Abmischen wie die Amis?

Gutes Gear macht keine bessere Musik sondern besseren Sound (gut, mal vom psychologischen Einfluss mal abgesehen)

Das Problem ist (damit wir wieder zurück zum Thema finden): Der Markt ist sehr umkämpft und es gibt eine hohe qualitative Messlatte an die man bei eigenen Produktionen möglichst gut rankommen muss um mit dabei zu sein.
 
Das ist meiner Meinung nach so, wie Dark Walter es gesagt hat.

Und das ist auch immer eine Frage der Entwicklung. Z.B. bin ich mit meinem Produktionsniveau noch lange nicht zufrieden. Auf meiner Haupt-Abhöre klingt es aber schon ziemlich gut. Ergo müsste ich die Abgörsituation mal verbessern. Werde erstmal die Boxen von der Wand abrücken (womit mein "Wohn"raum als solcher nicht mehr zu nutzen ist). Wohnraum ist teuer, bessere Abhöre wäre im Falle des Falles teuer. Mehr Room Treatment als das bisschen Bass Trapping bräuchte ich sowieso und da wird doch in der Regel erst investiert wenn man eh schon viel ausgibt.

Anderes Beispiel: Instrumente machen richtig spass, je nach Geschmack. Welcher Enthusiast hätte bzw hat nicht gerne Synths für tausende Euro am Start?
 
Reverse And Play schrieb:
Ja, ich habe drei Kinder. Aber ich bin leider nicht mehr jung, sondern Mitte vierzig. Mag sein, dass bei mir irgendwann was dazukommt. Es ist nur so dass ich nicht wirklich was vermisse und ich frage mich immer, was an diesen ganzen teuren Sachen meine Musik besser machen würde?
Dann ist es eine Prioriätensache. Ich mache seit 25 Jahren mehrmals die Woche Musik. Fahre seit ewigkeiten ein billiges Auto. Urlaube sind auch selten und die Ausnahme gewesen.
 
Dito. Ich mach den Kram auch schon länger mit, hab auf vieles verzeichtet und konnte auch viele Dinge vor Hypezeiten kaufen und zu Hypezeiten loswerden und mir damit einiges cooles finanzieren. :phat:
 
sorry, ist eigentlich OT:

Reverse And Play schrieb:
............ und ich frage mich immer, was an diesen ganzen teuren Sachen meine Musik besser machen würde?
ein wichtiger punkt ist da die eigene Gehörbildung. würde den aspekt nicht unterschätzen!
mir gings so mit meinem modular.

Ich hatte das Glück das die dIY szene eigentlich die besseren module bot bzw. ein teil der besten module als DIY verfügbar war ...........und ich war genau zum rechten zeitpunkt am rechten ort.
Das sind oft die letzten kleinen quentchen an sound die dann eben die differenz machen können das was musikalisch eigentlich ganz simples einfach GEIL rüberkommt.

Hat man das Gehör mal, hörst du auch mit einfachem equipment "was soundet" und was nicht.
Denke das ist eins der grossen geheimnisse. ( ganz allgemein gesprochen)


aber wenns um ganze tracks geht sehe ich das alles anders:
Dann sollte erstmal die Musik gut sein !


aber heute gehts ja nicht mehr um "gute Musik" sondern um schubladen schubladengerecht zu bedienen....... :roll:
 
bei der Aufnahme Kompressor, in der Nachbearbeitung Sekunde für Sekunde in der DAW Automation nachgefahren.
 
Mit Automation nachgefahren meinst Du sicherlich der Volumenausgleich, eigentlich dass was der Compressor dann schliesslich auch tut oder?
Wie sieht es denn mit den Frequenzen aus, diese sind hier sehr gut unter Kontrolle und die Stimmen haben im unteren Mittenbereich trotzdem noch eine angenehme Fülle.
Ich hätte hier mal ein Vocal (roh) wo ich schon längere Zeit daran arbeite, das Ziel wäre natürlich so wie beim Beispiel. Vielleicht möchte es jemand ja mal proieren :)
https://we.tl/GGvmtlVYGm
 
Ich bin einigermaßen erstaunt über die Dinge, die ich hier lesen kann. @fanwander: Bisher hatte ich nie das Gefühl, dass amerikanische TOP-40-Produktionen sich durch besonders guten Sound auszeichnen - im Gegenteil - wenn sie wirklich so großen Aufwand betreiben, wie Du beschreibst, dann ist das für meinen Geschmack alles sehr fragwürdig.

Wenn ich darüber nachdenke, welche Produktionen mir nachhaltig als besonders gut klingend und besonders gut abgemischt präsent sind, so fallen mir die Folgenden ein, von denen nur eine amerikanisch ist - und diese aus dem Independent-Bereich:

1. The Beatles - The Beatles (White Album), 1968 - das erste 8-Spur-Album der Beatles
2. The Nits - In The Dutch Mountains, 1987 - Live aufgenommen auf einem digitalen 2-Spur-Recorder
3. Lou Reed - New York, 1988 - Aufgenommen auf einer analogen 8-Spur-Bandmaschine - 2 Gitarren, Bass, Schlagzeug, Gesang
4. Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle - Beethoven - Sämtliche Sinfonien, 2015 - aufgenommen mit nur 2 (!) Kleinmembran-Mikrofonen von Sennheiser in MS-Stereophonie!
 
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In diesem Fred wird wunderbar aufgezeigt warum die heutige Popmusik fast ausnahmslos nur noch aus Müll besteht. Alles ist überproduziert und komplett zu tode komprimiert. Alles wird auf Technik reduziert und ist standardisiert. Das ergibt eine ziemlich seelenlose Scheisse, das ist keine Kunst. Timberlake und Perry sind stellvertretend für diese Erscheinungen. Aber macht ja nichts, das minderjährige Dummkopfkonsumpublikum lädt sich diesen Müll runter, lässt es zwei mal laufen und dann kommt das nächste Wunder um die Ecke. Und die Kohle fliesst, darum geht es ja. Zum Glück bin ich wohlhabend und muss nicht von diesem Business leben. Zudem gibt es gute Musik natürlich immer noch zuhauf, nur eben nicht im Hochglanzschaufenster. Wen interessiert da schon wie oder was irgend einem Amistandard entspricht?

Das tat wirklich gut, Danke!
 
Das tat wirklich gut, Danke!

auf jeden Fall , das hat er perfekt gesagt!!

Welche Amiproduktionen ich übrigens sehr gut finde sind die beiden Newcleus Alben
und das Basspatrol Album. Da muß man echt sagen daß da echte Spezialisten am Werk
waren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Link :)
Leider reicht das Basiswissen nicht aus um an das Ergebnis oben zu kommen, da wird um einiges mehr getrickst :)
Hat jemand noch weitere Ideen dazu?
 
Danke für den Link :)
Leider reicht das Basiswissen nicht aus um an das Ergebnis oben zu kommen, da wird um einiges mehr getrickst :)
Hat jemand noch weitere Ideen dazu?

Der Ami Sound hat ja eine Evolution hinter sich, daher bauen die aktuellen Producer auf den bisherigen Mixing Techniken auf. Das einzige Buch, das ich kenne, ist "Mixen wie die Profis", das die verschiedenen NYC, Chicago, LA Styles aufdröselt. Leider ist es nicht ganz aktuell, aber da vor allem lauter Engineers interviewt wurden und die ihre Rezepturen verraten haben, könnte das zumindest weiterhelfen. Ich finde es generell eine super Publikation. Ist eine deutsche Übersetzung des Autors Bobby Owsinski, also ich habe jedenfalls schon unheimlich viel Know How rausgezogen.

Ansehen: https://www.amazon.de/Mischen-wie-Profis-Toningenieure-Factfinder-Serie/dp/3910098363
 
Den Ami Sound hat man halt im Ohr, wir hatten uns die Tracks früher ja auch non stop angehört, ich denke das geht noch vielen so.
Das Acapella welches ich gepostet habe klingt für mich jedenfalls super, so wie man es halt kennt aus den 90s und wie es sein sollte finde ich.
Die heutigen Produktionen sind natürlich nicht mehr so natürlich gestaltet und klingen auch meistens nach Plastik was ich dann auch wieder nicht toll finde.
Aber eben gerade das Method Man & Redman Material klingt noch heute so wie damals, da wird immer noch mit den alten Mischtechniken gearbeitet.
Beim durchlesen des Blackout Albums ist mir aufgefallen, dass Redman aka Reggie Noble die meisten Songs selber gemischt hat, siehe Print Screen Discogs. Auch der Tommy Uzzo hat viel dazu beigetragen.
 

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Nur mal so, also wenn man Qualität und Quantität vergleicht, haben heute die Japaner die besten Tonmeister, hier ist teilweise noch das Niveau da, was man sonst bis in die 90s von dt. und us Referenzproduktionen auch im TV und Kino Bereich gewohnt war.
 
Hehe, ja klar schon damals, aber da waren die Amis und auch dt. auch noch sehr gut, nun stehen die Japaner meiner Meinung an oberster Stelle! :)
Nicht nur Konzertaufnahmen, auch der ganze Massenmarkt JPop,Eurobeat, Spielemusiken usw. technisch meist super wie eh und je, künsterlisch und gestalterisch aber auch immer noch hohes Niveau, trotz massivsten Outputs!!
 
Gibt es da irgendwelche Tutorials oder gar ein Buch dazu wo dies genauer erläutert wird, oder kennst Du das nur vom hören sagen?
 
Gibt es da irgendwelche Tutorials oder gar ein Buch dazu wo dies genauer erläutert wird, oder kennst Du das nur vom hören sagen?
Für guten Geschmack und das richtige Gefühl gibt es keine Tutorials; da hilft nur: machen, es zehntausendmal falsch machen, irgendwann es immer besser machen und es irgendwann dann können.
 
Das ist doch Wahnsinn, wenn ich bei den führenden Mixer wie Pensado und Co. schaue, machen die alles mit Plugins die auch wir alle benutzen können und von live nachreglen ist da nie die Rede.
Ich finde irgendwie, dass das Ganze ein wenig überbewertet wird und viel zu kompliziert scheint obwohl es das wahrscheinlich nicht ist.
 
Wenn ich für das vorzeigen von Plugins Geld kriegen würde, würde ich auch allen zeigen, dass ich mit Plugins arbeite...
 
Ich kann das einfach nicht recht glauben. Dass sie damit Geld verdienen ist ja schon klar, aber die benutzen die Plugins mit Sicherheit auch an anderen Tagen.
Da gibt es bestimmt noch andere Geheimrezepte dass die Vocals so klingen wie sie klingen.
 
Nein es gibt kein Geheimrezept. PHJ und meine Wenigkeit haben es Dir verraten, deswegen ist es nicht mehr Geheim. Das einzig Geheimnisvolle ist für uns nur, warum Du es nicht glauben willst.

(Nix für ungut, aber ich habe in den 80er Jahren Vokalspuren von Jürgen Drews bis zu Bobby Kimball bis zum Umfallen gefahren - damals hat man das halt meist noch per umkopieren gemacht, weil Pulte mit VCA Automation nicht überall rumstanden).
 
Soweit mal OK.
Was ich mir aber auch nicht vorstellen kann ist, dass nicht alle von den Rapper das nötige Kleingeld für solche Studios und für die erfahrenen Mixer haben.
Beim Blackout Album von Redman und Method Man ist mir ja aufgefallen, dass das meiste Zeugs sogar von Redman selber gemischt wurde.
Dass er über die nötige Erfahrung vom Nachreglen verfügt, welche anscheinend Jahrelang geht um es zu lernen und zu verstehen, mag ich zu bezweifeln.
Nach meinen Erfahrungen konzentrieren sich Artisten meistens nur auf das Eine und das Andere geht so nebenbei.
 


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