Lohnt sich heute noch eine TR-808?

Ich habe keine 808 mehr und auch meine Services Notes verschenkt,
aber würde gerne wissen ob es nicht so ist, dass Instrumente der 808, wie z.B. die Toms oder Congas
anders klingen wenn man sie auf einem Step gleichzeitig abspielt oder ist da ein interner Mischer?
Ist das wegen der Schaltung, da ja single-outs auch den Effekt haben?
Oder geht das nur mit zusätzlicher Accent Spielerei?

woolie schrieb:
Zero schrieb:
da die Bedienung der 808 viel komplizierter ist.

Das Interface ist genial, ohne Display alles zugänglich...
Aber Kreatives ist wirklich nicht einfach zu programmieren, da hat man es z.B. mit Glitch Plug-Ins oder Samples viel einfacher einen kreativen Sound hinzubekommen.
Ich erinnere mich an Halftime und Scale Experimente und schrauben an den Trim-Potis auf der Platine um etwas Kreatives aus der 808 was rauszubekommen
 
Das ist alles nicht so ideologisch zu sehen.
Soft vs HW - es gibt zum ja Clones in analog und digital und Plugins ebenso.

Es ist vielmehr die Musik, die man primär macht, die bestimmen wird ob eine klassische Maschine sich lohnt.
Das ist sicher heute kein Problem von Bedienung. Aber analoge Drummachines brauchen idr etwas Infrastruktur / wg, Bearbeitung etc.
Deshalb gibt es in der TR8 zB ja auch die USB-Audiostreams zum Rechner, damit man die FX dort machen kann.

Vince hat übrigens über die Zeit verschiedene Haltungen übernommen und ist da eher nicht dogmatisch und so sollte man das auch verstehen. Eher mit Humor. Es gab eine Zeit des Umzugs nach NY/USA und dann kamen die Analogen wieder.

Was ich am meisten denke ist - ob das Konzept analog Drums zu machen in ihrer Beschränktheit irgendwann abgenutzt ist oder immer irgendwie ok ist - das bestimmt deine Musik und deine Ziele. Das Equipment ist heute kaum eine Bremse. Es gibt ja immer mehr. Vielleicht more of the same aber mehr. Günstig.

Achja- ich habe die 808 geliebt, besonders in Zusammenarbeit mit bestimmten FX und Pult. Ich konnte damals nicht gut syncen, heute alles kein Problem - später hatte ich das EES Interface und das war sensationell, weil dynamisch - die Sounds veränderten sich total von einem leiden knacksen bis bwoooommmmppPPP!
Das war toll. Aber natürlich auch klassisch-traditionell aus heutiger sicht.
Die Beweglichkeit der Sounds mit diesem Interface war sehr gut, das wäre das, was man behalten sollte für immer oder gar nicht - für meine Anwendung- Allgemeingültigkeit gibt es nicht.
 
wie gesagt:

es gibt heute cembalo, flügel, tyros und seabord nebeneinander und ich hätte noch nie gehört dass seaboard spieler für das verbot des klavieres wären oder tyros user behaupten würden cembalo spieler seien spiesser


diese "gewissen" irrsinn scheint wohl doch "hier" ausgeprägter als in anderen sparten.
 
Ich habe eine 808 und ich hab diverse 808 Plugins z.B. auch die Transistor Revolution von Wavealchemy. Ich würde mich als kritisch und nicht dogmatisch einschätzen. Wenn es nur um den reinen Sound geht, würde ich sagen, ist das Plugin der 808 sogar überlegen, weil es ja auch noch darauf ankommt, wie gut man die 808 aufnehmen kann. Aber auch das ist eine ziemlich pauschalisierende Aussage.

Ich zieh mal den Vergleich zwischen Vinyl vs. 24 Bit 96 kHz Wav File heran. Rein technisch ist das Wav File der Vinylschallplatte überlegen. Aber eine Schallplatte hat eben auch eine A Seite und eine B Seite, sie hat ein Cover, meist ist es auch ein Album mit einer bestimmten Track Reihenfolge, etc. Das hat das Wav File alles nicht.

Aus Faulheit oder für Skizzen nehme ich manchmal lieber das Plugin, aber wenn ich Zeit hab oder es darum geht, einen authentischen 808 Beat zu programmieren, dann mach ich das nicht mit dem Plugin. Eine 808 hat eben auch einen A/B Mode, Intro / Fill, Tap, etc. Damit macht man einfach völlig andere Beats als wenn man das mit dem Computer und irgendeinem Controller macht und das macht für mich die 808 aus.

Man kann Form und Inhalt nicht voneinander trennen, das gehört beides zusammen.
 
Die Frage ob sich eine achtnullacht lohnt beantworte ich mir bei jeder Session mit einem Ja. Doch auch wenn ich meiner stundenlang zuhören könnte, zu einer Neuanschaffung zu Ebay Preisen würde ich in den meisten Fällen jedem abraten.
 
ich benutz schon seit langem die Novation DS für meinen 808 Kram und bin mit dem Ergebniss immer zufrieden gewesen. Und das als Kenner und Liebhaber der
Musik wo die 808 am meißten zum Einsatz kam ,nämlich dem ganzen Electro Kram von 83-85.
Die DS (Drumstation) sehe ich als besten clone, vor allem weil er Rack ist und zusätzlich noch die 909 drinne hat. Für mich ist das Gerät so unverzichtbar geworden daß ich mir
für zwei Hunnis vor kurzem noch ein Ersatzgerät klargemacht habe. Das Gerät wurde auch hier https://www.amazona.de/black-box-novation-drumstation/ sehr gut bewertet.
Eine echte 808 hat mich persönlich nie gejuckt. Der Grundsound der DS ist sehr gut, teilweise sogar besser und mit eq'ing im mix brate ich den Sound so auf daß man keinen Unterschied hört.
 
Je nach Nutzer lässt sich vieles an Instrumenten durch virtuelles oder Clones ersetzen. Ich hab schon viel mit virtuellen Drummern produziert und bin sehr zufrieden damit. Andererseits haben viele spezielle Instrumente ein gewisses Mojo das den Künstler beflügelt und die Aufnahme beeinflusst oder verfügen beispielsweise über bestimmte physische Eigenschaften die (richtig gespielt) eine bessere Performance ausmachen.
 
Dark Walter schrieb:
Andererseits haben viele spezielle Instrumente ein gewisses Mojo das den Künstler beflügelt .

Hm..also ich benutze z.b. die Drums nur per Tastendruck über mein Masterkeyboard, da ist es mir egal woher der Sound kommt. Wichtig ist daß er mir nicht mißfällt.
Aber Du magst Recht haben bei Leuten die dann wirklich auf ner Bühne stehen und den internen Sequenzer von ner 808 benutzen.
 
War jetzt universal gemünzt. Auf der einen Seite schaffen spezielle Kultteile ein besonderes Potential. Zum Teil eben auch weil mit bestimmten Instrumenten ein Ende der Fahnenstange erreicht ist. Ab da gibt es keine Ausreden mehr, wenn die Stücke dann immer noch nichts taugen liegt es an einem selbst.

Auf der anderen Seite gibt es viele Spieler die ihr Instrument nicht nur spielen sondern es komplett beherschen. Du bekommst zum Beispiel bei solchen Musikern an einer B3 einem Rhodes etc. Ergebnisse die mit Alternativen kaum bis gar nicht möglich sind. Bei Drummachines fällt mir hier z.b.: Jeff Mills ein.
 
Ja super, die verwende ich auch gerne. Für manche Musik / Musiker muss es dann halt etwas anderes sein. Dafür sind Geschmack, Anspruch und Herangehensweise zu verschieden. Deswegen verweigere ich mich immer wieder Aussagen die z.b.: Den ultimativen Weg oder das ultimatives Instrument proklamieren und alles andere als Mist abtun.
 
Ich habe seit Jahren eine Acidlab Miami. Inzwischen ist DAS für mich der 808 Sound. Genau so muss das klingen (für mich). Ich kenne keine wohlklingendere Drummaschine. Höre ich eine echte 808 vermisse ich was. D.h. für mich ist die Miami nun der Masstab. Geht evtl mit der Yocto auch so. Klar ist, ich brauche eines der Geräte für "meinen Sound". Gäbe es weder Yocto noch Miami, ich würde auf die Suche nach einer 808 gehen. Die TR-8 überzeugte mich nicht, habe ich wieder verkauft (Die TR09 habe ich aber behalten, finde ich geil). Samples habe ich alles probiert, auch riesigie Roundrobins. Geht nicht/klingt nicht.

Ganz nett ist die 522, aber das ist eine anderes Thema.
 
Ich würd für ne 808 maximal 50 € bezahlen.
Also ganz klar: NEIN lohnt sich nicht ^^
Hol er sich eine TR-8S da hat man alle Roland Klassiker 808, 909, 707, 727, 626, 606 und mehr.
 
evtl. wiederhole ich mich - aber die 808 ist eines der ganz wenigen geräte das ich auch bei kompletter nichtnutzung behalten würde.

irgendwas ist an ihr magisch und urtümlich.
 
Bei der 606 sind das Metall und die Snare ja echt super aber ne 808 kann man damit nun wirklich nicht ersetzen, da gibt es heutzutage bessere Alternativen.
 
die 606 hat alles was wichtig ist bis auf die clap. die bd ist sogar besser, snare ist super. ausserdem finde ich ist die 606 eine der wenigen drum machines auf der man zb echte funk patterns programmieren kann die dann auch vom timing her wie richtige drums klingen. zb "protection - massive attack"

 
klar lohnt es sich...immer! ich sage es immer wieder. im jazz wird man immer trompete oder saxophon hören.
und im techno die 808 und 909. das einzige was sich nicht lohnt ist der preis.
warte einfach bis behringer die 808 raus bringt. wird eh nicht lange dauern. dann bekommst du eine analoge 808 für, sagen wir 600 euro.
bis dahin reicht auch die tr-08
 
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evtl. wiederhole ich mich - aber die 808 ist eines der ganz wenigen geräte das ich auch bei kompletter nichtnutzung behalten würde.

irgendwas ist an ihr magisch und urtümlich.
Es kam der Tag, da kam mir die 808 zu den Ohren raus und das Ding wurde verkauft.
Ich vermisse sie bis heute nicht.
Da ich aber so viele Tracks damit produziert habe, trägt mein Auto und das meiner Frau, die Eight-O-Eight im Kennzeichen.
 
Die 808 kann ich mir nicht überhören.

das stimmt schon die 808 kann man sich am wenigsten überhören, genauso wie die 909 bassdrum im detroit techno. nur mittlerweile benutzt die 808 sounds schon jeder drittklassige hiphoppeler. was ich erstaunlich finde wie filigran der sound der orginalen 808 ist, ich hab noch keine kopie gehört die akzeptabel wäre, ausser einer handgestrickten von einem kollegen. die miami geht zb überhaupt nicht, die tr8 nur bedingt, die stimmt emotional nicht ;-).

hier ist noch ein cooler 606 track, bei den sci ams hat die 606 den drummer ersetzt und wie gesagt das grooved wie einer:

 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr seid ja witzig ....
Womit soll ich denn die ganzen Synth's syncen?

Und ja, ich kann mich auch nicht daran satt hören ......
 


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