Kurzes Antesten diverser Geräte - ein Bericht

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Sebastian R.

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Apropos Store,
bin über 20 Jahre Kunde im MS und am Samstag zum ersten mal dort gewesen;
hier mal ein paar subjektive Eindrücke einiger angespielter Synthies mit Schwerpunkt auf HW. Meine Frau setzte sich in einen bequemen Sessel und gab mir 3 Stunden Zeit ;-)
Ich versprach ihr, danach Shoppen zu gehen.

DM12: großartiger Klang, HW/Keys/Fader normal bis gut,
Desktop kommt mir nahezu "größer" und klobiger vor, KB hingegen "eleganter",
Bedienung flüssig, ich mag das Display, ich konnte keine Lüfter-Geräusche vernehmen

Prophet 6: beim Einschalten laute Knackgeräusche;
mein echter Traum-Synthesizer, es macht Spaß, duch die Presets
zu gehen und zu Schrauben; mit Abstand beste und zeitloseste Optik; Potis top;
Druckknöpfe hätten wertiger ausfallen dürfen

OB-6: ebenfalls beim Einschalten deutliche Knackgeräusche;
Grundklang-Unterschiede zum Prophet konnte ich leider nicht wirklich
feststellen, dafür waren die Umgebungsgeräusche einfach zu dominant;
Sound begeistert mich ebenfalls, auch hier mit einfachen Druckknöpfen;
in Sachen Optik hat der P6 die Nase deutlich vorn

REV2: schon wieder unangenehme Knackgeräusche beim Einschalten, ist das normal bei DSI? Top: mir sind bei den Presets sofort die Splits aufgefallen, macht irre Spaß,
links z.B. einen grandiosen Ana-Bass, und oben einen phantastischen harfenähnlichen
Sound zu spielen, die Duo-Timbralität zeigt bei dem Gerät, wie wichtig es ist,
einen Synth, der genug Stimmen bietet, in zwei ansteuerbare Parts teilen und
ansteuern zu können; zwei Kritikpunkte nur: das winzige messerscharfe Display
machte mir keine Freude, sowie die Drucktaster (andere als bei obigen), die transparent sind, "selbstleuchtend" durch darin befindliche LEDs, aber auch wieder nicht die Wertigkeit
vermitteln, die ich erhofft hatte (kurzer Knackpunkt, mit wenig Druck-Feddback für den Finger)

A1: ich habe die Rackvariante und bin froh, dass ich nicht das KB habe; und zu teuer

OP1: wie winzig ist der, top HW, aber ein KP knapp zum Drittel eines Kronos??
ich habe ihn nicht angemacht, hinterher gefällt der mir noch ;-)

SH-01 grau: ich habe dem Kleinen leider keinen Ton entlocken können, kein Witz,
die Boutique war an, Presets gesucht, alles in "Bereitstellung", Volume, KH, Fader,
nichts, kein Ton, Seq. wollte auch nicht losrennen; der mochte mich wohl nicht,
oder ein Vortester hat das Grät in eine Sackgasse gebugt

VP-03: brauchbare Oktavlage gesucht, booaahhh, wie peinlich ist es, mit einer Boutique
nicht fertig zu werden, zumal ich selbst zwei hatte, jou dann doch, aber eben tiefe Sounds, eine Oktave konnte ich erfolgreicher Weise höher pitchen, dann befand ich mich wenigstens im Bereich ab C2, mein Eindruck wenigstens zu den Strings: Streichfett hat bei simplen Strings ohne weitere FX die Nase deutlich vorn (also nur einfache SAW + Ensemble beim SF); Vocoder leider nicht getestet; Human-Ensemble klang sehr schön

SE-02: die Raster-Poties wackeln wirklich in alle Richtungen, als ob sie auf einer Feder montiert sind; oder sie haben eine Vector-Funktion ?! ;-), habe mir den Kleinen leider nicht mehr angehört, da möchte ich nicht wirklich dran schrauben

JD-XA: tief- und knallrot blinkendes Panel, alles flashte in abwechselnden LED-Positionen,
er ist bestimmt ein toller Hybride, aber ich empfand dieses bedrohlich Virus-C-ähnliche
Geflackere als Null einladend, mich davor zu setzen; entsetzliche Leucht- und Klavierlack-Optik

MPC Life: das Gerät hat mich positiv sehr beeindruckt, ein MA näherte sich und begann mir einiges zu erklären, Lob an das Personal, das Display ist klasse, markieren, aktivieren,
alles ähnlich wie auf nem Tab; meine 1000 ist plötzlich um Jahrzehnte gealtert

Modular: ist nicht mein Interessengebiet, aber ich war überrascht, wie "klein" ich diese Einheiten empfunden habe; war das Roland 100-System von 1983 nicht deutlich größer?

Kronos 61: macht Spaß, auf Anhieb alles das gefunden und angepeilt zu haben, was ich hören und testen wollte; ich konnte auch hier keine Lüfter-Geräusche vernehmen; das Tippen auf dem Display hatte ich mir schlimmer und anstrengender vorgestellt; Manko: die Fader sind nicht wertiger als beim DM12; die Drucktaster machen auf mich auch nicht den langlebigsten Eindruck; ein Gerät mit tausenden Funktionen und Bedienvorgängen sollte mMn z.B. robuste (Gummi-) Taster haben oder wie beim Genos,
oder wie bei einem C64 o.a.; ansonsten mein persönlicher Top-Favourit an digitalen Synth; Leute, wer klaut denn bitte den Vector-Griffel, den braucht man doch nie und nimmer als E-Teil, oder war es eine Trophäe? Überhaupt bin ich enttäuscht, wie grob manche Kunden mit den Geräten umgehen

Peak: gut, daß KH und Key fertig angeschlossen waren; für mich ein ganz Großer; in den meisten YT-Videos wird der Peak an Grenzen gezwitschert, aber ich habe bewußt nach 80er und Poly-Sounds gesucht und geschraubt und muß sagen, dass er mich positiv verwirrt; den werde ich mir wohl mal kaufen

Electribe: ich besitze noch die rote Röhren-ESX, die graue im Store wirkt auf mich kalt
und nicht einladend zum Spielen, irgendwie strahlt das flache Dingen nichts aus - langweilig; interne Sounds waren jedoch top

Ketron SD9: Top-Entertainer-Keyboard, zumindest was den Klang angeht; subjektiv schlimmst empfundene Bedienung, (ich mache seit 1978 mit Begleit-Keys), aber kein Witz, ein gezieltes Suchen nach Klängen ist mir nicht gelungen, nichts erschien mir schlüssig oder intuitiv, dann lief ein Style, den konnte ich nicht stoppen, obwohl ein mittiger
roter Start/Stop-Taster vorhanden war; eigentlich komme ich auf Anhieb mit jedem fremden Style-Keyboard grob zurecht, aber dieses hier - boah - Mäusekino-Bedienung - furchtbares Keyboard; ich möchte es nie wieder anmachen

Digitakt: leider nicht ausprobiert, nur an der Haptik gefühlt, und: die Pads lassen sich fast drücken wie eine alte mechanische PC-Tastatur - perfekt ! Viel besser als meine MPC-1000.

Volcas: sind in Natura noch kleiner, als ich mir immer vorgestellt hatte; für mich zu klein

Model D: ebenfalls; DEN auf 19 Zoll Rackbreite, er hätte dann etwas mehr an Professionalität gewonnen und auch verdient, aber in diesem Micro-Maß ist er zu doll an Boutique angelehnt und würde mir Schrauben auf längerer Sicht nicht den erhofften Spaß bringen

Vermona: durchweg alle Geräte toll verarbeitet und gute Keys; allein schon die Poti-Kappen sind ein Träumchen; leider nahezu keine Polyphonen am Start

Minilogue: hat mich eigentlich nie wirklich interessiert; hatte ihn dann angetestet; Keys ok, aber der Analog-Sound hat mich total überrascht; mein Microbrute habe ich verkauft, der hier wird evtl. mein "Neuer"; vergleicht mal SE-02 und Minilogue (ok, ich kenne SE-02 nur aus Videos)

P12: boahh, ich könnte nur noch kaufen kaufen kaufen, ein P12 fehlt in meinem Gear; tolle Analog- und Digital-Sounds, ohne nervig zu klingen, HW sowieso top

Maxibrute: nicht mehr getestet, aber optisch für mich nach Prophet 6 der Oberhammer; sieht in Natura noch viel schöner aus (auch qualitativ), als auf jeder Werbung; mehr Stimmen wären nat. schön ...

Minimoog: war nirgends zu finden, ;-)

Was mir sonst noch auffiel:
Mich nerven Leute, die keinen KH benutzen frei nach Motto: soll der ganze Laden hören, wie toll ich spielen kann; dieses Phänomen war war schon immer in kleineren Musikläden ziemlich störend, zumal im MS Schilder darauf hinweisen: Bitte Kopfhörer benutzen! (zumindest in der Piano-Keyboard-Abteilung). Ich empfand das Personal als sehr angenehm und freundlich, keiner, der hinter mir stand und mir ein Gerät "schön" zu reden versuchte, wie ich es in meinem Musikladen in unserer Stadt oft sehr aufdringlich erfuhr; ich fühlte mich wilkommen, WC, Lobby, Kaffee, Restaurant, gut, ich langweile einige Leser bestimmt, aber ich war halt geflasht und das noch mit ner Frau an der Seite, die von Nix eine Ahnung hatte, ich diese Eindrücke nicht teilen konnte.
Diese hatte ich zwischenzeitlich in den benachbarten Bauhaus geschickt, sie solle sich mal ganz in Ruhe nach neuem Bad-Interieur umschauen. Sie kam leider nach gefühlten 5 Minuten wieder.
 
Wäre als eigener Thread "Ich im Laden" sogar ein schönes Selbstreflektionsding. Viel Arbeit drin, nice.

hiermit passiert. Weil …
 
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