Die Wirkung von Instrumenten am Beispiel: Musik aus der Elbphilharmonie, 5 Jahre

Aktuell läuft es noch 15 Minuten - ist hier leider nur zu einem Teil in der Mediathek

Interessant, was Menschen machen können, wenn sie koordiniert tradierte Instrumente spielen, auch an Sounds - speziell bei Adès aber auch zur Mitte von Salonen. Dort wird auch Elektronik eingespielt (nicht live vermute ich).

Da finde ich ist eine beeindrucken Kontrolle und moderne darin. Zumindest in Teilen.
Ich glaube zwar, dass sowas mit mehr Elektronik noch mehr Ausdruck hätte aber es ist ziemlich cool und übrigens auch ein sehr interessantes Gebäude, ich war auch mal drin.

Hört euch das am besten mit gutem Sound an - so gut das der Mediathekenausschnitt zulässt. Habe festgestellt, dass es da Limits gibt.
Aber auf die Menschheit kann man bei sowas ganz zufrieden sein - eine solche Koordination für dieses Ziel hergestellt zu haben - das Gefühl bekomme ich nur bei Teilen der Komposition - aber immerhin. Ich warte da auf Interessantes, aber die Performer sind alle absolut fit - auch der Pianist gefällt mir.

Sehr cool - Adès Teil mit den gestopften Bläsern, der Satz und wie das klingt. Ich wünschte, da wären coolere Aufnahmen in weiteren Auflösungen da mit mehr Raum. Das hat man auch versucht mit 2 Sängerinnen an den Seiten.

Die Holzbläser ziemlich gegen Ende kommen auch ganz interessant, die Akkorde die da gespielt werden und das Fließende mit Sounds und Akkorden sollte sich jeder Musiker mal anhören.
Weiss nicht, wie ihr dazu steht.

Ich hab es jedenfalls gemacht. Im Fernsehen - und ich gucke fast nix, für sowas ist es aber gut.

Achja, endlich koordiniert man Sounds, Komposition und so weiter - bin froh, da etwas zwischen zeitgenössisch und Neue Musik zu erwischen, ist ja bei ÖR selten, dass da mal bisschen Kultur abgeht neben Fußi und irgendeinem Käse.

Also mir gefällts, erinnert mich an einer Stimmung in den 1920ern, ein bisschen Moderne, für 2022 ist es natürlich etwas zu traditionell - aber cool. Ich mag die 20er übrigens. Die Sachen stammen aber aus der (Post)Moderne. Poststrukturelle Musik ist es schon auch ein bisschen. Ich meine da bisschen was gehört zu haben. Die Stimmen wechseln die Position, die Sounds sind stellenweise interessant in der Mischung, bei Adès find ich auch die Komposition noch stärker, bei den Bass-Sachen aus dem Gebläse kann man von coolen Drones reden, ohne Ödnis.

So - bitteschön. jetzt ihr.

die löschen das schnell aus der Mediathek - lasst euch nicht zu viel Zeit

damit man später noch weiss, was da lief:
Nach einer langen Bauzeit und viel Kritik vor der Eröffnung ist aus dem Projekt "Elbphilharmonie" in fünf Jahren eine veritable Erfolgsgeschichte geworden. Zum Jahrestag der Eröffnung des Großen Saals spielt das NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von Alan Gilbert Werke von John Adams, Thomas Adès und Esa-Pekker Salonen. Solist am Klavier ist Kirill Gerstein. Vorab spricht Julia Westlake mit dem Intendanten der Elbphilharmonie, Christoph Lieben-Seutter.
Ach, und Kirill Gerstein (der Pianist) spielt als Zugabe Ligeti. (Piano only) als Dankeschön.
 
Es freut mich, das ich als hamburger Steuerzahler Ex-Bürgermeister Ole von Beust und große Immobilienunternehmer reich machen durfte. Es war mir eine Ehre.
 
bei all dem kapitalistischen wahnsinn und bei alle der korruption und der misswirtschaft muss man neidlos anerkennen, dass das optisch und akustisch einer der genialsten konzertsääle ist, den die welt je gesehen hat - von der orgel ganz zu schweigen.

bei eintrittspreisen ab 0 euro für bedürftige, ab 2 euro p.p. für familien bzw. 5 euro p.p für gruppen stellt sich - neber der tatsache, dass vor allem auch die orchestermusiker dort genau so arm sind wie in allen anderen theatern - die frage nach der einteilung von kunst und kultur in "bürgerliche" vs "für alle" nicht mal im ansatz.

von außen ist das allerdings ein ziemlich hässlicher kasten, erst innen wird man dann fürs warten belohnt.
 
...wobei ja die besonders interessanten dinge (aufgrund der notwendigkeit staub zu vermeiden) leider hinter wandverkleidungen versteckt sind.

1642328440637.png
 
Also danke für das Verlinken, das fand ich schon interessant ...

Ich habe jetzt nur die ersten drei Stücke gehört, und musste es dann erst mal sacken lassen ... also der Klang des Konzertsaals ist schon fantastisch, aber ich konnte der schalenartigen beigen Bühne jetzt nicht viel ästhetisches abgewinnen, es erinnerte mich fatal an diesen einen Hit von Helge Schneider ... äh ... ich führe das glaube ich jetzt lieber nicht weiter aus ...
:)

So viel Geld hat das gekostet. Warum müssen es solche sündhaft teuren Prunktempel sein, statt dass man vielleicht mal mehr die Kleinkunst fördert? Und es gibt ja wirklich gelungene architektonische Gebäude, wie z.B. die Sidney Opera, oder auch in Deutschland die Jahrhunderthalle oder das Olympiastadion in München (was man jetzt vergammeln lässt), aber diese seltsame Haus in Hamburg ... sorry ich kann dem nicht viel abgewinnen - aber zumindest scheint es sich inzwischen ja zum Publikumsmagnet zu entwickeln.

Das riesige Orchester in seiner präzisen Abstimmung und dem tollen Klang ist natürlich beeindruckend. Andererseits fand ich diese Art etwas vorzutragen, völlig seelen- und emotionslos. Tolle Bläser und alles, aber was soll mir das sagen? Ich habe mir die Tage z.B. viele ältere Live-Auftritte von Mike Oldfield angeschaut, der ja auch durchaus komplexe Sachen zur Aufführung gebracht hat - da finde ich Emotion und Begeisterung und auch musikalische Ausdrucksstärke - was mir da in Hamburg aber komplett gefehlt hat.

Haus und Orchester passen aber zusammen, alles ist darauf angelegt groß und mächtig zu wirken und zu beeindrucken, um jeden Preis. Und das finde ich extrem schade, Kunst und gerade auch die Musik müssen nach meinem Verständnis überhaupt nicht perfekt oder gar beeindruckend sein, sondern es einfach 'nur' schaffen, etwas in uns anzurühren und zu berühren, und das ist auch im ganz Kleinen möglich, wenn es irgendwie nur Leben oder eine Seele oder wenigstens eine Aussage hat. Diese Aufführung kam mir vor wie ein riesiges dickes Buch, voller unzähliger Buchstaben, Wörter und erstaunlicher Sätze - aber irgendwie ohne Ziel, Sinn und Aussage. (Vielleicht aber auch nur einfach nicht meine 'Sprache')

Sorry wenn ich hier viel Wein ins Elbwasser kippe, oder heißt das nicht so? ;-)
:connect:
 
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Wir als Menschheit geben so viel Geld für so viel größeren Blödsinn aus, für Musik und Kunst müsste eigentlich alles genutzt werden. Wenn wir etwas klüger wären und weniger wild, könnten wir alles was zur Zeit in Militär und Kontrolle geht auch in Kultur stecken. Stell dir vor, was alles möglich wäre, wenn wir jede Menge Orte für Kunst hätten und auch die coolsten Aufführungen machen könnten? Finde ich eine große Attraktion und Bereicherung. Nach Köln fährt ja auch niemand wegen der Banken - aber zum Gebäude 9 für Konzerte schon eher. Ok, das Gebäude 9 ist nicht teuer, der Vergleich hinkt. Aber ein Ort wo nicht nur Nachtmusik geht und die Standards in Mengen kann bedeuten, dass Neue Musik und andere Musik auch einen Platz haben. Die Neubauten haben auch schon "in der Elphi" gespielt.

Ich glaube ich würde hier auch eher Stockhausen hören wollen als Oldfield - aber beides ist Musik. In dem Falle finde ich, dass Raum und besondere Kompositionen einen Platz kriegen, nicht nur sehr populäre Sachen. Das liefern nicht alle. Und es muss so lange passieren, bis auch die weniger privilegierten tolle Sachen machen können. Mehrkanalton, aufwendiger Aufbau - alles ok - geht alles hier.

Ich weiss - teuer - aber ich kenn viel was teuer war. Ich zB finde es sinnvoller zB Bahnhöfe und Kunst, Sachen für alle haltbar und hochwertig zu machen. Ich bin es übrigens gewohnt in schrottigen Industriehallen zu spielen. Also ich beschwer' mich nicht. Aber ich trinke halt auch keinen Wein.

Der Prunk von Banken und Gebäuden der Macht der Konzerne - da würde ich hier und da eher überlegen, ob man die Energie nicht besser in eine allgemeine Infrastruktur stecken könne? Also Kultur und Transport und Räume für Menschen die so geplant sind, dass sie zur heutigen Zeit passen (eigenes Thema, da gibt es viele Gedanken zu in der Zeit wo viele Läden zu machen und Städte mit ihren ewig gleichen Malls veröden).
 
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Vielem was du schreibst würde ich ja zustimmen ... aber vielleicht würde es auch solchen Aufführungen mal gut tun, "in schrottigen Industriehallen zu spielen" um die Atmoshpäre zu lockern und die Stimmung zu lösen ;-)
 
och nee, da mache ich mir ja mein rosa kostümchen ganz schmutzelig.

in so fabrikhallen sind nacher noch arbeiter oder punks drin und mit denen will mutti gar keine kultur machen.
 
Mir ging es darum, dass mehr und überhaupt Kultur wichtiger würde als so manche Diskussion die heute geführt wird. Wenn wir weltweit eher besprächen wie eine Aufführung oder Konzert war als mal wieder einen Krieg mit viel Koordination von Leuten machen, einfach so als Vergleich der benötigten "Manpower" im Sinne von Menschenkraft und Koordination.

Wenn wir so etwas schaffen können, wieso setzen wir die Prioritäten so seltsam?
Natürlich bin ich auch für eine offene Kultur, die nicht nur hochgezüchtete Nachtmusiken auffährt damit der Laden noch läuft.
Und ja, am Ende ist es egal wo das spielt - Mutti? Nunja, es ist vielmehr unsere Idee, was wie viel unterstützt wird und gemacht wird. Wir könnten alles machen, wenn wir das wollten, Prunkschlösser und Punkschlösser. Sinnbildlich gesehen.

Es geht dabei einfach darum, sich sowas zu leisten. Ich würde das in Anstrengung messen. So etwas ist mir lieber als jede Bank und jedes andere Leuchtturm-Ding was nur wenige Leute überhaupt betreten dürfen. Eine Stadt sollte für Leute da sein aber das würde zu weit führen, wenn ich jetzt Stadtplanung und so weiter noch anspräche…

Es wird heute immer nur gefragt was Dinge kosten oder gekostet haben - aber wie nachhaltig ist das, was man damit und dadurch möglich macht? Leute müssen natürlich wohnen und auch Banken müssen in einem Haus untergebracht sein - Die Sachen wo man sich etwas mehr Mühe gibt zeigen auch für was wir uns etwas mehr bewegen möchten.

Kultur ist für mich übrigens nicht nur Klassik dudeln können und Monalisen zu betrachten. Also das alte und etablierte. Die Kunst von gestern ist natürlich keine Art von Beschäftigung, aktuellere Kunst kann auch ein bisschen anstrengen, muss nicht immer gefallen, wobei das hier wohl eher nicht der Fall ist.

Schaffen kann man die natürlich überall, dazu braucht es keine Tempel. Das ist wohl wahr, mir ging es hier sogar mehr um das was dort passierte also genau diese Konzerte und wie das klingt. Weniger darum, in welchem Gebäude - aber es wäre wohl ohne das Gebäude nicht im TV gewesen - schließlich ist TV bei dem Thema ja nicht immer dabei. Bei jedem Fußballspiel und bei jeder Diskussion über Corona aber schon. Die Meinung zu Dingen und die Gedanken über Kunst zu transportieren könnte echt mehr sein. Egal wie kontrovers - ich finde wir könnten mehr. Ob das alles mit Geld zu berechnen ist - nicht meine Baustelle.
Meiner Ansicht nach, machen wir das was wichtig ist selbst und wenn wir es nicht machen ist das DAS entscheidende Ding, wieso es nicht passiert.
 
Zum Gebäude:
Aus meiner Sicht ist die Elbphilharmonie eine absolute Bereicherung für die Kulturlandschaft in Deutschland. Es geht ja nicht darum, wie das Gebäude von außen aussieht (obwohl ich es auch optisch wirklich gelungen finde mit seinem maritimen Charakter), sondern darum, dass es einer der besten Konzertsäle der Welt ist. Darauf könnte man in Hamburg und in Deutschland auch einfach mal stolz sein nach dem Motto: Seht her, das haben wir mit unserem Geld als Steuerzahler möglich gemacht und diese Investition hat sich gelohnt.

Und außer dass Bauunternehmer bei so etwas möglicherweise reich werden (wie hier einige unterstellen), verdienen auch tausende Handwerker und Arbeiter mit dem Bau solcher Gebäude ihr Geld. Sollte man auch nicht vergessen. Wenn ich daran mitgebaut hätte, wäre ich sicher sehr stolz auf meine Arbeit.

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Zur Mediathek:
Man kann solche Dateien auch herunterladen: https://mediathekviewweb.de/#query=elbphilharmonie

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Zur Musik:
... kann ich noch nichts sagen, da ich sie erst noch hören werde, aber die Schilderung klingt schon einmal spannend. In letzter Zeit passiert in den klassischen Konzertsälen ohnehin viel Richtung postmoderner Musik, die im Unterschied zu manchem vollkommen Atonalen der 40er- bis 90er-Jahre wieder zugänglicher ist ... auch manchmal unter Einbeziehung elektronischer Klangerzeuger - nicht nur in Hamburg, auch in Köln und sogar in Mönchengladbach/Krefeld.
 
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Um es klar zu sagen - mir geht es hier um die Musik, die Koordination und das was sie bringt - auch im Abgleich mit elektronischen Elementen und als Abgleich zu dem, was mit einem Orchester heute möglich ist in Komposition als "Gegenpart" mit und ohne Elektronik (hier in Teilen mit Samples, aber sicher deshalb doch eher akustisch zu nennen, als das nur ein kleiner Einspieler ist).

Das fand ich schon interessant, zB die angesprochenen Stellen. Wollte nicht primär über Geld und sowas reden und den Sinn von Konzerthäusern. Das bei sowas immer irgendwer Geld einstreicht und Mauschelei möglich ist - ist wohl selbst in D wohl normal. Bei jedem Bahnhof und Flughafen ist das so und führt nicht selten zu dysfunktionalen Gebäuden, weil die Deutschen wohl nicht mehr so gut organisieren können oder so Dinge bemerken in welche Richtung warme Luft wandert oder sowas - auch dazu wollte ich nicht speziell einen Beitrag starten - da könnten wir in HF oder Funktionsraum gern drüber reden.

Wenn, dann würde ich lieber über die Musik und die Wirkung sprechen, was aber wenige wohl aufgenommen haben - vielleicht ist das auch nicht für jeden zugänglich - so wie Neue Musik mit Elektronik wohl auch - ich bin da also vielleicht anders drauf - ich lasse mich erst einmal auf so etwas ein und ich war erinnert an eine Zeit der Industrialisierung als gäbe es keine Elektronik und dennoch mit Bewunderung, dass Menschen sowas machen können mit Vorstellung und Koordination in so großen Gruppen. Das ist schon eine Leistung. Wir hier kennen ja die Mittel, wie wir sowas machen könnten und arbeiten täglich damit.

Damit soll nichts abgewertet werden, eher ist es großartig, dass sowas gemacht wird und es auch Kompositionen gibt, die zumindest halbwegs aktuell sind und die Möglichkeiten eines Orchesters auch mehr nutzen als nur Noten zu spielen. Natürlich spielen sie "nur Noten" aber man kann hören, dass diese leicht abfällige Aussage schon etwas zu klein wäre für das was man da hören kann.

Ich höre mich Neue Musik an, Indie Pop und viel mehr, Experimentelles und hoffe, dass hier niemand schreibt, der nur in einer der Ecken unterwegs ist, um nur zu bewerten - es ist möglich, dass der Mindstate und so entsprechend sein muss - ich hätte einige Zeit sowas vielleicht auch abgelehnt, aber ich dachte - so als Errungenschaft ist das schon ziemlich gut.

Aber was wäre, wenn das alles elektronisch gemacht würde - mit der Nutzung des Sounds - ich glaube es wäre noch feiner, noch mehr insgesamt. Ich hoffe, dass sich kein akustischer Musiker damit abgewertet fühlt, ist nicht so gemeint. Man nutzt hier natürlich das durch ein Instrument und seine Grenzen vorgegebene Klangmaß so zu nutzen, dass es im Gesamtklang ein Tongemisch macht, einen Sound, den nur ein Orchester so schaffen kann in der Komplexität und die Komposition muss das im "Kopf" behalten (so eine Komposition einen Kopf hat).

Also das jetzt als sehr kleine Info, was ich mir da so gedacht habe.
Noch mehr habe ich aber einfach versucht unvoreingenommen zuzuhören und einfach das wirken lassen - auch wenn mein musikalischer Höranalysator mir sofort sagt wie das alles funktioniert.

Ich fand das durchaus faszinierend, gleichzeitig modern zu wirken aber auch altmodisch - modern bei der Art der Kompositionen - altmodisch bei den traditionellen Instrumenten. Die Wirkung kann sogar futuristisch sein, aber retro-futuristisch. Diese Wirkung - habe vielleicht nur ich so wahr genommen in dem Moment? Ich bin also nicht sauer, wenn mir jemand nicht folgen kann.

Ich freue mich aber über jede Art von Beschäftigung mit dem Thema - denn viele sind es nicht.
 
Wenn, dann würde ich lieber über die Musik und die Wirkung sprechen, was aber wenige wohl aufgenommen haben
Man braucht einfach die Zeit und die Muße, sich das in aller Ruhe anzuhören. Du hattest sie in dem Moment, aber ich zum Beispiel bisher noch nicht. Ich habe es heruntergeladen, um es mir bei passender Gelegenheit anzuhören. Generell höre ich Orchestermusik sehr viel lieber live. Das ist bei akustischen Instrumenten ein erheblich größerer Unterschied als bei elektronischen (logischerweise).

Aber was wäre, wenn das alles elektronisch gemacht würde - mit der Nutzung des Sounds - ich glaube es wäre noch feiner, noch mehr insgesamt.
Das glaube ich nicht. Akustische Instrumente - von Meisterhand gespielt - sind im Zweifelsfall elektronischen immer überlegen, weil es keinen Controller gibt, der in der Lage wäre, eine solche Symbiose zwischen menschlichem Körper und Instrument herzustellen, wie sie bei akustischen Instrumenten gegeben ist. Die Möglichkeiten des nuancierten Spiels sind mit akustischen Instrumenten immer größer. Hinzu kommt, dass im Sinfonieorchester jede Stimme von einem Virtuosen gespielt wird, manche Stimmen sogar gleich von zwei oder mehreren Virtuosen gemeinsam. Das sind alles top-qualifizierte Musiker, die ihren kleinen Teil zum großen Ganzen einbringen. So viel kreativ-virtuosen und handwerklichen Input für nur ein einziges Musikstück gibt es im Bereich der elektronischen Musik normalerweise nicht.

Ich fand das durchaus faszinierend, gleichzeitig modern zu wirken aber auch altmodisch - modern bei der Art der Kompositionen - altmodisch bei den traditionellen Instrumenten.
Diese Instrumente sind nicht altmodisch. Das ist ein Denkfehler.

Die Wirkung kann sogar futuristisch sein, aber retro-futuristisch. Diese Wirkung - habe vielleicht nur ich so wahr genommen in dem Moment? Ich bin also nicht sauer, wenn mir jemand nicht folgen kann.

Ich freue mich aber über jede Art von Beschäftigung mit dem Thema - denn viele sind es nicht.
Ich werde mehr dazu schreiben, wenn ich mehr als 10 Minuten davon gehört habe. Schön, dass wir über Musik sprechen!
 
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Man braucht einfach die Zeit und die Muße, sich das in aller Ruhe anzuhören. Du hattest sie in dem Moment, aber ich zum Beispiel bisher noch nicht. Ich habe es heruntergeladen, um es mir bei passender Gelegenheit anzuhören. Generell höre ich Orchestermusik sehr viel lieber live. Das ist bei akustischen Instrumenten ein erheblich größerer Unterschied als bei elektronischen (logischerweise).


Das glaube ich nicht. Akustische Instrumente - von Meisterhand gespielt - sind im Zweifelsfall elektronischen immer überlegen, weil es keinen Controller gibt, der in der Lage wäre, eine solche Symbiose zwischen menschlichem Körper und Instrument herzustellen, wie sie bei akustischen Instrumenten gegeben ist. Die Möglichkeiten des nuancierten Spiels sind mit akustischen Instrumenten immer größer. Hinzu kommt, dass im Sinfonieorchester jede Stimme von einem Virtuosen gespielt wird, manche Stimmen sogar gleich von zwei oder mehreren Virtuosen gemeinsam. Das sind alles top-qualifizierte Musiker, die ihren kleinen Teil zum großen Ganzen einbringen. So viel kreativ-virtuosen und handwerklichen Input für nur ein einziges Musikstück gibt es im Bereich der elektronischen Musik normalerweise nicht.


Diese Instrumente sind nicht altmodisch. Das ist ein Denkfehler.


Ich werde mehr dazu schreiben, wenn ich mehr als 10 Minuten davon gehört habe. Schön, dass wir über Musik sprechen!
Die Meisterlichkeit sollte sicher nicht vom Instrument abhängen, aber die Möglichkeiten könnten dann zwischen Ausdruck mit Akustik der von der vielseitigen Elektronik gegenüber stehen - beides ist interessant - ich persönlich finde beides interessant - fasziniert wäre ich wohl, wenn jemand sich auf DEM Niveau auch elektronisch solchen Aufgaben zu verschreiben.
Ich glaube es gibt eine Menge guter Wege in allen Bereichen, diesen Ausdruck zu erhalten, mit allen Mitteln die wie heute haben? Sicherlich. Sicher ist auch, dass fähige Leute das besser können als "andere". Aber ich glaube da spielten keine Amateure. Ich würde aber sogar vermuten, dass sehr engagierte Amateure auch einiges erreichen könnten. Arbeitsthese aber erstmal.

Und ja, das alles braucht Zeit - das hören und das verstehen - und es ist bei Musik eh schon ein Gewinn und Geschenk, wenn man es schaffte, dass man sich einer Musik offnete und sie an sich heran lässt.

In der heutigen Zeit sowieso.

Altmodisch bedeutet nicht dem heute machbaren angepasst - dennoch sind akustische Instrumente von heute auch anders als die - sagen wir der 70er oder der 20er. Das ist klar. Ich würde aber mal als These hier sagen, dass ich wohl einen ausdrücklich nicht "feindlichen" Ansatz fahre - vielmehr eher indirekt sage - na, hier gibt es echt was zu hören und ich fand die Reise interessant. Modern ist übrigens kein Qualitätssigel - es gibt unfassbar doofe moderne Sachen - anderes Wort: Mode. Kann schrecklich sein, kann schön sein. Stil haben wäre etwas anderes.

Wir suchen idR das beste aus der Musik - ist jedenfalls mein Ding - ich finde dieses Erlebnis würde ich gern von anderen hören - wie sie diese Musik erleben wenn sie sich Zeit damit lassen. Ich befürchte aber, dass das keiner macht. Und ich werde dafür auch niemanden aburteilen.
 
Btw gerade läuft echt im TV Brian Eno und sein Bruder - schon irre dass es Musik im TV gibt - da bin ich ja schon dankbar, dass es das gelegentlich gibt.
Und das ist ja alles nicht das was ich direkt suche sondern nur weil es da ist. Vielleicht hätte er sogar auch Chance in der Elphi zu spielen - aber mit ging es natürlich mehr um die Musik und diese Wirkung von "früher" aber mit dem Sound und Kompositionen, die mit dem Klang schon sehr gut umgehen und das alles ziemlich weit entwickelt sich anhört. Da sind wir als Menschheit. Das ist mir wichtiger als unsere Kriege weiter zu entwickeln oder den Kleinkram den es zB auch hier im Forum gibt oder sowas.

Und - hören, was das bewegt.
 
Die Meisterlichkeit sollte sicher nicht vom Instrument abhängen, aber die Möglichkeiten könnten dann zwischen Ausdruck mit Akustik der von der vielseitigen Elektronik gegenüber stehen - beides ist interessant - ich persönlich finde beides interessant - fasziniert wäre ich wohl, wenn jemand sich auf DEM Niveau auch elektronisch solchen Aufgaben zu verschreiben.
Hier gibt es zwei Aspekte: Ja, doch, die "Meisterlichkeit" hängt vom Instrument ab, denn jedes der klassischen Instrumente fordert ganz besondere handwerkliche Begabungen zusätzlich zu einem überragenden Verständnis der Musik und der Musiktheorie. Allein schon Letzteres geht den meisten Popularmusikern, die ein bisschen mit Synthesizern herumspielen, meist ab, Ersteres sowieso.

Zweitens: Doch, es gibt so etwas auch im elektronischen Bereich. Ich durfte kürzlich Corolyna Eyck bei einem Theremin-Konzert mit den Niederrheinischen Sinfonikern in Krefeld erleben. Großartige Musik. Allerdings wäre da die Sound-Designer-Fraktion des Forums sehr enttäuscht gewesen. Die Klänge selbst waren simpelste subtraktive Synthese - durchgängig wohlklingend - und ein bisschen Digital-Delay von einem BOSS-Bodentreter dazu. Das war alles. Aber das Besondere war der musikalische Ausdruck durch virtuose Beherrschung eines wirklichen Musikinstruments, das man nur unter äußerster Körperbeherrschung wirklich gut spielen kann - genau wie eben eine Oboe oder ein Cello.


Wir suchen idR das beste aus der Musik - ist jedenfalls mein Ding - ich finde dieses Erlebnis würde ich gern von anderen hören - wie sie diese Musik erleben wenn sie sich Zeit damit lassen. Ich befürchte aber, dass das keiner macht. Und ich werde dafür auch niemanden aburteilen.
Was mich immer schon begeistert hat, waren und sind die Grenzüberschreitungen. George Gershwin komponiert klassische Konzerte und die Oper "Porgy and Bess" und lässt dabei den Jazz in die klassische Musik einfließen. Kurt Weill schreibt die "Dreigroschenoper" als klare Opposition zur überkommenen Wagner-Oper mit Einflüssen aus Bänkelsang, Varieté und Jazz. Rolf Liebermann schreibt sein "Concerto for Jazzband and Orchestra", The Who komponieren eine Rock-Oper "Tommy" und führen sie auch live abendfüllend auf mit nur vier Musikern, die alle Rollen übernehmen. Ein Tan Dun schreibt ein "Water Concerto for Water Percussion And Orchestra", für das er neue Schlaginstrumente erfindet, die mit Wasser gefüllt oder in Wasserbecken gespielt werden und in dem die traditionellen Klänge chinesischer Musik mit denen der amerikanisch/europäischen Klassik verbunden werden. Usw. Usf.
 
Zuletzt bearbeitet:
... aber mit ging es natürlich mehr um die Musik und diese Wirkung von "früher" aber mit dem Sound und Kompositionen, die mit dem Klang schon sehr gut umgehen und das alles ziemlich weit entwickelt sich anhört. Da sind wir als Menschheit. Das ist mir wichtiger als unsere Kriege weiter zu entwickeln oder den Kleinkram den es zB auch hier im Forum gibt oder sowas ...
Ein interessanter Gedanke, den ich gut nachvollziehen kann.

Die Menschheit hat offenbar erstaunliche Fähigkeiten, wenn sie denn nur will ... sowohl im Guten wie leider zu oft aber auch im Schlechten ...
 
Bin erst jetzt über den Thread gestolpert. Ich hatte das Glück, das eingangs erwähnte Konzert live in der Elphi erleben zu dürfen. Was soll ich sagen: Es war fantastisch.

Ich habe mir seit Eröffnung vor fünf Jahren einige Konzerte dort anhören dürfen, darunter vieles, das ich mir daheim auf dem Sofa freiwillig nicht angehört hätte. Aber für mich macht es zum einen einen Riesenunterschied, ob ich den Klang eines Orchesters (und menschlicher Stimmen) über eine Anlage oder "in echt" hören kann; zum anderen bin ich auch deutlich offener "anderer" Musik gegenüber, wenn ich diese im Rahmen eines Konzertes höre: Ich widme der Musik einfach ein ganz anderes Maß an Aufmerksamkeit, ich habe mich extra zum Veranstaltungsort aufgemacht, es gibt keinerlei Ablenkungen, ich kann das, was ich höre, den Bewegungen der Musiker zuordnen, ohne dabei auf durch Regisseure gewählte Bildausschnitte angewiesen zu sein…und – so esoterisch das klingen mag – es ist eine ganz andere Atmosphäre, ja Aura dabei, wenn man sich bewußt ist, dass das alles wirklich hier und jetzt gerade live in Echtzeit geschieht, unwiederholbar, von echten Menschen gespielt – in der fucking highest definition possible.

Salonen (der beim Konzert anwesend war) hat übrigens unter anderem bei Einojuhani Rautavaara studiert, von dem das "Concerto for Birds and Orchestra 'Cantus Arcticus', Op. 61" aus dem Jahr 1972 stammt:

https://www.youtube.com/watch?v=HLjXgV-Mhp0


Während im "Cantus Arcticus" Vogelstimmen verwendet werden, sind es in "Wing on Wing" von Salonen die Stimme des Architekten Frank Gehry und die Balzlaute des Bootsmannsfisches. Wer sich beide Stücke aufmerksam anhört, wird auch in Komposition und Arrangement des Schülers Spuren des Lehrers entdecken.

Hier gibt es das Programmheft des Abends als PDF.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte dich fast hier erwartet und g-wundert. Ich konnte aber "vorm Fernseher" auch mich konzentrieren beim konzertieren - aber ich trage das mit - gehe daher auch selbst gern auf Konzerte und Events - weil erleben ist anders als "konsumieren". Dennoch bin ich froh, dass man das auch kann - weil dort wäre ich sicher nie gewesen und man kommt da auch nicht so einfach hin. Das interessante habe ich versucht weiter oben zu schildern - mich würde auch interessieren wie das auf dich wirkt und ob du als so regelmäßiger Zuhörer das auch so erlebst oder doch anders?
 
…weil dort wäre ich sicher nie gewesen und man kommt da auch nicht so einfach hin.
Falls Du das nächste Mal nach Hamburg kommst, sag bitte Bescheid, dann versuche ich gerne, uns Karten zu besorgen.

Das interessante habe ich versucht weiter oben zu schildern - mich würde auch interessieren wie das auf dich wirkt und ob du als so regelmäßiger Zuhörer das auch so erlebst oder doch anders?
Um ehrlich zu sein, hast Du eine ganze Menge geschrieben, und auch nach wiederholter Lektüre, weiß ich nicht genau, worauf Du Dich beziehst :) Bitte, wovon würdest Du gerne wissen, wie es auf mich wirkt?
 
Auf alles - aber im Falle der ersten Posts - ich fand das interessant, dass es auf mich wirkt wie "die spielen moderne Musik mit Menschen und erzeugen ein Gefühl im Jahr 1921 zu sein, in der man an neue Ideen glaubt, neue Methoden und die schweben alle mit - irgendwie futuristisch, so man das mit traditionellen Instrumenten machen kann und diese Art von Mitnehmen finde ich irgendwie spannend - das ist sowas wie ein Respekt, verstehen und einfachem drüber freuen, dass so viele Menschen koordiniert machen können, was da zu hören ist.

Vorsicht - ich würde da auch mitgehen! ;-)
 
Aber für mich macht es zum einen einen Riesenunterschied, ob ich den Klang eines Orchesters (und menschlicher Stimmen) über eine Anlage oder "in echt" hören kann; zum anderen bin ich auch deutlich offener "anderer" Musik gegenüber, wenn ich diese im Rahmen eines Konzertes höre: Ich widme der Musik einfach ein ganz anderes Maß an Aufmerksamkeit
Du sprichst es aus - genau das ist das spezielle einzigartige eines Konzertes. Genau jetzt passiert es, und wird nie wieder genau so sein.
 
Vorsicht - ich würde da auch mitgehen! ;-)
Ich nehme Dich beim Wort und freue mich drauf!

Auf alles - aber im Falle der ersten Posts - ich fand das interessant, dass es auf mich wirkt wie "die spielen moderne Musik mit Menschen und erzeugen ein Gefühl im Jahr 1921 zu sein, in der man an neue Ideen glaubt, neue Methoden und die schweben alle mit - irgendwie futuristisch, so man das mit traditionellen Instrumenten machen kann und diese Art von Mitnehmen finde ich irgendwie spannend…
Ich weiß nicht recht, was ich darauf antworten soll, da das doch sehr persönliche Wahrnehmungen sind, die leicht missverstanden werden können. Ich versuche es trotzdem mal.

Was moderne bzw. futuristische Musik betrifft: Zum einen glaube ich mittlerweile nicht mehr, dass dies eine Frage der verwendeten Instrumente ist. Anders gesagt: Die Verwendung des Synthesizer allein macht Musik nicht mehr automatisch futuristisch. Mehr zu den Gründen gerne in einem separaten Thread, später oder einfach live beim Nerdlich.

Zum anderen nehme ich zeitgenössische Musik im Konzertsaal – also Werke, die zu einer Zeit geschrieben worden sind, an die ich mich erinnern kann – ganz schlicht als zu eben dieser gegenwärtigen Zeit gehörig wahr, also weder als in die Zukunft noch auf die Vergangenheit verweisend. Unwillkürlich denke ich aber daran, was ich im Jahr der Uraufführung gemacht habe, welche Themen zu der Zeit die Welt bewegt haben, und wie ich auf diese Musik reagiert hätte, wenn ich ihr seinerzeit ausgesetzt gewesen wäre.

Bei einem Werk, das vor meiner Lebenszeit in die Welt kam, versuche ich mir entsprechend vorzustellen, wie dieses bei seiner Uraufführung auf Zeitgenossen gewirkt haben mag, wobei das natürlich letztlich eine reichlich sinnfreien Gedankenakrobatik ist, denn in welche Zeitgenossen könnte ich mich auch nur einigermaßen verlässlich hineinzuversetzen?

Hilfreicher für mein Verständnis eines Stückes ist es da, über das Programmheft, Konzertführer und Komponistenbiografien zu versuchen, ein Bild von der seinerzeit herrschenden gesellschaftlichen, politischen und künstlerischen Situation zu gewinnen. Vor diesem Hintergrund stehen die Chancen besser, ein Werk mit den "damaligen" Ohren hören zu können, und so vielleicht z.B. das Revolutionäre in ihm besser erkennen und wertschätzen zu können.

Ich muss betonen, dass das wirklich nur meine ganz eigene Art ist, mich Werken emotional zu nähern, bitte nicht als "Serviervorschlag" missverstehen.

…das ist sowas wie ein Respekt, verstehen und einfachem drüber freuen, dass so viele Menschen koordiniert machen können, was da zu hören ist.
Wenn ich Dich richtig verstehe, meinst Du vielleicht dasselbe, was ich oben hiermit versucht habe auszudrücken:
…es ist eine ganz andere Atmosphäre, ja Aura dabei, wenn man sich bewußt ist, dass das alles wirklich hier und jetzt gerade live in Echtzeit geschieht, unwiederholbar, von echten Menschen gespielt – in der fucking highest definition possible.

Am schönsten aber sind die Momente, in denen ich das Obige und überhaupt alles andere vergesse, also diese ganze analytisch-beobachtende Seite meines Wesens, die mich den Großteil meines Lebens bestimmt, bzw. von der ich mich bestimmen lasse, wohl weil ich sie für den eigentlichen Teil meines Wesens halte und weil ich so gut mit ihr und durch sie zu funktionieren glaube – also wenn die Musik mich das vergessen lässt, weil sie mich in meinem Innersten berührt und über zehn, zwanzig oder gar mehr Sekunden Schauer über meinen ganzen Körper laufen lässt. Oder wenn auf einmal meine Tränen fließen, weil eine Melodie von so unfassbarer Schönheit erklingt. Das ist selten, aber das zu erleben ist der Grund, warum ich wieder und wieder und wieder in Konzerte gehe.

Ich sagte ja, es wird persönlich.
 
Vielem was du schreibst würde ich ja zustimmen ... aber vielleicht würde es auch solchen Aufführungen mal gut tun, "in schrottigen Industriehallen zu spielen" um die Atmoshpäre zu lockern und die Stimmung zu lösen ;-)

LSD im Samowar hilft da schon enorm.

Stephen
 
seiner Uraufführung auf Zeitgenossen gewirkt haben mag, wobei das natürlich letztlich eine reichlich sinnfreien Gedankenakrobatik ist, denn in welche Zeitgenossen könnte ich mich auch nur einigermaßen verlässlich hineinzuversetzen?
Hey, ich freue mich erstmal, wenn man sich mal ein bisschen über Musik austauschen kann, also freue ich mich über so viel Texte und Gedanken. Das was ich meinte ist eigentlich dies: ich höre ja erstmal nur die Musik und entkopple das eigentlich von dem "womit" (nicht vomit wohlgemerkt), die Werke waren sogar von nach 2000, somit ist es eigentlich "von heute" - also die beiden letzten und die mit dem irren Pianisten (was ein Lob sein soll, ich fand das super, auch interessanter Werdegang, siehe oben).
Aber als Klangkörper empfand ich das so quasi wie 1950 für einen Menschen aus 1921 - das ist natürlich total mein privates "Gefühl" oder sogar auch Gefühl. Dh - die Art des Sounds ist sehr beweglich, wegen der tollen Koordination auch in sich wirkend und mit den Instrumenten gut umgesetzt - ich glaube mit Elektronik wäre es noch etwas feiner in dieser Tiefe - aber das schmälert ja die Leistung nicht. Synthesizer sind heute auch eine alte Erfindung und man sollte es eh nicht so sehen, dass das neueste Instrument automatisch moderner klänge - das wollte ich damit auch sicher nicht sagen - ich denke, dass ein fähiger Musiker 1962 bereits etwas hätte bauen können, was ähnliche Wirkungen haben könnte. Der Aufwand dazu wäre nicht weniger groß, 3 Jahre Bandstückchen kleben zB.

Das was ich nur abfrage ist, ob das Gefühl ein ähnliches sein kann - ich denke vermutlich nicht, da für mich 1950 auch ein anderes Bild wirft, oder 1921 oder so - ich finde seltsamerweise die (19)20er irgendwie hochinteressant, die Gesellschaft und Kunst - und aus ganz anderen Gründen auch die 50er. Das ist also schon diffus und kann gar nicht gleich empfunden werden.

Aaaaber - diese große Räumlichkeit, diese Klänge, diese Sounds - also die Komposition und Sounds als simples Hörding, ohne schauen auf Details.
Nur Musik wirken lassen - das ist das. Ich kann natürlich nicht drumrum, dass das was ich als maximal machbar sehe noch ein stück weiter geht - siehe auch Filmmusik zu akustisch - dort aber eher wegen der Streicherklischees und der allgemeinen Hansverzimmerung von SciFi Filmen mit so ansich coolen Hymnen-Themes - das ist ok, aber es ist nicht das wie ich so einen Film vertonen würde - der Mut zu neuer Komposition wird da aber auch schon wegen der Zielgruppe nicht da sein - also eher "Neue Musik" als "klassische Gefühle triggern mit Handwerk"
Das schmälert auch nicht die Leistungen der Herren Zimmer und Vangelis - aber das schweift ab, weil das ist ja Gebrauchswerk für kommerzielle Blockbuster.

Ich bin ja immer auch scharf auf das was bei neuer Musik so geht. Dazu noch, ob es das auch noch tut, wenn man den Leuten auch etwas zumutetet an "nichtgebräuchlichem", was in der Elphi eher passiert als in Filmmusiken. Je nach Film natürlich auch noch.

Das nur so als kleines Feedback - ich bin sicher, dass (wie immer) man eigentlich allein ist mit dem was man empfindet und denkt. Aber - es ist interessant wie das was neben dem offensichtlichen über Sounds und Musik sonst geschrieben werden kann. Als Musikhansel der offiziell gefragt würde würde ich auch generischer antworten - aber hier sind wir eh unter uns.


Genau - bei dem zweiten Absatz ist das so - ich bin zwar nicht so körperlich geworden, sondern eher bildlich beschreibend - aber das finde ich einfach interessant! Sehr gut!
Deshalb gehen wir ja zu solchen Sachen - dh du dort - ich bin mehr hier in der Gegend unterwegs, natürlich inkl. der Grenzen und NL und BE, weil das Nachbarschaft ist.
Aber - alles mal erleben oder mehr - sehr gern.
 
dass das optisch und akustisch einer der genialsten konzertsääle ist, den die welt je gesehen hat
Was ich über die Medien mitbekommen habe ist, dass die Akkustik missraten sein soll.
Und die Architektur naja Geschmackssache. Meiner Meinung nach zu nah am Fluss gebaut.
 


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