Analogsynthesizer Vergleich

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Ersatzsuche ANALOG-SYNTHESIZER

wie finde ich einen Ersatz für einen Klassiker

oder: gibt es noch Analoge Synthesizer?

Elegant Machinery Angesichts der bereits 30jährigen Geschichte der neueren elektronischen Musik haben auch die Instrumente bereits einige Jahre auf dem Buckel. Der gute alte Roland Jupiter 8 erzielt Höchstpreise beim gern ungenannt bleibenden Online-Auktionator. Darum wird man sicher lieber auf neuere Instrumente zurückgreifen wollen. Dieser Artikel will zumindest versuchen diese Alternativen zu zeigen. Dabei gibt es diverse Kriterien, die man beim Ersatz abchecken muss. Die Kriterien

Zunächst sollte man sich selbst fragen, ob es rein strukturell, ähnlich wie ein Original des Herstellers XY sein soll, oder ob man wirklich genau DEN Klang erreichen will, mit dem das Original aufwarten kann (Originaltreue/Authentizität). Die dritte Variante betrifft die Haptik und die Authentizität zugleich. Man bekommt in Software oftmals eine visuell hochwertige Kopie, wird sie jedoch stets nur in Form von Plastik an seinem Bildschirm berühren können und (solange Multipunkt-Touchscreens noch nicht allgemein üblich sind) nur per Mauszeiger oder Controllerbox steuern können. Auch hier gibt es oftmals (insbesondere bei diversen Freeware-Versuchen mit oder ohne Synthedit) eher strukturelle Kopien als echte Alternativen. Die Qualitäten der Klänge sind demnach also ebenfalls sehr stark gestreut und sollten direkt abgetestet werden, insbesondere wenn man den Klang des Originals wünscht. Die hier behandelten Synthesizer suchen zunächst nach Hardwareersatz, wodurch der Bereich Software vorerst rausfällt. Auch konzentriert sich die Wahl hier auf analoge oder hybride Synthesizer. Selbstverständlich gibt es auch offensichtliche Ersatzsynthesizer, wie etwa die Creamware ASB-Reihe, die dem ARP Odyssey (Prodyssey), SCI Prophet 5 (Pro 12) und dem Moog Minimoog (Minimax) ein entsprechendes Modell zur Seite stellt und damit für jeden einfach ersichtlich sind. Sie sind natürlich digital. Aber zurück zu den Analogen..

Die Hoffnung stirbt zuletzt Recht oft kommt die Frage zu diversen Klassikern: wieso legt denn (beispielsweise) Roland das System 100m nicht wieder auf? Würde es sich nicht lohnen, wenn die TR909 wieder produziert würde? Die Antwort ist leider nein! Analoge Technik ist teurer. Alle großen Hersteller setzen heute auf DSP-Boards, da sich diese in Massen einfacher billiger produzieren lassen und „von der Industrie“ übernommen werden können. Mehrere Modelle können das exakt gleiche Board nutzen und sind damit universeller nutzbar. Somit wäre ein Korg-Legacy-MS20 Controller mit interner DSP-Tonerzeugung wesentlich wahrscheinlicher als die Wiederaufnahme der alten MS20-Baureihe (analog). Es gibt auch in den Klassikern diverse Bauteile, die heute nicht mehr hergestellt werden – im Falle des MS20 wäre dies ein Doppeltransistor, der jedoch durch eine Ersatzschaltung ersetzt werden könnte. Dennoch ist der Zusammenbau der analogen Schaltungen, Bauteile und Bauteilschwankungen relativ groß und stets unterschiedlich im Vergleich zu dem digitalen Board. Ein System 100m, wie es damals war, würde heute für den entsprechenden Preis wohl auch nicht gekauft werden, ebenso der Jupiter 8. Heute bezahlt kaum jemand mehr als 2500-3000 Euro. Ein Oberheim Xpander kostete seinerzeit knapp unter 5 Kilo-Euro! Dazu käme noch die Inflation. Die damals üblichen Curtis-Chips werden nicht mehr hergestellt, somit müsste es auch hier neue und hochwertige Chips geben und sich mehrere Hersteller zusammentun, um diese anzufordern. Eine Ausnahme bildet hier die DSI (zuvor SCI = Sequential Circuits) Evolver-Reihe von Dave Smith. Die Auflagen sind für Synthesizer jedoch so niedrig, dass andere Hersteller eher nicht davon profitieren würden, denn die Stückzahlen würden heute kleiner sein. Abschließend sei nur daran erinnert, wie viele Leute heute ein System 100m für den damaligen Preis kaufen würden, obwohl es Reaktor, Doepfer oder Synthesizers.com gibt? Noch extremer wäre es bei einigen Poly-Analog-Schiffen von „damals“, denn die damalige Käuferschicht war vielfältiger als heute, denn zu jener Zeit war das Instrument NEU und innovativ und die Synthesizerwelle rollte durch das Land. Viele damalige Jupiter-Käufer haben heute Software oder virtuell Analoge im Einsatz. Jüngere kennen die klanglichen Vorteile oft einfach nicht oder glauben den Emulations-Synthesizer-Offerten der meisten Anbieter. Sie werden mit steigender Rechenleistung auch stetig besser, jedoch gibt es oft immer noch klangliche Einbußen, da man meist zugunsten des kleineren Geldbeutels entscheidet und schwächere DSP-Boards in die Serie verbaut.

Altes vergeht?

Ein kurzes Wort zur Anfälligkeit sei genannt: es mag einige anfällige Modelle geben, jedoch gibt es heute fähige Spezialisten, die die alten Klangmonster aufnorden können. Der Memorymoog kann bei Rudi Linhard ebenso restauriert werden, wie ein Jupiter 6 mit der „Europa“- Erweiterung auf aktuellen Stand der MIDI-Controller-Technik gebracht werden. Es bleiben jedoch Restrisiken und unersetzbare Teile in einigen Geräten, die z.B. das Display des Oberheim Xpanders oder Roland Custom Chips. Dennoch ist die kürzlich ausgebrochene Torschluss-Panik sicher etwas verfrüht. Wer jedoch sicher gehen will, greift zu einem neuen Analogen, sie sind mit aktuellster Technik ausgestattet, oftmals in hoher Auflösung Midi-steuerbar und es gibt Ersatzteile, während heute alte Pitchbender oft nicht mehr zu haben sind und eventuell alte Synthesizer ausgeschlachtet werden. Neues entsteht - Die Probanden

Wer sich trotz der reichhaltigen aktuellen Software für Hardware entscheidet, will sicherlich den vollen Zugriff, sowie den vollen Klang (oder beides). Eindeutig als Emulation älterer Synthesizer gebaute Geräte gibt es heute eher wenige. Selbst analoge Nachbauten sind zudem nicht immer 100% „identisch“ im Klang - dennoch wagen wir den Blick in die Welt. Zunächst zu den polyphonen Analogen und Hybriden: Hybride sind übrigens Mischformen und bestehen teilweise aus digitalen Elementen, was keineswegs ein Nachteil sein muss. Es gibt aber auch VAs, die ein analoges Filter hinzu bekamen.

Nebenbemerkung Analog und der Drang nach identischem Klang. Die Wahl fällt genau deshalb oft schwer, weil es in der Natur der analogen Technik steckt, dass es durch Bauteiltoleranzen und anderen Effekten nie exakt gleich klingende Instrumente gibt. Eine TR808 kann anders als eine TR808 des Nachbarn klingen, auch wenn man durch Kalibration dies etwas anpassen kann. In diesem Vergleich geht es sicher nicht um Nuancen, denn wer darauf sehr viel Wert legt, sollte sich das entsprechende Original kaufen. Alle anderen könnten sich über ein neueres Modell Gedanken machen, was oftmals weitere 30 Jahre Arbeitspferd werden soll. POLYPHONE ANALOGSCHIFFE - Übersicht

Das Dave Smith Poly Evolver Keyboard (PEK)

Er basiert als einziger auf neu aufgelegten Curtis-Chips, die schon in den alten Sequential Cicuits Synthesizern arbeiteten. Fachleute werden bemerken, das auch SCI damals für die Rev.1 und Rev.2 Modelle des Prophet 5 zunächst SSM-Chips verwendete. Dennoch wird dies eine Nuance sein, die man nicht mehr als Neugerät bekommen kann. Die Evolver-Serie ist sehr flexibel und bietet sich für die Modelle Prophet 5, 10, T8, 600 und auch des Modells Sixtrak und deren Derivate (Max, Split Eight, MultiTrak) sehr gut als Ersatz an, denn er bietet einen Klang, der durchaus an den alten SCI-Sound erinnert. Die Polymod (ua. VCO moduliert FM) und andere Möglichkeiten beherrscht der Evolver ebenso. Somit sind auch strukturell alle diese Instrumente weitgehend durch den Evolver (nahezu) abdeckbar. Die LFOs erreichen durchgehend höhere Maximalgeschwindigkeiten und die Resonanz klingt durchaus „authentisch“ bei Filtersweeps. Da selbst der Prophet 5 bereits eine Stimme mehr als der Evolver hat, müssen Stimmen jeweils in Vierergruppen (in Form des Evolver Racks) nachgekauft werden. Damit fände der Prophet 10 erst mit einem PEK, einem Rack und zwei Mono-Evolvern oder besser mit zwei Racks zu seiner Entsprechung (Stimmenzahl!) dennoch geht für SCI-Fans am Evolver kaum ein Weg vorbei. Man bekommt generell mehr als im Original. Ein Prophet VS-Ersatz ist etwas aufwendiger, denn der Evolver besitzt keinen Vectorstick oder eine „2D Hüllkurve“ mit Loopmöglichkeit. Folglich müssen VS-Sounds mit der dritten Hüllkurve durch Modulation der vier Oszillatoren-Lautstärken simuliert werden und die beiden analogen Oszillatoren können keine digitalen Wellen erzeugen. Als „Trost“ bekommt man jedoch Sync, FM und Ringmodulation an die Hand und auch die anderen Vorteile des Evolvers. Ich würde hier stets zum PEK raten, da der Mehrwert überwiegt.

Jomox Sunsyn

Er ähnelt klanglich keinem Klassiker und will das auch nicht, er hat ein spezielles Filtersystem mit 4 individuellen Polen (pro Pol = 6 dB / Oktave), die jeweils als Hoch- oder Tiefpass schaltbar sind und somit jeden Filtertyp bilden können. Sein Grundklang ist „heftig“ und präsent. Er ist mit viel Sorgfalt analog aufgebaut und besitzt zwei digitale „Suboszillatoren“. Er ist 8stimmig. Gewagte These: Für die heftigeren/aggressiveren Klänge dürfte er als ein passabler „Nachfolger“ des Roland MKS80 / Jupiter 6/8 herhalten können, selbstverständlich mit Vorbehalt, denn sein Filter klingt natürlich nicht identisch. Der Multimode ist eher nicht die Stärke des Sunsyn, daher sollte man ihn im Wesentlichen als vielstimmigen und sogar livetauglichen Synthesizer ansehen. Er hat sogar Hüllkurven, die analog aufgebaut sind und empfiehlt sich damit auch für alle, die k(l)eine Stufungen in ihren Klängen haben wollen.

Alesis Andromeda A6

Der Andromeda ist ein Synthesizer mit Vorbildern. Namentlich sind dies Moog und Oberheim. Seine Oszillatoren sind denen des Minimoog / Moog Modular (Modul 921) nachempfunden, seine Filter stammen zum einen ebenso vom Moog System (904A,B und C) sowie vom Oberheim SEM Modul und damit den Synthesizermodellen Two-Voice, Four-Voice und Eight Voice. Diese wurden als ASIC-Chip (16x) als komplette Stimme verarbeitet und wurden durch die Miniatursierung offenbar etwas weniger „breit/fett“ und auch etwas aggressiver und „nebulöser“ (bitte wertfrei interpretieren und wörtlich nehmen). Im Falle Moog ist diese Abspeckung auch sinnvoll, denn poylphon wären Minimoogklänge oft einfach zu „fett“. Dazu würde ich auch einen Teil des Repertoires der Oberheim Synthesizer OBX,OBXa, OB8, sowie teilweise des Xpanders/Matrix, OBMX, Matrix 6/6R und der Marion Systems-Synthesizer Prosynth/MSR2 mit dem Andromeda „erschlagen“, jedoch bieten die Xpander/Matrix-Modelle andere Modulationsquellen und ein anderes Filtersystem an, was nicht immer reproduzierbar ist (Phase-Filtermodi und die Anazhl der vielen LFOs, Etcetera). Der OBX war, wie die X-Voice Modelle, noch diskret aufgebaut und ist strukturell dem OBXa ähnlich. Weiterhin ist der A6 auch ein recht guter „Ersatz“ für einen Memorymoog, dessen gebraucht-Preislage bereits deutlich höher ist. Ferner sind eigentlich viele Moog-Synthesizer durchaus in einem gemeinsamen Rahmen mit dem A6 zu sehen. Da Moog aber wieder existiert, liegen für monophone Orgien die Modelle Voyager und Little Phatty für die kleineren Modelle näher und sind auch authentischer. Ansonsten ist er ein flexibler Allrounder mit vielen Möglichkeiten. Seine FM-Sounds sind jedoch nicht so wunderbar über mehre Oktaven spielbar wie im Xpander/Matrix12 und „verstimmen“ schneller. Arpeggiator und Sequencer (16step mit alternierender Abspielmöglichkeit) bieten Live-Musikern zusammen mit dem Effektprozessor jedoch das gewisse „Mehr“ im Vergleich zu den anderen Analogen..

Studio Electronics Omega 8

Der amerikanische Hersteller ist hierzulande immer noch eher ein Geheimtipp, was auch an den Preisen liegt (4500 Euro). Die Qualitäten liegen bei den austauschbaren Filtern (ARP,TB303, Oberheim SEM, Moog), die es auch in den beiden monophonen Varianten ATC-X und SE-1x gibt (der SE1x hat eine erweiterte Minimoog-Struktur und 3 Oszillatoren, der ATC ist etwas einfacher gestrickt und auch nur per Tipptasten zu bedienen). Damit sind insbesondere Oberheim-Sounds im Stile des OBXa und OB8 die Stärke des Omega 8. Als Moog-Ersatz sind die Hüllkurven nicht ganz so knackig und schnell, jedoch durchaus geeignet für viele Klänge. Er ist klanglich näher als der Andromeda, jedoch kann er nicht mit der Flexibilität der Matrix-Serie (inkl. Xpander) mithalten. Der Klang ist weicher und schöner als der des Andromeda, der jedoch die doppelte Stimmenanzahl hat und preislich auf der Hälfte eines Omega 8 liegen. Wer also Oberheim-Flächen liebt, ist mit dem Omega bestens bedient. Solange man keine super-perkussiven Drumsounds kreieren will, ist er auch für „Moog“-Sounds eine gute Wahl.

MFB Polylite

Ja, so ist es! Der kleine Polylite tritt ebenfalls als Vollwert-Synthesizer an. Die grobe Klang-Richtung liegt irgendwo zwischen dem Moog Rogue / MG1 und dem Sequential Pro One. Seine Hüllkurven sind jedoch deutlich langsamer und seine Struktur etwas anders. Er bietet jedoch kaum weniger als die genannten und ist dabei polyphon! Der Evolver ist näher am Grund-Klang des Pro-One und ein Moog Little Phatty ist auch näher am „Moog-Sound“, jedoch ist kein anderer so kompakt. Er benötigt zur Steuerung jedoch eine Controllerbox oder einen weiteren Polylite, da er knopftechnisch nackt ist. Die kleinen Junos und andere klassisch strukturierten Synthesizer lassen sich teilweise hiermit ersetzen, jedoch ist der Klang etwas weniger obertonreich als bei den oben genannten, dafür aber für diesen Preis und die Größe sicher etwas Besonderes und für kleine Live-Setups ideal. Sie sind auch für Basslinien und Pads bestens geeignet. Ich erspare dem Leser hier eine Liste von möglichen Analog-Pendants, jedoch ist Riesenzwergomoog oder Pro-One-Mini vielleicht ein Tipp aus meinen alten Tests, in welche Richtung es gehen könnte. Die MFBs bieten jedoch mehr „Dreck“-Macher an (Ringmodulation..) als die Junos oder Moogs. Das Filter klingt auch „industrieller“ und verhält sich in etwa wie TR808 zu TR606 oder Korg KPR77 (welch Vergleich! Aber hinkende Vergleiche wird man leider in diesem Thema machen müssen).

Waldorf Q+

Nach „wem“ klingt er denn? Nun, nicht nur der Q+ ist hybrid, auch seine älteren Kollegen Waldorf Wave und Microwave 1 sind klanglich auf seiner Linie, jedoch haben sie eine vollkommen andersartige digitale Klangmaschine (die sgnt. „Engine“) unter der Haube. Er eignet sich jedoch aufgrund seiner Wavetables für PPG Wave Synthesizer-Klänge. Seine analogen Filter sind am Pulse orientiert und klingen eher „hart“, eine recht „Waldorf-typische“ Eigenschaft. Auch der „Drive“ ist analog, was sich deutlich positiv bemerkbar macht. Er ist ein extrem vielseitiges Instrument, was man auch als Alternative zum SCI Prophet VS in Betracht ziehen könnte. Zu Bedenken ist dabei lediglich die völlig andere Struktur und die drei Oszillatoren, von denen zwei jedoch digitale Wellenformen haben und sogar vielseitige FM bietet. Die LFOs sind extrem schnell und daher für Klangbastler besonders geeignet - er bietet zusammen mit dem Evolver die besten FM-Möglichkeiten. Die Oszillatoren sind digital. Die Emulation des Kawai K3 wäre denkbar und mit etwas Geschick auch machbar. Ferner könnten bastelfreudige im Q+ auch einen Versuch zur Emulation der Ensoniq Synthesizer ESQ1 und SQ80 unternehmen, die jedoch wirklich nur sehr entfernt vergleichbar sind, da es keinerlei „Samples“ mit LoFi-Charme gibt, jedoch sind FM-Spektren und Wavetables durchaus ein passabler Ersatz und der Q+ definitiv für alle interessant, denen andere Synthesizer etwas zu reduziert sind. Mit allen anderen hat er klanglich aber nicht viel gemeinsam. Er ist jedoch die ideale Ergänzung zu eigentlich allen Synthesizern. Als Analogersatz würde ich einen Q+ aber nicht planen, jedoch sollte man seine Möglichkeiten nicht unterschätzen.

Die Kaskadenpolyphonie

Nach den obigen „echten“ Polyphonschiffen gibt es auch Synthesizer, die sich verkoppeln lassen, um Mehrstimmigkeit zu erreichen. Nicht mehr erhältlich ist der Waldorf Pulse, er bietet die Filter, die auch der Q+ bietet. Da er nicht wirklich „vintage“ ist, soll er hier zumindest Erwähnung finden. Noch zu haben ist der Vermona PerFourmer, er hat vier identische Sektionen, die zwecks Frequenzmodulation verkoppelt werden können und somit 2- oder 4stimmige Klänge erzeugen kann. Er ist klanglich in einer angenehmen Weise „clean“ und ist damit allerdings auch nicht allzu vergleichbar mit anderen Synthesizern. Sein Konzept erinnert an den Korg Mono/Poly und an den Oberheim 4-Voice, ist jedoch klanglich mit einem 24dB/Okt. Tiefpassfilter ausgestattet. Höre ich nun jemanden Moog brüllen? Für meine Ohren klingt das zu verschieden, um ihn in diese Richtung zu schieben. Mir fallen zu ihm keine älteren Synthesizer ein, was keineswegs ein Nachteil sein muss. Evtl. der Vermona Synthesizer aus dem Jahre 1983... und weit aus der Ferne hört man einen kleinen silbrigen Moogspatz singen? (Ich habe bereits oben gewarnt, seltsame Vergleiche zu schreiben!)

Monophone Auswahl

Heute werden immer noch eine Vielzahl von monophonen Synthesizern gebaut, die komplett analog sind, insbesondere auch modulare Systeme. Das Kapitel ist sehr weitläufig und wird in einem weiteren Artikel behandelt. Stellvertretend und einleitend für den folgenden Artikel zum monophonen „Lachsersatz“ sei der Anyware Semtex genannt, der bereits im Namen trägt, was er ist: ein Oberheim SEM Synthesizer als Modularsystem. Auch er kann bis zu vierstimmig kaskadiert werden. Weniger auwendig ist der Analogue Solutions Semblance, der ebenso wie der Semtex mit weiteren Exemplaren Seinesgleichen zu einem vierstimmigen System verkoppelt werden kann und daher noch in diese kleine Abhandlung passt.

Wegen des Themenumfangs weiter in den Teilen Modular und Monophon.. tbc.

Euer Moogulator.

PS: Eine Liste aller analogen Synthesizer findet ihr auf meiner Website: www.sequencer.de