Besuch 17.2.18, Köln, WDR Studio für Elektronische Musik zieht um

soll ich ein viertes mal hinkommen? Obwohl, das wäre ja die letzte Chance in Ossendorf.
Man weiß ja noch nicht, wieviel dann von dem ganzen ollen Gerödel in der neuen Lokation noch übrig bleiben wird.
 
als letzte Chance würde ich auch mitkommen, gern sogar wenn andere Themen sind, viel Musik und Schräges, Anekdoten und Co.
Den Platz wegnehmen für die klassische Führung würde ich wiederum nicht wollen. War ja schon 2-3x da.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habs erst jetzt gesehen... Zunächst einmal vielen Dank für die Organisation!
Wäre sehr sehr gerne wieder mit dabei.
 
Die Zusammenstellung und innere Zusammensetzung des Klangmaterials geht also bereits einen Schritt weiter, als bei den bis dahin bekannten Beispielen; die Unterwerfung des Materials unter die ordnende Vorstellung des Komponisten und die Anpassung eines gegebenen Materials an die neuen Forderungen musikalischer Form könnten das Unheil abwehren, daß umgekehrt der Komponist von den Bedingungen des Materials beherrscht würde und aus den Widersprüchen von Material und Kompositionsmethode der ersten Jahrhunderthälfte nicht mehr herausfände.


Prinzipiell geht es überhaupt nicht um die Verwendung ungewohnter, unbedingt neuer Klänge - derart modische Chocs verbrauchen sich sehr schnell-, sondern darum, daß die musikalische Ordnung in die Schwingungsstruktur der Schallvorgänge hinein getrieben wird, daß die Schallereignisse in einer Komposition integraler Bestandteil dieses und nur dieses Stückes sind und aus seinen Baugesetzen hervorgehen: Textur des Materials und Struktur des Werkes sollen eins werden; mikrotonale und makrotonale Form müssen gemäß der Formidee für jedes Werk wieder neu in Übereinstimmung gebracht werden.

Dabei sind die bisherigen Vorstellungen von musikalisch >tauglichen< Schallvorgängen zu revidieren: Jeder überhaupt nur vorstellbare Schall kann, wenn er aus der komponierten Struktur eines Werkes notwendig hervorgeht, musikalisch verwendet werden. Klänge, Geräusche - wie immer sie beschaffen sein mögen - sind zunächst bloßes Material, und nichts veranlaßt dazu, gewisse Schallvorgänge von vorneherein für den musikalischen Prozeß auszuschalten.



Karlheinz Stockhausen - Arbeitsbericht 1952/53: Orientierung, Seite 35 unten
 
@Frank: Dir und deiner Familie ebenfalls eine schöne Zeit. Ich freu mich schon auf unser Kennenlernen und den Besuch bei Herrn Müller...
 
Hallo Interessierte,

es geht los: Wie versprochen habe ich mich erneut mit Herrn Müller verständigt und dieser war so großzügig, gleich einige Tage für eine mögliche Besichtigung zu reservieren.

Ich würde euch nun bitten in dem hierfür erstellten Doodle bis kommenden Sonntag, den 21.01. einschließlich abzustimmen. Dies am sinnvollsten mit dem Forum-Profil-Name. Im Anschluss gebe ich den Termin mit der häufigsten Zustimmung an Herrn Müller weiter und kläre mit ihm den konkreten Treffpunkt vor Ort.

Der Rahmen bleibt wie gehabt: Maximal 10 Besucher. Die Führung wird eine Dauer von ca. 4 Stunden haben. Ein Austausch darüber hinaus ist bestimmt möglich. Herr Müller erhält einen festgelegten Betrag als Aufwandsentschädigung pro Stunden. Der Gesamtbetrag wird gerecht auf alle Teilnehmer verteilt.

Bitte nur gerechterweise eine Eintragung vornehmen wenn auch wirklich das Erscheinen vor Ort eingehalten werden kann:

https://doodle.com/poll/4ax9ayyz8huyk9rh

Viele Grüße

Frank
 
Hallo Interessierte,

es geht los: Wie versprochen habe ich mich erneut mit Herrn Müller verständigt und dieser war so großzügig, gleich einige Tage für eine mögliche Besichtigung zu reservieren.

Ich würde euch nun bitten in dem hierfür erstellten Doodle bis kommenden Sonntag, den 21.01. einschließlich abzustimmen. Dies am sinnvollsten mit dem Forum-Profil-Name. Im Anschluss gebe ich den Termin mit der häufigsten Zustimmung an Herrn Müller weiter und kläre mit ihm den konkreten Treffpunkt vor Ort.

Der Rahmen bleibt wie gehabt: Maximal 10 Besucher. Die Führung wird eine Dauer von ca. 4 Stunden haben. Ein Austausch darüber hinaus ist bestimmt möglich. Herr Müller erhält einen festgelegten Betrag als Aufwandsentschädigung pro Stunden. Der Gesamtbetrag wird gerecht auf alle Teilnehmer verteilt.

Bitte nur gerechterweise eine Eintragung vornehmen wenn auch wirklich das Erscheinen vor Ort eingehalten werden kann:

https://doodle.com/poll/4ax9ayyz8huyk9rh

Viele Grüße

Frank

Reminder...
 
Der Termin steht und ist bereits vereinbart: Am 17. Februar findet der Besuch statt.

Ich komme bezüglich der „Koordinaten“ zeitnah auf alle Interessenten einzeln per 'PM' zu.

3 Besucher könnten sich noch anschließen, müssten aber mit dem nun arrangierten Zeitfenster vorlieb nehmen:
https://doodle.com/poll/4ax9ayyz8huyk9rh

Grüße Frank
 
Einfach geil!!! Ein unvergesslicher Abend! Beeindruckend, mit welcher Leidenschaft und Energie Herr Müller von seinen Erfahrungen erzählte und die Vergangenheit lebendig machte. Mit 75 Jahren ein Spieltrieb und ein Leuchten in den Augen wie ein Kind. Fantastisch. Toll, dass ich das miterleben durfte. Danke, @Frank, dass du die Organisation in die Hand genommen hast. Echt viel zu schade, wenn die ganzen Geräte bald vielleicht nur noch tote Austellungsstücke sind.
@Moogulator: Pulse Music III --> http://www.sonoloco.com/rev/singular/mcguire/pulse.html
 
Der Besuch war für mich absolut unglaublich spannend. Vielen Dank noch mal an @Frank für die Orga.
Herr Müller konnte mich, und ich denke alle anwesenden, durch seine unglaubliche Energie alle in den Bahn ziehen und spannende Details aus der langjährigen Geschichte des Studios erzählen und an Klangbeispielen technische Details erläutern und auch vorführen.
Man kann hoffen, dass mit dem Umzug nächstses Jahr ins Haus Mödrath das Studio endlich in einem angemessenen Rahmen eine
permanente Bleibe findet und dass es tatsächlich auch noch eingesetzt werden kann und nicht nur als "totes" Museum weiterexistiert.

Nachtrag: @StefanE
Wir haben zeitlichgleich quasi dasgleiche geschrieben. :)
Der Besuch war sehr beeindruckend.
 
Zuerst einmal nochmals vielen, vielen, vielen Dank an Frank für die Orga!
Ich bin sehr dankbar das ich das zweite Mal das Studio besuchen durfte.
Stefan und Lauflicht haben es schon perfekt beschrieben, Herr Müller war heute einfach phänomenal.
Ich kann jedem nur empfehlen, falls es noch einmal die Möglichkeit geben sollte das Studio in Ossendorf zu besichtigen, unbedingt teilnehmen!
 
Wenn man nicht in der Praxis sieht wie z.B. mit den Tonbändern gearbeitet wurde, wird man kaum verstehen wie aufwändig die Kompositionen zu erstellen waren.
 
Ich bin um 0:20 Uhr auch gut zuhause angekommen.

Meine Vorschreiber haben es schon gesagt:
- Vielen Dank an Frank für die Orga
- Die Sammlung an Technik im Studio ist beeindruckend, spannend aber ist, wie diese Technik
genutzt wurde.
- Das wirklich Grandiose aber war Herr Müller, der präzise, begeistert und kenntnisreich von der Arbeit im Studio
berichtete. Die Klangbeispiele kombiniert mit den Kommentaren zur Entstehen der Aufnahmen, das war sensationell.

Und unvergesslicher Nachmittag & Abend!
 
Ich glaube nicht, dass Kreativität vom Studio-Techniker abhängt, zumal sich die Frage stellt,
wie man Kreativität messen oder bewerten kann. Das ist auch viel privater Geschmack, ich
kenne kein geeichtes Kreativitäts-Messgerät.

Sind die Werke von John McGuire oder Paulo C. Chagas aus dem Studio weniger kreativ als die von Stockhausen?
Ist Bach weniger oder mehr kreativ als Beethoven?

Ich könnte darauf nur sagen: "Es ist anders."
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mich in meinem Beitrag bezüglich Kreativitat auf einen Zeitraum und nicht auf eine Person bezogen.
Das beantwortet nicht meine Frage:
Woran bemisst Du, dass der Zeitraum vor 1970 kreativer war als der nach 1970?
Ich hatte ja Komponistenbeispiele aus den unterschiedlichen Epochen genannt.

Evtl. hast Du weitere Beispiele, die ich nicht kenne? Da würd ich mich freuen, Hörtips
für die "Kreativität vor 1970" zu bekommen.
 
Ich empfehle die Bücher "Texte zur Musik" , Ausgabe 1 bis 4 von Stockhausen, um das Maß an damaliger Kreativität zu erfassen. Nach 1970 wurde da zum Teil nur lausige Musik gemacht, wobei die Anwendung von Technik i.d.R. im Vordergrund stand, nicht jedoch der kompositorische Neuanfang.


Frage: Was schlagen Sie vor, wie wir zwischen Elektronischer Musik und musikalischem Abfall unterscheiden sollen?

Stockhausen: Die meiste Elektronische Musik ist Abfall: Das steht außer Frage. Die untalentiertesten Komponisten sind in Studios aufgetaucht, weil sie keine Chance hatten, irgendwo anders zu komponieren, und so sitzen sie also in den Studios herum und sagen sich: »Nun gut, schau Dich um, versuch Dein Glück« - und da sind sie also. Denn sie glauben mehr an die Mittel als an sich selbst: sie meinen, wenn sie moderne Mittel verwenden, so würde das Ergebnis interessant sein wegen der Mittel - was ein fürchterlicher Irrtum ist.

Karlheinz Stockhausen, „Texte zur Musik 1970 – 1977“, Band 4
Ausschnitt aus „Frage und Antworten zu den ‚Vier Kriterien ...’“
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Beispiel für den dort produzierten Schrott ist das Stück von Ladislav Kupkovič, das Herr Müller als seine erste Zusammenarbeit mit einem Komponisten i.d.R. als erstes Beispiel bei seinen Vorführungen vorstellt. Man erinnere sich an die Worte des Komponisten, die Herr Müller zitiert. Grausam und für die Tonne. Komposition folgt der Technik ist der eindeutig falsche Weg.
 


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