Frage zur Anzahl von Ein- und Ausgängen bei Audio-Interfaces

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AlienSound

Guest
Kann mir mal jemand erklären, warum z.B. das Focusrite Scarlett 18i20 2nd Gen. 8 analoge Eingänge, aber 10 analoge Ausgänge hat? Auf den 1. (unwissenden) Blick erscheint mir das sonderbar. Da könnte ich ja 800 Euro zur Bank bringen, und mir dann 1000 Euro wieder auszahlen lassen. Oder so ähnlich :mrgreen:

https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_18i20_2nd_gen.htm

Hier das Gleiche:

https://www.thomann.de/de/behringer_umc1820.htm

Dies hier hat sogar 0 analoge Eingänge, aber 24 analoge Ausgänge:

https://www.thomann.de/de/motu_24_ao.htm

Und dies hier hat 24 analoge Eingänge und 0 analoge Ausgänge:

https://www.thomann.de/de/motu_24_ai.htm?ref=prod_rel_352309_1

Dies hat 10 analoge Eingänge und 10 analoge Ausgänge. Das erscheint mir wenigstens logisch:

https://www.thomann.de/de/tascam_us_20x20.htm


:wft:
 
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Kann mir mal jemand erklären, warum z.B. das Focusrite Scarlett 18i20 2nd Gen. 8 analoge Eingänge, aber 10 analoge Ausgänge hat? Auf den 1. (unwissenden) Blick erscheint mir das sonderbar.

Es schreibt dir ja niemand vor, wie du das nutzt. Du musst ja nicht alles gleichzeitig nutzen.
Ein mögliches Szenario, bei dem man alles gleichzeitig bräuchte, wäre eine Session mit fünf Musikern. Von dreien kriegst du ein Stereosignal und von zweien ein Monosignal. So hast du schonmal alle Eingänge belegt. Wenn dann noch jeder aus deiner Band seinen eigenen Stereo-Monitormix haben möchte, sind auch noch die 10 Ausgänge belegt.
 
Da könnte ich ja 800 Euro zur Bank bringen, und mir dann 1000 Euro wieder auszahlen lassen. Oder so ähnlich :mrgreen:
:wft:
Und das könnte ja durchaus sinnvoll sein, wenn du dir den Gegenwert der 1000 Euro z.B. in Fremdwährungen auszahlen lässt oder deine nummerierten Euro-Scheine aus dem letzten Bankraub schnell loswerden willst, bevor die Fahndungsmeldung raus ist. Will sagen: Klar gibt es für solche Fälle Anwendungsbeispiele.

Ich habe aktuell ein 8/8-Interface, könnte aber eigentlich Eingänge bis zum Abwinken gebrauchen, um Hardwareklangerzeuger, die ich in der DAW so lange wie möglich MIDI-mäßig arrangiere, dann vor dem Mixen als Audiospuren aufzunehmen. Mehr Audioeingänge würden mir die Möglichkeit geben, mehr Synths gleichzeitig aufzunehmen und nicht etliche Durchgänge zu brauchen, um alle Aufnahmen in die DAW zu ziehen. Ich brauche aber wenige Ausgänge, da ich wenige Sampler und wenige Outboard-Effekte habe, an die ich Audiosignale weitergeben könnte. Für mich wäre also ein 16/4-Interface durchaus passend.

Andere arbeiten vielleicht mit einem analogen Summierer oder fahren ihre Mischung über ein analoges Mischpult, dessen Ausgang sie dann wieder in den Rechner aufnehmen, um es dort zu mastern. Für die sind dann viele Ausgänge, aber wenige Eingänge wichtig. Ein anderes Beispiel für eine sinnvolle asymmetrische Ein-/Ausgangskonfiguration hat psicolor ja schon genannt.

Es gibt für die krudesten Setups Anwendungsbeispiele, die gut funktionieren und in denen das jeweilige Setup sehr hilfreich ist. Unterschiede in der Anzahl der Ein- und Ausgänge finde ich da gar nicht so besonders krude.
 
10 analoge Ausgänge z.B. sind dann ja auch nur noch 5 Stereopaare... Ein paar in den Hauptmonitor, ein Paar in ´nen Sampler , ein Paar in ´nen externen FX , ein Paar für ´ne zweite Abhöre, Ausgänge für Audio In´s von Synths ...würdest Du Dein Audiosignal jetzt noch für Videos in eine Kamera geben wollen wär´s schon eng...
 
Besonders wenn man mit Stereo arbeitet oder multitimbrale Synthesizer mit Einzelausgängen für die Stimmen hat ist das gar nicht so viel; Nimm einen Octatrack, Analog Four und Nord Lead 2x dann brauchst du schon 2x Stereo für OT und A4, wenn du den Nord Lead 2x multitimbral ansteuern möchtest und alle 4 Stimmen getrennt aufnehmen möchtest brauchst du noch 4 Mono Eingänge - da sind 8 Eingänge belegt. Volca Bass und ne Monotribe dazu sind schon 10.
Man könnte auch Nord Lead Stereo in den A4 und A4 Stereo in den OT. Dann reicht ein Interface mit 4 Eingängen um noch Volca Bass und Monotribe zusätzlich zu betreiben. Dann hat man aber Nachteile, wie Grundrauschen, dass sich in der Signalkette addiert, man kann OT, A4 und Nord nur nacheinander aufnehmen...Womöglich geht auch bei den Transienten auf dem Weg durch die Kette Klarheit verloren.
Im Beispiel mit OT, A4 und Nord würden eigentlich wenige Ausgänge genügen; möchte man aber DAW Signale durch Stereo Synths schicken, z.B. durch den OT für Sampling und durch den A4 für analoge Filter und Verzerrung braucht man 6 Ausgänge (2x Monitor, 2x für OT und 2x mal für A4. Mit Monosignalen würde man sich limitieren.
10 Eingänge und 6 Ausgänge bei diesem kleinen (aber feinen) Setup.

Ne Drum Machine mit Einzelausgängen kann auch mal 8 Eingänge benötigen.
Ich denke an so einem Beispiel kann man das gut nachvollziehen.
 
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Noch etwas "exotischer", aber auch immer (noch/wieder) relevant:

Modular-Einbindung und sogar Ansteuerung:
Ich hab ein MOTU Ultralite, das hat 8 ins und 8 outs (plus 2 Main Outs für Lautsprecher etc.)... die 8 ins benutze ich um Multitrack Recordings von meinem Eurorack Modular zu machen, und von den Outputs schicke ich z.B. Sounds aus dem PC durch Filter o.ä. im Modular (und dann wieder zu den Inputs rein zum Aufnehmen).

Aber mit ein paar Plugins (Volta, SilentWay, CV Toolkit) und ein paar geeigneten Interfaces (Stichwort "DC coupled output", die meisten MOTUs können das) kann ich auch CV/Steuerspannungen an den Modular senden und ihn damit sequencen und modulieren.
 


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