Zukunftsmusik

Was ist heute die Musik der Zukunft, hat sich das geändert?
Wie klingt das heute? Jetzt? Oder wie stellst du dir das vor - jetzt?
Ich nehme bewusst dies, weil die Sicht von vor ein paar Jahren mit drin ist. Was macht Musik zu Zukunftsmusik? Ich würde zu dem meisten hier stehen was ich zumindest schrieb. Gute, sogar gefühlserzeugende Musik, mit Mut für Struktur, Gesang, Tonalitäten und Rhythmen, anderem, etwas was geht und aber auch zeitlos hat.

Es ist natürlich die positive Idee der Zukunft, die ich suche.
Alles mit Autotune und alles gleich und KI und so - is klar - ginge auch, war damals noch nicht so im Gespräch.
 
Es ist dem Begriff 'Zukunftsmusik' ja eine ganz spezielle Bedeutung zugeschrieben, komischerweise weniger eine im wörtlichen Sinne.

Zukunft wird suggeriert, wenn es das Antlitz der Entwicklung verkörpert. Niemand würde heute auf die Idee kommen, dass die Stones Zukunftsmusik machen. Sie verkörpern nicht unbedingt (mehr) ein Image von Zukunft und Fortschritt. Zukunft in dem Zusammenhang ist ja meistens positiv belegt. Aber die Kollegen aus Detroit haben gezeigt, dass die Zukunft auch anders, düster, gesponnen werden kann. Wir verbinden mit Zukunft ja meistens auch Hoffnung und damit (Vor)Freude und fröhnen im Idealfall einer allgemein positiven Entwicklung. Daher ist Zukunftsmusik für mich doch meist auch an die technische Entwicklung gebunden. Das bedingt aber auch, dass alles irgendwann mal veraltet ist - selbst ich :)

Kurzum: Man wird vielleicht irgendwann das Altern stoppen können, nicht aber das Veralten.
 
Irgend ein neues anders gerät was wirklich neue ungehörte sounds raushaut könnte Zukunft Musik sein.
Aber das wird dann wahrscheinlich tatsächlich eher auf Software plugin Ebene passieren.
 
Zu neu darf es auch nicht sein, weil dann kriegen die Leute das nicht ins Hirn wie Stockhausen oder Zinovieff seinerzeit. Die Hörgewohnheit ist ja sehr wichtig. Aber heute gibt es etliches an Dingen, die dazu vorbereiten. Danke Techno! Ohne dich hätte es einiges nicht geben können für einige Ohren. Meine Sehnsucht nach dem Zukunftssound ist da speziell. Aber mit bestimmten Acts wurde es leichter dort hin zu kommen. Noch immer gibt es einiges zu tun.
Wer Beispiele hat, Ideen, sollte es gern posten. Es geht nicht um "Recht haben" sondern natürlich was es sein könnte und wo man was tolles gefunden hat.

Ideal sind es jüngere die oft ein bisschen weniger Dogmen haben aber auch ein paar andere, die das sich übrig lassen.
Bin einfach gespannt, weil mich das schon immer interessiert und mein Antrieb ist. Ich wollte und möchte ansich da hin.
 
Kann man bei Stockhausen noch von Musik sprechen? Und wer soll sich an diese Klänge eigentlich wie gewöhnen?! Ungewöhnlich ist für mich nicht unbedingt alleinige Vorraussetzung für 'Zukunft' - ich denke da gerade an Helge Schneider. :)
 
Kann man bei Stockhausen noch von Musik sprechen? Und wer soll sich an diese Klänge eigentlich wie gewöhnen?!

Genau die Frage stellten sich auch viele Leute in den 40ern, als der Bebop aufkam. Und die meisten in meinem Bekanntenkreis können mit Bebop nix anfangen.

Fällt mir ein:



und:

"Oh, diese modernen! Das soll noch Musik sein?"
(Zitat aus dem "Speculum musicae" des Jakobus von Lüttich, anno 1350)

Grüße
Omega Minus
 
Ok, ihr geht jetzt in Richtung Karikatur. Ja, man kann einige Werke von Stockhausen gut finden, zumindest die elektronischen. Diesen Hubschrauber und Geigen-Unsinn eher nicht. Aber kann man ja machen. Klar, dass damals mit Gewöhnung Peter Alexander und Co. ganz andere Ideale und Kenntnisse haben und gewohnt sind als heute. Aber wer das nicht mag, kann gern sein oder ihr Bild von echter Zukunftsmusik posten.
Es ist aber natürlich hier auch etwas die Sicht der Elektronik mit drin von meiner Seite. Für mich ist das eine Chance und das was dahinter steht, freier zu sein und weiter zu gehen …

Aber wie das in der normalen Musik zu finden ist heute. Das ist wichtiger. Wenn jemand Stockhausen nicht mag ist das auch nicht so schlimm oder wichtig, nennt also einfach eure Zukunfsideen und Ideale für Musik bzw dem wo ihr das her nehmt …
ggf auch, um Zukunft negativ zu sehen, was ich nicht tue bei Musik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, ihr geht jetzt in Richtung Karikatur.

Das Twelvetone Commercial z.B. ist witzig, karikiert aber einfach nur, wie schon damals, vor vielen Jahrzehnten, die zeitgenössische Musik den Massengeschmack verlassen hat.

Schönbergs Orchesterstücke, Op. 16 von 1909, ferade 'Farben', finde ich wunderbar. Kann man aber viele mit jagen. Ich bin im Musikunterricht mit etwas modernerer Musik konfrontiert worden (Berg, Schönberg, Pendercki und eben auch Stockhausen). Mit der amerikanischen Brille auf der Nase fand ich auch damals 'The Rest is Noise' leseneswert, incl. der auf der Homepage auch eingestellten Klangbeispiele.

Bebop, da hat's einige verlassen, spätestens mit Orenette Coleman und Co. oder mit spätem Coltrane ist man nicht mehr mehrheitsgefährdet.

In diesem Zusammenhang verstehe ich "Kann man bei Stockhausen noch von Musik sprechen?" als Denkanstoß. Was ist Musik? Wieso sollte das (Stockhausen) keine sein? Wenn ich schon die zitgenössische Musik vor 70 Jahren nicht mehr verstehe, wie kann ich sionnvoll über Zukunftsmusik reflektieren?

Es ging mir nicht um Karikatur, sondern um Denkanstöße, Höranstöße, ...

Diesen Hubschrauber und Geigen-Unsinn eher nicht.

Wieso nicht!? Aber, eigentlich egal. Man muss nicht alles mögen. Aber wenn ich die Wahl hätte zwischen einem 90minütigen Konzert von Stockhausen, Mozart oder Helene Fischer, würde ich Stockhausen wählen.

Grüße
Omega Minus
 
Das ist natürlich nur mein "Geschmack" - ich finde das relativ "plakativ" mit dem Hubschrauberding. Müssen wir aber nicht weiter besprechen, weil ist einfach für mich bisschen langweilig als Musikevent, schon aber ganz cool für den Bumms nach draußen.

Das mit "ist das noch Musik" gab es meist für genau solche Sachen die etwas über die Standards gingen, egal ob es nun Neubauten oder Elektronik oder "Computermusik" ging und sogar unabhängig von dem, was künstlerisch dahinter stand. Es gab "früher" auch so ansich interessante Auseinandersetzungen mit Kunst und Künstlern in einer ganz lustigen medialen Art. Von daher kann man das auch in dieser Zeitdistanz betrachten. Ob das einer gut oder besser findet ist natürlich egal.

Ja, amerikanisch - da gibt es tatsächlich sehr unterschiedliche Sichtweisen der Musik, gerade der elektronischen und noch mehr der nicht organisierten nicht akademischen Leute. Spannend. Ah, wenn wir die Neue Musik von Schönberg ausgehend starten, known as Hurz - kann man da auf jeden Fall eine Menge Bilder bauen. Das war aber mal Zukunft, zumal man der Neuen Musik nach dem Kriege durch die USA auch wieder auf geholfen hatte. Ein Teil davon hatte dann in der DDR erneut einen Dämpfer bekommen, auf der Westseite durfte man dann schon sehr viel weiter gehen. Eine Chance aber auch sowas wie institutionalisiert aber auch anders gehört - sehr spannend aus viellen Richtungen - aber für mich ist DAS nur ein Rückblick um zu schauen was Zukunft bietet.
Die Frage ist also nach dieser. Da die Neue Musik da zwar noch existiert können wir hier eher mal checken was für dich oder euch Musik der Zukunft ist und sein kann und wie die klingt?

Nein, keine Sorge, ich werde nicht meine eigene Musik da reinpressen aber mein privates Fortkommen ist schon auch etwas was da hinein spielt. Aber dazu bin ich sicher auch sehr von Pop und Underground umringt aufgewachsen als gewählte Umgebung. Weitgehend "Pop". Die Ziele waren immer was neues, mehr, spannend, interessant, nicht langweilig,
und Zukunft der Musik ist damit sehr offen, wird natürlich nicht in nur eine Richtung gehen - es gibt ja jetzt schon viel - aber das was hängen bleibt und interessant ist und nicht nur bisherige Genres bedient ist dabei sicher interessant.

Ja, gern Namen, gern Beispiele oder Versatzstücke, Adjektive und was auch sonst das sein kann für euch, dich..
 
Das mit "ist das noch Musik" gab es meist für genau solche Sachen die etwas über die Standards gingen, egal ob es nun Neubauten oder Elektronik oder "Computermusik" ging und sogar unabhängig von dem, was künstlerisch dahinter stand.

Beim Jakobus war es einfach ars antiqua vs. ars nova (z.B. polyphone Vokalmusik). Das war ... erschütternd. Können wir heute ohne Hintergrundwissen eigentlich schlecht nachvollziehen.

Ah, wenn wir die Neue Musik von Schönberg ausgehend starten, known as Hurz - kann man da auf jeden Fall eine Menge Bilder bauen.

Naja, das war ja eine längere Entwicklung.
Wagner hat schon an den Grundfesten der Harmonik gerüttelt, Liszt auch, Debussy hat sich von Funktionshamronik gelöst, usw, usf. Bei Schönberg hat es weder angefangen noch aufgehört.

Das war aber mal Zukunft, zumal man der Neuen Musik nach dem Kriege durch die USA auch wieder auf geholfen hatte. Ein Teil davon hatte dann in der DDR erneut einen Dämpfer bekommen, auf der Westseite durfte man dann schon sehr viel weiter gehen.

Wenn Politik sich einmischt in Kunst oder Wissenschaft,kommt fast immer Murks heraus. In der DDR sollte man Musik kompnieren, die auch die Arbeiter verstehen. Die Sowjetunion hat ja auch Komponisten geschasst:

"...
Nachdem er bereits mit zahlreichen Orden und Ehrentiteln bedacht worden war, wurde er 1948 vom ZK der KPdSU auf einer Sitzung des Zentralverbands der sowjetischen Komponisten unter der ideologischen Führung Andrej Schdanows wegen „formalistischer“ Musik mit „anti-sowjetischen“ Tendenzen mehrfach gemaßregelt, was zu einer längeren Schaffenskrise führte. Auch andere berühmte Komponisten wie Dmitri Schostakowitsch und Sergei Prokofjew waren betroffen. Erst mit dem Ballett Spartakus (1956) kehrte der Erfolg zurück. 1961 wurde er korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie der Künste in Ost-Berlin.
..."

Die Frage ist also nach dieser. Da die Neue Musik da zwar noch existiert können wir hier eher mal checken was für dich oder euch Musik der Zukunft ist und sein kann und wie die klingt?

Musik der Zukunft ... hm ... ich finde das sehr schwer. Einerseits war die Musik schon bei der totalen Freiheit (im Sinne von: Musik ist ja nie absolut chaotisch, sie hat ja Regeln. Der Unterschied ist, ob man Regeln einhält, die einem von außen vorgeben werden - siehe Beckmesser in "Die Meistersinger von Nürnberg" - oder ob man selbst die Freiheit hat,seine Regeln zu schreiben, seine Musik zu organisieren. In diesem Sinne weiß ich nicht, welche Systeme man sich da noch ausdenken kann, es wurde ja "in alle Richtungen ermittelt", wie es so schön heißt.

und Zukunft der Musik ist damit sehr offen, wird natürlich nicht in nur eine Richtung gehen - es gibt ja jetzt schon viel - aber das was hängen bleibt und interessant ist und nicht nur bisherige Genres bedient ist dabei sicher interessant.

Postmoderne ... komischer Begriff, die Pluralität hatten wir ja eigentlich schon in der Moderne. 'Genre bedienen' ... das Helikopter-Streichquartett hat ja zumindest für Dich das Genre 'plakativ' bedient. :)

Ja, gern Namen, gern Beispiele oder Versatzstücke, Adjektive und was auch sonst das sein kann für euch, dich..

Das hat mich so fasziniert, dass ich nachschauen musste, wie das heisst:




Auf die Idee muss man erstmal kommen ...

Grüße
Omega Minus
 
Ich habe den Eindruck, dass ein „Forschungs“-Strang in der Zukunft die Mikrotonalität sein könnte. Wenige trauen sich da ran - es scheint eher mühsam zu sein, vor allem wenn man anstrebt Musik zu machen, die musikalisch irgendwie „Sinn macht“ (sprich sich noch gut hören läßt und nicht im eher anstrengenden „Off“ landet).
Vor allem Akkorde, die aus mikrotonalen Tönen gebildet werden, sind wohl Neuland.

Sevish gewährt hin und wieder einen Einblick in seinen kompositorischen (Computer-) Workflow.

Aphex Twin baut seit Jahren immer mehr mikrotonale Melodien in seine Musik ein.

Ja, also das find ich jedenfalls ganz spannend, was sich so in der Mikrotonalität tut bzw. wie sie sich entwickelt.
 
Ein anderer Strang könnte Musik mit einer hohen Ereignisdichte sein, die sich wie von selbst entwickelt (generativ oder teil-generativ).

Dazu fällt mir die Musik von Qebrus (leider schon gestorben) oder die neueren Stücke von Autechre ein.

Aber ich bin mir noch nicht schlüssig, ob ich solche aktuelle Musik für mich als Zukunftsmusik begreife.
Hmmm…

 
Man schaue sich die Liste der Komponisten an:

25 sind schon tot, die anderen 30 leben noch. Natürlich ist die Liste nicht vollständig. Aber so wahnsinnig neu ist das halt auch nicht, oder!?

Grüße
Omega Minus

Ja, du hast natürlich recht, mikrotonale Kompositionen an sich sind nicht neu (vor allem, wenn man auch außereuropäische Musik miteinbezieht).
Ich glaube auch nur, dass es in diesem Bereich noch was zu entdecken gibt.
Die Anzahl der mikrotonalen Komponisten/Komponistinnen zeigt übrigens auch, dass sich noch nicht so Viele mit dem Thema beschäftigt haben.
 
Fragt sich nur, Wen das interessiert.

Die Frage stellt sich mir z.B. nicht. Es interessiert mich nicht, was andere musikalisch interessieren könnte. Für die meisten habe ich halt immer schon merkwürdige Sachen gehört, die mich halt interessieren und andere halt nicht.

In mir reift die Erkenntnis, dass 'Zukunftsmusik' nichts weiter als Zukunftsmusik ist.

Wer nix Neues ausprobiert, bleibt beim Alten. Das muss nicht inhärent schlecht sein, aber wer nix Neues probiert, isst sein Leben lang Milupa. Unsere Musik wäre heute nicht da, wo sie ist, wenn man nichts Neues probiert hätte. Da sind wir wieder bei der ars nova vs. ars antiqua und Jakobus von Lüttich. Er konnte sich vielleicht auch nicht vorstellen, dass man die ars nova (Iiiiih! Mehrstimmigkeit!) bevorzugen könnte.

Das Wesen der Musik - wenn man sie auch als Kunst auffasst und nicht nur als Kunstgewerbe - ist, dass sie ständig versucht, die Grenzen zu erweitern. Und wenn es nur der Erkenntnis dienst, wo diese Grenzen liegen könnten. Die Grenze spürst Du erst, wenn Du sie versuchst zu überwinden.

Deswegen freue ich mich, wenn Leute auch mal neue Ideen haben, ein anderes Konzept, ausprobieren.
Mauricio Kagel vs. Vader Abraham.
Ich würde mir auch lieber Cecil Taylor anhören als Richard Kleiderschrank.

Aber, wie schon erwähnt: ich kann nur für mich sprechen. Die Frage, für wen etwas sein soll, kann ich nicht beantworten und sie ist meistens irrelevant für mich. ich höre übrigens gerne polyphone Musik. Nimm dieses, Jakobus! :)

Grüße
Omega Minus
 
die musik der zukunft ist heute die gleiche, wie die musik der zukunft in der zukunft oder die musik der zukunft in der vergangenheit: man weiß es nicht, weil ja niemand die zukunft voraussagen kann.

wobei wir getrost vermuten können, dass sie irgendwas mit schallwellen zu tun haben wird, irgendjemand geld damit verdient und irgendjemand anderes das blöd findet.


außerdem muss in der zukunft natürlich alles kriegsfest, kampfbereit und verteidigungsfähig sein.
 
3 Mark ins Phrasenschwein™.
Die Idee: postet Sachen die zukünftig klingen. Etwas, was ihr selbst dafür haltet reicht. Vielleicht ist es schwer wenn alle das so empfinden müssen - aber es geht nur um "dich".
Also dazu wird mein oder ein Mindestsegen von X Leuten nicht nötig.

Cool sein ist cool, aber ein Künstler darf auch ma sagen und versuchen und machen.
 
Also jetzt ist ja schon Zukunft, oder?

Also diese Gender Music die den Ganzen Tag in diesen EU weiten oder ?Weltweiten? Energy Radios läuft, wo gefühlt den Ganzen Tag das Gleiche Lied läuft, nur in einer anderen Tonhöhe pro Track.

Jetzt, in der Zukunft, weil das ja in der Vergangenheit bei diesen Sendern schön so war, durch die "Gleichschaltung" klingen auch die Sänger wie :innen und :essen.

Also wie wenn Sie keine Eier mehr hätten. Was wahrscheindlich auch so ist. Aber vielleicht liegt es nur am Autotune.


Für mich klingt Zukunftsmusic wie "Random" aus dem letzten Sequencer Talk. Es klang so wie die ""Music"" aus so einer Star Wars Serie oder Scifi Filmen, wenn Lokale besucht werden . Irgenwas halt.


Hoffendlich wird diese Zukunft keine Realität, aber nach Random, Gerneric und Noise, sieht es eigendlich nicht so rosig aus.


Ich höre auch manchmal New Retro Wave und auch so Mixes davon, welche scheinbar von KI gemixt und evtl. auch Produziert wurden.

Aber auch dort erkennt man diese Gleichschaltung. Es hört sich auch dort an, wie wenn dauernd das gleiche läuft und die Übergänge sind KI; Keine Intuition.
 
Das ist mir zu politisch und verdreht, wenn ich ehrlich bin. Was zur Hölle zwingt dich in irgendwas rein was du da beschreibst? Du bist doch Herr deiner Selbst und die Zukunft ist morgen, übermorgen ich will Märchen und Inspirationen von "morgen".

Denk mal positiv. Also ich schreib das echt nur, weil ich hoffe dass du da mehr Picard reinpackst als sagen wir Olaf und Co ;-)
Ok. Ich geb es auf, das Thema lässt sich nicht antreiben, ich mochte es dass sich Leute Stücke vorspielen die irgendwie für dich also den postenden ZUKUNFT mit transportieren.
Macht aber nichts, wenn nicht will dann will nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein anderer Strang könnte Musik mit einer hohen Ereignisdichte sein, die sich wie von selbst entwickelt (generativ oder teil-generativ).

Dazu fällt mir die Musik von Qebrus (leider schon gestorben) oder die neueren Stücke von Autechre ein.

Aber ich bin mir noch nicht schlüssig, ob ich solche aktuelle Musik für mich als Zukunftsmusik begreife.
Hmmm…

Das erinnert ein bisschen an Autechre und zeigt natürlich so die Welt in einem anderen Licht als "Songs".
Ist das gut oder schlecht gealtert? Ein bisschen find ich die Aussage "ob etwas zeitlos sei" gar nicht so schlecht.
Ich finde auch diese Sachen und auch AE haben Tracks die zeitlos sind und auch 20 Jahre vorher oder später so passieren KÖNNTEN und man würde sie noch immer progressiv einordnen.
 
Obwohl es von 1967 ist, klingt Silver Apples of the Moon immer noch futuristisch für mich.



Das in einer Zukunft plötzlich total verdrehte Beats und sinnlos generische Notenfolgen plötzlich die Menschheit emotional abholen, glaube ich nicht.
Sowas wie quebrus sind spannende Experimente… nicht mehr u nicht weniger.
 
"Neue Musik" ist oft nicht einfach - wenn man sich darauf einlässt, kann es interessant sein, aber oft bleibt es (für mich) auch Krach...

Hier eine Auswahl von Stücken, die ich als Gasthörer in einem Seminar für elektronische Musik an der Musikhochschule Hannover gehört habe:

Iannis Xenakis: Bohor (1962)
Sofia Gubaidulina: Vivente Non-Vivente (1970)
Pierre Schaeffer: Étude aux chemins de fer (1948)
Edgar Varèse: Poème Èlectronique (1958)
Bernard Parmegiani: De Natura Sonorum (1975)
Daphne Oram: Pulse Persephone, Episode Metallic

Die Situation im Seminar war so, dass wir ggf. das Licht gedimmt haben und die Vorhänge geschlossen, um nicht abgelenkt zu sein, die meisten hatten beim Hören auch die Augen geschlossen. Und dann ging es darum, zu beschreiben, was man hört - Klänge, Klangfarben, Struktur, ob man etwas mit dem Stück assoziiert etc... Was ich faszinierend fand: manche Stücke haben wir mehrfach gehört, und jedes Mal entdeckten wir neue Feinheiten.

Trotzdem sind "Bohor" und "Poème Èlectronique" für mich kaum erträglich, mit "Vivente Non-Vivente" konnte ich mich schon eher anfreunden, das ist sowas wie früher sowjetischer Dark Ambient auf dem ANS Synthesizer, kürzlich übrigens bei Cold Spring neu veröffentlicht und dazu von Martin Bowes (Attrition) remastert.

Ausserdem ist sowas oft auch zeitbedingt, Xenakis war im Krieg in Griechenland im Widerstand gegen die Deutschen, 1962 war die Kuba-Krise - das alles war nicht schön und mag den Bohor beeinflusst haben. Mit "Rebonds" hat er ja gezeigt, dass er auch anders kann.

Die Klangfarbenmalerei von Ligeti in "Atmopshères" und "Lux Aeterna" hat auch was, man muss sich eben nur mal drauf einlassen. Lux Aeterna hat ja wenigstens noch einen Text (dazu muss man aber bei YouTube dem Score folgen - da die Konsonanten fast unhörbar sind und die Vokale betont, hält man das sonst einfach nur für "Ahh" und "Ohhh", es ist aber tatsächlich der Text aus der katholischen Liturgie), und Atmopshères hat ja nicht mal eine für mich erkennbare Melodie oder Rhytmus. Das ist dann aber eher für Dark Ambient als für die Charts...

Aber: man muss es ja nicht so krachig wie Bohor lassen, immerhin verdanken wir diesen Pionieren die Sampling-Technik. Und Holger Czukay von Can (meines Wissen Stockhausen-Schüler) hat auf "Movies" gezeigt, wie kreativ man Samples in "normale" Musik integrieren kann. Da haben Schaeffer, Varèse & Stockhausen schon was für die Zukunft angestossen.
 
Das in einer Zukunft plötzlich total verdrehte Beats und sinnlos generische Notenfolgen plötzlich die Menschheit emotional abholen, glaube ich nicht.
Diesen Gedanken kann man übrigens auch etwas weniger abwertend formulieren…
Ich werte andere Zukunftsideen in diesem Thread auch nicht ab.

Und wenn man hier von Zukunft spricht, ist der Bereich über den wir reden, auch nicht definiert. Geht es um die nähere Zukunft in 100 Jahren? Oder sprechen wir von einer ferneren Zukunft in einer Million Jahren? (falls es da überhaupt noch Menschen oder weiterentwickelte Menschen gibt, deren Hirne z.B. Erweiterungen zu schnelleren Hirnaktivitäten oder so haben)…

Ich könnte mir vorstellen, dass Menschen in der ferneren Zukunft tendenziell eher unterfordert bis gelangweilt sind von der Musik, die wir uns heute gerne anhören, daher meine Idee mit dem Ansatz der hohen Ereignisdichte. Und vielleicht könnten die Leute so ne Art von Gefühlen für sich rausziehen aus komplexeren Kompositionen, die sich für uns heute vielleicht nicht so erschließen.

Das ist ja alles Spekulatius, von daher gerne fröhlich weitermachen 😊 Auch mit konkreten Ideen / Musikbeispielen.
 
Diesen Gedanken kann man übrigens auch etwas weniger abwertend formulieren…
folgendes ist eine ganz sachliche Frage:
Kannst du mir aufzeigen wo da der Interpretationsspielraum für eine Abwertung besteht und wie ich das besser hätte formulieren können , so das man keine Abwertung hinein interpretieren kann?
Ich hatte das wirklich nicht abwertend gemeint.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich könnte mir vorstellen, dass Menschen in der ferneren Zukunft tendenziell eher unterfordert bis gelangweilt sind von der Musik, die wir uns heute gerne anhören,
hast du mal die musikalische Entwicklung der letzten 300 Jahre verfolgt?

Das was die Massen abholt ist halt simple Musik .. Beethoven Mozart etc war damals Musik von Eliten für Eliten.
Heute gehen Millionen zu Helene Fischer und schmachten zu 4/4 Beats , sanften Melodien und kitschig-romantischen Texten .

Ich glaub die große Wandlung der Massen auf "intelligentere" Unterhaltung wird nicht kommen. IDM & Co wird eher eine Nische bleiben.
 
Ich könnte mir vorstellen, dass Menschen in der ferneren Zukunft tendenziell eher unterfordert bis gelangweilt sind von der Musik, die wir uns heute gerne anhören, daher meine Idee mit dem Ansatz der hohen Ereignisdichte. Und vielleicht könnten die Leute so ne Art von Gefühlen für sich rausziehen aus komplexeren Kompositionen, die sich für uns heute vielleicht nicht so erschließen.
Du gehst davon aus, dass komplexe Hirne auch komplexere Musik bevorzugen. Warum sollten sie das? Der Mensch als Produkt der Natur ist doch eigentlich eher auf einen geringen Energieverbrauch ausgelegt. Insofern sind einfache Takte bzw. musikalische Darbietungen, die nicht zu weit von den Lebenswelten der Menschen abweichen, genau richtig. Sicherlich gilt das nicht für alle Menschen, es gab und gibt ja immer Menschen, die komplexere Dinge hervorbrachten als der Rest ihrer Zeitgenosse. Aber das war ja nie die Masse der Menschen. Und beim Thema Komplexität kommen mir natürlich auch die Songtexte in den Sinn. Da würde ich doch mal sagen, dass wahrscheinlich die eindeutige Masse der Musik sehr banal daher kommt, der Großteil der Texte bezieht sich auf einfache Themen, die meistens zu den Lebenswelten der Zuhörer passen. Und eigentlich sehe ich nicht, dass sich an diesem Zustand etwas ändern wird. Ich gehe nicht davon aus, dass wir in Zukunft in Wolkenstädten wohnen werden oder nur noch "big brains" sein werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich waren zwei Alben besonders prägend bei mir bezüglich "futuristischer Musik" (als '77er Jahrgang sicher entsprechend medial sozialisiert)

Dom & Roland - Through the looking glass




Scorn - Greetings from Birmingham

 
Ich denke um für Altgesottene wie uns (wir waren in den 70er und 80er Jahren vom aufkommenden Sound aus Strom geflasht) wird ein neues Zukunftserlebniss wie man z.B. beim erstem mal
beim sehen des Films "Logans Run" oder "The Warriors" oder Dystopisch "Bladerunner" hatte. Zukunft war da nach der totalen Zerstörung in einer abgeschotteten von AI überwachten Welt. oder New York in Hand von Gangs, oder in einer Zeit in der es Androiden gibt.

Das sind alles Themen die schonmal da waren und zu der es Musik gibt. Ohne Thema keine Futuristische Musik.
Man sollte sich vieleicht zuerst eine kleine Geschichte ausdenken über die Zukunft und dann dazu einen Song aufzeichnen.
Aber ohne neue Technik wird es nichts geben was uns so berühren wird wie damals als der Sound aus Strom auch für die Zukunft stand. Beim Film Westword (der in der Zukunft spielte)
war ja auch eine Filmmusik angesagt die für die Kinobesucher nichts alltägliches war. Die Leute haben ihren Country Kram oder Jazz gehört und dann gingen sie ins Kino
und erfuhren zu einer crass futuristischen Story einen Megacrassen Synthesizersound. Das war zu einer Zeit als noch keiner einfach mal so einen Synthesizer zu Hause hatte und
sich am fetten ,elektrischen Sound berauschen konnte. Es war damals schon bewegend wenn man mal an einer Heimorgel vom bekannten Hand anlegen durfte.

Also ich will sagen um wieder so etwas zu erleben muß etwas kommen was vor allem nicht jeder tun, reproduzieren oder weiterführen kann. Es gibt eigentlich nur eine Sache die mich in den letzten Jahrzehnten
so richtig Milestonemäßig geflasht hat und das war ein KI Video daß ich vor ein paar Wochen hier sah. Was ich auch beeindruckend fand, war das neue Video von Anthony Rother.

Also es gibt durchaus auch heute noch Elektronische Musik die mich beeindruckt und überrascht. Und ich weiß daß auch mit normalen Methoden und noch lange nicht alles ausgeschöpft ist,
aber richtige Meilensteine kann irgendwie nur etwas richtig neues sein wobei selbst AI kann ja eigentlich nur das schon vorhandene auf eine künstliche Art und Weise reproduzieren und vermischen.
Den letzten Schliff können Menschen auch nur nach bereits vorhandener Technik geben, Visuell wie Audiophil.


Ich finde dieses Video sehr beeindruckend. Auch die betörende Art wie der Sound erscheint. Es wirkt wie in einem Traum oder auf einem anderen Planeten.


Das "Mad World" Video ist i seiner Machart auch etwas völligst neues und Einzigartig düster-futuristisch



wobei Zukunft nicht unbedingt immer düster sein muß. Ich meine
heutzutage gibt es z.B. nicht mehr so viele Dreckschleudern von Autos bzw. verrußte Luft wie in den 70er und 80er Jahren als die Wände von Autounterführungen noch schwarz vor Ruß waren
oder die Flüße Quasi tot.
 


News

Zurück
Oben