Korg Poly-61 - Batterie am Auslaufen

marcelfrehse

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Liebe Leute,

ich komme an einen sehr gut erhaltenen und einwandfrei funktionierenden Korg Poly-61 ran, der für mich bereits reserviert ist.
Nach vielen EMails hin und her ist die komplette Funktionalität gegeben, es wurde auf jede pingelige Frage von mir sehr korrekt eingegangen und getestet .. Polyphonie, Taster, Keys, Volume, Funktionen, Patch speichern, Parameter, Joystik, usw., einfach alles. Er funktioniert zu 100%. Und sieht unverschämt gut aus, außen und innen. Er stand etwa 30 Jahre (!) im Schrank. Im Koffer.

So, dann habe ich mir noch hochauflösende Bilder schicken lassen vom Innenleben. Die Klaviatur ist super sauber, außen und innen. Auch im Korg selbst auf dem Board ist alles pikkobello sauber. Man könnte meinen der wäre wie neu. Aber bei der Batterie möchte ich eure Meinung. Wie gesagt, der Synthi funktioniert, und ich kenne das Problem der Batteriekrankheit des Poly-61. Ich füge daher mal 2 Bilder bei.

Beim ersten Bild links sieht man dass der Akku an der einen Seite normal aussieht, unauffällig würde ich meinen. Auf dem rechten, dem zweiten Bild mit dem violetten Kabel sieht mir das bei der Batterie - sorry wenn ich keinen Fachjargon benutze - so wie Bläschenbildung aus, aber inzwischen schon verfestigt. TROTZDEM funktioniert der Korg Poly-61 noch. Was wir hier sehen ist offenbar der Beginn des auslaufenden Akkus ? Also, dass ich das nach dem Kauf sofort tauschen werde, ist ohnehin klar. Ich bin aber erstaunt in welch großartigem Zustand das Innenleben ist. Das Gerät hat 30 Jahre im Schrank gestanden, normalerweise erwartet man da ein Horrorszenario im Innenleben, oder? Wie schätzt ihr die Gefahrenlage ein?

kp61-1.jpgkp61-2.jpg
 
Ich würde mal sagen, ist kurz vor Zwölf hier. Die Batterie muss umgehend getauscht werden, scheint aber tatsächlich noch nichts in Mitleidenschaft gezogen zu haben.
 
jo, sagt mir auch mein Gefühl hier und das Bild, wie ich es einschätze. er fährt Samstag im Urlaub, kommt in 2 Wochen dann wieder, davor kriegen wir es nicht mehr hin. daher die Reservierung.
wieviel Zeit hab ich denn noch so, eurer Einschätzung nach ?
 
Zumindest ich kann das nicht einschätzen. Ich würde aber empfehlen bis zur Übergabe das Geräte so zu lagern, dass die undichte Seite der Batterie nach oben weist. So sollte das Risiko eines Abtropfens minimiert sein.
 
@Pepe kann da sicherlich auch aus Erfahrung sprechen als Korg Poly-61 Liebhaber ?
Nett, dass du mich fragst. Ich hatte glücklicherweise noch nie eine defekte und ausgelaufene Batterie, weil ich die bei den beiden Exemplaren (einen davon behalten und ja, ich habe ihn sehr lieb) direkt durch neue Akkus von Varta getauscht hatte. Ach nein, der eine, den ich wieder verkauft hatte, hatte mir @MiK damals mit zwei 1,5V AA-Akkus umgerüstet, damit nichts passieren kann. Ich weiß nicht, ob er noch sehr aktiv ist und dir helfen könnte, aber damit bestünde 0% Gefahr für Leib und Leben der Platinen.

Insgesamt sieht das noch total super aus auf dem Foto, staubfrei und ganz frisch, als wäre er gerade erst aus der Originalverpackung geholt worden. In den nächsten zwei Wochen sollte sich (hoffentlich) nichts Nennenswertes bei dem Akku tun.

Aber ganz ehrlich: kannst du den Verkäufer, wenn er schon alles aufgeschraubt hat, nicht bitten, dir an der Stelle das eine Lötbein abzuknipsen und den Akku von der Platine wegzuheben, vielleicht sogar mit einem Plastiktütchen zu umwickeln?
 
@Pepe
ich stehe ständig in Kontakt mit RED Robatum. sehr sehr kompetent, und ich lasse mir den Poly-61 midifizieren. eine CC# kann und wird sogar auf den VCF Cutoff geroutet werden. den Akku tauschen sie mir auch gleich in einen NiCd-Akku in seinem speziellen Format. Der kann auch nicht mehr auslaufen und mit einer maximalen Entladung von 1% im Jahr kannst du dir ausmalen, dass ich den wohl bis ans Lebensende dann nicht mehr wechseln muss. --> http://www.robatum.de/produkte/mvs/lithium.html

Was den Poly-61 angeht, ich habe mich total in das Gerät verliebt und bin vom lofi-Sound sehr überzeugt. Sowas einfaches, rudimentäres und doch durchsetzungsfähiges fehlt mir noch. Ich bezeichne den Poly-61 scherzhaft so ein bischen als den Juno für arme Leute :D Ich habe damit auch endlich einen analogen Polysynth zu Hause und kriege den trashigen Sound der frühen 80er endlich in meine Musik. Ich kann mir vorstellen dass wir zwei, der Poly und ich, viel Spaß miteinander haben werden. Und ich kann auch inzwischen ganz gut verstehen, warum diejenigen, die den Poly-61 besitzen, ihn so lieb haben.

Der Verkäufer klapst da nichts mehr ab. Er soll, das ist ein Techniker-Tipp, 1-2 Tempos zusammenfalten und die dann zwischen Minuspol des Akkus und den weißen Stecker klemmen. Das dann mit Gaffa Tape gegen Rausrutschen sichern, aber ohne Kraft, damit sich keine zusätzlichen Risse am beschädigten Akku bilden. Das Gerät schicke ich vom Verkäufer direkt zu RED Robatum. Ich vergreif mich da drinnen nicht. Es handelt sich hier nur noch um drei Wochen. Der Akku wird gewechselt, die MIDI Buchse inkl. Loch angebracht und das Gerät nochmal durchgecheckt. Dann werden die Werkspresets mit aufgespielt.

Der Techniker von Robatum meinte, er hat selten so einen gut erhaltenen und sauberen 61er gesehen.
Die Klaviatur ist super sauber, außen und innen. Selbst wenn man mit dem Staubsauger den Staub sorgfältig entfernt, bleibt da immer was zwischen den Anschlussbeinchen der ICs hängen. Die Leiterplatinen der anderen Fotos machen den Eindruck, jemand hätte alles komplett zerlegt und professionell gereinigt oder als käme das Instrument frisch aus der Fabrik. Der Speicherakku ist nur minimal korrodiert, so die Aussage, das stimmt auch, aber bummeln sollte man nicht mehr. Auf ein paar Wochen mehr oder weniger kommt es jetzt wohl nicht an. Bei den Fotos und der berichteten Sachlage vom Verkäufer ist das Instrument den geforderten Preis allemal wert. Das Risiko (Schrott zu kaufen) dürfte hier auf das absolute Minimum reduziert sein: in einem solchen Zustand bekommt man heutzutage sicherlich kein zweites Mal einen Poly61. Auch die Taster gehen, das Speichern klappt, die Volume kratzt nicht, alle Buttons und Keys reagieren sauber, der Stimmtest war auch korrekt - die Polyphonie funktioniert einwandfrei. Volle Wiedergabe von 6 Stimmen und nachdem die siebte angeschlagen ist fällt natürlich die erste aus, wie es sein muss. Ich bin selbst ganz erstaunt wie gut alles innen aussieht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Techniker von Robatum meinte, er hat selten so einen gut erhaltenen und sauberen 61er gesehen.
Das galt für Meinen zumindest was das Äußere anging auch. Aber ich hab den schon mit Ansage als defekt bekommen. Wenn du also mal sehen magst wie es aussehen kann, wenn die Batterie nicht rechtzeitig getauscht wird, kannste ja mal hier reinschauen ^^
 
Interessante Seite! Irgendwann hatte ich fast alle Kontakte meines Poly-61 neu gecrimpt, weil immer wieder eine Stimme ausfiel, bzw. beim Filter Envelope Probleme machte. Hattest du denn irgendwann die Kontakte noch mal "richtig" gecrimpt? Ich hatte standardmäßige LPV-Crimpkontakte genutzt, die einwandfrei passen.
 
@MacroDX
ja, das MVS-SE von RED Robatum.

das kostet inklusive Einbau in der Fachwerkstatt 290 € + evtl. 25 € für die Arp-Sync (was ich wohl auch machen werde)
ich habe dann Note on/off, VCF Cutoff, Arp Sync. Vibrato ist da nicht wichtig, den stell ich fest am Poly-61 ein.

@Pepe
ja, ich hatte damals auch dort den Korg Delta midifizieren lassen. technisch absolute Oberliga - man hat sofort das Gefühl er weiß wovon er spricht. ich habe das mit dem Crimpen auch dort angesprochen. Das ist quasi das Thema mit dem "angefressenen" Stecker direkt neben dem Speicherakku. Daher wirst du das Problem wohl gehabt haben. Die Crimpkontakte sind wohl etwas speziell, der Techniker hat gemeint er hatte damals auch keinen passenden Ersatz bekommen und musste die komplette Stiftleiste und die Buchse mit allen Crimpkontakten ersetzen. Wenn einer der Kontakte durchkorrodiert ist, wird die betroffene Stimme falsch angesteuert (= geht gar nicht oder bleibt "hängen") - daher auch der Test mit den 6 Stimmen und dem Anschlagen der 7. Stimme, die dann dafür sorgen muss dass die 1. Stimme aufhört. Wenn das ok ist gibts nichts was man da machen müsste. Aber wie schon erwähnt - das Gerät wird ja ohnehin wenns dort aufm OP Tisch liegt, durchgecheckt. :)

kanns kaum erwarten den zu bekommen. ^^
 
@ossi-lator

nein, eben nicht. er fummelige Einbau einer Batteriehalterung für Knopfzellen ist aufwändiger (möglicherweise muss dazu sogar noch das CPU-Board ausgebaut werden) und technisch bei weitem nicht so zuverlässig. Die Knopfzelle hält zudem niemals so lange wie die Riesen-Lithiumzelle die Robatum einsetzt, egal ob die relative Selbstentladung größer oder kleiner wäre (eher setzt die Wärme im Synth den Zellen zu). Die Selbstentladungsrate liegt bei ca. 1% pro Jahr: da sind 10 Jahre gar nichts! Außerdem ist die Spannung der eingesetzten Lithiumzelle mit 3,6 Volt um 20% höher als die einer "Knopfzelle", was die Reserve für ältere RAM-Chips weiter erhöht (die ziehen mit zunehmendem Alter auch mehr StandBy-Strom). Die 3,6V-Typen (Lithium Thionyl Chloride Battery) sind übrigens selten und Maxell hat die Produktion vor kurzem eingestellt. Man merkt eben nicht dass eine Knopfzelle nicht so lang hält.

Also nix da - keine Knopfzelle mehr. Zudem kann man die Robatum-Zelle, wenn es sein muss samt Halterung selbst austauschen. Es würde die komplette Platine inklusive eingelöteter Lithiumzellen getauscht: genau dafür ist das Steckerchen!
 
@MFakaNemo
Ich hatte 2004 den Poly-61 ziemlich zeitgleich mit dem DW-8000 bekommen. Beide sind Lieblinge von mir und ich habe an beiden Geräten enthusiastisch Sounds geschraubt. Aber am meisten beeindruckt war ich damals schon von der Analogpower vom Poly-61 und habe ständig noch in der Nacht über Kopfhörer den puren Poly-61-Sound genossen, während meine Frau schon längst im Bett lag. So ein schöner Wumms und dazu die britzeligen Artefakte des DCO2 - ich war selig. Der einzige Nachteil des Kastens ist nun mal, dass er modebedingt keine Regler für jede Funktion hat (und obendrein noch teilweise relativ niedrig aufgelöste Werte), ansonsten wäre er ein beliebter Klassiker wie der Polysix.
 
@Pepe: deswegen die MIDIfizierung. ich kann den Filter auf die Parameterauflösung von 63 Schritten einstellen in der DAW und dann munter fröhlich an einem MIDIcontroller den Filter bedienen.

das mit dem Sound wie du es beschreibst kann ich mir gut vorstellen.
 
Hattest du denn irgendwann die Kontakte noch mal "richtig" gecrimpt?
Ja, hatte ich dann noch gemacht. Das auf dem Bild Gezeigte war nur eine Übergangslösung, um schon mit weiteren Reparaturen weiter machen zu können.
 


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