Bariton-Sound am D-50 erstellen

FlorianH

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Hallo,

ich weiß, einige werden wieder lachen, aber ich brauche für meinen Roland D-50 einen Bariton-Sound für Volksmusik.
Also sowas hier:

Anhang anzeigen limex-bariton.wav
Der im Audio-Beispiel stammt aus einer Limex-Harmonika und sowas in der Richtung möchte ich auch auf dem D-50 spielen können.
Ich hab noch nichts passendes gefunden, wenn jemand so einen Sound für den D-50 kennt würde ich mich wahnsinnig freuen, wenn ich den haben könnte. Ich bezweifle aber stark, dass schon ein D-50-Nutzer Bedarf an sowas hatte.

Denkt ihr dass man sowas alleine mit der Synth-Engine hinbekommt, und wenn ja, wie soll ich anfangen?
Ansonsten muss ich wohl ein Attack-Sample von diesem Sound verwenden, aber wie kann man das "einfügen" und welche Anforderungen gibt es, existiert irgendeine Seite wo man das nachlesen kann? Bzw. ist es überhaupt möglich, für jeden Sound/generell eigene Samples zu verwenden? Darüber hab ich noch nicht wirklich viel gelesen...

Ich fände es nett, wenn sich nicht über das Genre lustig gemacht werden würde. Synthesizer werden nicht nur in Synthesizer-Musik eingesetzt.
Ach ja: Mangels neueren/vielseitigeren Keyboards muss der D-50 dafür herhalten. Software kommt aus verschiedenen Gründen auch nicht in Frage.

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!
Grüße
 
Ich hatte vorhin selbst rumprobiert und als Basis das Preset "Horn Section" verwendet. Irgendwie hatte ich es hinbekommen, das Sample abzuschalten und einen Sägezahn-Sound zu bekommen. Ein reiner Sägezahn war das aber nicht, da war (denke ich) ein wenig Pitch-Envelopes und anderes am Werk... Es klang auf jeden Fall top, genau wie ich es haben will.

Naja, so tollpatschig wie ich bin, hab ich den Sound beim Versuch, ihn zu speichern, gelöscht :mauer: Aufgenommen hab ich ihn natürlich auch nicht.

Ich werd später versuchen es zu reproduzieren, aber dieses gute Ergebnis ist eher durch Trial and Error entstanden... Gibt es jemanden mit Sounddesign-Kenntnissen, der aus der Audiodatei oben in etwa "raushört", was man machen kann?
 
Ich höre bei Deinem Audiobeispiel eindeutig eine Tuba. Das ist der Klassiker unter den easy-peasy nachzubildenden Brass-Sounds. Das geht mit Sicherheit auch mit den Bordmitteln des D50. Als Ausgangswellenform wird für Tuba gerne eine simple Rechteckwelle genommen. Das TVF wird über seine Hüllkurve mit einer Velocity-abhängigen Einschwingphase so eingestellt, dass die Obertöne etwa erst nach 50-75 ms voll da sind. Resonanz würde ich auf "0" stellen, sonst klingt's schnell synthetisch lustig. Der TVA sollte eine stinknormale Orgelhüllkurve bekommen. Das "Flattern" in der Einschwingphase, also beim Anblasen kriegt man sehr authentisch hin, indem man das TVF noch zusätzlich mit einem relativ flott schwingenden LFO (schätze so um die 15-20Hz) eben nur für wenige (20-50) Millisekunden in der Einschwingphase den Cutoff des Filters modulieren lässt*. Ideal wäre es, wenn dieser LFO eine eigene Hüllkurve hätte und diese so parametriert wird, dass der LFO wirklich nur in der Einschwingphase wirkt. Notfalls würde ich ihn "auf's Modulationsrad legen", wobei dann eine geschickte Steuerung mit der linken Hand erforderlich wird.

(...sagt einer, der obiges Spielchen mit seinem Micromoog hinkriegt, aber noch nie an seinem D550 herumgeschraubt hat.)

Wie gesagt: Dein Ziel müsste mit der reinen VA-Abteilung des D50 locker zu erreichen sein. Die Sampling-Engine (also Attacksamples) brauchst Du dafür nicht.

*Edit: Mit der Wellenform des LFO musst Du experimentieren. Ein reiner Sinus funktioniert da nicht. Bei mir am Micromoog klappt es mit 'ner Rechteckwelle...
 
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Vielen Dank, @Area88 :D
Ich bin grade dabei das mit dem D-50-Librarian Editor nachzubasteln. Funktioniert bis jetzt sehr gut, aber wie soll ich den LFO mit einer Hüllkurve steuern? Geht das überhaupt? Ich finde irgendwie keine Funktion, dem LFO eine Hüllkurve "zuzuweisen"...

Soll ich diesen Square-Sound auf Partial 1 und 2 kopieren, und einen davon mit dem LFO "füttern" und mit einer normalen TVA-Hüllkurve diesen flatternden Attack-Sound draus machen?
 
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ich gebs auf, das zweite mal beim speichern gelöscht... ich verstehe nicht, was ich falsch gemacht hab:picard:

Hat vielleicht jemand Lust, sowas für mich zu programmieren? Der Anspruch ist wirklich nicht hoch, es soll einfach ähnlich klingen wie im Soundbeispiel oben und Area88 hat ja erklärt wie es geht. Das programmieren ist recht einfach, bei mir scheitert es nur am speichern...
 
ich finde irgendwie keine Funktion, dem LFO eine Hüllkurve "zuzuweisen"...
Hab' ich mir fast gedacht, dass das nicht geht. Bevor Du versuchst, den Effekt per TVA nachzuahmen: Probier' doch zuerst die von mir vorgeschlagene, simpelste Methode nämlich die Intensität des LFOs der den TVF-Cutoff moduliert aufs Modulationsrad zu legen. Dann beim Tastenanschlag den Modulationshebel (hatte kurz vergessen, daß der D50 ja keine Wheels, sondern dieses rolandtypische Dingens stattdessen hat) von der nach hinten gedrückten Stellung nach vorne "flitschen" lassen, dann bekommst Du einen Eindruck, was mit dieser Methode bzgl. Flattern im Attack möglich ist. Dabei würde ich der Einfachheit halber alles erstmal mit nur einem Partial aufbauen. Im nächsten Schritt kannst Du dann versuchen, das Ganze mit dem TVA nachzubauen, was aber ordentlich Stützpunkte in der TVA-Kurve verbrauchen wird...

Es wäre übrigens interessant, wenn Du die Zwischenergebnisse
als Audiodatei hier hochladen würdest (erst recht natürlich auch das Endergebnis).

Soll ich diesen Square-Sound auf Partial 1 und 2 kopieren, und einen davon mit dem LFO "füttern" und mit einer normalen TVA-Hüllkurve diesen flatternden Attack-Sound draus machen?

Dann müsstest Du aber dafür sorgen, dass die beiden Partials sich nicht überlagern, weil der Effekt sonst verwaschen wird. Vielleicht lassen sich die beiden TVAs mit zueinander invertierter Velocity-Abhängigkeit versehen, sodass bei sanfterem Anschlag der nicht-flatternde TVA, bei hartem Anschlag der flatternde zu hören ist.
 


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