G.A.S.: Hat es je ein Ende?

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Anonymous

Guest
Ich frage mich gerade, ob das mit dem GAS jemals ein Ende haben wird. Ich habe jetzt wirklich alle Geräte, die ich ursprünglich immer mal haben wollte. Problem: Mittlerweile hat sich meine Wishlist leider etwas erweitert. :roll: Deshalb die Frage: Kann hier jemand ehrlich von sich behaupten er ist mittlerweile völlig frei von GAS? Gibt es Hoffnung für meinen von Magersucht geplagten Geldbeutel?
 
Ich sag dann immer:
"Ich habe ein Leiden...

Diagnose: Gear Akquisations Syndrom, kurz G.A.S.
Prognose: Unheilbar
Therapie: keine anerkannte
Verlauf: Gear kaufen zur kurzfristigen Senkung des Suchtpegels, späterer Verkauf zur Wahrung de Haussegens (bei Familien/Paaren) oder zur Optimierung des eigenen Setups. Kurzzeitig folgen dann keine Symptome. Dann, plötzlich wieder vermehrt Anfälle, vorallem, wenn Hersteller neues Gear ankündigen oder man zufällig in audiovisuellen Beiträgen auf Gear aufmerksam wird.

"
 
ich !

sehr glücklich mit 12He eurorack, virusTI, MD , OT und pulse2 _ dazu n paar FX reicht mit LIVE für alles was ich machen möchte. der rest kommt aus plugins wie kalvier rhodes etc.


natürlich kann man immer noch was haben wollen - aber mehr oder bessere musik mache ich deswegen auch nicht - weswegen die meißten sachen für mich nicht mehr interessant sind - nur schön anzusehen/hören ...

will auch aufgrund von platzgründen gar nciht mehr haben.


-> also es besteht noch hoffnung :mrgreen:
 
Hab seit 8 Jahren kein Gerät mehr gekauft. Habe auch nicht das Gefühl, da etwas zu verpassen oder dass mir etwas noch fehlt. Dafür sind andere Interessen dazu gekommen, ich hänge mittlerweile lieber im Stall bei den Pferden rum als an den Geräten. Man entwickelt sich halt ...wohin auch immer... ;-)
 
Nach zig Jahren des Ausprobierens hält sich das GAS mittlerweile in Grenzen und die für mich interessanten Synths sind eh im 1.5-2.6k Bereich was Neuanschaffungen automatisch verlangsamt und mich endlich mehr mit den vorhandenen Sachen Musik machen lässt.
 
Manch einer merkt rechtzeitig, dass neues Equipment zwar inspirieren kann, aber dennoch nicht Unzulänglichkeiten in der musikalischen Ideenfindung ausgleichen kann.
Daher merkt man sich lieber die alte Regel: arbeite mit dem was du hast.
 
Deswegen lasse ich ihn auch immer voll offen! Klingt immer super.
 
Das mit dem GAS hat ein Ende, wenn man alt und senil wird und das Interesse an den weltlichen Dingen verliert. Kurz danach stirbt ein Mensch dann in der Regel.
 
Ich glaube wenn man GAS hat macht man gewisse Phasen durch. Bei mir lief das bis jetzt so ab:


Phase 1 - die Planlos-Phase: Hektischer Umstieg von Software auf Hardware mit einigen Fehlkäufen, wegen mangelndem Wissen über Synthesizer.

Phase 2 - die Aufrüstungs-Phase: Ich wusste langsam welche Synthies zu mir passen und habe mein Konto geleert.

Phase 3 - die Selektions-Phase: Man hat eigentlich ein gutes Setup, aber tauscht immer wieder neuere und bessere Geräte gegen alte aus. Diese Phase kann unterschiedlich verlaufen, denn wohlhabende GAS-Patienten behalten ihre alten Synthies trotzdem und vergrößern stetig den Spielplatz.


Bei mir ist noch lange keine Genesung in Sicht, denn ich brauche einen größeren Mixer, ein kleines Midi-Keyboard, den AS Leipzig-S oder Nyborg-12, einen VA-Synthesizer (der Nord Lead A1 klingt ja schon geil) usw ...... soviel zu meinem Krankheitsverlauf ;-)
 
RetroSound schrieb:
Ja!
Nämlich dann wenn man alles hat. :mrgreen:

Bzw. akzeptiert hat, daß es immer noch irgendwas gibt, was man aber niemals wird bekommen können, weil es z. B. preislich mittlerweile in Regionen angekommen ist, die jenseits von Gut und Böse liegen (in meinem Fall Korg PS-3300 und Oberheim Four Voice) oder so selten zu bekommen ist, daß es sich nicht lohnt, nochmal zehn oder 15 Jahre auf die Jagd zu vergeuden (Synton Syrinx, Synthacon).

Stephen
 
ppg360 schrieb:
so selten zu bekommen ist, daß es sich nicht lohnt, nochmal zehn oder 15 Jahre auf die Jagd zu vergeuden (Synton Syrinx, Synthacon).
Ich dachte genau deswegen lohnt es sich. ;-)
 
ppg360 schrieb:
in meinem Fall Korg PS-3300 und Oberheim Four Voice
Der Mann hat definitiv Geschmack. Beim 3300er wünsche ich dir sehr viel Erfolg bei der Suche nach einem zum Verkauf stehenden Modell auf dem Markt! :sowhat:
 
memristor schrieb:
ppg360 schrieb:
so selten zu bekommen ist, daß es sich nicht lohnt, nochmal zehn oder 15 Jahre auf die Jagd zu vergeuden (Synton Syrinx, Synthacon).
Ich dachte genau deswegen lohnt es sich. ;-)

Nööö, nichts ist mehr 15 Jahre Lebenszeit wert -- in 15 Jahren bin ich 58. Mit 20 oder 25 habe ich das noch gemacht.

Pepe schrieb:
ppg360 schrieb:
in meinem Fall Korg PS-3300 und Oberheim Four Voice
Der Mann hat definitiv Geschmack. Beim 3300er wünsche ich dir sehr viel Erfolg bei der Suche nach einem zum Verkauf stehenden Modell auf dem Markt! :sowhat:

Nööö, ich habe mal vor 15 Jahren sehr viel Energie darauf verschwendet, den 3300 von Klaus Schulze in Australien (wohin er verschenkt worden war) aufzuspüren. Ich habe dann mit dem ehemaligen Besitzer Kontakt aufnehmen können, der mir bis zu einem DJ in Sydney auf die Spur helfen konnte. Dann verlor sich der Kontakt und der 3300 tauchte ein paar Jahre später in der Bucht auf -- ausgeschlachtet, in fürchterlichem Zustand, für über 10.000 Euro. Danke. Dasselbe geschah dann auch irgendwann mit dem 3300 von Christophe Harbonnier von Lightwave; das bewegt sich dann auch in der Kategorie "Nicht meine Liga" -- deswegen verschwende ich auch keinen Gedanken mehr an Serge oder Buchla. Dafür müßte ich 15 Jahre sehr schwer arbeiten (oder sehr große Opfer bringen), und dafür habe ich keine Zeit (und das ist es auch in der Regel nicht wert, es sind unter'm Strich nur irdische Besitztümer).

Stephen
 
bis zu einem DJ in Sydney auf die Spur helfen konnte. Dann verlor sich der Kontakt und der 3300 tauchte ein paar Jahre später in der Bucht auf

Bin gerade aus Sydney zurück.
Sydney hat viele schöne Buchten mit tollen Stränden.
Geniale Stadt - lohnt sich auch völlig ohne Synthesizer und Musik, einfach nur traumhaft, die Sommerabend-Athmo zwischen Harbour-Bridge und Oper. 8)

/offtopic

Grüße,
Rallef
 
RetroSound schrieb:
und lerne es erstmal richtig beherrschen bevor man neues Zeug ordert! :supi:

Exakt das ist der Punkt.

Mit einem übersichtlichen Gerätepark, den man in- und auswendig kennt, ist man deutlich produktiver als mit zig Dingern, bei denen man nichtmal die Oberfläche ankratzt.

Ich weiß sehr gut, von was ich rede, hatte so vor ca. 15 Jahren eine extremste G.A.S-Phase, bei dem die Geräte hier faktisch ständig wechselten (bis auf das Hauptkeyboard). Musikalischer Output in dieser Zeit: Niente.

Viele Jahre davor, mit einer ollen Orgel und einem Korg PE-1000 oder danach mit Korg Polysix, EPS-1 und TR-808 hab ich deutlich mehr gemacht, auch danach mit JX-10, SQ-R und Q-80 als Sequenzer noch.

So völlig frei bin ich davon nicht, aber ich kann mich da sehr gut beherrschen. Mein einziger Synth (Workstation) ist seit 2011 immer noch der Gleiche, die Peripherie dagegen hat zwischendurch mal gewechselt, und mit Softsynths auf den iPad kann man sich ja auch austoben, wenn man denn will. Klingt nicht schlecht, braucht keinen extra Platz und kost nicht viel, der Charme der Hardware fehlt dann halt.

Anyway, der ständige Wechsel von Equipment ist ja oft auch ein guter Grund, sich vom eigentlichen abzuhalten: dem Musik machen :)
 
acidheimer schrieb:
Ich frage mich gerade, ob das mit dem GAS jemals ein Ende haben wird. Ich habe jetzt wirklich alle Geräte, die ich ursprünglich immer mal haben wollte. Problem: Mittlerweile hat sich meine Wishlist leider etwas erweitert. :roll: Deshalb die Frage: Kann hier jemand ehrlich von sich behaupten er ist mittlerweile völlig frei von GAS? Gibt es Hoffnung für meinen von Magersucht geplagten Geldbeutel?

Ja. Spätestens wenn dich täglich der Hunger plagt...
 
Ich behaupte mal, wenn jeder die Möglichkeit hätte alle Synthesizer an einem Ort anzutesten die einem GAS verursachen, dann würden danach nicht wenige komplett geheilt sein. ;-)
 
Aha! Ist das eine Einladung zu dir nach Hause? :respekt:

Aber im Ernst: bei so manchem Gerät würde sicherlich Ernüchterung aufkommen und bei anderen Kisten wiederum würde das Habenwollen-Feuer nur noch mehr angefacht werden. Wenn man einmal wüsste, was einen wirklich dauerhaft weiterbringen und/oder befriedigen würde, das wäre schon eine feine Sache.
 
haha nee das geht nicht. :mrgreen:

Aber es gibt ja Synthesizertreffen und Synthesizermuseen wie z.B. das In Österreich und in der Schweiz. Es bringt wirklich viel wenn man sich mal die Zeit nimmt um zu schauen, was einem wirklich gefällt. Ich bin mir sicher das nicht wenige vom Wunsch einen CS-80 oder Jupiter-8 etc. haben zu wollen für immer geheilt wären. ;-)
Auf der anderen Seite entdeckt man wiederum Dinge an die man vorher garnicht gedacht hat.
Genauso ist das mit den Präsentationen im Internet. Ist sie Scheiße dann interessiert sich kaum jemand für das Gerät. Ist sie aber gut gemacht, dann wird gesucht und die Preise steigen.
Ein gutes Beispiel ist dein hervorragender Demotrack mit dem Korg Lambda. Sowas löst bei vielen den "Haben wollen Effekt" aus. Die Wirkung sollte man nicht unterschätzen.
 
Das Synthesizertreffen in München vor ein paar Jahren wo Theo Bloderer und Florian Anwander ihre Sammlung vorgestellt haben, hat mich auf jeden Fall vom Vintage-GAS geheilt.
 


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