Surround-Simulation nach Blauert, mit Pure Data gemacht

Tonerzeuger

Noerd Elektro
Hallo zusammen,

simuliert wird eine Vorne-Hinten-Wahrnehmung mit Hilfe der Blauertschen Bänder. Damit es realistischer wirkt, werden Links und Rechts nicht nur durch einen Pegel-sondern auch durch einen Zeitunterschied dargestellt ("Zeitstereo").

Und um die beiden getrennten Schallquellen - Schlagzeug und Klavier- in einen Raum zu bekommen, ist noch ein Reverb zugefügt, das ebenfalls links, rechts, vorne und hinten erfasst.

Zum Abhören sollte man einen GUTEN Kopfhörer benutzen. Über Lautsprecher funktioniert das Ganze deutlich schlechter, weil die Raumakustik des Abhörraums noch störend dazukommt. Und es klappt auch nur, wenn rechts und links am Kopfhörer nicht vertauscht sind.

Leider war das eingebaute Reverb von Pianoteq nicht ganz abgeschaltet bei der Aufnahmne - kleiner Kunstfehler :sad:

 
Hallo zusammen,

simuliert wird eine Vorne-Hinten-Wahrnehmung mit Hilfe der Blauertschen Bänder. Damit es realistischer wirkt, werden Links und Rechts nicht nur durch einen Pegel-sondern auch durch einen Zeitunterschied dargestellt ("Zeitstereo").

Und um die beiden getrennten Schallquellen - Schlagzeug und Klavier- in einen Raum zu bekommen, ist noch ein Reverb zugefügt, das ebenfalls links, rechts, vorne und hinten erfasst.

Zum Abhören sollte man einen GUTEN Kopfhörer benutzen. Über Lautsprecher funktioniert das Ganze deutlich schlechter, weil die Raumakustik des Abhörraums noch störend dazukommt. Und es klappt auch nur, wenn rechts und links am Kopfhörer nicht vertauscht sind.

Leider war das eingebaute Reverb von Pianoteq nicht ganz abgeschaltet bei der Aufnahmne - kleiner Kunstfehler. Und die Drumspur ist der Hydrogen-Demotrack "Jazzy." Was halt gerade da war :)

 
Sehr spannend. Brauchte ein paar Anläufe, um das zu hören, was (vermutlich) zu hören sein soll -- erstmal klang's einfach nur nach links-rechts-Pendeln. Bei mir entsteht das Bild einer großen Drehbühne vor mir, auf der die beiden Instrumente stehen. Natürlich nicht auf der Mittelachse, sondern außen am Rand. Wobei sich Schlagzeug und Klavier verschieden schnell zu drehen scheinen, also eher zwei über- oder ineinanderliegende Drehbühnen.

(AKG K240DF)
 
PS: vielleicht wär ja auch was für den Kollegen hier neulich, der wollte, dass sich der Sound "von oben durch den Kopf des Hörers bohrt"...?
 
Hi!
Ganz nett aber von Surroundsimulation bekomme ich kaum was mit, da muß man sich schon viel dazu "denken"! ;-) Guter Raumeindruck aber ansonsten für mich jedenfalls nix besonderers. Da klingen Simulationen von Tom Ammermans Headphone Surround viel beeindruckender oder richtige Binaural Aufnahmen bzw. künstlich umgerechenete mit Kunstkopf "Footprints"
Außerdem, gibts das noch Lossless oder so, denn die gefühlte 80Kbit/s Soundqualität erstickt vor lauter Kompressionsartefakten sowieso schon fast alles um sich hier überhaupt was vorzustellen?! ;-)
 
Yeah, danke für die Rückmeldung. Ich halte mch mal etwas bedeckt, welcher Effekt genau beabsichtigt ist. Aber Deine einschätzung geht in die richtige Richtung :)

Das Problem bei der Sache ist u.a., dass die Ohrmuscheln - die für die Vorne-Hinten-Filterung verantwortlich sind - bei jedem Menschen anders geformt sind.
 
Der Links- und Rechts-Effekt ist mir zu extrem mit dem Kopfhörer und den Hinten- und Vorne-Effekt höre ich gar nicht.
Also vorausgesetzt du wolltest so eine Kreisbewegung der Instrumente vor dem Zuhörer erreichen würde ich nachbessern.
 
Also vorausgesetzt du wolltest so eine Kreisbewegung der Instrumente vor dem Zuhörer erreichen würde ich nachbessern.

Das ganze ist ja auch eher ein Versuch als eine Produktvorstellung. Sollte mir mal Beispiele vo Tom Ammermann anhören.

Technisch ist das Ganze jedenfalls nicht trivial, vor allem wenn man nicht Physik studiert hat. Der Vorne-Hinten-Effekt ließe sich zwar noch etwas intensivieren, aber dann droht das Ganze noch deutlich künstlicher zu klingen.

Über meine (mit EQ linearisierten) Kopfhörer klingt es so, als ob beide Instrumente mich langsam umkreisen, wobei die Hinten-Wahrnehmung intensiver ist. Die ist ja auch leichter zu machen :)
 
Wie hast du den den Hinten-Vorne Effekt realisiert? Ich höre den echt nicht. Sollte ja so sein das wenn die Quelle hinter dem Zuhörer ist das es weniger Höhen hat.

Ich habe das mal mit dem Modularsystem gemacht, in einfach natürlich.
Links-Rechts normal mit Panning und Vorne-Hinten mit einem Filter.
Der Effekt war nicht schlecht.
Kann mal schauen ob ich das File noch finde.
 
ja, das mit dem Umkreisen ist halt das, was sich bei mir eben nicht so richtig eingestellt hat. Es gibt das "vorne/hinten" im Sinne von: vorne/hinten im Raum, der *vor* mir liegt. Aber eben kein vor mir/hinter mir.
 
Habe es gefunden:

Über Lautsprecher gehört finde ich es fast besser, da Rotiert der Sound vor dem Zuhörer.

Wenn ich dein Beispiel über die Lautsprecher höre erkenne ich den Hinten-Vorne Effekt ein wenig.
Jetzt weiss ich auch was du gemacht hast, das scheint keine Kreisbewegung zu machen.
Du fährst im "Quadrat" um den Zuhörer.
 
Sollte ja so sein das wenn die Quelle hinter dem Zuhörer ist das es weniger Höhen hat.

Auf jeden Fall wird da gefiltert - "vorne" hat eine Betonung bei 3 - 5 Khz und eine bei 300-600 Hz. "Hinten" wird vor allem der Bereich um 1 Khz wahrgenommen sowie alles über 10 Khz:

https://de.wikipedia.org/wiki/Blauertsche_Bänder

Dieser Effekt wird verstärkt, wenn bei "vorne links" oder "hinten rechts" auch noch der Zeit-Stereo-Effekt berücksichtigt wird. Und der zugefügte Hall wird ebenfalls (separat pro Tonquelle) durch das Blauert-Filter geschickt.

Vermutlich gibts da ein Paar Tricks, die ich noch nicht kenne. Wenn man die Filter aber steiler macht (18 oder 24 dB / Okt hab ich erst gar nicht ausprobiert), dann wird der Ton zu stark verfärbt. Ist vermutlich eine Optimierungs-Sache. Viel Detailarbeit.
 
Dein Beispiel klingt gut - würde mich interessieren, wie Du das gefiltert hast. Ich höre da allerdings vor allem "hinten" und "weniger hinten" - vorne is nix.
Aber mit einem analogen Modularsystem - Respekt. Hätte nicht gedacht, dass sowas damit überhaupt geht.
 
Ich hab sowas schon mal gemacht, HRTFs, Du brauchst ein dynamisches Filter, klassischer Weise eins für den Kopf und eins für die Ohrmuschel
und natürlich dynamische Laufzeitunterschiede.
 
Also bei dem verlinkten Mp3 ist doch gar nix, jedenfalls über Boxen oder was soll da sein? lol
Da überzeugt mich bisher Q-Sound für Lautsprecher noch am besten und das gibts nun 25 Jahre und auch viele Produktionen! :D


Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=-3YQQD5mVRc


Genau, also HRTF, aber die müssen ja passen oder eben von mehreren Punkten wenn man einen Raum simuliert usw.
Habe selber schonmal früher einfache Tests gemacht und einen Kunstkopf in ein 5.1 Setup gestellt, aber das war auch nicht der Brüller. Sowas dann künstlich zu berechnen hatte mich bisher auch nicht überzeugt, also wenn man jedenfalls 5.1 Surroundmaterial hat und rechnet das wie auch immer auf Binaural um. Was bei uns am Institut gerade er/be forscht wird ist folgendes, wenn ich es zusammen bekomme, hab mich momentan noch nicht so beschäftigt.
Es gibt ein Trackingsystem für einen abgesteckten Bereich von z.B.4*4 Meter, Kopfhörer ist damit trackbar bzw. der Hörer und dessen Bewegungen.Zuvor wurden in dem Bereich HRTF/Messungen gemacht mit Kunstkopf an verschiedenen Positionen und Ausrichtungen. Nun kann sich der Hörer in dem Bereich bewegen und es können feste definierte Schallquellen/punkte die vor den Messungen festgelegt wurden befeuert werden und diese bleiben auch dort, egal ob der Hörer seinen Kopf bewegt usw.Das wird im Binaural simuliert und ist so echt, das man wirklich denkt dort außerhalb steht der Lautspecher, auf den man sich zu bewegen kann usw. Die zuvor gemachten Messpunkte werden noch interpoliert bzw. im Hintergrund weiter berechnet. Jedenfalls das Ergebniss ist für mich bisher das beste was ich je gehört habe, so eine Simulation hat mich noch nie überzeugt vom Klang. DieZukunft später wäre folgendes, das ganze Prozessing muß irgendwann im Kopfhörer selber laufen, Trackingsystem wird man wohl noch brauchen und zuvor eine Einmessung, aber dann kann man auch als z.B Anwendung für daheim sich sein 5.1 Setup virtuell erzeugen, wenn man die Kopfhörer aufsetzt und noch vieles mehr damit anstellen! Das mal noch als OT nebenher! ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Patch war sehr einfach, normales Panning mit einem Sinus-LFO und dann mit dem selben LFO aber 90° verschoben noch das Eingangssignal mit einem Lowpass gefiltert.
 
Genau, also ohne Phasentricks geht es sowieso nicht, vorallem nicht bei Lautsprechern. Darum fande ich damals Qsound als fertiges System bisher immer noch am besten.

Tom Ammermann hatte dann das daraus gemacht:
http://www.newaudiotechnology.com/en/products/

Für Headphone Surround zuvor, gab es ein paar gute Demos und Filmabmischungen, die Webseite gibt es nicht mehr, die Demo damals habe ich mir irgendwo mal aufgehoben gehabt.

Die war es aber nicht, aber probier die mal um einen Eindruck zu bekommen:


Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=XKm3vn4iL0U
 
Zuletzt bearbeitet:


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben