willing suspension of disbelief - in der Kunst / Musik

Das glaube ich zB nicht. Also nicht als Basiskriterium, ob Kunst "was taugt", es ist nur eins von vielen…

Finde es gut, verschiedene Ansichten zu hören, daher hab ich das hier ja aufgemacht.
Ich höre aber heraus, dass viele sowas wie instant-drin sein wollen und was dem nicht entspricht ist halt nicht schön, unverständlich und daher keine Kunst. Hart formuliert. Richtig?
 
Naja der Wikipedia Text ist ja auch nur eine Theorie die das Verhalten gegenüber künstlerischen Werken VERSUCHT zu erklären!
Und bei Theorien kann es immer zu entlos Diskussionen kommen!
Weil Theorien auch immer Streitig gemacht werden können !
Mann kann Theorien auch mit einer eigenen Ansicht in Frage stellen.
Is wie mit den Wissenschaftlern und ihren entlosen Theorien zum Weltraum und Universum.
 
Ich persönlich befreie mich von der Theorie und wie ich mich der Kunst,Musik und Performance gegenüber Verhalte entscheiden dann genau in diesem Augenblick wen ich's Betrachte anschaue Anhöre meine Eigenen Sinne!
Und ob's mir dann gefällt oder nicht wird sich dann zeigen !
 
Aaaber - die Gedanken hab ich vernommen von Dieter / Paul - ja, natürlich ist ein Kino und das da sitzen eine gewisse Bereitschaft, aber es ist schon sehr lange bekannt, es ist eher wie vorm Fernseher. Wenn du aber zB in einen Raum gehst, in dem eine Menge seltsame Lichter aufgebaut sind (zB die Sachen von Mariska de Groot https://www.google.de/search?q=mari...iu7YAhWCjqQKHTb8AyYQ_AUICigB&biw=1362&bih=835 ), dann muss man sich da auch reinfallen lassen und das wirken lassen. Es wird nichts erklärt. Es ist auch anders als Film, es ist eine Entdeckung und man kann manchmal auch selbst etwas ändern oder ein Operator schiebt seltsame Gegenstände umher, die im Raum Klänge und Licht verwenden, dh - hier in Lochrad, da ein Speaker..
Nur so als Beispiel.

Bei dem Phänomen, das Du ansprichst, handelt es sich aber möglicherweise um etwas anderes als das im Wikipedia-Artikel besprochene. Bei der willentlichen Aussetzung der Ungläubigkeit geht es ja grundsätzlich um Erzählformen, daher ja dort auch in erster Linie die Verweise auf Literatur, Theater (schließt natürlich die Oper mit ein) und Film. Das verhält sich mit Kunstformen und Ausdrucksarten, die erst einmal gar nichts erzählen etwas anders. Schwierig wird es beispielsweise bei reiner Musik, also Musik ohne Text und ohne irgendwelche imitativen Verweise ("klingt wie Waldhörner" oder "klingt wie 1950er Science-Fiction", etc.). Eine Partitur oder ein DAW-Arrangement ist natürlich Text, aus dem man strukturelle Verhältnisse ablesen kann usw. Aber das setzt ja schon wieder eine analytische Ebene voraus, zumal das Ausgangsmaterial auch keine Geschichte im herkömmlichen Sinne erzählt. Worauf man sich hingegen ganz allgemein bei Musik jeglicher Art einlässt, ist natürlich die durch die Musik manipulierte subjektive Erfahrung von Zeit. Das hat aber dann eher mit Wahrnehmungszuständen und weniger damit zu tun, ob man nun die "innere Logik" einer Geschichte akzeptiert, ungeachtet ihrer Unwahrscheinlichkeit.
 
Ja, ich habe das nur als Aufhänger verwendet, assoziativ dazu - und das was wir hier tun, ist nicht mich zu bestätigen oder zu dementieren, sondern mich interessiert der Themenkomplex, die Empfindungen und Haltungen dazu. Daher interessiert mich das gesamte Umfeld, weniger zB anderen meinen Salat aufzudrücken oder das Gegenteil - das ist wichtig. Vielleicht war ich da auch zu fuzzy / unklar.

Ja, das stimmt natürlich - Musik muss nichts erzählen, kann aber. ZB durch das Drumherum, durch bekannte Attitüden und so weiter und einfach Inhalte, Songtexte, Performance - hierbei gehe ich auch eher von Musik aus, die nicht so sehr im Popkontext stehen muss. Aber stimme dir zu, dass natürlich irgendeine Instrumentalvorführung erstmal keinen Glaubenssatz berührt und daher nicht relevant ist und wäre - also zB bei meiner Musik - ist das Thema mehr oder weniger egal.

Es gibt aber Vorführungen, die "anders" sind - oder Cage 4:33 - wenn es ein Statement ist oder komische Sachen auf der Bühne passieren oder nicht auf der Bühne sondern - anders..

Guter Gedanke - und auch richtig. Vielleicht gibt das Thema für Musik und erweiterte Performance mit oder um Musik das generell nicht her, ich wollte nur einfach diese Dinge durchs Hirn schieben, nicht nur meins - weil das finde ich interessanter, andere Ansichten zu hören als meine, die kenn ich ja, die muss ich nicht groß umdrehen..

Ich frage mich da eigentlich nur in dem kleinen Teilbereich des Einfühlens, der Vorkonditionierung, der Einlassung auf ein Planspiel oder anderen Situation. Meinetwegen Suicide auf der Bühne, wenn sie sich da verschanzen und da ein halber Bürgerkrieg ab geht. Das ist ja auch eine Situation, ggf. aber noch nicht genug. Und - was wäre, wenn das Publikum darauf was anderes macht als die Band erwarte. zB nicht rabauken sondern ..
oder oder oder..
 
Es gibt aber Vorführungen, die "anders" sind - oder Cage 4:33 - wenn es ein Statement ist oder komische Sachen auf der Bühne passieren oder nicht auf der Bühne sondern - anders..

[…]

Ich frage mich da eigentlich nur in dem kleinen Teilbereich des Einfühlens, der Vorkonditionierung, der Einlassung auf ein Planspiel oder anderen Situation. Meinetwegen Suicide auf der Bühne, wenn sie sich da verschanzen und da ein halber Bürgerkrieg ab geht. Das ist ja auch eine Situation, ggf. aber noch nicht genug. Und - was wäre, wenn das Publikum darauf was anderes macht als die Band erwarte. zB nicht rabauken sondern ..
oder oder oder..

Verstehe. Also geht's Dir eher um situationistische Aspekte. Daher auch Cage und Schlingensief?
 
Ja, auch - und - ihr könnt es beliebig erweitern. Es ist ein Aufhänger, weil ich fand das einfach interessant und wollte das alles beleuchten, daher bin ich verwirrt von Physical's Post - er wollte das supergenau und ich wollte es offen und fuzzy, das ist ggf. das "Problem". Ja, bei Schlingensiefs Asyl-Aktion - das war doch hochinteressant, weil von Links gabs "Retter" der Leute im Container und heute mit Bernd Höcke und dem Zentrum .. ist der Kontext etwas anders. Ich finde die S-Aktion ist in sofern genau das - weil keiner weiss, was es ist und ob es real ist, es könnte ja auch einfach das gewesen sein was es augenscheinlich war, dh man musste in die Metaebene gehen - Aaachtung - das ist eine Kunstaktion, wir wollen nur sehen was passiert oder haben Spaß. Und das Aaaachtung fehlt natürlich bei S. - Beim Zentrum finde ich es offensichtlicher, es hat Aspekte von Überwachung, Nachstellen aber auch generell Leute aus dem rechten Lager mit dem Denkmal zu konfrontieren und noch viel mehr - aber - durchaus wirkt es mehr als Anti-Aktion als als neutrale Show wie bei S. Dh - du brauchst den Meta-Zustand - und das ist für mich auch noch im Thema passend, nicht exakt drauf aber…

für mich spannend genug. Ich hatte nur überlegt, ob das auf Musik portierbar ist - denke aber nur in sehr großen Ausnahmefällen.
 


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