Verbesserung der MIDI-Situation

Hallihallo,

ich wollte mal fragen, ob und wie ich eurer Meinung nach meine MIDI-Situation in meinem kleinen Studio verbessern kann. Aktuell schauts es so aus:

Ausgangslage

- Als Soundkarte habe ich eine Motu Firewire 828MKII, welche mittels Fireware mit meinem MacbookPro verbunden ist
- Auf dem Mac läuft Ableton als Haupt-DAW und Master meines Setups
- Der Midi-Out der 828MK2 geht auf ein Kenton Midi Thru 5. Daran angeschlossen sind ein Octatrack (1. Version), ein Roland TR-8 und ein Novation Peak. Durch starten von Ableton starten die Sequencen des Octatracks und der TR-8
- Als zusätzlichen Bassynth sowie Midi-Keyboard habe ich eine Novation Bassstation 2. Sie erhält über den MIDI-In Noten, die vom Octatrack (Midi Out) getriggert werden. Der Midi-Out der Bassstation geht an den Midi-In der Soundkarte, um von da aus wiederum über den Kentron Midi Thru den Peak spielen zu können

Problem

- soll der Octatrack den Peak triggern, muss ich das Kabel vom In der Bassstation wegnehmen und händisch an den In des Peaks anschließen. Das bedeutet, dass jedesmal wenn ich die Spielart des Peaks (entweder über Octatrack oder das Midi-Keyboard) ändern möchte, ich Kabel umstecken muss
- die Midi-Thru Ports des Kenton kommen an die Grenzen. Aktuell habe ich noch einen frei, sobald mehr Geräte kommen, wirds knapp bzw ich müsste wieder händisch umstecken
- die Sequenz des Octatracks kann aktuell nicht in Ableton aufgenommen werden. Wünschenswert wäre also auch den Midi-Ausgang des Octatracks in Ableton einbinden zu können, um so die Noten aufzunehmen

Idee

- generell brauche ich also mehr MIDI-Ein und Ausgänge. Das ganze System soll zudem stabil laufen. Ich hatte schon viel rumprobiert, auch mal den Octatrack als Master genommen und Ableton als Midi-Save, hatte aber teils sehr starke Latenzen zur Folge und löst ja auch nicht das Problem der rar werden MIDI-Ports. Sprich der Gedanke mit Ableton + Soundkarte als Master und der Rest als Slave is meiner Meinung nach aktuell der gangbare Weg
- von Motu gibt es ja USB-MIDI-Interfaces (z.B. https://www.thomann.de/de/motu_midi_express_128.htm). Jetzt bin ich zum einen nur nicht sicher, ob das das passende Gerät ist und wie stabil das Ganze dann in Zusammenhang mit der Soundkarte läuft. Ich würde mit einem solchen Gerät dann den Ausgang des Soundkarte auf den Eingang des MIDI-Interfaces legen und dann wiederum vier Ausgänge auf Octatrack, Peak, Tr-8 und Bassstation. Der Ausgang des Octatracks und der Basstation würden dann auf den Eingang des MIDI-Interfaces gehen und dann vom Ausgang des MIDI-Interfaces auf den Eingang der Soundkarte. Würde das so klappen oder bin ich auf dem Holzweg? Hättet ihr alternativ noch andere Ideen/Produkte, mit denen ich mein Setup verbessern könnte? Wichtig ist mir aufjeden Fall auch ein paar Spare-Ports für zukünftige Erweiterungen freizuhalten

Grüße,
Sascha
 
Wenn Du das Ganze erweiterst, dann benutzt Du nur das neue Interface und schließt nicht an die MIDI Ports des Audio Interfaces an.

Ein Interface mit mehr Ausgängen würde bedeuten, daß die MIDI Daten über die DAW laufen würden, was man mit USB Interfaces tunlichst vermeidet, weil die Daten sonst zweimal durch die USB Hölle mit allen ihren Problemen durchmüssen. Außerdem würde, falls das relevant sein sollte, ein solches Setup nur mit Rechner und nicht auch Ohne funktionieren.

Von MOTU MIDI Interfaces würde ich zudem abraten, die sind hoffnungslos veraltet.

Wenns ein reines Interface sein soll, dann mal ESI M4U eX und M8U eX ansehen. Die sind im Gegensatz zu Anderen nicht fest 4x4 oder 8x8, sondern erkennen selbst, ob der jeweilige Port Eingang oder Ausgang ist. Gerade in Setups mit mehr Ausgängen als Eingängen durchaus ein Vorteil.

Ein Interface, welches selbst Routen kann, was bei einem auch standalone verwendbarem Setup empfehlenswert ist, wären Iconnectivity MIO XM und XL.

Die günstigste Alternative dagegen wäre die Anschaffung einer gebrauchten MIDI Patchbay, die dann an die Ports des MOTU angeschlossen wird und als elektronischer Umschalter das Stecken erspart. Wie so ein Setup aussehen kann habe ich in meiner Signatur verlinkt.

Eine Akai ME-80P zB hat 8 Eingänge und 10 Ausgänge, ist allerdings bisher schwer zu finden gewesen. Roland A-880 wäre 8x8 und öfter zu haben.

Am flexibelsten dagegen wäre eine gebrauchte MIDITemp, und die gibts zB bei mir, aufgearbeitet, sind dann 8x8.

Wenn man die ganzen Kanäle, die die Interfaces bereitstellen, nicht braucht, sondern nur die Ports, ist man mit der Kombi aus MIDI Interface und Patchbay gut bedient.
Diese kann man allerdings nicht erweitern.

Die oben genannten MIOs kommen den Möglichkeiten einer MIDITemp schon recht nahe, da sie Mergen, filtern und Channels Mappen sowie das Ganze in Speichern ablegen kann, und man kann sie nicht nur erweitern, sondern auch die USB Problematik umgehen, indem man sie über Ethernet anschließen kann. Das Protokoll RTP MIDI ist beim Mac bereits eingebaut, unter Windows braucht es einen Treiber, der aber bei der Einrichtung gleich mitinstalliert wird.
 
Hi microbug,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort :)

Ich habe mir das jetzt mal näher angeschaut und glaube, dass ich mit einem M8U eX wohl persönlich am besten aufgehoben wäre.

Ich würde in dem Fall ja alle meine MIDI-Ausgänge (Bassstation, Octatrack) sowie meine MIDI-Eingänge (Bassstation, Octatrack, Peak, TR8) an den Geräten auf die Ports des Interfaces anschließen. Dann per USB an den PC und in Ableton als MIDI-Device hinterlegen.

Die entsprechenden Routings (also bspw MIDI-Notes vom Octatrack zeitgleich an Ableton (zur Aufnahme), Peak und Bassstation zum direkten Triggern)) erfolgen dann über die entsprechenden MIDI-Routings der einzelnen Kanäle in Ableton oder wie läuft das dann ab?

Laufen zwei Interfaces (Motu per Firewire und ESI per USB) zusammen stabil oder gibt es da mögliche negative Komplikationen?
 
Die entsprechenden Routings (also bspw MIDI-Notes vom Octatrack zeitgleich an Ableton (zur Aufnahme), Peak und Bassstation zum direkten Triggern)) erfolgen dann über die entsprechenden MIDI-Routings der einzelnen Kanäle in Ableton oder wie läuft das dann ab?
Ich dachte eigentlich ich hätte das oben schon geschrieben: genau das sollte man eben nicht machen, also Routing durch die DAW, weil USB Hölle, und Ableton ist da der allermieseste Kandidat für sowas. Daher ja die Empfehlung einer MIDI Patchbay oder eines MIO XL/XM oder gebrauchtes MIO10, weil dort die Routings in der Hardware stattfindet.

Laufen zwei Interfaces (Motu per Firewire und ESI per USB) zusammen stabil oder gibt es da mögliche negative Komplikationen?
Am Mac ist das Problemlos.
 
Ok, dann hab ich das tatsächlich falsch verstanden, sorry.

An sich finde ich den Ansatz das Ganze getrennt von Ableton zu haben sehr spannend, so kann ich auch mal ohne Laptop spielen was ich ab und an gerne mache und auch nicht für alles den Laptop brauche.

Jedoch ist eine extrem wichtige Funktion für mich die Möglichkeit, MIDI-Noten aufzunehmen. Sprich meine gespielten Noten vom MIDI-Keyboard MÜSSEN in Ableton gelangen, da ich nicht perfekt spielen kann und die Funktion der nachträglichen Bearbeitung sehr oft nutze. Ist das bei einer MIDI-Patchbay bzw einem MIO XL/XM möglich? Und wenn ja, wie bekommt in diesem Fall Ableton die Noten mit, wenn sie gar nicht miteinander verbunden sind?

Wie schaut es mit Start/Stopp Befehle aus? Die würden in dem Fall ja dann auch von extern kommen, was sich bei mir bisher leider als nicht stabil erwiesen hat.

Ich hoff ich stell mich grad nicht zu blöd an, aber so ganz hab ichs anscheinend noch nicht begriffen..
 
Du kannst ein MIO oder eine MIDI Patchbay beliebig einstellen, genau wie Du das Dir vorstellst.

schau Dir mal meinen Patchbay Artikel in meiner Signatur an, die ersten Postings, und denke Dir in den Grafiken statt des Sequenzers einen Rechner hin.

Man stellt sich den Datenfluß so ein, daß zB sowohl das Instrument als auch an den Rechner gesendet wird, umgekehrt dann so daß der Rechner beim Abspielen das jeweilige Instrument spielt.
 


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