederholen.
 
Die Wahrscheinlichkeitsoption beim Sonic Potions LXR ist echt nützlich. Ansonsten muss die Schleife was monotones nichts zu dramatisches besitzen, sonst wirds schnell nervig wie bei manchen HipHop Beats, am besten was Grooviges.Naja, wenn das weiter hilft. Man hörts ja schnell, obs langweilig wird...
 
Ein Loop der ewig laufen soll müüste interessant und gleichzeitig unaufdringlich sein. Das is nid leicht.
 
Wenn ein Loop durchlaufen soll, lasse ich eigentlich gerne mal einen Kick oder ne Snare ausfallen. Meistens am Anfang und am Ende des Pattern, in der DAW.
Im Modular macht Trigger Riot´s Probability seine Arbeit gut...Aber konsequent damit Beschäftigt habe ich mich eigtl. nicht...ich bin sehr intuitiv.
Ich denke auch das ein 4/4 Takt langweiliger ist als ein Amen-Break.
 
feine modulationen machen es aus... s/h, lfo, random, von hand... wichtig, die modulationen dürfen sich nicht im takt loopen und es sollte sich die ganze zeit gut anhören.
wenn man das geschafft hat,entsteht etwas organisches, natürliches und hynotisches.
interessantes beispiel ist da sogar die tr-808, die moduliert sich von "natur" aus.
 
ich kombiniere Schleifen unterschiedlicher Länge zu einer Gesamtschleife. Sehr beliebt: 4 Trigger aus einem Beat steuern eine Sequenz aus fünf Tönen. Oder ein dreiviertel Takt und ein vierviertel Takt aufeinander: http://soundcloud.com/fanwander/three-four (Da spielt die 808 einen 3/4, die Xbase09 einen 4/4)
 
Ich selbst arbeite gerne mit Loopsequencen an meiner Microbrute, da ich sowas auch sehr gerne höre. Ich lasse eine aus Höhen und Tiefen bestehende Sequenz durchlaufen und decke mit Filter und LFOs diverse Teile dieser Sequenz ab, während andere hervorgehoben werden. Dazu dann noch die anderen Regler und schon hat man einen Track, der trotz geloopter Monophonie durchaus auch Abwechslung bietet und mit genügend Geschick auch einen polyphonen Eindruck erweckt. Hier als Beispiel drei meiner Kreationen:

http://soundcloud.com/techno-research-f ... brute-acid
http://soundcloud.com/techno-research-f ... ltivoice-3
http://soundcloud.com/techno-research-f ... ltivoice-2
 
Super, danke für die tollen Inputs, ist schon ziemlich ne Herausforderung so ein Loop zu konstruieren :)
Das Thema mit den verschiedenen Taktarten und den Schichten finde ich ganz interessant, ich werde dies auf jedenF weiter verfolgen.
 
schöne Tipps hier, besonders das von Fanwander wollt ich auch vorschlagen!

wenn es allerdings 4 on the floor sein soll, aber nicht zu langweilig/repetitiv werden darf, mach ich gern ne Art "Noisefloor" in den Hintergrund... also irgend ne Art Drone, Vinylknistern, Rauschen, oder manchmal schlicht n Fieldrecording irgend einer Art (z.B. Hintergrundgeräusche aus ner Bar, nem Museum, o.ä.).

das Ganze dann so filtern und sehr niedrig im Pegel in den Mix dass man es kaum wahrnimmt - sorgt aber dadurch dass das (idealerweise) selbst NICHT geloopt ist für genügend Abwechslung im Loop!

schön dafür sind z.B. die Geräuschgeneratoren aus Reaktor... vergessen wie das Ensemble heisst, aber da gibt es mehrere.
 
steve reich hat die antwort darauf in "clapping music" gegeben. mal in die noten schauen;-) das prinzip sollte sehr einfach übertragbar sein, obs klingt und funktioniert ist dann etwas trickreicher;-).

gaaaaanz früher (im mittelalter), als musik zur mathematik gehörte und als wissenschaft betrieben wurde, hat man sowas mit der "isometrischen motette" gelöst. klingt jetzt furhctbar gequirlt, ist aber imho ein ziemlich geiles kompositionsprinzip, was ich gerne mal mit einem sequencer umsetzen würde. hab leider keinen, aber vielleicht macht ja hier jemand mal sowas? kurzerklärung: es gibt mindestens 2 phrasen (taktart kann gleich sein) die sich loopen, aber die looplänge ist unterschiedlich.

brian eno arbeitet in "bloom" mit ultralangen delays-quasi jeder ton wird für sich geloopt und klingt irgendwann aus, aber durch die lange delayzeit bildet sich erstmal so etwas wie ein loop über eine phrase heraus. hier entsteht keine langeweile, da nicht wirklich gleiche loops existieren.
 
Man kann Drums aus verschiedenen Quellen/Geräten benutzen. Bassdrum hier, Snare da, ect.
Dementsprechend jeweils anders effektieren und/oder Filtern. Da können dann auch ganz dröge Loops sehr lebendig gehalten werden.
 
Ganz interessantes Thema wirft Du da auf maffyn, ich habe eben das "clapping music" Video angeschaut, die Theorie passt sehr gut zu Drums meiner Meinung nach.
Einfach mal einen 3/4 Loop basteln und den Rest der Drums auf 4/4 legen, natürlich auch die Velocity beachten, denn das macht viel aus wenn die Elemente nicht immer gleich anschlagen.
 
kurzerklärung: es gibt mindestens 2 phrasen (taktart kann gleich sein) die sich loopen, aber die looplänge ist unterschiedlich.

Hat das nicht Steve Reich in einem seiner frühen "Violine Phrases" gemacht!? Ich denke schon...
 
steve reich kennt natürlich diese ganzen techniken! der hat ja auch studiert;-))

ab 1899 kannte man in europa dann hier auch übrigens die gamelanmusik (debussy hat sich damit auseinandergesetzt und klavierstücke adäquat geschrieben). auch da wird sich ja mit dem phänomen patternenetwicklung auseinandergesetzt. wäre ein weiterer hinweis auf möglichkeiten der umsetzung und arbeit mit pattern. phillip glass dann gleich noch mit erwähnt.
 
Das war auch die interessanteste Passage in der Arte Jarre-Doku. Ich hab' das gerade mal 'rausgeschrieben:
Jean Michel Jarre schrieb:
Viele der Sequenzen, die ich gemacht habe, hab' ich per Hand erstellt, wenn ich konnte. Ich war wie besessen davon. Für mich gibt es da einen entscheidenden Unterschied.
Z.B. wenn man sich die Wellen am Strand ansieht. Es ist kein Problem, den ganzen Tag die Wellen zu betrachten, die auf einen zukommen. Es ist stets anders.
Wenn Sie das aber eine Minute lang filmen, die Wellen, die auf Sie zukommen, und das zu zwei Stunden zusammenschneiden, wird es unerträglich.
Und so ist das auch mit der elektronischen Musik.
Wenn es wiederkehrende Sequenzen gibt, diese sich aber nicht haargenau gleich wiederholen, wird das Ganze organisch. Das verändert alles.
Nicht nur die Art der Komposition, sondern auch die Mischung und die Rezeption der Musik.
Meine Idee dazu: Was, wenn man Parameter wie Filter-Cutoff und Resonanz von einem Apfelmännchen-Algorithmus steuern lassen würde, so daß es organisch wird? Dann müßte man das nicht (wie noch in den '70ern) von Hand machen.
 
es wäre schon viel gewonnen, überhaupt alghorhythmen statt wellenformen für die modulation zu nehmen...
analoge technik hat das eben manchmal schon eingebaut;-)
 


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