Kriteriensammlung für gute Modular Musik !!

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436ukawezkgwzä

Guest
Wie für alles gibt es auch hier kriterien - leider hat sich noch keiner die mühe gemacht die mal anzupingen!
Das das so ist erkennt man leicht daran, das, wenn man drei tracks/takes/recs hat, man leicht erkennen kann, was der bessere von den dreien ist - oder !?
Sobald das "zur sprache kommt" wird es auch leichter, gewisse fallstricke zu umgehen...

Ich gehe davon aus das es etwas gibt, das man als "Gut" bezeichnet, das allgemeine gültigkeit hat und unabhängig von persönl geschmack existiert!

Viele spass dabei diese herauszufinden:
 
Nick Name schrieb:
[...] Ich gehe davon aus das es etwas gibt, das man als "Gut" bezeichnet, das allgemeine gültigkeit hat und unabhängig von persönl geschmack existiert! [...]

Klar.

Darüber gibt der Thread "Technik und Seele" erschöpfend Auskunft.

Stephen
 
Nee, finde ich nicht:)
::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Hier ein Versuch:

- Modularsystem-musik ist Improvisationsmusik und damit dem Jazz nahe. Dabei geht es aber nicht um Skalen und Harmonien und deren Beugung.

- Es wird der elementare Klang erimprovisiert, in dem das Klängereignis gerne von Grundauf neu gebaut wird - dies gilt auch technisch.
Man spricht hier von patchen. Das "patchen" ist die Bereitstellung (technisch gesehen) und das Klangerlebnis in Überlagerung.
(Beispiel: Das Bauen einer Gitarre, ist die Gitarrenmusik selber").

Damit steht die ModularsystemMusik in der Tradition der "Moderne", die gerne das "prozesshafte" betont und damit den Künstler als "Held"
zurücknimmt und ihn eher zu einem Zeugen/ Beobachter macht.

Das "Prozesshafte" ist auch der Grund, warum man gerne in das "Demo machen" verfällt - weil: der Vorgang ist derselbe, wie beim Musikmachen.
Dies ist das Besondere und gleichzeitig das Irritierende an dieser Musikform!

Das recordete akustische Dokument ist dann die Musik - dabei spielt keine rolle, ob diese Musik unfertig ist, ja das "Unfertige" macht deren Reiz aus!
Ob etwas "fertig", ist allein der Willensentscheidung des Musikers überlassen; im Gegensatz zu einer Komposition, die man kritisieren kann, weil sie eventuell ihre eigenen Ansprüche nicht erfüllt (Das kann man hören!)

Die ModularsystemMusik ist eher das Erzeugen von "Fragezeichen und ein Infragestellen", als ein Ausrufezeichen!

Viele Musiker betonen das "Hier und Jetzt"

Techniken: Erzeugen von Feedbacks aller Art, Rückbezüge, Schleifen, Systemtheorie, Spieletheorie, Das Scheitern als musizieren.

Provokationen:
- Das Modularsystem ist die neuzeitliche Blockflöte!?
- Techniken der Avantgarde als netter Zeitvertreib, mit garantiertem Coolness-faktor!?
 
Weitere Provokationen:

- reine "Modular Musik" ist halt meistens nur "Geräusch" ("pssscht - pllllnk - zzzzzp") - das war in den 60er Jahren vielleicht noch ein wenig interessant

- schlechte Musik wird nicht dadurch gut, dass man sie theoretisch fundiert
 
- schlechte Musik wird nicht dadurch gut, dass man sie theoretisch fundiert

Darum geht es garnicht!
Da ist auch nix theorethisch begründet!

Vielleicht fällt dir auf, dass es nur ein versuch der beschreibung ist (Erstmal):
Nach dem motto: Was ist das da eigentlich? Was habe ich da eigentlich vor mir?
 
Was auch auffällig ist:
Es gibt eine art Suchtverhalten: nach Modulen und nach Optimierung.
Was man dann sieht, sind assoziative Wucherungen in CV/Gate gegossen.
 
Nick Name schrieb:
- Modularsystem-musik ist Improvisationsmusik
Dann hast Du bisher nur Berliner Schule gehört?
Denke ich an Aufnahmen von Beaver & Krause, Morton Subotnick, Eberhard Schoener, Wendy Carlos und viele Andere,
so darf man getrot behaupten, dass es auch komponierte Modularmusik gibt.
- reine "Modular Musik" ist halt meistens nur "Geräusch" ("pssscht - pllllnk - zzzzzp") -
Nö, siehe o. g. Musiker. Oder war diese Aussage auf Foristen und deren hier vorgestellte Tracks bezogen?
- schlechte Musik wird nicht dadurch gut, dass man sie theoretisch fundiert
Gilt für jede Musik.
 
Ja sicherlich - mir geht es aber um das "eigentümliche" - was ist das "spezifische" und "nicht exportierbare" in andere sparten.
 
Ich sehe kein Alleinstellungsmerkmal für gar nichts.

Anders ausgedrückt:
- es gibt gute und schlechte Beispiele für Modularsyntheinsatz und das in vielen Musikstilen.
Egal ob improvisiert oder komponiert.
- Modularklang hat nicht das alleinige Recht darauf "exotisch" oder "gut" zu klingen, da
es ebenso interessant klingende Digitalsynths oder VAs gibt.
- Die vor dem Gerät sitzende Person entscheidet über die Güte der Musik.
 
Zotterl schrieb:
- reine "Modular Musik" ist halt meistens nur "Geräusch" ("pssscht - pllllnk - zzzzzp") -
Nö, siehe o. g. Musiker. Oder war diese Aussage auf Foristen und deren hier vorgestellte Tracks bezogen?

Du hättest den zweiten Teil meiner Aussage mit-quoten sollen ("war vielleicht in den 60ern noch interessant"). Die von dir genannten Musiker kommen ja fast alle aus dieser Zeit. Das Interessante an deren Musik finde ich ist auch "Sound" und "Geräusch" - die tonale Ebene ist da eher gar nicht vorhanden (Subotnick) oder kopiert (Carlos). Klar gibt es auch heute gute Musik, in der "Modular" vorkommt, aber die "reine Modularmusik", die man so hört finde ich mittlerweile ziemlich altbacken. Ein neuer interessanter Sound allein holt halt heutzutage keinen mehr hinter dem Ofen hervor.

Zotterl schrieb:
- schlechte Musik wird nicht dadurch gut, dass man sie theoretisch fundiert
Gilt für jede Musik.

Absolut!
 
Was hat das hier mit dem thema zu tun!?
Hier redet keiner etwas schön...
.....

Dies hier ist meine rein persönliche meinung:

Die ModularMusik, so wie sie heute stattfindet, ist sicherlich eine reaktion und ein gegenentwurf auf "Absolute Kontrolle" (Stichwort Computer).
Ein gutes beispiel, aber aus der Bildenden Kunst ist Rie Nakajima, mit ihren performances. Es kommt alles vor, was bei der ModularMusik auch vorkommt - nur das sie nicht den hohen technischen anspruch an ihren anlagen stellt.

Ich glaube auch das eine gewisse naturromantik eine rolle spielt - Musikmachen als natürliches ereignis der technik, parallel zur natur erlebt.
 
Zotterl schrieb:
Ich sehe kein Alleinstellungsmerkmal für gar nichts.

Anders ausgedrückt:
- es gibt gute und schlechte Beispiele für Modularsyntheinsatz und das in vielen Musikstilen.
Egal ob improvisiert oder komponiert.
- Modularklang hat nicht das alleinige Recht darauf "exotisch" oder "gut" zu klingen, da
es ebenso interessant klingende Digitalsynths oder VAs gibt.
- Die vor dem Gerät sitzende Person entscheidet über die Güte der Musik.

Dem muss ich zustimmen!

Was hier zusammenfantasiert wird hat für mich nichts mit dem Modularsynthesizer per se zu tun. Vielmehr finde ich, dass es um Improvisationsmusik geht. Und da ist es, wie Zottl eben herausgestellt hat wurscht, ob ich das mit nem Modular, nem VA oder nem Banjo mache.

Natürlich hat Improvisationsmusik auf dem Modular eine gewisse Dimension, die das Banjo nicht hat, eben Eingriff in die Klangparameter. Aber das macht, für mich jedenfalls, keinen derart großen Unterschied, dass ich von einem neuen Genre oder einer neunen Perspektive auf Musik reden würde.
 
Das thema interessiert euch doch garnicht - warum pinkelt ihr dann hier rumm!? :D
 
Nick Name schrieb:
- Modularsystem-musik ist Improvisationsmusik und damit dem Jazz nahe. Dabei geht es aber nicht um Skalen und Harmonien und deren Beugung.

Was ist das für ein Blödsinn? Der Modularsynthesizer ist ein Instrument und daher absolut nicht definiert was dieses spielt!
Es wäre genau so vermessen zu sagen "eine Geige ist Klassik" .. Nein, ich kann auf einer Geige auch Jazzmusik machen, oder Folk oder Pop oder was auch immer
 
Modularsynthesizer ist ein Instrument

Eben nicht: Es ist ein baukasten; ein setzkasten; ein labor; eine struktur; ein stadtplan den eine stadt!

Ein instrument muss man auch immer üben - ein modularsystem kann man nach ein paar grundkenntnissen sofort spielen.
Das hat zum beispiel einfluss auf die art von leuten, die sich von modularsystemen angezogen fühlen.

Das ist ein unterschied zu einem instrument und das hat sicherlich einfluss auf die art der musik (Das hört man ja auch)
(Man kann nicht so tun als ob ein dudelsack nicht auch eine genre auf macht - klar kann man auch jazz damit spielen :)
...

Was auch anders hier - meiner beobachtung nach - das "randomness" betont wird, ja geradezu gesucht wird.

ps: Es wäre nett von euch - bevor ihr hier alles vorschnell in die tonne haut - mit mir die unterschiede aufzuzeigen - die es sicherlich gibt!
Da bleib ich bei :D
 
Also ich sehe da auch ein Instrument drin. Man kann ja auch einfach nur VCO-VCF-VCA stöpseln (muss man natürlich nicht machen, aber diese Möglichkeit kann ja vorhanden sein.) Es zwingt einen ja eigentlich keiner solch ein Patch nicht auch mal zu nutzen. Ich habe ja nur Reaktor, aber damit habe ich mir auch früher immer spielbare Synths. gebastelt. Natürlich ginge da auch was anderes, aber das kann man ja so halten wie man es selber mag. Für mich ist also ein Modularer genauso ein Instrument. Es bleibt ja auch jedem überlassen was er sich da für Module zulegt. Jeder wie er mag. Ich würde mir, wenn es denn Hardware sein müsste, auch eher einen einfachen Modularen zusammenstellen und ich müsste mich auch erst einmal mit den Funktionen von anderen Modulen auseinander setzten - kenne da halt nur Reaktor, aber der ist mir bis jetzt auch immer modular genug gewesen. Brauche da also nichts anderes.

-- korrigiert --
 
Ein instrument muss man auch immer üben - ein modularsystem kann man nach ein paar grundkenntnissen sofort spielen.
Da bin ich anderer Meinung.
a) Du kannst auf einem traditionellen Instrument auch spielen, ohne es studiert zu haben.
Im Gegenteil: das klassische Studium z. B. einer Violine kann Dich vom unbedarften
Experimentieren abhalten. Die Beschäftigung mit John Cage kann da ganz interessant sein.
b) Gerade ein Modularsystem will „richtig“ bedient und gespielt werden. Man kann sich
heutzutage schnell als Dilettant outen.
ps: Es wäre nett von euch - bevor ihr hier alles vorschnell in die tonne haut - mit mir die unterschiede aufzuzeigen - die es sicherlich gibt!
OK. Zum Thema Unterschiede fällt mir eher etwas ein, was mit Musik nichts zu tun hat:
Die Nutzer von Modularsystemen haben eine bestimmte Geisteshaltung, die sich
wiederum auf den Umgang mit dem Modularsystem auswirkt.
 
Ich glaube schon, dass Modularsynthesizer ab einer bestimmten Komplexität (und damit möchte ich auch softwarebasierte Systeme explizit mit einschließen) musikalische "Dinge" ermöglichen, die kein anderes "Instrument" ermöglicht. Zumindest kann ich persönlich das, was ich mit meinem A-100 mache nicht besonders gut auf andere "Instrumente" übertragen:
* Steuerung der musikalischen Abläufe auf einer übergeordneten Ebene, d.h. ich steuere nicht jede einzelne Note / Geräusch, sondern bestimmte Eigenschaften oder manchmal auch nur Wahrscheinlichkeiten für diese Note / dieses Geräusch.
* Fließende Übergänge zwischen tonalem und geräuschhaftem Material, oft aus derselben Klangquelle heraus.
* Bei manchen Elementen (um jetzt nicht von "Stimmen" im herkömmlichen Sinne zu sprechen) ist die klangliche Entwicklung musikalisch wichtiger als die Abfolge der Tonhöhen.
* Ich kann (bei einem hinreichend komplexen Modularsystem) mehrere "Stimmen" oder Elemente parallel erzeugen und in ihrem musikalischen Verlauf kontrollieren - entweder aufgrund vorweg komponierter Strukturen oder aber spontan während der Entstehung des Stückes im Sinne einer Improvisation.

Und ja, klar, natürlich gibt es einfach "Modulsammler" ohne jeden musikalischen Hintergrund / Verstand, die dann auch (wenn überhaupt) nur musikalisch schwer Verdauliches mit ihren teuren Systemen erzeugen. Na und?

Andreas
 
Nick Name schrieb:
Eben nicht: Es ist ein baukasten; ein setzkasten; ein labor; eine struktur; ein stadtplan den eine stadt!

Ein instrument muss man auch immer üben - ein modularsystem kann man nach ein paar grundkenntnissen sofort spielen.
Das ist in meinen Augen ziemlicher Kokolores!
Natürlich ist ein Modularsystem auch ein Instrument und man sollte es auch spielen können, so wie jeden anderen Sythesizer auch.
Ansonsten kommt doch nur zufällig erzeugtes Geklacker und Getute raus, das hat ja wohl mit Musik nichts zu tun.

Nick Name schrieb:
Das hat zum beispiel einfluss auf die art von leuten, die sich von modularsystemen angezogen fühlen.
jo, so hört sich das dann oft auch an, das Netz ist voll mit grässlichen Beispielen der Modelleisenbahnfraktion.

Nick Name schrieb:
Das ist ein unterschied zu einem instrument und das hat sicherlich einfluss auf die art der musik (Das hört man ja auch)
Es gibt auch Leute, die sammeln seltene Klampfen, können kein bischen Gitarre spielen und tun es aber trotzdem.

Nick Name schrieb:
Was auch anders hier - meiner beobachtung nach - das "randomness" betont wird, ja geradezu gesucht wird.
...weil es für andere Sachen nicht reicht.

Nick Name schrieb:
ps: Es wäre nett von euch - bevor ihr hier alles vorschnell in die tonne haut - mit mir die unterschiede aufzuzeigen - die es sicherlich gibt!
Da bleib ich bei :D
[/quote]

Es gibt eigentlich keine Unterschiede zu den Kompaktsynthesizern, außer den erweiterten technischen Möglichkeiten.
Die Dinger sind dazu konzipiert, um Musik damit zu machen.

Man sollte in jedem Falle vorher schon einigermaßen wissen, was man eigentlich tun möchte. Zumindest ist das hilfreich, wenn man damit ein Ergebnis produzieren will, das sich halbwegs im musikalischen Rahmen bewegt.
 
Nick Name schrieb:
ein modularsystem kann man nach ein paar grundkenntnissen sofort spielen.

Das ist meiner Meinung nach nicht korrekt, gerade bei einem Modularsystem muss man üben, sehr intensiv sogar, um etwas gescheites damit anstellen zu können.

Sinnlos Rumdudeln (eher kreischen) kann ich auf einer Geige auch ohne zu üben. Auf einem Akkordeon die Knöppe drücken und es dabei zusammenschieben kriegen die meisten auch noch hin, sogar Kinder. Bei einem Modularsystem einen Ton rauszukriegen ist da sogar schon schwieriger :D

Ein Modul in seiner Funktion und seinem Einsatzzweck zu kennen, bedingt viel Übung. Ob man dem nun Experimentieren sagt ist wurscht, auch mit den klassischen Instrumenten kann man durch Experimentieren etwas klanglich erträgliches erschaffen.

Nick Name schrieb:
Was auch anders hier - meiner beobachtung nach - das "randomness" betont wird, ja geradezu gesucht wird.

Eine kanalisierte, kontrollierbare randomness ist vielmals notwendig um einen Klang interessant zu machen. Man kann natürlich alles übertreiben. Endlose randomness hat auch ihre schöne Seite, eine schöne Drone ist auch etwas interessantes.
 
Eigentlich gibt es nur ein Kriterium: Es muss klingen wie zufällig erzeugtes Geklacker und Getue damit die Alten dann empört ausrufen können "Das ist ja gar keine Musik!". Sowie meine Oma als Mutter die Beatles gut fand, oder Elvis.

Früher musste ich dafür Gitarre spielen obwohl ich es nicht konnte. Hat auch Spaß gemacht, bis ich es konnte...

:geige:
 
Nick Name schrieb:
Ein instrument muss man auch immer üben - ein modularsystem kann man nach ein paar grundkenntnissen sofort spielen.
Also als ich mit Reaktor angefangen habe, stand ich erst einmal wie ein Ochse vor dem Berg. Ich glaube kaum, das du da mal eben so und schnell einen schönen Synthesizer bauen könntest. Da bedarf es schon einiger Einarbeitungszeit - wenn man nicht schon Vorgefertigtes nutzt, sondern etwas komplett neu baut meine ich. Glaube du stellst dir das alles ein wenig zu einfach vor. Habe jedenfalls den Eindruck.
 
Altered States schrieb:
Also als ich mit Reaktor angefangen habe, stand ich erst einmal wie ein Ochse vor dem Berg. Ich glaube kaum, das du da mal eben so und schnell einen schönen Synthesizer bauen könntest. Da bedarf es schon einiger Einarbeitungszeit - wenn man nicht schon Vorgefertigtes nutzt, sondern etwas komplett neu baut meine ich. Glaube du stellst dir das alles ein wenig zu einfach vor. Habe jedenfalls den Eindruck.
Ganz genau. Im Gegensatz zu einem "fertigen" Synth, den ich anschließe und spiele oder einer Geige, die ich aus ihrem Koffer nehme und spiele (soweit ich das kann) darf ich das Modular vorher zusammenstöpseln. D.h. von jedem Modul wissen, was Ein- oder Ausgang oder sonst was ist, was bei den kryptischen "Manuals" einiger Module nicht ganz leicht ist. Irgendwie stöpseln (was ich bei ganz unbedarften schon mal sehe) macht oft keinen Sinn. Wenn man diese Hürde genommen hat, geht es daran, damit Musik zu machen oder eben Geplucker.

Vor dem stöpseln steht das Zusammenstellen der Module, entweder zu einem Instrument für einen ganz besonderen Zweck, Bernie hat das mit seinem Live-Eurorack doch schön gezeigt. Oder es ist ein "Baukasten", den man jeden Tag zu einem neuen Instrument verkabeln kann. Aber auch damit lässt sich durchaus Musik machen. Es ist halt nicht alles gleich tonal....
 
Nick Name schrieb:
Ein instrument muss man auch immer üben - ein modularsystem kann man nach ein paar grundkenntnissen sofort spielen.
Das hat zum beispiel einfluss auf die art von leuten, die sich von modularsystemen angezogen fühlen.

Völliger Unsinn ist es, dass man mit einem Modularsystem nicht üben muss. Jedes Kleinkind kann mit (fast) jedem Instrument ohne irgendwelche Ahnung und Intension irgendwelchen Krach machen.
Das viele es sich einfach machen und dieses Niveau als Kunstform erklären macht Deine Aussage nicht wahrer. Es hat aber dazu geführt, dass auch der letzte Müll noch als "Modul mit eigenem Charakter" verkauft werden kann und das sich Leute stundenlang synchron getakteten Lärm anhören (hauptsache man hört raus, wann man mit dem Kopf wackeln muss). In der Hinsicht hast Du Recht aber bitte nicht Leute die Instrumente spielen und Musik machen mit den Blendern in einen Topf werfen.
Die anderen Behauptungen, Modularmusik wäre zwingend Improvisationsmusik und somit Jazz, sind so absurd, das ich darauf nicht eingehen werde. Dein musikalischer Horizont, das soll jetzt nur eine Feststellung, auf keinen Fall ein Vorwurf sein, ist offensichtlich sehr begrenzt. (schräg=jazz usw)
 
Tja, so oft wie mir hier "völliger blödsinn" eingeräumt wird, bin ich wohl völlig auf dem holzweg mit meinem versuch einer beschreibung.
...
Wie würdet ihr denn das besondere am modularsystem und der daraus entstehenden musik - und zwar das typische und spezifische - beschreiben!?
Ich bin gespannt und lerne gern dazu!
 
Bei Reaktor würde ich jetzt nicht sagen, das da irgendetwas typisch ist. Da kommt es eben auch auf die Vorstellungskraft an, also was man sich so vorstellen könnte umzusetzen. Ich für meinen Teil habe da später dann doch mit aufgehört irgendetwas zu basteln, eben weil ich auch so mit dem Synth1 (VSTi) gut meine Vorstellungen umsetzten konnte - also in Verbindung mit dem KTgranulator. Mir hat das also ausgereicht und ich habe dann Reaktor gar nicht mehr benutzt. Und einfach nur des basteln wegens jetzt Reaktor nutzen, also dafür war mir dann meine Zeit doch zu schade.
 
Bei der Beantwortung dieser Frage spielt die Entwicklung des Synthesizers und der Auf-
nahmetechnik eine große Rolle => Faktor Zeit und Zeitgeist.
In den Siebzigern wäre die Musik, die Du wahrscheinlich meinst, als sich langsam ent-
wickelnd, experimentell, psychedelisch und-was-noch-alles beschrieben worden.

Heute kann man das Fehlen von Presets durch Aufnahmetechnik (DAW-Einsatz) wettmachen und z. B.
den nächsten Patch in Ruhe entwickeln, in der fertigen Komposition dann aber kurz hintereinander Klänge wie ein Feuerwerk abfeuern.

Oder: die Verwendung des Modularsynths ist nicht mehr auf einen oder recht wenige Stile
begrenzt. Es wurden Modularsynths schon in seichter Popmusik bis hin zur Neuen Musik verwendet.

Oder: Modularsynths lassen sich heute nicht mehr auf „analog“ reduzieren (Stichwort: 5HE).
Viele Digitalmodule fanden ihren Weg in die Modularwelt (3HE) und entsprechend anders kann die Musik sein.

Das sind ein paar Gründe, die eine heutige Schubladisierung der Modularmusik eher schwer macht. Im Laufe
der Jahrzehnte sind einige Grenzen verschwommen oder gar verschwunden, was natürlich nicht heißt, dass
weiterhin Musik damit produziert wird, die – nunja – „klassisch“ ist (BS etc.)
 
Leverkusen schrieb:
Eigentlich gibt es nur ein Kriterium: Es muss klingen wie zufällig erzeugtes Geklacker und Getue damit die Alten dann empört ausrufen können "Das ist ja gar keine Musik!". Sowie meine Oma als Mutter die Beatles gut fand, oder Elvis.

Früher musste ich dafür Gitarre spielen obwohl ich es nicht konnte. Hat auch Spaß gemacht, bis ich es konnte...

:geige:

Wer sich eine Dose Ravioli aufwärmt, würde das ja auch nicht gleich in einem Kochforum posten.
 


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