Morbider Sound Beispiele und Musik - aus dem SequencerTalk 156

- eher in den unteren registern zu haus
- eher dissonant
- matschig, verschwommen, diffuser sound ohne fokus
- grün braun
- langsames, schreitendes thempo
- die todesfeiern in New Orleans haben für mich etwas morbides
- über dem sound liegt ein schleier
- moosig
- feucht warm
- morsch
- sich langsam und träge auflösend
- energielos
huch .. ich stimme bei fast keinem dieser Worte zu

  • prägnant
  • angsteinflößend
  • moduliert z.B. vibrato
  • klar aber mit leichtem Filter
  • leidend durch sirenen/schreiähnliche langsame Modulation
  • gern Ringmodulatorig
 
die Empfindungen da ja sehr unterschiedlich
Ja, das ist so - auch bedingt durch kultur und so

Du sprichst hier aber von empfindungen und ich "behaupte": Wir hören alle das gleiche - "ein lachen ist ein lachen" - Was wir dabei fühlen ist etwas ganz anderes, steht auf einem anderen blatt.
Die leute verwechseln da etwas...
Wenn wir nicht das gleiche hören würden wären wir krank.
 
Wir können ja mal nach musikalischen eigenschaften forschen die für euch/uns dem wort "morbid" entsprechen!? - andere eigenschfaten wie farbe usw...
Habt ihr lust?

zb für mich ist morbider klang so: (Achtung versuch!)

- eher in den unteren registern zu haus
- eher dissonant
- matschig, verschwommen, diffuser sound ohne fokus
- grün braun
- langsames, schreitendes thempo
- die todesfeiern in New Orleans haben für mich etwas morbides
- über dem sound liegt ein schleier
- moosig
- feucht warm
- morsch
- sich langsam und träge auflösend
- energielos
- krichend

ps: Vorschlag an MIC: Mach doch mal ein workshop daraus: "Wie erzeugt man einen "morschen" sound zb oder morbide halt...
Ich verwalte den Begriff nicht über Farben sondern über das Gefühl. Daher habe ich da andere Begriffe, die weit weit weniger "Gothic" sind und auch keine "Schädel" enthalten oder "Moose" - es ist aber sicher so, dass genau das bei dir abgeht - und deshalb stell ich eher anbei..

Ich finde solche Sounds sind nicht energielos per se - ich mag unfassbar gern Sounds die klingen als müssten sie sich anstrengen und haben daher durchaus Kraft und strahlen ggf. radioaktiv oder fremdartig (besser noch) - unbekannt ist eh cooler als was was man kennt und kommen von der Arbeit mit dreckigen Muskeln, sind aber eher technisch - morbid, biomechanisch von mir aus - aber das alles ist bei mir abstrakter - weil genau dieses Schenkelige bei mir nicht vorkommt, ich bin total nicht so "körperlich".

Deshalb ist das auch so, dass ich andere Kombinationen und Wirkweisen wähle für jeden Sound und Song.
Anders herum ließe sich ein "generisches" morbid nach enzyklodädischen Gesichtspunkten anders darfstellen - meine Stücke sind aber sehr konkret und genau so geplant und gemeint - ich mache zB meist wärmeren Sound, es ist auch nicht unbedingt dissonant aber eine Mischung aus Obertönen die wiederum anders gedämpft werden - nicht zwangsweise per Filter - Beispiel daher FM und Filter-FM bzw schnellste LFOs wirken auf Ziel (OSC, Filter), oder/und Ringmod - aber es ist nicht reine technische Spielerei, weshalb ich das nicht so gern rein technisch beschreiben wollte - da ist das Gefühl ja breiter als nur ein oder zwei Sounds.

So wie eine gezielte Aggression mit viel Spitzen ja auch anders ist als ein grollender Ärger es wäre.

Ja, ich würde sagen, es ist gar nicht mal nur "unten" sondern der Sound hat ein Fundament. Aber ich habe in meinem Song Movement Solitude zB einen nicht sehr bassstarken Klang verwendet (übrigens Roland) und der lebt wie nicht selten bei mir von einer Noise-Tonal-Mischung und einer ordentlichen Modulation - dh - da ist nichts pur-glatt-müde. Das gilt auch für die anderen SOunds aus dem EMS zB wo ich eben gern eine FM als Grundlage verwende und den Pegel des Sinus oder Dreiecks sehr deutlich bewege - dadurch entstehen Vorsättigungen und eben nicht nur "Verzerrung" - da es ja eben auch nicht um rauhe Noises geht. Das Pure und Extreme ist meist gar nicht so passend.

UNWICHTIGES:
Ja, ich hab einge Reihe von Tempi um die 100, vieles aber auch bei gut 139 BPM, was so eine Stimmung hat - manchmal auch um Auflösungen zu haben, und für mich auch durchaus typisch und aus dem "Jazz" ein bisschen entnommen sind andere Zählzeiten und sehr gerne Ausschmückung durch Störer, Knackser die gezielt und genau sind - nicht Random - ich mag das nur in Ausnahmefällen, dann sind sie aber auch "programmiert" ..Das aber nur nebenbei - weil das mit morbid nicht ganz zu tun halt als mit Vorliebe und "dem was hinter diesen Stücken lag".

Wenn wir diese Werte so setzten, wie du es sagst, würde ich den Sound noch organischer machen wollen, finde meine aber meist organisch, mag aber wenn da nicht so viel Mensch drin ist, mag wenn es diese Gedanken direkt angeht und nicht zu viele Umwege fährt in blumigen Worten, wie ich sie jetzt hier schreibe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn wir nicht das gleiche hören würden wären wir krank.
Subtil wäre das unterschiedlich da Ohren anders arbeiten und so, technisch und als Basishardware jedoch bearbeiten das schon - dennoch kann man nicht sicher sein, welche Farbe du genau meinst, wenn du sagst grau-grün mit einem Tick ins mausgraue.

Wenn wir Auto oder Haus sagen - wissen wir was das ist - stellen uns aber verschiedenste Einbettungen vor - manche in NY ein Stadthaus der 70er, andere ein deutsches Bauernhaus in der Eifel.
Ich bin sicher, dass verstaerkers morbid sogar auch noch ein anderes ist als meins. Aber da wir ein bisschen ähnlichere musikalische Vorspannung haben, kann das ggf. schon anders sein als da, wo die Discokugel sich dreht - und ich denke, dass auch ich Disco generell mag - nur anders und andere Dinge. Das nur nebenbei - will nicht alles mit Relativierung zuballern - es ist sicher klar, was damit gesagt werden soll - da die Musik ja sehr konkret ist für einen selbst und in 1000 Worten noch nicht gut überbracht wäre. Bei mir jedenfalls sicher nicht - manchmal könnte ich es auch so besser als mit Sprache obwohl ich gern "rede". und "zuhöre". Meine Discokugel heißt Melanie, glaub ich.
 
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Ich hab eigentlich nicht erwartet das ihr meine stichworte "auseinander" nehmt und zu euch in beziehung setzt.

Beabsichtigt war ein katalog von stichworten zu erstellen - von jedem persönlich nach seinen vorlieben!!

und dann könnte man am ende sehen, ob und wo es schnittpunkte gibt. Wenn man gemeinsamkeiten feststellt - kann man beschreiben worin diese liegen!?
Und dann hängt es von jedem einzelen ab ob er die gemeinsamkeiten betont oder die differenzen.

(- Ich suche nach beispielen für meine vision davon weil mich das thema im bezug auf meine musik interessiert und ich bekomme alleine schon durch die sprache/stichwortliste neue ideen...)
 
Wenn wir Auto oder Haus sagen
Sehe ich ausso -s.o.
Aber wir können uns darüber verständigen was ein auto ausmacht - oder!?
Ich finde das nicht unwichtig.

Übrigens funktioniert kommunikation genauso.
Das geht über ähnlichkeiten/spiegelung - Betont man gleich zu anfang die unterschiede, wird das gespräch nicht weit kommen (Woher kennen wir das wohl :cool:
 
Ich hab eigentlich nicht erwartet das ihr meine stichworte "auseinander" nehmt und zu euch in beziehung setzt.

Beabsichtigt war ein katalog von stichworten zu erstellen - von jedem persönlich nach seinen vorlieben!!

und dann könnte man am ende sehen, ob und wo es schnittpunkte gibt. Wenn man gemeinsamkeiten feststellt - kann man beschreiben worin diese liegen!?
Und dann hängt es von jedem einzelen ab ob er die gemeinsamkeiten betont oder die differenzen.

(- Ich suche nach beispielen für meine vision davon weil mich das thema im bezug auf meine musik interessiert und ich bekomme alleine schon durch die sprache/stichwortliste neue ideen...)
Ich wollte mit meiner Aussage auch sagen - dass manches in Worten zu kompliziert ist oder zu klanglich um es in diese Form zu bringen.
Ggf. ist es also auch sinnvoll einfach Sounds zu liefern.

Ich fand mich da nicht total wieder aber es ist dennoch nachvollziehbar wohin du willst. Aber es ist wie wenn man keine Sprache kann und dennoch Gedanken hat - es gibt einen Klang oder mehrere dafür.

Ich finde das kühl-klinische besonders interessant, diese für manche fast ätzenden für mich aber auch schönen Sounds.
Sie sind nicht schrill, können aber solche Anteile haben weil sie komplexe Obertöne haben werden. Aber ich glaube auch der Federhall und dieses schepperige und rauhe ist das was ich mag - man merkt, dass er sich anstrengen muss um das zu erzeugen und es brodelt wie ein Vulkan, spürt die Lava, aber sie bricht noch nicht aus. Es hat daher sehr viel Urkraft und Stärke. Das Morbide kommt durch ein paar Grundkanten des Systems - die FM des EMS hat das - und ich kann es nicht wirklich erklären - mir scheint aber einige und viele machen diesen Grundklang eher kaputt - es ist ein zerbrechlicher Zustand, also sind Urkraft, Stärke, Zerbrechlichkeit, durchaus irgendwie satt & hungrig zugleich - verschlingend vielleicht und sowas. Aber es ist klinisch, kaltwarm, eher ist es kein normaler Bass oder Fläche, sondern enthält verstörendes in einer großen Schönheit - für mich. Letzteres ist vermutlich aber nur meine private Wonne - ich bin keinesfalls dem SM nahe, habe keinen Spaß an Schmerz oder Selbstmitleid - es ist aber eine interessante Sache.

Vielleicht hilft das?

Hab noch ne Idee - dieser Sound hier -


https://moogulator.bandcamp.com/track/conversion-modulator


ist faktisch kurz davor "morbid" zu sein, mehr EMS wäre noch besser, hatte ich aber nicht.
Denke etwas strahlender und es wäre noch besser gewesen.

Das ist hier deshalb "so kurz davor" als Abgrenzung. Hilft das? Die Fläche ist sehr moduliert und "kühl" - aber braucht für mehr noch etwas Rauschen, was hin und wieder kommt - wäre ggf. dann noch wirksamer in die Richtung - habe das hier aber als Übergang gedacht (ich habe auf dem Album zwischen den Stücken solche Parts) - das ist ein EBM / Electro Album sonst - (andere Stücke sind ja da zum hören)

Das hier ist luftig und nicht mehr bedrohlich am Anfang, bekommt aber eine Droh-Kulisse dazu - ist daher eben nicht morbid in meinem Sinne aber hat eine Vorstufe kurz davor.. weniger als das davor..
Natürlich auch weil das oben FM ist und obertonreicher..


https://moogulator.bandcamp.com/track/kontakt
 
Zuletzt bearbeitet:
dass manches in Worten zu kompliziert ist
Ich habe dich verstanden!

Sorry wenn ich das sage, aber warum geht ihr so schnell in die wertung und was ist daran kompliziert Stichworte zu listen!? Es isnd ja eure nicht meine und ich muss da sdoch nicht werten.

OK also verstanden - dann kann ich nicht anderes als zuwarten bis ich etwas finde das meiner "diffusen" vorstellung von morbide" entspricht.
Das ergebnis wird sicherlich leiser/eleganter sein, als eure beispiele - das ist halt das persönliche - aber ich würde vermuten, das ihr verstehen könntet was für mich daran dann "morbide" ist.

In der mode würde ich Alexander McQueen als morbide bezeichnen. (Ein schüler von Vivienne Westwood
 
Ich hab sie in einen Satz gepackt statt in eine Liste. Müsste also auch passen.
Und den Rest hab ich mal mit Sounds belegt. Wertend? Weiss nicht - fand ich nicht - ich versuch nur das noch abzugrenzen - ist gf. auch so ein Darkie-Ding, also lass dich da nicht von abschrecken. Bin Bär. Voll lieb.

Ansonsten muss ich mal ne Session machen, dann gibts gern noch mehr. Ich hab selbst eine diffuse emotionale Vorstellung was genau morbid ist - ich hab da auch sogar ein Ideal - was eben eher von den genannten Band gut umgesetzt wird, ich selbst mag das - hab auch viele Sounds in dieser Richtung im Einsatz und ich liebe das "kalt den Rücken runter" laufen daran, für mich ist das wirklich sehr sehr cool - und diese Coolheit ist warum ich genau diese will - und die daher bei mir so fest liegt. Das ist ein Ideal - und das ist daher nicht sehr allgemein gültig.

Ich habe viele Sounds die daran erinnern oder sogar Drums, die das erzeugen - durch Delays und sowas - dazu kann ich auch Beispiele liefern - sind ja auch Songs.
Vorsicht also. Das ist nicht dein Fehler sondern meine Beschränktheit. Und Idealvorstellung. Daher will ich eigentlich gar nicht die halben Sachen so zeigen, tu es aber trotzdem. Es gibt so ein paar Sounds die sehr gut eine Vorstufe sind ..

Mit Mode wirds schwer - weil das Gefühl was ich meine kann man damit nur schwer ausdrücken - es wäre mir noch zu bunt und zu flippig, morbid ist für mich auf keinen Fall M'era Luna Wochenendgrufti, sondern unbedingt eine Sache die sehr subtil ist. Und mehr wirkt, wenn es meinen Geschmack auch noch trifft. Das kann schon sehr krass sein - bin nicht böse wenn das nicht jedem zusagt.

Ich habe ein paar solcher Sounds aus dem EMS in meinem kleine Set von oben..
Manchmal ist es zB eine Reihe von Sounds, die in dieser Weise immer wieder kommen, also wie die Hüllkurve läuft - das ist morbid - dwwuaaap - dwuaaap - und dann das metallische Zeug dazu gemischt und etwas sehr subtiles Rauschen, was aber nicht weiß ist sondern so ein bisschen umhüllt.
Das ist aber auch nur eine Beschreibung der Machart - morbid fühlen ist halt nicht so konkret.

Man könnte auch Filmsequenzen versuchen heranzuziehen, aber ich finde dass viele Filme heute eher so Fleisch-Kram reinbauen oder so blöden Zombiemüll und das ist nicht mein morbid - ich hasse sowas fast schon, diesen Marvel-Kitsch sowieso. Auch wenn ich sehr großen Respekt vor einigen dieser Effekte habe..

Also wir können vieles versuchen - die anderen hier auch - ich bin nicht der der das definiert. Bestimmt hat Dean oder andere auch noch was, aber bedenke, dass wir drei tatsächlich alle irgendwie Industrial mögen, wenn ich morbid aus so eine Trance-Batik-Shirt-Frohsinn-Ecke kommen ließe würde sie vielleicht etwas anders aussehen.

Vielleicht kriegen wir aber eine richtig schön psychotiefe kalte Stimmung verbreitet, die euch animiert mal Sounds zu liefern.
Ich hab eigentlich auch eine Menge davon in meinen Jams und Sessions ...

die meisten sind FM-Sachen - ich kann's nur immer wieder betonen und ich neige dazu weil ich das so wie es ist mag..
auch gern pur - also ohne Rausch, Filterung und sowas - sondern einfach diese pure Macht dieser OSCs miteinander..
 
Vielleicht hast du ja auch noch ein paar Sounds, du kannst sowas doch auch.. also aus der Solokiste oder so, weil du hast ja noch eine andere Vorstellung, ggf. hilft das unserem NickName…
 
Ja, das ist so - auch bedingt durch kultur und so

Du sprichst hier aber von empfindungen und ich "behaupte": Wir hören alle das gleiche - "ein lachen ist ein lachen" - Was wir dabei fühlen ist etwas ganz anderes, steht auf einem anderen blatt.
Die leute verwechseln da etwas...
Wenn wir nicht das gleiche hören würden wären wir krank.
Den Unterschied zwischen Empfinden und Fühlen sollte mir besser ein Neurologe erklären.

Ja, im Ohr kommt bei allen das Gleiche an, aber im Hirn auch?
 
Beispiele:

naja also, ich meine..

wenn ich etwas empfinde, dann kann ich eher auch mal "falsch" liegen, als wenn ich etwas
schon "richtig" körperlich spüre..bzw. wirklich! fühle..

&

genau wie ich ein Gespür für Tonhöhenveränderungen habe, die "Live per Hand moduliert"
dann auch Wirkung zeigen, bei mir innerlich...und hoffentlich ( gewollt) auch beim "Empfänger" dann.

Das ist wichtig grad bei frei gestimmter FM z.B. ..in etwa das gleiche als wenn "man" eine Gitarre stimmt o.ä.

&

Ich/man kann z.B. das oberflächliche Gefühl haben missverstanden zu werden, was aber sehr sehr schnell ein Fehlschluss sein kann...oder aber ich kann z.B. Emphatie für jemanden empfinden, wo ich z.B. sicher sein kann..

&

z.B. habe ich öfter hier mit Missempfindungen ( aus "Gründen") zu tun, sogenannte Somatisierungsstörungen wo das Gehirn als Trigger "falsche" Impulse gibt..da das
schon eine sehr schmerzliche Angelegenheit ist bzw. auch sein kann wird das hier bei mir auch behandelt.
 
Das Zusammenspiel der Komponenten ist heftig komplex, und auch das macht uns so einzigartig
weil es eben von so viel unterschiedlichen Parametern abhängt.

Dazu kommt, was will ich innerlich wirkich zulassen an Gefühlen oder Empfindungen, und was nicht..
weil die Erziehung da z.B. eben auch ne Rolle spielt.

Was "darf" "man", und was nicht..und da kommt dann auch wieder die Prägung dazu, jo.
 


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