Quadraverb (Alesis) g̵e̵s̵t̵o̵r̵b̵e̵n̵?̵ ALIVE!

Hallo und guten Morgen,
»leider« sind die 3 Messpunkte wunderbar, d.h. haben Spannung wie sie sollen:
U31: +12V, U32: -12V, U33: +5V
Wie gehts jetzt weiter?

Beim Prüfen ob irgendwelche Kondensatoren komisch aussehen, ist mir das aufgefallen:
WP_20220120_10_59_22_Pro.jpg

Das würd ich mal für nicht Original halten?!

Hier noch ein Bild vom Multimeter:
WP_20220120_11_01_30_Pro.jpg
 
Beim Prüfen ob irgendwelche Kondensatoren komisch aussehen, ist mir das aufgefallen:
WP_20220120_10_59_22_Pro.jpg


Das würd ich mal für nicht Original halten?!
Das kommt immer mal drauf an. Es gibt so manche Revisionen, die werden dann im Werk nachträglich so installiert, ein sehr unrühmliches Beispiel soll da der Poly-800 sein.
Das hier sieht mir aber so aus, als hätte da jemand einen Transistor als Ersatzdio misbraucht ...? Zumindest ist die eigentliche Diode 5 hier nicht in der Sperrrichtung eingelötet, wie das Board sie vorgibt.

Das Multimeter ist erstmal ausreichend.
 
Wenn die Batterie raus ist da im Betrieb mal die Spannung messen, ob da überhaupt was anliegt: Also messen wo vorher die Batterie war (die Spannung zwischen den 2 Kontakten).
Ich würde erstmal warten bis die Batterie da ist und einbauen. Eventuell läuft es ohne die Batterie einfach nicht und das wars, nicht unwahrscheinlich.

Chips rein/raus würde ich dann erst machen, wenn die neue Batterie keinen Effekt hat. Beim Chips rausziehen sollte man auch vorsichtig sein, dafür gibts extra tools, damit man die Pins nicht verbiegt. Ggf., wenn man kein Tool hat, abwechselnd links/rechts raushebeln, aber dabei nichts beschädigen.. daher würde ich das erst machen wenn die neue Batterie drin ist.
Lieber der Reihe nach vorgehen.
 
Aber das Ding ist doch mit diesem Konstrukt gelaufen?
Also würde ich da schon mal nicht suchen.
 
Wenn die Batterie raus ist da im Betrieb mal die Spannung messen, ob da überhaupt was anliegt: Also messen wo vorher die Batterie war (die Spannung zwischen den 2 Kontakten).
Gute Idee, da nochmal nachzumessen. Bin ich nicht drauf gekommen, danke.
Hat an der Stelle dann auch mal 0,0V
Können das jetzt nicht nur die Kondensatoren sein wenn da gar kein Strom anliegt?
Batterie sollt morgen kommen, dann sehn wir weiter.

Aber das Ding ist doch mit diesem Konstrukt gelaufen?
Jo, lief so. Von daher »Never touch…«. War nur überrascht weils so verknorzt aussieht.
 
Ist es sinnvoll jetzt trotzdem neue Elkos zu bestellen?
Falls ja: Elkos mit den gleichen Werte die drin sind?
Und was ist der Unterschied zwischen denen bzw. welche soll ich nehmen?
Bildschirmfoto 2022-01-20 um 18.34.24.png
 
Wenn die Batterie raus ist da im Betrieb mal die Spannung messen, ob da überhaupt was anliegt: Also messen wo vorher die Batterie war (die Spannung zwischen den 2 Kontakten).
Gute Idee, da nochmal nachzumessen. Bin ich nicht drauf gekommen, danke.
Hat an der Stelle dann auch mal 0,0V
Da sollten Dioden drinnen sein, die verhindern, dass im Power On Zustand die Batterie "geladen" wird, somit sind die 0V genau richtig. Ist ja kein Akku.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist es sinnvoll jetzt trotzdem neue Elkos zu bestellen?
Nein. Die Versorgungsspannungen scheinen korrekt. Wenn die neue Batterie es nicht bringt, dann wäre der nächste Verdächtige der Reset-Schaltkreis. Dafür bräuchtest Du aber einen Oszi.
Hast Du die Sichtprüfung und das Kabel-Voodoo schon durch? Hast Du das Service Manual mal angeschaut? Da steht fast alles, was wir hier diskutiert haben haarklein drinnen.
 
Dann is mir nicht klar warum ichs messen sollte, @C0r€?
Es geht ja schnell zu messen und wenn da irgend eine ungewöhnliche Spannung anliegen würde, so würde diese ggf. auch am RAM anliegen, man weiss ja nicht welches Bauelement defekt ist. Diese Spannung könnte dann später der neuen Batterie in die Quere kommen ggf. diese speisen etc..
Normalerweise müsste da eine Schaltung drin sein, die entweder die Batterie oder die Versorgungsspannung aus dem Netzteil auf das RAM durchlässt, vermutlich durch Dioden realisiert, sodass die größere Spannung durchgeht. Diese Schaltung könnte ggf. auch einen defekt haben.
Leider habe ich den Schaltplan nicht, dann könnte ich es genauer sagen.
 
Hast Du die Sichtprüfung und das Kabel-Voodoo schon durch? Hast Du das Service Manual mal angeschaut? Da steht fast alles, was wir hier diskutiert haben haarklein drinnen.

Moinmoin,
die Sichtprüfung hb ich nur von oben gemacht. Wenn nachher die Platine ausgebaut ist um die Batterie reinzupacken, wollte ich nochmal genauer hinschauen.
Mit Kabelgedöns meinste das Reinigen der Kontakte? Manual hab ich mehrfach geguckt. Ich versteh nicht was ich da lese und kann da auch keine Handlungsweise ableiten. Speziell den Abschnitt zum Reset-Circuit hab ich mind. 6 gelesen, das ist mir zu hoch:



The 8031 reset circuit is perhaps the single most important circuit in the QuadraVerb. When this circuit is functioning incorrectly, problems ranging from loss of battery backup, to a complete lock-up of the machine, can occur. A thorough knowledge of the operation of this circuit will greatly facilitate troubleshooting this unit.

This circuit uses the differential between raw +10V, and regulated +5V, to generate the required signals for system reset. This is necessary due to fact that the system MUST be in a reset state while powering down, otherwise, random noise on the 8031 data, and address, busses could corrupt SRAM data, and destroy any hope that the battery backup will work. C25 acts as a long time constant, to ensure that reset line is enabled long enough for proper system reset. D7 acts as a quick discharge path for C25, ensuring that resets will occur, even if the unit is turned off, and then rapidly back on. R16, R60, R58, and D15, work together as a voltage divider to the base of Q3, and is designed so that transistor Q3 will turn on when the raw +10V supply is roughly 7V. This is to ensure that reset does not occur until after the +5V regulator is fully functioning (i.e. +5V rail is solid). If reset occurs too early, noise on the +5V rail can cause data corruption. Pull-up resistor R59 holds the input of the inverter (U25, pins 13, 12) high, until Q3 turns on, pulling the input low. When this occurs, the output of 2nd inverter (U25 pins 10, 11) will also go low, slowly, due to the time constant of R95, and C32. The power off reset is similar. When the +10V raw supply sinks below 7V, Q3 is turned off, allowing the input of the inverter (U25, pins 13,12) to pull high (via pull-up R59), and thus the same for the output of the 2nd inverter (U25, pins 10,11). Also note the tap between the two inverters, running to the input of AND gate U26 (pins 1,2, and 3). This prevents access to SRAM functions while in the reset condition, thus preventing data corruption.
 
die Sichtprüfung hb ich nur von oben gemacht.
Du willst die Lötungen sehen, die sind nur unten.

Mit Kabelgedöns meinste das Reinigen der Kontakte?
Es gibt vier Kabelverbindungen und die Stecker sind of korrodiert. Gesockelte ICs ditto.

Ich versteh nicht was ich da lese und kann da auch keine Handlungsweise ableiten.
General Troubleshooting auf Seite 5 im PDF.

Speziell den Abschnitt zum Reset-Circuit hab ich mind. 6 gelesen, das ist mir zu hoch:
Das geht mir nicht anders.
 
So, auch nach Batterietausch selbes Verhalten:
- egal ob Reset, Selbsttest oder normales Einschalten, es steht entweder »-«, »Quadraverb Plus« oder »Selftest Ram« auf dem Display, in zufälliger, nicht replizierbarer Reihenfolge
- Platine scheint ok
- Steckverbindungen sehen aus wie nagelneu
- neue Batterie hat 3,6V
- Rambaustein KM62... hab ich raus & reingemacht

Wäre so langsam auch fertig damit, was ich traurig finde weil ich dachte der Kram ist – mit Ausnahme von ELkos & Batterie, unverwüstlich
 
Gibt es das RAM noch zu kaufen? Das wäre noch ein Versuch. Den Reset bekommt die CPU ja offensichtlich (sonst würde nichts im Display erscheinen). Klar kannst Du auf Verdacht die Elkos tauschen, besser wäre aber, die Spannungen mit Oszi zu betrachent und die Elkos auszumessen. Irgendwann ist aber fraglich, ob man nicht einen Tech konsultiert oder gar ein funktionierendes Exemplar besorgt. Wobei die Preise doch höher sind als ich in Erinnerung hatte. Grins, ich habe meines 2016 für CHF 50 bekommen.
 
Ich würd den Sack jetzt auch zumachen, bei weiteren Arbeiten steht der finanzielle (Oszi!) und zeitliche Aufwand nicht mehr in nem vernünftigen Nutzen zum Gerätewert. Demnächst kommt das Ersatzgerät, da werd ich nochmal den Speicher umstecken. M.E. hat aber eher der Reset-Schaltkreis nen Hau weg.

Vielen vielen Dank für die rege Beteiligung, die Erklärungen & die Hilfe, aber vor allem die Engelsgeduld! Bei @swissdoc & @living sounds möchte ich mich nochmal besonders bedanken: DAAAAANKESCHÖN
Wenn alle Foren so wären wie dieses, wärs im Internet viel viel toller.
 
Zuletzt bearbeitet:
Demnächst kommt das Ersatzgerät
Das bietet dann, sollte es denn 1:1 die gleiche Revision haben (man weiss da ja nie), die Möglichkeit vergleichender Messungen und wenn man mag und kann, des Austauschs von Bauteilen. Ich konnte mal meinen defekten TC Electronic 1210 Spatial Expander flicken, weil dieser 2 identische Submodule hat, da war dann nach etwas Probieren klar, dass eines davon defekt war und der kurzschliessende Tantal war schnell gefunden.

Einen Oszi kann man immer mal brauchen, wenn man vorhat, öfter solche Stunts zu machen. Nur mal eben so ist es dann doch etwas viel Invest. Ausser man findet was für lau.

Keine Ursache. War mir ein Vergnügen...
 
Nicht dass ich wüsste. Keysight ist aus HP über Agilent entstanden kommt aus den USA. Rohde & Schwarz ist seit Gründung eigenständig und sitzt in München. RS Components ist einfach ein Händler/Vertrieb.
Da ich mal in einer R&S Tochter gearbeitet habe: die beiden sind sogar die ärgsten Konkurrenten bei der Messtechnik!
 
Es war immer ein Fest, wenn der HP Vertreter in den 1990er Jahren bei uns am Institut vorbeikam. Es gab dann den Katalog von HP, ein dickes Buch mit festem Einband und vielen Träumen drinnen. Rohde & Schwarz habe ich dann bei e-plus kennengelernt. Der Messbuss war voll mit Zeug von denen und einmal waren wir bei ihnen und haben uns das Interferenzmesssystem zeigen lassen. Ein ganzer VW-Bus voll mit leckeren Sachen. Leider wollte uns das dann keiner Finanzieren. Das war zu Zeiten von GSM und man hatte evtl. in der Innenstadt so viel Verkehr, dass zwei TRX sein mussten. Daten gab es damals keine. Nur Voice.
 
Das Thema kommt nicht zur Ruhe, das Ersatzgerät kam schon heute an!
Durch Austausch des RAM-Baustein kann ich schonmal sagen: dass wars auch nicht.

Natürlich hat das neue alte Gerät einige andere Probleme (schlecht bis garnicht funktionierende Tasten (trotz Reinigung), Wackelkontakt an der Displaybeleuchtung, kratzenden Inputs).
Hab zumindest die Tasten & die Beleuchtung lösen können indem ich pragmatisch die Front inkl. Platinen getauscht hab. Die 5 LEDs zur Anzeige des Inputs funktionieren trotzdem nicht.
Das alte Board hat an der Stelle einen quer gelöteten Keramikondensator (104M) und die Pins von 2-6 haben alle anderen Strom.
Das neue Board hat den Kondensator nicht und auf allen Pins, ausser Pin1, -12V. Beschriftet ist die Ecke mit 73, lt. Manual: CAP 0.1 MF CERDISC
Während beim alten Board der Strom wechselt: Pin1:0, Pin 3: -10,7V, Pin4: -8,7V, Pin5: -6,7V, Pin6: -5V

Bin am überlegen ob ich aus dem alten Board den 104M Kondensator ins neue löte…

Altes Board & neues Board
alt.jpgneu.jpg
 
Den geblähten Elko ausgetauscht & schon tönt es wieder! Freu mich wie Sau!
Beifang: Das Noise-Mod lieber nicht machen, damit entwickelt das Gerät nämlich frühzeitig ein ganz furchtbares digitales Feedback anstelle des dumpfen Grummelns.
 


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