Er hat Kraftwerk gesagt!

Als armer Baumwollpflücker fällt es mir schwer, mich von der Veranda
meiner alten Holzhütte zu lösen, die lädierte Bluesklampfe hinter der im Wind wippenden
Hängematte zu verstecken (damit sie der Vorarbeiter nicht findet) und meinen Fronlohn
für dieses Ereignis abzugeben.

Da fällt einem fast die Baumwolle aus dem Sack!
Musik, einst für uns unterprivilegierte Schwarzwälder gedacht, nun nur noch
für die reichen Massas mit ihren prall geschminkten gut genährten Frauen.

Wer kriegt da nicht den Blues?
 
Vielleicht sollten sie dann ein Rock-Open draus machen. Ich kann mir gut vorstellen wie das abläuft: Da kaufen sie jemanden für die Planung ein der 'mal Wacken gemacht hat', die können nur groß. Dem Bürgermeister ist das recht, je größer je besser.
Nur die Jazzer, die suchen sich dann wieder ne Ecke wo sie unter sich sind.. :rolleyes:

„Es gibt eben nicht viele Jazz-Künstler, die den Schlossplatz mit seiner Kapazität von 7000 Menschen füllen“, sagte „Jazzopen“-Chef Jürgen Schlensog dem Blatt.
das sagt eigentlich alles (m.E. falsche Zielgruppe)..
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch ein aktuelles Bartos Interview
http://dasfilter.com/kultur/ich-ver...von-karl-bartos-ex-schlagzeuger-von-kraftwerk

Bartos beleuchtet im Laufe des Buches aber auch jene Themen, die bislang noch weitestgehend im Dunkeln lagen: Dazu gehören die Ungleichheit und das Machtgefälle innerhalb der Gruppe. Auf der einen Seite die golfspielenden Hütter und Schneider aus gutem Hause, stets die Taschen voller Geld für neuestes Gear. Auf der anderen Seite die beiden Auftragsmusiker Bartos und Flür, die nicht abhängig von Einnahmen entlohnt wurden, sondern entsprechend zuvor festgelegter Gagen. Für Bartos bedeutete das mitunter weniger zu verdienen, als bei seinen anderen Jobs als Klavierlehrer und Drummer auf der Bühne. Bartos macht seinem Ärger, seinen Zweifeln zwar Luft, ohne jedoch den Respekt oder das Projekt selbst aus den Augen zu verlieren.


An anderer Stelle erzählt er von der ersten US-Tour: Ralf Hütter trug einen Mantel mit Pelzkragen, schwarze Lederhose, dazu weiße Schuhe, in der Hand einen schwarzen Diplomatenkoffer mit goldenem Zahlenschloss. Florian trug einen beigefarbenen Kamelhaarmantel mit Pelzkragen, dazu einen weißen Schal, sein Koffer war goldfarben. Bartos fiel dagegen in die Kategorie Stundent: Jeans, Pulli, Parka und höchstens noch ein Brustbeutel, womit er vor allem dann grotesk in Erscheinung trat, wenn die produktionsmittelbesitzende Hälfte der Band zu Champagner, Austern und Filet Mignon samt Anfahrt in der Stretchlimo lud.
 
Wenn Bartos so wie im Interview erwähnt den Nummern/Planet Rock Beat geklopft/inspiriert hat, folgend aber nur eine Nummer mit Mindestlohn und ohne Pelzkragen war ... bitte, wer würde da nicht einen dicken KamelHals bekommen.

Tatsache scheint doch das die goldene Zeit nur unter der Herrschaft der 4 stattgefunden hat ... oder wie erklärt man die folgend jahrzehntelang lahmliegende Schöpfung!

Astronautenbilder tun dies sicherlich nicht!
 
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Jede Band kommt an einen Punkt wo es besser ist aufzuhören. Einige verpassen diesen Zeitpunkt. Ein Kraftwerkkonzert ist dieser Tage wie bei nem Autounfall zu gaffen. Dabei sollte man nicht hinsehen um denen ein bisschen Würde zu lassen...

Hmmmm ... warum sollte man aufhören Musik zu machen?

Nur weil andere dies in Ihrer Vorstellung/Erwartung diktieren.
Ich denke man sollte so lange Musik machen wie man Lust darauf hat! Auf die Erwartungen von Dritten scheißen! Gerne auch bis man in den Sarg fällt. Musik soll Erfüllung sein.

Macht man allerdings Musik nur zur Pflege des persönlichen Egos, nur um Resonanz von Dritten zu erfahren ... ja dann ... dann hat das Ich ein Problem.

Kraftwerk schöpft nicht mehr, das ist, denke ich, kein Musik machen mehr, das ist nur noch Nachlaßverwaltung.
 
Wenn Bartos so wie im Interview erwähnt den Nummern/Planet Rock Beat geklopft/inspiriert hat, folgend aber nur eine Nummer mit Mindestlohn und ohne Pelzkragen war ... bitte, wer würde da nicht einen dicken KamelHals bekommen.
Da sollte man sorgsam unterscheiden:

• Die erwähnte US-Tour anlässlich des sich abzeichnenden Erfolgs von "Autobahn" (1974) war die erste Kraftwerk-Tournee. Die Aufnahmen zu "Autobahn" entstanden vor dem Engagement von Karl Bartos und Wolfgang Flür. Soweit ich die Bartos- wie auch die Flür-Autobiografie richtig erinnere, hielten beide die monetären Unterschiede zwischen ihnen auf der einen und Ralf Hütter & Florian Schneider auf der anderen Seite zwar für erwähnenswert, doch haben sie die US-Tournee als schlagzeugspielende Honorarmusiker durchaus genossen, trotz Ralfs Pelzkragen und Karls Brustbeutel. Zudem: Sie hätten diese Jobs ja nicht annehmen müssen.

• Auf der "Mensch-Maschine" (1978 ) und der "Computerwelt" (1981) wird Karl Bartos als Mitkomponist aufgeführt, die entsprechenden Verlagsrechte bescheren ihm auch heute noch Geld, ich zitiere aus dem von Dir eingangs verlinkten "Groove"-Interview: "Heute sind die Verlagserlöse an den Stücken, die ich mitgeschrieben habe, wie „Die Roboter“, „Das Model“ oder „Computerliebe“, viel wichtiger."

Ich kann in diesen beiden Tatsachen nichts erkennen, was einen "dicken KamelHals" rechtfertigen würde.
 
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Kraftwerk schöpft nicht mehr, das ist, denke ich, kein Musik machen mehr, das ist nur noch Nachlaßverwaltung.
Diesen Vorwurf müsste man dann aber gerechterweise jedem Komponisten machen, der seine Werke einfach nur immer wieder aufführt. Und davon gibt es verdammt viele.

Und im Gegensatz zu diesen muss man Kraftwerk ebenso gerechterweise zugute halten, dass der alte Wein in ästhetisch durchaus ansprechenden neuen Schläuchen serviert wird.

Wenn man denn also unbedingt Wert auf Polemik legt, wäre statt "Nachlaßverwaltung" eher von "Nachlaßpflege" zu reden.
 
Wenn Bartos so wie im Interview erwähnt den Nummern/Planet Rock Beat geklopft/inspiriert hat, folgend aber nur eine Nummer mit Mindestlohn und ohne Pelzkragen war ... bitte, wer würde da nicht einen dicken KamelHals bekommen. [...]

Ähm... Planet Rock hat der gute Africa alleine gemacht.

Bambataa hat sich zwei Kraftwerk-Versatzstücke genommen und zu einem neuen Track zusammengefügt, und das anscheinend, ohne vorher die Verlagsrechte geklärt zu haben -- was ihm die Herren Hütter und Schneider wohl ein bißchen krummgenommen haben, aber da brauchte es keinen Karl Bartos, um die 808 zu programmieren.

Bartos hat bei den Originalen Pate gestanden, das wohl.

Stephen
 
Wenn ich mich recht erinnere, steht in dem Buch auch etwas zu dem Metall auf Metall Beat, kann mich aber nicht mehr so richtig erinnern. Ich glaube Karl Bartos war nicht daran beteiligt gewesen, muss noch einmal nachlesen.
 
Kraftwerk schöpft nicht mehr, das ist, denke ich, kein Musik machen mehr, das ist nur noch Nachlaßverwaltung.
Diesen Vorwurf müsste man dann aber gerechterweise jedem Komponisten machen, der seine Werke einfach nur immer wieder aufführt. Und davon gibt es verdammt viele.

Und es wird sogar noch jede Menge Musik aufgenommen, aufgeführt und von Zuhörern goutiert, deren Komponisten schon seit mehreren Jahrhunderten tot und somit an der Aufführung nicht mal mehr beteiligt sind :cool: ;-)...

Ich kann da nix Schlimmes dran finden und auch mit Genuss sog. "Klassik" (im weitesten Sinne) hören :D.
 
Da habt ihr sowas von recht.

Bei Kraftwerk und gewissen Techno Acts war das einfach Musik der Zukunft, die von der Zukunft eingeholt wurde und jetzt klassisch zeitlos wirkt. Immerhin...

Welche Musiker waren ein Leben lang Cutting Edge und dabei immer eingermassen "erfolgreich"?
 
Es kann auch ein Konzept sein, seine Musik und somit die Releases weiterzuentwickeln. Ich kann daran auch nichts schlimmes erkennen.
Niemand, also keine Band dieser Welt, ist dazu gezwungen, neue Musik zu komponieren und zu veröffentlichen.
Und immer dieses dumme Geschwätz von wegen nichts neues. Wie oft bitte schön soll Kraftwerk sich neu erfinden? Macht das mal nach oder vor!
 
Diesen Vorwurf müsste man dann aber gerechterweise jedem Komponisten machen, der seine Werke einfach nur immer wieder aufführt. Und davon gibt es verdammt viele.

Das ist zu verallgemeindernd, denn "Aufführen" kann sehr Vieles heißen, von bloßem Abspulen eines Bands/ einer Datei wie im Kino bis hin zum Improvisieren einer erstklassigen Jazzband. Bei Kraftwerk sind die musikalischen (nicht präsentationstechnischen) Veränderungen zwischen den Tourneen, so weit ich es aus Videos beurteilen kann, seit 2004 äußerst gering, sowohl relativ zum eben genannten Spektrum der Aufführungsmöglicheiten als auch relativ zum Unterschied zwischen Kraftwerks Tourneen vor 2004 und nach 2004. So gesehen hatte tomks Vorwurf schon Substanz.

Klar war "Nachlass" polemisch, da die Band ja noch lebendig oder höchstens untot ist, aber es ist unstrittig, dass deren Arbeit hauptsächlich im Verwalten und Mehr-oder-weniger-neu-präsentieren von alten Werken besteht. Zumindest graduell ist es schon anders als bei Tourneen ähnlich alter Bands wie AC/DC oder den Stones, die jeden Abend in jedem Song improvisierte Drumfills, spontane Jauchzer und Kiekser und mehr oder weniger neue Gitarrensoli aus dem Ärmel schütteln - und v.a. selbst wenn sie das nicht täten, schon allein durch die bloße menschliche Befindlichkeit und Interaktion nie perfekte Reproduktionen erreichen würden.

"Wie" graduell der Unterschied ist, würde jetzt an die Beurteilung dessen rühren, was an elektronischer Musik eigentlich wirklich menschliche Performance ist, das lasse ich mal und gerade dieses Thema und diese Unklarheit hat sich Kraftwerk ja auch seit den späten 70ern zueigen gemacht.
Außerdem habe ich mit den Stones und AC/DC bewusst Extrem-Beispiele in Sachen konservativ genommen. Acts wie Iron Maiden oder gar Nine Inch Nails (um mal sowohl "handgemachte" als auch halb-programmierte Musik zu nennen, von Acts, die auch schon 30 bzw. 40 Jahre alt sind) bieten pro Tour sowohl neue Werke als auch neue Spielweise und neue oder zumindest wechselnde Bühnenbilder.


Ähm... Planet Rock hat der gute Africa alleine gemacht.

Hallo zurück. Hat "der gute Africa" erstens nicht, so weit es überliefert ist, und zweitens ist es umgangssprachlich (und erst recht hier unter uns) völlig akzeptabel und wohl für 99% der Leser unmissverständlich, von "dem Numbers-/ Planet Rock-Beat" zu sprechen. Was du meinst, wäre syntaktisch korrekt ausgedrückt z.B. die "Planet Rock-AUFNAHME".
Wenn du es schon so genau nehmen willst, dann würde es dir meiner Meinung nach gut zu Gesicht stehen (und auch die Atmo freundlicher halten), du nähmest es dann auch wirklich genau.
 
P.S.:

Spart dem Kunden auch viel Geld beim Plattenkauf.

Kraftwerk hätten vermutlich gern, dass du das Box-Set von 2009 (oder um den Dreh) kaufst und deine alten Versionen verstauben lässt. Ich habe den für mich nach Totkomprimierung und HiFi-Kopfhörern klingenden Kram ignoriert. Mir tun die Youngsters leid, die mit diesen Geschichtsfälschungen aufwachsen. "The Mix" hatte zumindest noch einen gewissen authentischen Zeitgeist-Charme.
 
Diesen Vorwurf müsste man dann aber gerechterweise jedem Komponisten machen, der seine Werke einfach nur immer wieder aufführt. Und davon gibt es verdammt viele.

Das ist zu verallgemeindernd, denn "Aufführen" kann sehr Vieles heißen, von bloßem Abspulen eines Bands/ einer Datei wie im Kino bis hin zum Improvisieren einer erstklassigen Jazzband.
(…)
Zumindest graduell ist es schon anders als bei Tourneen ähnlich alter Bands wie AC/DC oder den Stones, die jeden Abend in jedem Song improvisierte Drumfills, spontane Jauchzer und Kiekser und mehr oder weniger neue Gitarrensoli aus dem Ärmel schütteln - und v.a. selbst wenn sie das nicht täten, schon allein durch die bloße menschliche Befindlichkeit und Interaktion nie perfekte Reproduktionen erreichen würden.
(…)
Acts wie Iron Maiden oder gar Nine Inch Nails (um mal sowohl "handgemachte" als auch halb-programmierte Musik zu nennen, von Acts, die auch schon 30 bzw. 40 Jahre alt sind) bieten pro Tour sowohl neue Werke als auch neue Spielweise und neue oder zumindest wechselnde Bühnenbilder.
Die Verallgemeinerung begehst Du, wenn Du erstens Kraftwerk mit anderen Bands vergleichst, und dabei zweitens das Konzept der Künstler außer Acht lässt: So gehören "spontane Jauchzer und Kiekser" nie zu Kraftwerks künstlerischen Konzept – glücklicherweise, muss ich sagen! –, insofern kann deren Ausbleiben den Düsseldorfern nicht als Beleg für den Vorwurf einer Nachlassverwaltung angekreidet werden.

Wenn Du aber dennoch Vergleiche ziehen willst, indem Du anderen Gruppen das immer mal wieder variierte Gitarrensolo oder Drumfill zugute hältst, dann musst Du konsequenterweise auch die stets bei "Music Non Stop" gespielten Improvisationen der vier Kraftwerk-Mitglieder bei Konzerten anführen, ebenso wie den jeden Abend anderen Hütterschen Gesang und die Variationen in seinen Soli.

Insofern bleibt es für mich dabei: Die Stones führen ihre "Klassiker" ebenso immer wieder auf wie es AC/DC oder James Last oder Peter Gabriel oder Udo Jürgens oder Stockhausen oder eben Kraftwerk immer wieder getan haben und noch tun. Und wer letzteren "Nachlassverwaltung" vorhält, muss dies konsequenterweise jedem Komponisten gegenüber tun, der eins seiner bereits existierenden Werk wieder aufführt.
 
Nö. Ich habe das Vergleichskriterium, bei dem meine Vergleiche problematisch werden, definiert. Wenn das gegebebn ist, ist Vergleichen an sich nicht mehr verallgemeinernd. Man kann letztlich auch die berühmten Äpfel mit Orangen vergleichen, wenn man klar macht, worum es einem dabei geht. Und unter den genannten Kriterien sind Kraftwerks Aufführungen objektiv gesehen mehr Präsentation als die meisten anderen Musikaufführungen von "Bands". Auch wenn noch so viel von Hütter sogenannte Improvisation stattfindet, es ist großteils ein Manipulieren von bestehenden Soundschnipseln, aka Samples ihrer eigenen Platten, und da kann man noch so viel schönreden (wie Hütter, nicht du), das ist etwas anderes (--> Vergleich!) als die bei manuell & elektroakustisch arbeitenden Bands durch zig Interaktionen auf zig Ebenen (Instrument, Rest der Signalkette, Mensch und seine Befindlichkeit, Rest der Band, Umwelt, ...) erzeugte Interpretation eines Tons, der an sich nur abstrakt definiert ist (in Form von Noten oder Auswendigwissen).

Ich denke da habe ich ein ganz brauchbares Stichwort gefunden: Interpretation. Versus Manipulation im besten Fall, aber auch versus bloße Wiedergabe über gewisse Strecken hinweg. Kraftwerk sind (die Zahlen jetzt bitte nicht wörtlich nehmen) 5% Interpreten, 95% Wiedergebende/ Präsentierer/ Verwalter. Eine Band wie Nine Inch Nails wäre demnach live vielleicht 10-20% Interpret, dito vielleicht ein Auftritt von Karl Bartos mit höherer Gesangsdichte als KW (spekuliert/ beispielhaft). AC/DC 50/50. Eine wirklich improvisierende (nicht nur per Formel-Abspulen so tuende) Jazzcombo vielleicht 70/30.

Ist das jetzt verständlicher?

Natürlich ist jede Aufführung "Nachlassverwaltung", egal ob der Anteil von Wiedergabe 95% oder 30% beträgt. Ich habe auch gar nicht damit angefangen, die Begriffsgruppe Nachlass-* als abwertend zu sehen. Ich habe oben nur "Maximalverwertung" geschrieben (und später erklärt) und selbst das war wertfrei gemeint.
 
Das wäre schade, denn das *wäre* ohne gleichzeitige Definition etwas banal und außerdem ist der Punkt, um den es Vielen geht/ an dem Viele geschmacklich oder weltanschaulich Anstoß nehmen, doch gerade, wie viel Anteil an der Gesamttätigkeit die nicht nur verwalterischen, sondern kreativeren, interaktiveren Akte haben.
Ich finde aber nicht, dass du nichts anderes gesagt hast, sondern du hast gut nachvollziehbar beschrieben, dass dieser speziellen 5/95% Mix eben deinen Geschmack/ deine Anschauung trifft, AC/DC dagegen wohl weniger. Und das ist ja völlig ok so.
 
einige beeindruckende stücke hat er aufjedenfall gemacht.
gibt auch paar sachen wo man denkt oh oh...schlager meets electro??
aber das stück hier finde ganz gut

Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=0CX12X6uJxU

Das geht natürlich leicht ins Ohr, aber wenn man mal ehrlich ist, ist das so dermaßen epigonal zu Computerwelt, dass man sich beim Zuhören schämen muss. :D

Ähm... Planet Rock hat der gute Africa alleine gemacht.

Hallo zurück. Hat "der gute Africa" erstens nicht, so weit es überliefert ist, und zweitens ist es umgangssprachlich (und erst recht hier unter uns) völlig akzeptabel und wohl für 99% der Leser unmissverständlich, von "dem Numbers-/ Planet Rock-Beat" zu sprechen. Was du meinst, wäre syntaktisch korrekt ausgedrückt z.B. die "Planet Rock-AUFNAHME".
Wenn du es schon so genau nehmen willst, dann würde es dir meiner Meinung nach gut zu Gesicht stehen (und auch die Atmo freundlicher halten), du nähmest es dann auch wirklich genau.
Wenn ich da ein wenig meiner Lieblingsbeschäftigung - dem Ausscheiden von Korinthen* - nachgehen darf:
1) Sooo besonders ist der Beat als Beat nun auch wieder nicht. Im jeweiligen Kontext dagegen sehr!
2) "Der" Planet Rock-Beat ist auch nicht identisch mit dem Nummern-Beat. ("der" in Anführungszeichen, denn Planet Rock besteht ja aus mehreren Beats)

* Wie immer: Grüße an User Serge
 
http://groove.de/2017/12/07/karl-bartos-bei-kraftwerk-haben-wir-zusammen-gespielt-wie-kinder/

Sehr interresantes Interview!

Zitat: Ab The Mix sind Kraftwerk für mich gestorben oder hängen heute nur noch an einer Herz-Lungen-Maschine. Der Akt der Schöpfung ist jedenfalls abgeschlossen und der war stark mit unserem Lebensgefühl in der zweiten Hälfte der 70er-Jahre verbunden.

Zitat2: Grundsätzlich denke ich: Man sollte nicht einfach etwas von einem anderen Stück Musik samplen. Für mich ist das so wie beim Film: Da darf man auch nicht ungefragt eine Sequenz eines anderen Films verwenden und sei sie auch noch so kurz. Ich denke, Moses Pelham hätte Metallgeräsche samplen und den Rhythmus einfach selbst einspielen sollen.

Oh ja ... empfinde ich auch so!
Hey endlich wieder ein Kraftwerk Fred.
Ein echter Dauerbrenner.
Die letzte wirklich komplett innovative Kraftwerk Platte ist für mich die Computerwelt, gleichzeitig meine Lieblingsplatte mit sehr knappen Vorsprung vor der MM. Von der Electric Cafe noch Musique Non Stop inklusive dem zugehörigen Video, das war so meine erste wirklich bewusste Begegnung mit Kraftwerk an die ich mich noch erinnern kann, von daher für mich einfach wichtig. Alles danach ist "handwerklich" gut produzierte Arbeit die ich mir aber auch gerne mal anhöre. Kurz: Mit dem größten Teil dieser Meinung stehe ich ja nun nicht gerade alleine da, von daher wird da wohl was dran sein...
Nach der Computerwelt aufzuhören wäre im Rückblick die klügste Entscheidung gewesen. Es ist aber nicht einfach auf dem Höhepunkt aufzuhören. Am einfachsten hatten es da sicherlich die Bands die sich zu solchen Zeitpunkten rein zufällig zerstritten haben...
 
(Die Vor-Formatierung dieser neuen Forumssoftware nervt. Also noch mal...)

Das geht natürlich leicht ins Ohr, aber wenn man mal ehrlich ist, ist das so dermaßen epigonal zu Computerwelt, dass man sich beim Zuhören schämen muss. :D

Epigone bedeutet, wenn mich meine Erinnerung nicht im Stich lässt, Nachfolger eines *Anderen*. So was wie Fußstapfennachläufer oder Auf-den-Schultern-Steher. Da Bartos an CW (dem Album) doch relativ stark beteiligt war und man dem o.g. nach nicht Epigone von sich selbst sein kann, wäre ein Wort wie "nostalgisch" passender oder sonstwas, das sich um eine Form von Selbstbezug dreht.
Das mag jetzt wie 'ne ausgeschiedene Korinthe klingen, rührt aber halt ans Kernthema des Threads.

Wenn ich da ein wenig meiner Lieblingsbeschäftigung - dem Ausscheiden von Korinthen* - nachgehen darf:
1) Sooo besonders ist der Beat als Beat nun auch wieder nicht. Im jeweiligen Kontext dagegen sehr!
2) "Der" Planet Rock-Beat ist auch nicht identisch mit dem Nummern-Beat. ("der" in Anführungszeichen, denn Planet Rock besteht ja aus mehreren Beats)

* Wie immer: Grüße an User Serge

Stimme Beidem zu, aber ich habe ja extra "umgangssprachlich" betont und das Prinzip, einfach wissen zu können, was gemeint ist.

Letzteres, also Abstrahieren statt konkretistischem Fokussieren auf Details ist eine der Fähigkeiten, die bei stark technisch orientierten Menschen oft vernachlässigt ist. Ich meine nicht dich speziell gerade, aber es ist durchaus etwas, das ich hier im Forum allgemein sehr stark bemerke im Vergleich zu anderswo. Eigentlich strange, denn Abstrahieren bedeutet erhöhte Effizienz, und um die geht es doch theoretisch beim Automatisieren, Programmieren usw... Wie auch immer, bisschen mehr Rock'n'Roll würde dem Ein oder Anderen hier/ der Atmo allgemein ganz gut tun.
--> Und da ich mich da mit einschließe: schluss mit dem Thread jetzt und ab an den Wiard, der gibt mir dieses völlig undeutsche, dreckige Spacerock-meets-Acid-House-Feeling. Der Thread hier war mal wieder genug Kraftwerk & Collegen für mindestens ein halbes Jahr. Makellose Diatonik, minimal verzerrte Synths und "Gesang" ohne hörbare Bauchmuskelbeteiligung machen mich einfach nicht satt.
 


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