26.-27.2.2016 Köln Wassermannhalle - "City Life"

Lauflicht

Lauflicht

TR4ever
city life
Werke von Charvet, Adams, Ligeti, Varèse und Reich | Gregor Schwellenbach (Laptop,Tasteninstrumente), Marcus Schmickler (Computer), Wolfgang Voigt (Laptop, Synthesizer), Gürzenich-Orchester Köln, François-Xavier Roth - Dirigent

http://www.guerzenich-orchester.de/konzert/city-life/182/

Ein weiterer Versuch moderne klassische (Minimal) Musik gespielt von einem Orchester/Ensemble mit (Minimal) Elektronik zu verbinden. In meiner Erfahrung bisher immer an der Schnittstelle "Musik" leider gescheitert. Es bleibt spannend - ich höre mir das daher natürlich auf jeden Fall an.
 
Und war jemand von Euch da?

Mein Urteil:

Klassik 1 : Elektronik 0

Experiment gescheitert. Dabei 2x ausverkauft. Positiv gesehen, immerhin ein Versuch.
Die "Soundscapes" der Elektroniker waren klanglich irrsinnig langweilig. Meine Güte, was für ein Scheiss. Shepard-Skalen quadrophonisch. Wirklich echt was neues...
Leider letztendlich auch keine Interaktion zwischen Orchester und den Laptop-Helden - hier fehlt einfach der Unterbau auf der einen Seite. Klang auch alles irgendwie total digital. Analog wäre besser gewesen. LOL. (die Saalmischung ging so - ich sass zuweit hinten, die Elektronik war aber viel zu laut abgemischt) Einzig das letzte Stück "City Life" von Steve Reich hatte ein paar Samples von einem ausgebildeten Pianisten eingesprengselt und das hat funktioniert (Pianist hatte ich lustigerweise vorher in der S-Bahn getroffen - netter Kerl).

Schön aber, dass das Gürzenich Orchester das mitgemacht hat. Die haben super gespielt. Letztendlich natürlich eine Werbeveranstaltung des Gürzenich-Orchesters. Schade nur, dass von den Besuchern der Elektronik-Fraktion fast keiner deswegen mal ein Klassik-Konzert besuchen wird. Dabei benötigen die Klassikleute dringend Nachwuchs im Sinne von Publikum. Die Kölner Elektronik-Fraktion wird dies sicherlich als riesen Erfolg feiern, schauen wir mal demnächst in die "Fachpresse". Mangels Ahnung der Materie aber auch nicht weiter verwunderlich. Man darf das nächste Experiment abwarten.
 
Für dieses tolle Forum sehr gerne! :)

Damit man mich nicht falsch versteht: Solche Experimente sind gut und auch wichtig, damit sich vielleicht eine Weiterentwicklung einstellt. Leider bekomme ich nur das ungute Gefühl, dass seitens der Elektroniker die Meinung besteht, dass man musikalisch neben einem "echten" Orchester bestehen kann. Etwas Größenwahn mag dabei eine Rolle spielen.

Und dabei ärgert mich noch viel mehr, dass es in einer Stadt, die für die Entwicklung der modernen (elektronisch basierten) Musik eine solch maßgebliche Rolle gespielt hat, nur selten solche Veranstaltungen stattfinden. Irgendwas klemmt hier.(TM) (Vermutlich bezeichnend, dass Stockhausen nach wie vor im Ausland höher geschätzt wird.)
 


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