Funktionsweise Minimoog PSU

Hallo,

ich habe mir gerade mal den Schaltplan zur Minimoog PSU näher angeschaut und festgestellt, dass es verschiedene Abgriffe gleicher Spannungen gibt, z.B. +10V und +10V sense.
Was hat das mit dem "sense" auf sich?
Hier mal der Plan dazu:
908-power-print-circ-schem.gif
 
Sense dient dazu den Spannungsabfall auf den Leitungen zu den Baugruppen auszuregeln.
D.h. der Sense(=Regel)eingang ist da angeschlossen wo die 'genau 10V' sein sollen.

Nachtrag: sowas kann man auch mit LM317/337 machen, ich bin mir nur nicht ganz sicher wie das dann mit der Schwingneigung aussieht.
 
Wenn Sense also der Regeleingang ist bedeutet diese, dass beispielsweise wie in der PSU-Grafik ersichtlich, an den Ausgängen 11 und 12 die +10V ausgegeben werden und diese Spannung mit dem +10V sense Eingängen gemessen und ggf. nachgeregelt wird?

Gruss,

Cornel
 
genau.

Trick=auf den Versorgungsleitungen grosser Strom = viel Spannungsabfall.
Senseleitung = wenig Strom, wenig Spannungsabfall.
Der auf den Versorgungsleitungen wird dann mit weggeregelt.

Die 10Ohm zwischen Versorgung und Sense dienen nur dazu, dass Sense nicht null wird wenn eine der Leitungen ausfällt. Dann würde die Regelung sonst nämlich voll aufmachen und die ganze Schaltung grillen. :connect:
 
Ok, danke für die Erklärung.
Wenn ich statt der Original-PSU eine Schaltung um einen LM317/LM337 aufbaue, müsste ich doch eine viel genenauere Stromversorgung erhalten, oder?
Für mich stellt sich mom die Frage, ob ich lieber die Original-Moog PSU aufbauen oder LM317/LM337 favorisieren sollte.
 
Kommt ein wenig drauf an was du machst. Bei einem Nachbau ist das ja auch eine Stilfrage und da ist so eine diskrete Transitor-PSU natürlich 'echter'. (Wohingegen ich 'Originaltransistoren' an der Stelle unsinnig fände (Genauso wie authentisch schlechte Ausschlachtelkos von damals.))
Anderseits sind die 317/337 billiger, einfacher, vermutlich besser, schneller fertig und dafür nicht so schnell kaputt. (Ich würd letzteres machen, bin aber auch bekennender Faulpelz.)
 
SO könnte das mit den Sense-Leitungen aussehen, ist aber ungetestet:

->ups.. Datenblatt gelesen: funktioniert so auch nicht.
 
tomcat schrieb:
P.S. mit dem Pot justiert man dann die Spannung, oder?

genau dafür ist es da.
Und die beiden Widerstände oben und unten sorgen für einen sinnvollen, feinfühligen Einstellbereich. (Ausserdem kann man dann die Schaltung nicht Himmeln wenn man es an einen Anschlag dreht).

Hören tut man das auch: die Bandgap Referenz der intergrierten Spannungsregler ist enorm Temperaturstabil. Daher ändert sich die Ausgangsspannung fast gar nicht mit der Temperatur. (Das geht sonst (vermutlich) direkt auf die Steuerspannungen)
Vermutlich rauscht das auch weniger, Z-Dioden (die Referenz im Original) sind diesbezüglich nicht so toll. Nimmt man heute gern mal ein paar LEDs in Reihe, wenns drauf ankommt.
 
Ja mit dem Trimmer stellt man die gewünschte Ausgangsspannung ein. Ist auch nur ein Prinzipschaltplan, ungetestet.

lG

Cornel
 
Wenn ihr ein wenig Geduld habt bau ich das mal zu einer kompletten Schaltung aus. (Ich brauch eh eins für meine Schaltungen.)

Wird ja immer wieder nach Netzteilen gefragt. Wers schnell & günstig haben will kauft Meanwell, und wer richtige Netzteile haben will baut eben längsgeregelt selbst.

Und das soll dann auch so ein wenig durchdacht sein, mit einer Prise Luxus (um nicht Esoterik zu sagen). Das mit den Sense-Eingängen finde ich schon mal nett.
 
Fetz schrieb:
Und das soll dann auch so ein wenig durchdacht sein, mit einer Prise Luxus

Wäre jedenfalls geil.

Hmm ... überleg ... am geilsten wäre natürlich mit Platine mit Bestückungsdruck usw.
Ich denke mal, wenn sich einige hier im Forum und viellleicht auch woanders dran beteiligen, könnte man da nen guten Preis raus kriegen.

Fühlt sich dann auch besser an als selbst geätzt und es soll ja immer noch Leute ohne Ätzanlagen geben. ;-)
 
Is ja'n Ding.
Ein Synth mit 'ner Sense. ;-)

Bei 'nem Minimoog mag das ja noch Sinn machen.
Aber für ein Modularsystem wohl eher nicht. Wo sollte man sich denn entscheiden, die Sense-Leitung anzuschließen?

VCOs können ja genug, an verschiedenen Stellen im System plaziert sein.
Oder der Key-CV-Verteiler ?
Ich hab das Gefühl, daß man sich damit eher mehr Probleme einfängt.
 
Ich bau sowas ja auf Lochraster...

... aber beim Netzteil sollten die 20+ Stück, die für richtige Fertigung nötig sind ja kein Problem sein. (Unter 20 bleibt der Preis praktisch konstant, man kriegt nur weniger Platinen :sad: ).

Platinenpreis ist Flächenpreis, d.h. Trafo auf Platine= teuer =gibts nicht. Bei den Kühlkörpern muß ich noch drüber nachdenken, das hängt auch ein wenig von der gewünschten Ausgangsleistung ab. Da der Spannungregler 1A kann würde ich das ganze bis etwa 500mA einsetzen wollen, dabei sollte es nicht allzu warm werden. (Wir bauen ordentlich, keinen superknappen Asia-Crap, also korrekte 1Ampere Dimensionierung.)


Den Sense muß man nicht benutzen, im Modular kommt er an die Stromverteilung. (also auf der Busplatine, von der es sternförmig zu allen Modulen geht.)
 
Die Sense-Leitung würde ich bei sensitiven Modulen wie Oszillatoren ensetzen, das bringt sicherlich schon eine ganze Menge an Stabilität
mehr, als schnöde 78xx/79xx Schaltungen.
Und außerdem mag ich etwas Esoterik :)
 
In einem Modular sollten (müssen) empfindliche Module die entsprechenden Spannungen selber erzeugen.
Die Versorgungen sind dort grundsätzlich nicht als Referenz geeignet.
(Sollte man mehrfach eine Referenz brauchen wäre die getrennt aufzubauen und zu führen.)
Eine der Gründe für eine symmetrische Spannungsversorgung ist übrigens dass der GND weitgehend versorgungsstromfrei ist. (Denn ein Versorgungsstrom würde einen Spannungsabfall auf dem GND-Leitungswiderstand verursachen, der dann als Eingangsspannung fehlinterpretiert wird.)
 


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