MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware usw.

Michael Burman

⌘⌘⌘⌘⌘
Ein allgemeiner Thread zum Thema MIDI-Timing.

Samplegenaues MIDI-Timing in DAWs – ja, brauche ich / nein, muss ich nicht haben.

Nahezu samplegenaues Timing in guten Hardware-Geräten mit Sequencer und Klangerzeugung.

Ziemlich schwankendes MIDI-Timing mit größeren ungewollten Versätzen. Evtl. je nach Auslastung?

Wie sind eure Erfahrungen? Wie sind eure Toleranzen? Muss es ein samplegenaues MIDI-Timing sein? Bzw. um wie viele Samples oder ms dürfen übereinander liegende Noten – z.B. bei Drum-Parts – abweichen?

Je nach Stilrichtung oder Epoche könnten evtl. unterschiedliche Ansprüche gelten?
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

samplegenaues timimng in der daw mit plugs ? yes - what else ? ist halt so - bringt es was ? nein

fast samplegenaues timing bei guten midi geräten ? der begriff passt nicht zur skala - gutes miditiming liegt bei 3-7 ms jitter und/oder latenz - und selbst 15 ms sind seltenst ein problem - in samples ist das nicht "genau" :)


mein fazit: wenn es eiert dann kann man nudgen - audio oder midi - ist doch egal.

gegen wackelige clocks kann man nichts machen, die geräte die da probleme machen muss man halt meiden - wenn man clock wichtig findet.

das thema wird sehr oft deutlichst überbewertet - meiner meinung. fakt ist aich dass samplegenau bedeutet dass alle transienten immer starr und plump daherkommen wenn man nicht etwas variatoin einprogrammiert und dadurch auch die peaks anders sind - ich betrachte es somit als nachteil.


mfg
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

tom f schrieb:
fast samplegenaues timing bei guten midi geräten ? der begriff passt nicht zur skala - gutes miditiming liegt bei 3-7 ms jitter und/oder latenz - und selbst 15 ms sind seltenst ein problem - in samples ist das nicht "genau" :)
Ich schrieb ja in diesem Zusammenhang bei "Hardware-Geräten mit Sequencer und Klangerzeugung". Die MPC4000 soll z.B. intern nur ein paar Samples Abweichungen im Timing produzieren. Wenn man externe MIDI-Geräte ansteuert, ist das wieder so wie du schreibst. 8)
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

achso ja - das habe ich überlesen :)

die mpc 4000 war schon super - ich habe die aber wieder verkauft weil mir der mangel eines echten (dauerhaften) audio through den erhofften workflow verhindert hat.

und gross ist sie auch... schade dass die folgenden geräte von den specs "schlechter" wurden - wobei ja wohl nirgends steht was die mpc 1000 / 2500 für eine mixengine hat. mir hat die klanglich nicht so gefallen - aber ich bin grade dabei wieder mal eine zu kaufen... vielleicht hatte ich mich ja geirrt.

die 1000er war ja auch halbwegs timingfest.
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

Die Ansprüche hängen aus meiner Sicht stark vom Workflow ab. Würde ich zum Beispiel Trap produzieren und die Drumsamples (32tel Hihats) über meinen alten S3000 abfeuern. 3 Synths mittels Software-Arp steuern und auch sonst alle verfügbaren Midi Kanäle (am besten via Thru) voll auslasten würde ich ebenfalls klagen. Solange der Umfang der Midi Projekte nicht geklärt ist wird es schwierig die Sync-Situation anderer zu verstehen oder zu vergleichen.
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

tom f schrieb:
fakt ist aich dass samplegenau bedeutet dass alle transienten immer starr und plump daherkommen wenn man nicht etwas variatoin einprogrammiert und dadurch auch die peaks anders sind - ich betrachte es somit als nachteil.
Nun ja, Timing künstlich verschlechtern / variieren ginge einfacher als Timing verbessern, wo technische Grenzen es vielleicht gar nicht mehr zulassen. Da könnte es dann z.B. eine Funktion im Sequencer sein, die Noten nach Wunsch in einem vorzugebenden Bereich ein wenig verstreut – nach Wunsch auch kontinuierlich als Echtzeit-MIDI-Effekt. Randomize, Humanize – wie auch immer man die Funktion nennen mag.
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

Michael Burman schrieb:
tom f schrieb:
fakt ist aich dass samplegenau bedeutet dass alle transienten immer starr und plump daherkommen wenn man nicht etwas variatoin einprogrammiert und dadurch auch die peaks anders sind - ich betrachte es somit als nachteil.
Nun ja, Timing künstlich verschlechtern / variieren ginge einfacher als Timing verbessern, wo technische Grenzen es vielleicht gar nicht mehr zulassen. Da könnte es dann z.B. eine Funktion im Sequencer sein, die Noten nach Wunsch in einem vorzugebenden Bereich ein wenig verstreut – nach Wunsch auch kontinuierlich als Echtzeit-MIDI-Effekt. Randomize, Humanize – wie auch immer man die Funktion nennen mag.


ja - nur braucht man dort wo es nichts zu verbessern gibt auch nichts künstlich verschlechtern :lol:


ich hatte das ja auch hier schon mal gepostet:

808 und 909 haben auch bis zu 3 ms versatz bei den einzelnen instrumenten - kann man ja in wenigen minuten überprüfen wenn man mal alle einzelausgänge anhängt.

ich bleibe jedenfalls dabei, dass versätze von bis zu 15 ms in 99% der fälle absolut in ordnung sind - und ich rede da keinesfalls von irgendeinem eso-groove ding.
denn da bewegen wir und noch nicht im bereich "groove" - das ist eher was ton- und pegeltechnisches

ich wiederhople mich da ja - aber auch eine sh-101 hat etwa eine verzögerung von triggerinput zu audio out von 15 ms - und dennoch "schwören" immer wieder leute auf die tolle analoge tightness :)

ist eben viel esoterik - gepart mit unwissen. bzw. unlust einfach selber die sachen zu recorden und zu testen.

jedenfalls wird keiner aus musikalischer sicht wollen dass eine kick und ein bass samplegenau ihre transienten krachen lassen - wenn ich mir aus samples loops baue dann ist da ausser der kick sonst gar nichts hart am raster... und wenn man das nicht selber "stilistisch bewusst" machen will so ist es immer noch besser die geräte machen das in einem geringem masse selber und randommässig - das ist auch einer der gründe warum man einen echten 808 loop 30 minuten laufen lassen kann ohne dass einem langweilig wird - neben der anderen faktoren die für ein belebtes klangbild sorgen.
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

Damals "Der dritte Raum" mal Live gesehen noch mit zwei Ataris einer selbstgebauten Midi Patchbay und der Synthburg, geil.
Ein paar Jahre später mit zwei Laptops und Mischpult, gähn.
Ähnliches bei einem anderen Act früher mit MPC3000 und jetzt mit Machine.

Irgendwie hab ich das Gefühl das klang damals besser, fragt sich nur warum?
Vielleicht ist es das Timing? Oder aus der DAW klingts nicht gut?
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

ich hab das mit dem Timing mal mit dem Percussionisten, mit dem ich von Zeit zu Zeit krach mache, angefragt. Er hat das Problem nicht verstanden....

sind wir sicher , das wir nicht Probleme lösen, die wir garnicht haben, oder Lösungen anbieten, für die es gar kein Problem gibt ?
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

ja, brauche ich / nein, muss ich nicht haben.

letztlich läuft's doch auf die allesentscheidende Frage hinaus:

Braucht Jeff Mills samplegenaues Timing?

:kaffee:

okay, Sparwitz beiseite, mir geht's wie (u.a.) Tom... ich hab sicher auch so meine ›first world problems‹, aber dass ich mit meinem Setup (ein zentraler plus wenige verteilte Sequenzer, alles via MIDI) kein samplegenaues Timing hinkriegen würde, wenn ich's wollte, hat mir noch nie schlaflose Nächte bereitet. Weil ich's halt noch nie wollte.

Klar, dass es für manche Leute nötig ist, weil sie ganz dringend Kickdrums layern wollen, und zwar anscheinend in Echtzeit (also ohne vorher am Rechner zu layern und dann nur noch das gebouncte Sample abzufeuern), sehe ich ein. Ist nur halt bei mir nicht so, und wenn ich mir vorstelle, wie sehr sowas möglicherweise den kreativen Prozess behindern kann, bin ich eigentlich ganz froh über die Entlastung.

Wo es schon mal 'ne Rolle spielt, ist, wenn ich einen selbstgesampleten Drumloop zurechtschneide (am Rechner), um ihn dann vom Sampler (als MIDI-Hardware) abzuspielen. Dass letzterer das nicht samplegenau hinkriegt (sondern nur so genau, wie er eben von außen getriggert wird) ist klar, aber wenn ich mir schon die Mühe mache, mir die Lyn-Collins-CD selber zu kaufen, die Breaks zu extrahieren und für den Sampler vorzubereiten, dann sehe ich wenigstens dort zu, dass alles einigermaßen rund läuft, notfalls eben auch auf Sample-Ebene.

Was ich nicht ganz verstehe -- bin aber auch nicht firm in allen Genres -- ist diese Kopplung von [konkretes Genre] und [Notwendigkeit oder Nichtnotwendigkeit von samplegenauem Timing]... ist das so im aktuellen Hip Hop (oder ›Trap‹, wie's wohl gerade heißt), dass solche Produktionstechniken da quasi unabdingbar sind, wenn man da mitmischen will?
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

ganz ohne polemik:

keine musik auf der welt benötigt timingexaktheit unter 5 ms - auch kein turbotrap mit 64tel hihats :)

so ziemlich das einzige was je hörbar flangen würde wären tatsächlich zwei gelayerte bassdrums die einen sehr ähnlichen sinusoiden bauch haben.


dass ein loop in sich rund geschnitten gehört und bei einem zero crossing ist ja ein anderes thema - das soll schon so sein.

am beste man probiert das selber alles aus:

man nehmen eine 4 to the floor drumspur bei 120 bpm und ziehe die snare (wenn diese schon ms exakt geschnitten ist) mal in millisekunden stufen vor bzw. nach die kick...

man kann das relartiv "lange" (in dem kontext) machen ohne dass kick und snare als zeitlich getrennt ertönen - und wenn die snare etwas verzögert ist so klingt der beat "grösser" und meistens sauberer... da reden wir natürlich von bewusster rythmischer gestaltung so wie es drummer & bassisten schon immer machen.

jitter per se macht das natürlich nicht - aber er ist dennoch wahrnehmungstechnisch "besser" als "auf das sample genau"

auch ein bass klingt in der regel "besser" wenn er 10 ms oder mehr nach der kick kommt - so haben die einzelnen sounds mehr platz für die ortung und es klingt aufgerämt statt mattschig... oder man zieht den vor um der musik eine anderen spannung zu verleihen...

da geht schon sehr viel und das trennt oft die spreu vom weizen.
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

Wo samplegenaues Timing noch von Vorteil sein kann, wenn man eine möglichst gute Reproduzierbarkeit des Arrangements bei jedem Abspielen ohne größere Überraschungen haben möchte, inkl. aller Transienten. Die Transienten müssen nicht exakt alle übereinander liegen – die wird man vielleicht sogar absichtlich etwas gegeneinander verschieben, aber bei jedem Abspielen wird das Ergebnis entweder absolut gleich sein, wenn keine zufallsgesteuerten oder unabhängig von MIDI-Triggerung laufenden Modulationen mit im Spiel sind, oder mit etwas Variation, z.B. wenn zusätzlich nicht exakt reproduzierbar modulierte Effekte wie Reverb, Chorus etc. sich darüber legen, aber die wesentlichen Transienten werden wohl stets an denselben Stellen bleiben. Vielleicht ist das bei einigermaßen stabilen externen MIDI-Konfigurationen bzw. nicht-sampleganauer Hardware a la MPC auch einigermaßen vorhersehbar. Samplegenaues Timing wäre da aber sicherer, falls gewünscht.
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

Gutes Timing zwischen Computer und externen Geräten ist leider wirklich nicht leicht herzustellen.

Zunächst sollte vor allem der Computer immer der Master in der Midikette sein. Die interne Latenzkompensation im DAW funktioniert nur so.

Danach geht es darum eine stabiles Midisignal zu generieren. Es gibt mitlerweile eine Reihe von Geräten die das versprechen. Zum Teil tricksen diese das Midiprotokoll aus, und schicken eine Audio Clock aus dem Rechner, die dann wieder in Midi umgewandelt wird (z.B. Innerclock).

Es gibt aber auch andere Lösungen wie vom Erfindungsbüro E-RM die gut funktionieren. Es gibt auch Leute die sagen, dass auch die neue Syncbox von Roland für diese Zwecke gut funktioniert. Ich habe die nicht getestet.
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

Was heißt hier eigentlich "samplegenau"?

Eine genaue (=rasterlose) Positionierung von nem Audioclip(-signal) in der Timeline?
Oder eine Positionierung anhand eines Samples im Audioclip (was bei üblichen Samplingraten von 44,1 KHz und aufwärts doch ziemlicher Overkill wäre)?
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

samplegenau meint bei 44k eine positionierun in der rasterung der zeitlich vorhandenen auflösung von 1/44 ms. also ja - zu 99% der fälle ein overkill. wobei jetzt nicht weiss ob das evtl. nur 1/22 ms sind wegen +/- analog amplitude

für absolute reproduzierbarkeit aber richtig.
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

Eine Positionierung von Audiomaterial auf der Zeitachse nicht ohne sondern mit einem Raster, das so fein ist wie eben die Sampleraten des verwendeten Materials. Positionierung immer im Sinne von: relative Positionierung zweier Audio-Elemente zueineinander. Also z.B. eine (gesamplete) Kickdrum auf der einen Spur, über die man einen (gesampleten) Basssound auf der anderen Spur legen will, und zwar so, dass man volle Kontrolle über die exakte Zeitachsen-Position der beiden zueinander hat, und zwar so exakt wie es eben die jeweiligen Sampleraten (z.B. 96000 KHz) hergeben. Es ist dann also z.B. nicht mehr egal, ob der Bass (a) eine oder (b) zwei 96000-stel Sekunden vor oder nach der Kick liegt.
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

Danke für die Erklärungen.

Für eine absolute Reproduzierbarkeit halte ich einen Mixdown zu einem Mono-Audioclip für das Mittel der Wahl, wenn man bei so winzigen Differenzen von 1/44 ms und kleiner angekommen ist und das Ergebnis wegen etwaiger Transienten ganz klar definiert sein soll.

Anders kann man das doch überhaupt nicht garantieren. Ein jedes Programm auf einem Rechner kann ja jederzeit durch einen Interrupt gestört werden und dann war's das mit der samplegenauen Reproduktion.

Und dann ist da noch die Sache mit der Schallgeschwindigkeit im Raum, was bei Stereospuren ja durchaus relevant ist, weil 343,2 m/s => 0,34 m/ms.

Soll heißen, ein Meter Abstand im Raum entspricht bereits einer natürlichen Latenz von 3 Millisekunden.
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

DerGanner schrieb:
Anders kann man das doch überhaupt nicht garantieren. Ein jedes Programm auf einem Rechner kann ja jederzeit durch einen Interrupt gestört werden und dann war's das mit der samplegenauen Reproduktion.

DAWs verarbeiten keine einzelnen Samples "Stück für Stück" nacheinander, sondern immer einen größeren Buffer von vielen Samples, der dann komplett ins Audiointerface geschoben wird. Damit ist es auch möglich, Sachen samplegenau zu verarbeiten (mit einer konstanten Latenz von einer Buffer-Größe). Bei "virtuellen Instrumenten" funkioniert das auch noch, schwierig wird es dann, wenn externe MIDI-Geräte angebunden werden sollen.
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

DerGanner schrieb:
Für eine absolute Reproduzierbarkeit halte ich einen Mixdown zu einem Mono-Audioclip für das Mittel der Wahl
Warum Mono, wenn Instrument, Sub-Gruppe oder Mix Stereo ist?

Es geht außerdem um das MIDI-Arrangement, an dem man gerade arbeitet und beim Arbeiten daran immer wieder abspielt. Wenn es jedes Mal anders klingt, ist es um so schwieriger Entscheidungen zu treffen, je schwankender das MIDI-Timing ist. Beim Aufnehmen als Audio nimmt man dann 100 mal nacheinander auf und sucht sich die bessere Aufnahme aus, wo die Noten wie z.B. Schlagzeug-Schläge einigermaßen sitzen? Bei deutlich merkbaren nicht-reproduzierbaren Modulationen wird man evtl. auch mehrmals aufnehmen, um ein besseres Ergebnis auszuwählen.

Schlimm sind übrigens auch Hardware-Klangerzeuger, die nicht mal intern geschichtete Klänge / Samples (bzw. wo Samples für links und rechts getrennt vorliegen) stets synchron abspielen können, sondern jedes Samples bzw. jeder geschichtete Klang bei nicht-samplegenauem Timing auf seinen eigenen Trigger wartet, und die Differenzen so deutlich sind, dass es eben negativ z.B. in Form von Flanging, oder in der wahrgenommenen Verschiebung im Stereo-Panorama auffällt.
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

um erhlich zu sein kann ich das alles kaum nachvollziehen.

und ich mache seit etwa 25 jahren musik und habe dies viele jahre sehr intensiv und mit zig setups und hunderten verschiednen geräten gemacht.

inkl. uralt rechner mit uraltmidiinterface auf uraltmodule mit 16 facher multitimbralität aus denen man noch die letzte stimme bei uptempoi tracks rausgelockt hat.

das EINZIGE was man da mal gemacht hat war die drums auf midi kanal 1 zu legen und mal einen negativen delay von wenigen ms auf eine höheren midikanal zu legen. ja "millisekunden" denn feiner ging es ja nicht... also von wegen "samplegenau"

ich will das alles nicht schlechtmachen aber es ist eine ziemlich massive übertreibung worüber man hier diskutiert.

es gibt kaum eine meiner altem produktionen wo ich je,als das gefühl hatte der sound würde sich wegen midi timing ändern.

das ist schon so als würde man sich sorgen machen ob der e-bass bei unterschiedlichen temperaturen eine variation im timbre hätte.

wir reden hier von musik und nicht von einer simulation in einer automatisierten roboterfabrik...

jede musik ausser rein elektronischer ist doch deutlichsten schwankungen unterworfen - und ist das alles schlecht ? nein - es ist alles komplett ok - und das ist ein teil der qualität...

ich setelle mir grade samplegenue musiker vor - ich meine über playback spotten alle, oder ?

ist doch scheissegal - oder will mit wer weissmachen dass er ständig identische loops layert und darum wegen phasing / flanging nicht arbeiten kann ?

also michael: entweder du hast objektiv untighte sequencer oder clocks und zwar im bereich von "defekt" - sowas nervt - aber sonst vergiss das bitte...

zu untighte midiclock ? auch scheisse - schon klar...

es gibt übrigens auch einige plugins die nicht samplegenau arbeiten weil die nicht anständig resetten... ich habe das ein paar delays die bei jedem "sampleganuen start" der aufnahmen anders klingen... so what ?
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

Ich verstehe auch nicht worum es hier geht.
Ich habe damals mit SUPERTRACK auf dem Commodore 64 angefangen. Midi-Timing war kein Problem, und wenn doch, dann lag es am Klangerzeuger, aber nicht an Midi.
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

Jörg schrieb:
Ich verstehe auch nicht worum es hier geht.
Ich habe damals mit SUPERTRACK auf dem Commodore 64 angefangen. Midi-Timing war kein Problem, und wenn doch, dann lag es am Klangerzeuger, aber nicht an Midi.


es gibt schon "probleme" aber die sind eben wirklich sehr selten relevant...

und wenn dann ist das bei den geräten bekannt - so sachen wie untighte arpeggiatoren, wirklich hörbare latenzen (gibts aber kaum) etc...

man braucht eben NICHT darüber nachdenken solange man nicht wirklich was holpern oder flangen hört.

es ist dies nur ein aspekt der in den letzten jahren stattfindenden "vertechnisierung" der musik im negativen kontext... sample rates / klangerzeugung / timing etc...

für manche MUSS es eben 96 k mit analog sein und dann auch noch samplegenau (muss man dann halt alles händisch editieren)

ob die + 100% mehr aufwand auch tatsächlich 2 % bessere musik ermöglichen? eher kaum :)




mfg
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

Max schrieb:
DAWs verarbeiten keine einzelnen Samples "Stück für Stück" nacheinander, sondern immer einen größeren Buffer von vielen Samples, der dann komplett ins Audiointerface geschoben wird. Damit ist es auch möglich, Sachen samplegenau zu verarbeiten (mit einer konstanten Latenz von einer Buffer-Größe). Bei "virtuellen Instrumenten" funkioniert das auch noch, schwierig wird es dann, wenn externe MIDI-Geräte angebunden werden sollen.

Und der Prozess, der den Buffer kontrolliert, kann selbstredend auch von einem Interrupt unterbrochen werden, was dann zu Dropouts führen kann. Also immer hübsch rendern und nicht den Audiooutput aus der DAW direkt aufnehmen. ;-)

Michael Burman schrieb:
DerGanner schrieb:
Für eine absolute Reproduzierbarkeit halte ich einen Mixdown zu einem Mono-Audioclip für das Mittel der Wahl
Warum Mono, wenn Instrument, Sub-Gruppe oder Mix Stereo ist?

Du hast den Teil meiner Aussage abgeschnitten, in dem ich die Bedingung definiert hab. Ich sprach keineswegs davon, dass man dies grundsätzlich und ganz allgemein tun soll. ;-)

Wenn man will, dass z.B. die Hi-Hat einen fest definierten Bruchteil einer Millisekunde vor der Bassdrum ertönt, dann sollte man das einfach rendern/bouncen und eine derartig zeitkritische Geschichte nicht dem Rechner/MPC/Whatever überlassen. So was kann aber doch eigentlich nur wegen bestimmter Phaseneffekte von zwei oder mehr Audiosignalen interessant sein.

Wenn ich allerdings die Hi-Hat hart nach links und die Bassdrum nach ganz rechts lege, und mir das dann in einem üblichen Lautsprecher-Setup anhöre, dann bringt mir die ganze samplegenaue Positioniererei auf der Zeitleiste doch gar nichts mehr. Schall bewegt sich ganz einfach mit 34 Zentimetern pro Millisekunde. Je nachdem, wo ich mich dann befinde, hört sich das Ergebnis anders an und genau das gilt es doch zu verhindern.
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

DerGanner schrieb:
Je nachdem, wo ich mich dann befinde, hört sich das Ergebnis anders an und genau das gilt es doch zu verhindern.
Und deshalb kein Stereo produzieren? So hast du es zwar nicht gesagt, aber wo ist der Punkt? Was ist mit Kopfhörern, wo es keine größeren Entfernungen zwischen Schallwandler und Ohr gibt?
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

DerGanner schrieb:
Wenn ich allerdings die Hi-Hat hart nach links und die Bassdrum nach ganz rechts lege, und mir das dann in einem üblichen Lautsprecher-Setup anhöre, dann bringt mir die ganze samplegenaue Positioniererei auf der Zeitleiste doch gar nichts mehr. Schall bewegt sich ganz einfach mit 34 Zentimetern pro Millisekunde. Je nachdem, wo ich mich dann befinde, hört sich das Ergebnis anders an und genau das gilt es doch zu verhindern.


richtig - aber was bringt die überlegung ? diese beschreibt ja nur dass die realität sich in realitas :) anders verhält als die samplegenaue realität im computer.

man hört nicht so musik wie es die ganze diksussion/fragestellung allgemein sugeriert.

ich wäre noch nie auf die idee gekommen bewusst hinzuhören ob nun bei alten produktionen wo noch viel hart gepannt wurde irgendein sound - wenn ich nun im raum meterweit meine hörposition ändere - "irgendwie" anders klingt.. ist doch zeitvergeudung.

besnders da kein mensch 2 perfekt gematchted ohren hat - eine perfekten raum und es perfekt gematchte boxen gibt...

und wer sitzt mit immer gleicher höhe, neigungs- und axialwinkel am richtigen millimeter des sweetspots ???

ach leute.... :lol:


wenn es scheiss klingt und holpert dann ist es scheisse und holpert - macht euch mal locker
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

Michael Burman schrieb:
DerGanner schrieb:
Je nachdem, wo ich mich dann befinde, hört sich das Ergebnis anders an und genau das gilt es doch zu verhindern.
Und deshalb kein Stereo produzieren? So hast du es zwar nicht gesagt, aber wo ist der Punkt? Was ist mit Kopfhörern, wo es keine größeren Entfernungen zwischen Schallwandler und Ohr gibt?

Der Punkt ist, dass ich von einem Clip und nicht von einem ganzen Musikstück gesprochen habe. Hi-Hat Plus Bassdrum = Ein Mono-Audiofile, welches dann als Teil im ganzen Arrangement weiter benutzt und mehrfach wiederverwendet wird.

Nur bei diesem Fall macht eine so atomare Fummelsarbeit doch überhaupt Sinn, weil ich so ganz bestimmte Phasenauslöschungen-/verstärkungen bekomme, die von der relativen Position der beiden Ursprungstöne zueinander herrühren. Bei Stereo geht mir dieser Effekt verloren oder wird unkontrollierbar.
Bei Steuerung der beiden Töne durch Midi ist mir das zu ungenau oder fehleranfällig. Daher: Einfach rendern und als Sample (im Sinne einer kurzen Audiodatei) weiter benutzen.
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

DerGanner schrieb:
Bei Steuerung der beiden Töne durch Midi ist mir das zu ungenau oder fehleranfällig. Daher: Einfach rendern und als Sample (im Sinne einer kurzen Audiodatei) weiter benutzen.
Das ist aber gerade der Sinn vom samplegenauem Timing, dass es eben immer genau ist. Mehrere Samples zusammenfassen ist klar – wenn ich aber Lautstärkeverhältnisse ändern möchte, Samples unterschiedlich bearbeiten (Reverb-Anteile usw.) oder austauschen möchte. Oder wenn es nicht bloß ein paar Samples, sondern komplexere Klänge und Spuren sind. Der Sinn vom samplegenauen Timing ist u.A., dass man auf der MIDI-Ebene bei voller Reproduzierbarkeit bleiben kann. Rendern kann man auch den ganzen Mix am Ende. Dann hat man es einmal gemacht und fertig.
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

Michael Burman schrieb:
Der Sinn vom sample-genauen Timing ist, dass man auf der MIDI-Ebene bei voller Reproduzierbarkeit bleiben kann. Rendern kann man auch den ganzen Mix am Ende. Dann hat man es einmal gemacht und fertig.

Nein, mache ich ständig. Ist eine Basisfunktion von Renoise und damit ein integraler Teil meines Workflows, der mehr als genug Kontrolle zulässt:

3.0_rendertosample.gif


http://tutorials.renoise.com/wiki/Rende ... f_the_Song
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

Ich verstehe auch nicht worum es hier geht.

Es wurde bereits gesagt, und ich sag's again: TRAP, Alter. Samplegenau die 1/64-Hihat-Quadruple-Time-Beatz cutten, damit dann ein MC seine punchlines drüber freestylen kann, der froh ist, wenn er mal die 1, 2, 3 und 4 vier trifft
:kaffee:

Nein, ich lass natürlich jedem seinen Spaß, wenn's ihm denn welchen macht...
 
Re: MIDI-Timing – ein allgemeiner Thread – DAW vs. Hardware

Ich hab mich bisher schön aus diesem Thread rausgehalten, um nicht wieder durch vermeintliche Arroganz unangenehm aufzufallen... Hier wird dermaßen viel Sch... behauptet und zur Krönung mit "hör's Dir selbst an" garniert... Klar, wenn man einmal ne Offbeat Hi Hat mit ner 4/4 Kick abspielt, eines von beiden um 5ms oder gar 15ms verschiebt, dass man dann keinen Unterschied hört. Aber den Leuten, die daraus ableiten, man würde nie einen Unterschied hören ist echt nicht mehr zu helfen. Ihr habt echt nie richtig hingehört kann man dazu nur sagen. Wenn man zwei ähnliche, transientenlastige Sounds layert oder für Stereo beide Seiten getrennt triggert auf einem transientenbetonten Signal dann hat man auf jeden Fall einen ziemlichen Hörschäden, wenn man bei 5 oder gar 15ms niemals einen Unterschied hört.
 


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