Wer ist wirklich hier "Minimalist"

Minimalistisch bin ich…

  • …in der Produktion

  • …in musikalischer Hinsicht

  • generell nicht!

  • musikalisch und in der Produktion

  • im Studio nicht, aber live durchaus


Die Ergebnisse sind erst nach der Abstimmung sichtbar.
Ich bin im Allgemeinen eher kein Minimalist - außer bei der Verwendung von Effekten. Da versuche ich immer, mit so wenig wie möglich auszukommen. Auch Beats mag ich gerne schlicht und einfach. Synthesizer habe ich zwar nicht so viele, aber Instrumente insgesamt doch schon einige. Ausufern darf das aber nicht, zuviel Equipment herumstehen zu haben, macht mich nervös.
 
Ich habe auch so meine Eigenheiten, wie nur mit Kopfhörer konsumieren und produzieren und niemals den Raum mit Monitoren nutzen, weil ich das für Unsinn halte und mir die Musik nur vermanscht. Ich liebe es wirklich alles genau zu hören ohne jeglichen Raumanteil. Deswegen mag ich auch Live Musik nicht besonders, es sei denn sie ist unplugged oder so.

Interessant, mir geht es ähnlich. Ich produziere und höre Musik fast nur über Kopfhörer. Checke nur am Schluss mal mit Monitoren gegen. Und ich bevorzuge gut gefilmte Konzertmitschnitte über Kopfhörer mittlerweile "echten" Livekonzerten. Sehen die meisten, die ich kenne ganz anders
 
Auf dem Rechner kann es auch sehr voll sein, also nicht minimal.
Hunderte von Plugins und so, das wäre es nicht, diese Kaufsache ist auch nicht so meine Ader, ..
 
Ha, aufm Rechner bin ich minimal unterwegs. Neben Ableton Live hab da nur zwei VST von Sonic Charge Microtonic und Synplant drauf. Alles andere hab ich vor langer Zeit wieder deinstalliert. Live hat alles was ich brauche.
 
2. Equipment Aspekt: Etwa eine Workstation, alles an Klangmaterialien ist drin und liegen griffbereit rum. Schneller Arbeitsprozess, wenn es eilig ist. Praktische Sache.
Eine dicke Workstation, die wirklich gut klingt und alles abdeckt, ist m.E. kein Minimalismus, sondern ein Wunder des technischen Fortschritts und Maximalismus. :cool: KORG Volca ist eher Minimalismus als KORG Kronos, obwohl auch Wunder des technischen Fortschritts. :P Ein guter Software-Sequencer bzw. eine gute DAW, um MIDI und bei Bedarf Audio vernünftig arrangieren zu können, ist m.E. ebenfalls kein Minimalismus, sondern ein Wunder des technischen Fortschritts und kann schon als Maximalismus angesehen werden, insb., wenn ein dicker Rechner für viel Audio-Processing.
 
Zuletzt bearbeitet:
2. Equipment Aspekt: Etwa eine Workstation, alles an Klangmaterialien ist drin und liegen griffbereit rum. Schneller Arbeitsprozess, wenn es eilig ist. Praktische Sache.
Eine dicke Workstation, die wirklich gut klingt und alles abdeckt, ist kein Minimalismus, sondern ein Wunder des technischen Fortschritts und Maximalismus. :cool: KORG Volca ist eher Minimalismus als KORG Kronos, obwohl auch Wunder des technischen Fortschritts. :P Ein guter Software-Sequencer, um MIDI (und Audio bei Bedarf) vernünftig arrangieren zu können, ist ebenfalls kein Minimalismus, sondern ein Wunder des technischen Fortschritts und Maximalismus. Mit einem Stein auf einen anderen Stein hauen und das als Musik bezeichnen – das wäre Minimalismus.
Alle wissen doch was gemeint ist, für Was-ist-Minimalis-Diskussionen daher eine eigenen Thread aufmachen...:nihao:
 
Mir ist hier übrigens wichtig, dass "Minimal" nicht identisch mit "besser" verstanden wird. Aber die Arbeitsweisen sind einfach interessant und was man daraus macht.

Minimal habe ich im Erstpost ja schon "definiert", bitte bitte keine Grundsatzdiskussion, es geht um sparsamen Einsatz 1) an Gear 2) an musikalischen Elementen 3) wie 1 aber live
Bei 1) ist natürlich Software auch eingeschlossen, minimal würde ich da so verstehen, dass man nicht 50 Synths hat und 100 Spuren.Eher 8 Spuren und 2-3 Synths. Ich selbst bin von leeren Räumen auch oft mehr fasziniert, die wohnlich sind als solche die vollgestopft sind mit Möbelzeug. Dennoch hab ich selbst nicht nur einen Tisch und ein Bett.
 
Auf dem Rechner kann es auch sehr voll sein, also nicht minimal.
Hunderte von Plugins und so

Oh ja, wohl war. Vor allem ist da die Hemmschwelle oft geringer, weil doch billiger. So ein U-he Synth für 200 Euro ist schon was feines :)
Mit Ios Apps noch mehr, obwohl die auch sehr komplex sein können. Das artet schnell in Maximalismus aus
 
Eine dicke Workstation, die wirklich gut klingt und alles abdeckt, ist m.E. kein Minimalismus, sondern ein Wunder des technischen Fortschritts und Maximalismus. :cool: KORG Volca ist eher Minimalismus als KORG Kronos, obwohl auch Wunder des technischen Fortschritts. :P Ein guter Software-Sequencer bzw. eine gute DAW, um MIDI und bei Bedarf Audio vernünftig arrangieren zu können, ist m.E. ebenfalls kein Minimalismus, sondern ein Wunder des technischen Fortschritts und kann schon als Maximalismus angesehen werden, insb., wenn ein dicker Rechner für viel Audio-Processing.

Du musst meinen Text im Kontext sehen, denn Hintergrund ist der Verzicht auf den ja vorhandenen umfangreichen Instrumentenpark, stattdessen hin zum All-in-One Instrument für die komplette Produktion. Ob interner Recorder oder externer ist bei mir eh wurscht, ich brauche lediglich einen REC Button.

Dennoch stimmt dein Vortrag hinsichtlich maximaler Technik Input in nur eine Box.

Minimalistisch ist auch ein Balladeer, der mit Gitarre und Stimmvortrag plus portable Mini-PA in der Fußgängerzone auftritt. Und ein Pianist wie Dave Grusin, der den kompletten Soundtrack für "Die Firma" allein mit dem Flügel vertont hat. Zwar war Mics Idee für den Fred sicherlich in Richtung Modularkram gedacht, die sind aber lediglich Instrumente, mit denen man eine bestimmte Absicht verfolgen kann, nehmen den Platz Minimalismus aber nicht für sich alleine ein. Minimalismus ist ein wesentliches Element vieler Volksmusik und fängt beim Mundbogen an. Das Ein-Saiten-Instrument, das den Rachenraum als dynamischen Resonanzraum miteinbezieht.
 
Für mich wäre das Konzept Workstation leider nicht geeignet. Es ist aber eine Option für bestimmte Arbeitsweisen. Auch wichtig - die eigene Musik kennen und in ihrem Sinne entscheiden können - das geht bei manchen so, bei anderen muss eine andere Lösung gefunden werden.
 
Ich arbeite mit 2 Kategorien Minimalismus, und kenne aber 3.

1. Musikalischer Aspekt: Klare Zeichnung, viel Luft, wenig Orchestrierung. Nicht einfach in der Umsetzung, da jede Stimme mehr oder weniger voll im Fokus steht. Da ist nichts mit Nebelwand und Kleister, um den Laden zu einer Einheit zu kriegen. Kleine Fehler, auch harmonisch oder in der Melodieführung, werden da kaum verziehen, man ist leicht der Depp, wenn man es versemmelt.

2. Equipment Aspekt: Etwa eine Workstation, alles an Klangmaterialien ist drin und liegen griffbereit rum. Schneller Arbeitsprozess, wenn es eilig ist. Praktische Sache.

Die 3. Variante kenne ich nur im Außen: Minimalismus als Schutzbehauptung, weil entweder keine Ahnung von Arrangement und Orchestrierung verschleiert werden soll. Oder weil nur wenig Kohle fürs Equipment da ist. Beides menschliche Sachen und normaler Alltag.

ich danke für die schöne darstellung - besonders die ausführung in punkt 3 sollte man bei vielen werken viel kritischer berücksichtigen.
 
Du musst meinen Text im Kontext sehen, denn Hintergrund ist der Verzicht auf den ja vorhandenen umfangreichen Instrumentenpark, stattdessen hin zum All-in-One Instrument für die komplette Produktion.
Sicher. Es ist eben relativ und auch individuell, und eine Workstation kann um so minimalistischer werden, je mehr Einschränkungen sie in eigener Wahrnehmung hat. In einem Fall meint man maximalistisch vorzugehen, wenn man statt Workstation-Streicher 12 echte Musiker mit echten Instrumenten einlädt. In einem anderen Fall geht man minimalistisch vor, wenn man statt 24 Streicher nur 12 einlädt. Usw.
 
Alles redet davon, dass mit wenig zu machen toll ist, besser..
Wer tut das wirklich?

Ich glaube ja, dass man das tut, wenns zur anvisierten Musik passt. Sonst eher nicht. Was daran besser sein soll, das erschließt sich mir nicht so ganz. Wenns passt, prima, aber wenn nicht, dann legt man eben noch einen Holzscheit aufs Feuer.
 
Zitat von Richie Hawtin vor Jahren in der KEYS:

"Die Magie der Musik hängt nicht von der Technologie ab, die man benutzt, sondern von der Interaktion mit ihr"

Und ich sage:
Wen interessierts ob Du viel oder wenig Gear benutzt.
Das Ergebnis ist das was zählt.

Und noch was:
"In der Kunst, wie in der Liebe, ist alles erlaubt"
 
Zitat von Richie Hawtin vor Jahren in der KEYS:

"Die Magie der Musik hängt nicht von der Technologie ab, die man benutzt, sondern von der Interaktion mit ihr"

na der muss es ja wissen :harhar:...schon gut - man lasse mir dass ich seine genius nicht erkenne.

zu deutsch heisst das übrigens: wer nichts kann der kann nichts - welch weiseheit.
 
ich danke für die schöne darstellung - besonders die ausführung in punkt 3 sollte man bei vielen werken viel kritischer berücksichtigen.

Ja, ist mir vor allem bei Hollywood Soundtrack in den letzten 10 Jahren aufgefallen. Und zwar das exakte Gegenteil des Minimalismus. Ein Gedöns sondergleichen, 48 Geiger sind da nichts mehr, und ein Cellist wird aus der Schweiz eingeflogen, anstatt jemanden aus Silverlake zu engagieren. Und raus kommt ein elender Quark ohne Kontur, der jegliche klare Melodieführung und Leitmotive unterlässt. Bei Bedroom Producern und Hobbyisten ist das ja wurscht, da brötelt eh jeder vor sich hin und wenn klangliche Gigantomanie die Kompensation für Unverdauliches im Alltag ist, dann passt das schon. Hau raus den Kram, und ärgere die ohnehin nervenden Nachbarn, am besten noch mit viel Lautstärke. Das erhebt ja auch keiner zur Kunst, hat eher was von Selbstbehauptung. Ich mag diesen Punk meiner Mitmenschen, muss ihn aber auch nicht zu hören kriegen.

Zurück zum gelebten Minimalismus. Das kann bei manchen Leuten ja auch genau aus diesen Gründen als absichtlicher Gegenpol zur Ambition werden. Trio lässt grüßen.
 
zu deutsch heisst das übrigens: wer nichts kann der kann nichts - welch weiseheit.

wenn du es negativ denkst, ja.

Ansonsten denke positiv: Zeig was du kannst!

ich habe meine letzten sachen die ich für mich selbst als künstler (man verzeihe den aussdruck) vor 17 jahren veröffentlicht - die anderen sachen waren im positiven sinne handwerk.

seitdem versuche ich zu erkennen welchen anspruch ich an mich in dem kontext stelle und welche weiterentwicklung ich musikalisch festhalten will - man feilt sozusagen an einem opus magnus.

natürlich ist der begriff relativ aber ich bin der festen überzeugung dass die wahre natur eines kunstwerkes - ja, ein grosser begriff - darin liegt dass es in sich selbst ruht und sich genügt - sich in positivem sinne von urheber emanzipiert.
von mir aus in einer mysthischen tradition vieler jahrhunderte - der urheber wird im idealfall das werzeug etwas grösseren dass sich in seinem werk als eine facette kristallisiert.

das kann übrigens auch ein popsong sein und muss nicht notwendigerwesie eine oper in polyrythmischer 12 ton musik :)

ein anderer - weniger idealistischer - aspekt hingegen lässt sich mit der lyrik rammsteins erläutern:

Ich hätte Lust mit großen Tieren
Hab' keine Lust es zu riskieren...


:)
 
Solange es dir Freude macht war es nicht zu teuer. Nur wenn die Sachen irgendwo verstauben ist was faul.

kann man nicht ganz so sagen, ich habe ein paar Geräte die ich im Kleinderschrank horte und die ich dann und wann mal raushole, so alle 2 Jahre,
und das ist dann wirklich nützlich. Ich rede vom Yamaha TG33 und TQ5 ...und mein Poly800, denn da gibt es mindestens 2 Sounds die ich mit keinem anderen
Gerät nur annähernd hinbekomme.
 
Die zwei Jahre sind auch nur meine persönliche Messlatte. Es gibt bei mir auch Sachen die bleiben. Zum Beispiel mein Oszilloskop, das brauche ich wirklich selten, da meine Mikrocontrollerbastelleien schon lange nicht mehr fortgeführt wurden. Als alter Elektroniker fällt es mir sehr schwer mich da von allem zu trennen, obwohl ich es sehr selten benutze. Auf der anderen Seite hatte ich eine Heimcomputersammlung, wo ich Sachen für gebaut habe, die Platinen umgebaut hatte damit sie länger halten und so weiter. Solche Sachen habe ich dann komplett verkauft, weil ich wirklich keine Lust mehr darauf hatte und der Kram eine ganze Menge Platz einnahm.

Das ist wie vieles eine ganz persönliche Sachen mit eigenen zugeschnittenen Regeln, die nicht auf andere übertragbar sind.
 
Es gibt eine Spielart des Minimalimus, die mich ab und an beschäftigt, und die meiner Erinnerung hier noch nicht zur Sprache gekommen ist (vielleicht habe ich aber auch nur nicht aufgepasst): Ein Musikstück nur mit einem Klangerzeuger (zzgl. externer Effekte & Mehrspuraufnahme) zu erstellen.

Wenn ich es auf die Spitze treiben will, nehme ich einen besonders eingeschränkten Klangerzeuger, beispielsweise Korg littleBits Module, die im TeenageEngineering OP-1 aufgenommen & gemischt werden.

View: https://soundcloud.com/wolfgangschaltung/art-et-facts


Ist auch mal ganz angenehm, sich auf diese Weise Grenzen zu setzen und dann zu sehen, wie weit man innerhalb dieser kommt.
 
da haste recht! jemand hatte auch CVRausch vorgeschlagen
Ist alles drin. Mischer, Effekte, Drums, Synths (Analog und Digital), "Sequenzer"
Erbe Verb, Spring Reverb, 2 Delays und TouellSkouarn Heklev
Masterkompressor (nutz ich für Sidechain, brauch noch mehr) und 2 End of Chain Stereo Filter,
für die Performance dann noch Slider, Joystick und Buttons

Nur mein El Capistan hab ich als externes Gerät eingespeist
 
ich versuche mit wenigen elementen wie beat, bass, einpaar sound was spannendes zu machen.
ja ich würde sagen was ich mache ist minimalismus.
 


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