Die MIDI Hall of Shame

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MIDI Hall of Shame

Hier werden alle Geräte aufgezählt, die, aus welchen Gründen auch immer, (klassisches) MIDI kastriert, die Spec verletzt, trotz Platz keine großen Buchsen eingebaut oder gar ganz weggelassen haben, ebenso seltsame bzw fehlerhafte Verhaltensweisen bei MIDI von der Firmware her zeigen. Ziel ist, das Ganze dann ins Wiki zu packen.

Ergänzungen werden gerne genommen, da ich zwar viele, aber bei weitem nicht alle Geräte kenne, Diskussionen über Sinn und Zweck dieses Threads dagegen nicht.

Kollege @mink99 hat sicher ein paar Ergänzungen parat :)

Nonlinear Labs:
C15 - fürs Weglassen von MIDI unter fadenscheinigen Begründungen bei einem hochpreisigem Synth

Waldorf:
Blofeld Desktop - nur MIDI In und daher Sysex nur über USB (seit der Keyboardversion ist die Out-Buchse auf der Platine sogar vorgesehen, wurde aber für den Desktop nicht nachgerüstet)

Korg:
KR Mini - MIDI ganz weggelassen
KR-55 Pro - ebenfalls ohne MIDI, weil angeblich nur für Gitarristen.
Poly 800: sendet in der Originalversion ständig Pitchbend und Modulation mit Nullbytes

Ik Multimedia:
UNO Synth und Drum - MIDI nur über Miniklinke und nichtmal kompatibel zu Arturia oder Korg (weil 2,5mm statt 3,5mm), obwohl Platz für die großen Buchsen gewesen wäre.

Roland:
neuere TD-Modelle nur MIDI Out, also nicht als Soundmodul verwendbar
DR-3: nur MIDI In
D-70, Rhodes Model 660/760: Verzögerungen bei der MIDI Ausgabe

Retrokits:
RK-004 fürs weglassen der Optokoppler

MIDI Solutions:
Alle deren Modelle ohne externe Stromversorgung, die sich verbotenerweise aus MIDI versorgen, was dann auch nur bei bestimmten Geräten funktioniert

Studiologic:
Sledge: MIDI Sysex nur über USB, liegt am eingebauten Blofeld

Akai:
MPC4000: permanenter soft Thru an den Eingängen
ME-30P(II): Clock nur am Eingang 1 erlaubt

Modal Electronics:
Craft Synth - nur USB MIDI
Craft Rhythm - nur USB MIDI

Novation:
Launch Control Serie: nur USB MIDI

Yamaha:
DX7 nur velocity bis 100
TX81Z wackeliges MIDI, wenn nicht mit gezielten Daten beschickt
RM1x, RS7000: omni Mode bei Phrase Record ohne Job, das wieder aufzusplitten
Yamaha EAD-10: nur USB MIDI

Anatek:
Pocket Serie, versorgt sich verbotenerweise aus MIDI mit Spannung und geht auch nur noch mit alten 5V-Geräten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Novation Xiosynth hat nur Midi-Out und USB. Also einfach mal einen Hardware-Sequencer anschließen (oder das Keybed ausbauen) is nich.

Btw., welche Kriterien gelten eigentlich? Fehlender Midi-Through scheint ja hier z.B. keine Rolle zu spielen...
 
Btw., welche Kriterien gelten eigentlich? Fehlender Midi-Through scheint ja hier z.B. keine Rolle zu spielen...

Der Thru fehlt bei vielen Geräten, oft auch aus Platzgründen - das würde dann doch zu weit führen, die alle aufzuzählen. Ansonsten stehen die Kriterien ja oben.
 
Waldorf:
Microwave XTk - Aftertouch Send verbastelt (konnte dann wegen Verbasteln des Entwicklungssystems nicht mehr gefixt werden, wie alle Bugs vom MWII/XT)
alle Gekkos - die versorgen sich verbotenerweise aus MIDI, was nur bei bestimmten Geräten funktioniert (z.B. nicht am WAVE - aua)

Verschiedene:
Verbastelte Abtastung von Velocity, so dass nur gewisse der möglichen 127 Werte ausgegeben werden
 
zum Kriterium "seltsame Verhaltensweisen" würde man wahrscheinlich in jedem zweiten MIDI-Gerät was finden. Aber ist ja okay, ausmisten kann man die Liste zur Not immer noch.

Am Tenori-On hat mich immer genervt, dass jede der 16 Spuren (die ja unterschiedliche Sequencer-Modi sind) einfach stur die Output-Kanäle 1..16 fest zugewiesen hat. Aber mit externer Nachhilfe kann man das wenigstens zurechtbiegen.

"Seltsam" ist noch ein freundliches Wort beim MFB Tanzbär, bei dem der MIDI-Kanal für den Noten-output unveränderlich ist, und dann auch noch auf 3 statt der für Drums üblicheren 10, ebenso wie man auch den Empfangskanal für Controller-Daten nicht selbst festlegen kann, der dann allerdings doch die 10 ist, was durchaus im Kontrast steht zu den Empfangskanälen für die einzelnen Drum-Voices, die man frei wählen kann. Ganz frei? Nein, nicht ganz. 1 und 2 sind für andere Zwecke reserviert. Auffallen tun diese Allüren gerade *wegen* der ansonsten so schön durchdachten und vielseitigen Features dieses Geräts. An Entwicklerkompetenz und Firmwareplatz wird es sicher kaum gemangelt haben.
 
Korg SQ1:

Midi in fehlt ganz, daher kein start/stop/reset

Sendet bei mir eine komische clock über der Midi Out, schneller als die aus dem BSP.
 
Roland:
Ab 1986 bis 91 verstärkt holpriges Midi im Multimode
- S330/S550/W30 und MV30...U220
...Polymode:
- JX10/R8


Putzfrauen OS ohne sauberes Sysex im JX10, da ist Midi in allen Belangen Quick n Dirty.

Yamaha:
DX9 kein Sysex für Parameter

Quasimidi:
Holprige Midi Ausgabe in Styledrive Midiplayer
 
Casio
CZ1000 - keine Parameter Changes via SysEx und eher merkwürdige Parameter-Mapping-Tabellen, die auch noch unterschiedlich sind
VZ1 - keine Parameter Changes via SysEx und neben verbasteltem Handshake auch noch ein merkwürdiges Checksummen-Format

Wersi
Stage Performer - Bugs im SysEx (immerhin gibt es gepatchte Versionen, die das flicken)
 
Ist schon 'ne Weile her, aber der beliebte microKorg, im Zusammenspiel mit dem Editor von Korg, sobald man ein anderes Keyboard als das eingebaute verwendet, hat das Teil beim editieren der Sounds ständig Notenhänger. Ich denke der Synth kommt einfach nicht mit so viel MIDI Daten klar, bei einen halbwegs aktuellen Synth imho nicht wirklich zu verstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Clavia Nord Modular G2 kommt nicht mit der Datenmenge klar, die ein Haken Continuum Fingerboard sendet.
 
Bitpacked oder 7 zu 8 Codierungen etc.
Mir fällt für das erste der Kawai K3 ein, das verunmöglicht die externe Steuerung mit einem einfachen Controller. Für das zweite fällt mir der Alesis Andromeda ein. Da muss man halt etwas mehr Code schreiben.

Prüfsummen für kurze Parameter Changes
Man überträgt so 5 Byte Nutzlast und muss über diese eine Prüfsumme rechnen. Damit bei der Übertragung nichts schief geht.
Hey, das ist hier nicht die Mondlandung. Immerhin bietet z.B. Waldorf eine generische Prüfsumme an, die immer passt. Somit kann man dann auch einen einfachen Controller nehmen.
 
Würde ich der Liste helfen wenn ich Geräte nenne die mit Midi via Miniklinke arbeiten?

Ja, absolut. Wobei ich den Beatstep/Pro oben weggelassen hatte, da dessen Gehäuse wenig Alternativen zuläßt, obwohl man, haben wir mal nachgemessen, mit 2-3mm mehr Höhe auch normale MIDI Buchsen von oben hätte einbauen können (so wie beim Behringer D).

Der UNO Synth steht ja alleine schon deshalb oben, weil Platz für die normalen Buchsen dagewesen wäre und als ich die Leute am Stand drauf ansprach, ich die bekloppteste Antwort überhaupt bekam.
 
Bitpacked oder 7 zu 8 Codierungen etc.
Mir fällt für das erste der Kawai K3 ein, das verunmöglicht die externe Steuerung mit einem einfachen Controller. Für das zweite fällt mir der Alesis Andromeda ein. Da muss man halt etwas mehr Code schreiben.

Das wird bei nahezu allen Alesis Geräten so gemacht, wobei es da etliche Spielarten gibt, von denen die meisten in Sounddiver implementiert wurden, GEM es aber geschafft hat, ausgerechnet die Variante einzubauen, die nicht eingebaut ist. Siehe Sounddiver Programming Manual.

Daher, und Danke für den Denkanstoß:

GEM S2/S3: MIDI Sysex nur per nachzuladendem Programmmodul
GEM S2/S3 Turbo: völlig dämliches Sysexformat

Akai VX600: Sysex fehlt komplett, Speicherung nur über Karte

Und:

Arturia Beatstep Pro und Andere, die über MCC gehen: Geräte werden nicht über Universal Device Inquiry erkannt, sondern über einen zweiten USB Port, der sich "Editor" nennt, die Kommunikation mit dem MCC findet aber über normales Sysex statt. So wird man gezwungen, USB zu benutzen und das Gerät immer direkt am Rechner hängen zu haben, wenn man Backup/Restore oder Edit machen will.
 
UNO - MIDI nur über Miniklinke und nichtmal kompatibel zu Arturia oder Korg

das liegt daran dass korg die pinbelegung genau andersum macht als alle anderen und arturia, twisted electronics etc. das nachmachen. auf wiki ist eine pinbelegung angegeben aber einen standard für miniklinke scheint es nicht zu geben.
 
Yamaha SY22: Hat sofort ein einen MIDI Overflow bei "zu viel" MIDI Daten
Yamaha W7: Einen immerwährenden Multitimbralmode (lässt sich nur durch muten von Parts beheben)
Roland Gaia: Siehe Yamaha W7
Korg MicroKorg: ActiveSensing!
Korg M1/01W: Ist der MIDI Kanal anders als auf 1 eingestellt, bleiben die Combinations stumm
Roland JP8000: Timing Probleme, Sysex Probleme, MIDI Kanäle werden nicht gespeichert...
Yamaha YS-200: Empfängt MIDI Dumps nur partiell und lässt die restlichen Slots leer.
Korg Electribe SX/MX: Reagiert IMMER auf MIDI Start und Stop Befehle. Lässt sich nicht ausschalten
Korg N5: Multitimbralität lässt sich nur ausschalten wenn man die nicht gewünschten Kanäle anders routet
EMU Emulator 2/Akai S01: Jeder Sound hat einen anderen MIDI Kanal und muss jeweils immer wieder definiert werden.
 
Yamaha QY-20:
Löst man das Fill-In über MIDI aus, bleibt das Pattern auf dem Fill-In stehen, anstatt nach Beendigung des Fills wieder zurück zum Main-Pattern zu wechseln.
 
das liegt daran dass korg die pinbelegung genau andersum macht als alle anderen und arturia, twisted electronics etc. das nachmachen. auf wiki ist eine pinbelegung angegeben aber einen standard für miniklinke scheint es nicht zu geben.

So ein Murks kommt dabei heraus, wenn Hersteller sich nicht an bestehende Standards halten.
 
Yamaha YS-200: Empfängt MIDI Dumps nur partiell und lässt die restlichen Slots leer.

Sicher, daß das nicht an Deiner Konfiguration liegt? Ich hatte meine TQ-5 Adaption auch mal mit einem YS200 getestet und das lief ohne Probleme. Möglicherweise muß man zwischen den einzelnen Bänken eine Pause einfügen.

Das mit dem W7 würde ich ebenfalls als strittig betrachten, denn die Kurzweils machen das genauso, dort kann man aber die einzelnen Kanäle abschalten.

Man kann aber QY700, RM1x und RS7000 ebenfalls aufführen, deren XG Engine beim Ansteuern immer mitläuft, sich wenn, nur komplett abschalten läßt (dann ist auch das Metronom weg) und nur bei der RS7000 durch zuweisen von leeren Samples partiell abschalten läßt.
 
Zuletzt bearbeitet:
So ein Murks kommt dabei heraus, wenn Hersteller sich nicht an bestehende Standards halten.
Ich finde das auch nicht so prickelnd, sehe es aber so ein wenig wie eine Kabelpeitsche. Ist auch ähnlich wie bei den Netzteilanschlüssen, so mit + oder - innen...

Ansonsten komme ich gerade in Fahrt:

Creamware Luna Karte:
Leider ist das Midi-Interface nicht SysEx-fest. Hatte allerdings auch keine negativen Auswirkungen bei mir.

Novation Remote 25:
Eigentlich ein geniales Teil und der Start einer grossen Franchise. Dummerweise ist das Midi-Interface nicht SysEx-fest. Das hat mir beim versuchten Update meine Elektron SIDstation zerschossen. Das Einschicken und die Reparatur bei Elektron war ein sehr teurer Spass.

Elektron SIDstation:
In der letzten Firmware hat man das SysEx für steuern der Resonanz verbastelt oder ganz entfernt. Der Parameter hat zwar nur 16 Werte und man kann da nicht so richtig schrauben, aber hey, der Rest geht ja auch.
 
Novation Circuit
Die Synths und die Drums geben ihre Noten auf fest eingestellten Kanälen (1 und 2 für die Synths und 10 für die Drums) aus die sich nicht ändern lassen. Von den MIDI-Breakouts sehe ich jetzt mal ab :connect:
 
Korg PSS60 (ist ohnehin so ultra selten, den kennt keine Sau): Um das Teil via MIDI anzusteuern muss man das Gerät im MIDI Mode starten, aber damit nicht genug:
Man geht ins Menü, wählt den Part, dann den Sound mit +/- Tasten und bestätigt. Erst DANN kann man den Sound via MIDI anspielen. Sounds durchsteppen dauert ewig und 3 Tage.

Roland U220/20 oder D110: KATASTROPHALE MIDI Anbindung. Auf so ziemlich jedem Kanal eiert oder orgelt irgendein Sound mit und die Bedienung ist so was von NOPE.... wundert mich nicht dass die Teile reihenweise in den Schrott fliegen (obwohl der Klang durchaus reizvoll ist)
 
@swissdoc dreimal darfste raten welchen synth ich jetzt nennen würde^^
Das kann und sollte man aber nicht nur den Alfa Junos vorwerfen. Andere Zeiten, andere Sitten. Gar kein SysEx zu unterstützen ist da schon viel gemeiner. Also weiter im Text:

Akai VX90:
Klangparameter lassen sich nicht über Midi ändern. Kein SysEx Dump.

Akai AX60:
Klangparameter lassen sich nicht über Midi ändern. Kein SysEx Dump. Immerhin hat diese Kiste einen Satz Regler auf der Frontplatte. Und der Chorus ist sehr fein.

Keytek CTS 2000:
Klangparameter lassen sich nicht über Midi ändern. Kein SysEx Dump.

ah, fast vergessen...

Roland R-880:
Es gibt zwar eine rudimentäre Midi-Unterstützung, aber einfach so einen Patch-Dump via SysEx rauszuhauen, dafür hatten die Entwickler dann doch keinen Bock. Die Memorykarten sind rar und teuer, weiter krankt es dann an superfeinen Unterschieden der Firmware-Versionen, zwischen 1.0 und 2.0 Patches auszutauschen. Was genau die Unterschiede so sind, hat gefühlt in all den Jahren noch keiner herausgefunden...
 
Studiologic SL88/76 Studio: Die Werkseinstellung sendet gefühlt 14490 MIDI CCs wenn man einen PC macht um z. B. andere Split-Zonen zu haben. Man muss also erstmal alles von Hand in dem Program abstellen. Wenn man in der Performance aus Versehen eine Werkseinstellung erwischt, zerschießt es einen ggf. den Synth Patch. PC sendet außerdem immer CC 120 und 123. Damit kann man keine Noten halten während man die Splitzone ändert. Auch ggf. laufende Sequenzen werden damit unterbrochen.

Dreadbox Erebus/Nyx: Der MIDI Channel wird via Mäuseklavier im Inneren des Gerätes eingestellt und geht nur bis 7.

Synthstrom Audible Deluge: Viele Parameter lassen sich anlernen, aber lange nicht alle. Außerdem muss man sie anlernen um sie zu benutzen. Es gibt keine vordefinierte Implementierung.
 
Novation KS-4/5/Rack: Sysex Bank Request für die hinteren Bänke funktioniert nicht.
 
Arturia Minibrute 2s

Midi Kanal (und überhaupt alles rund um Midi ausser Clock) nur über PC/Mac Software einstellbar.
Den wird man (bzw.ich) zwar eh hauptsächlich mitlaufen lassen aber das ist trotzdem schon hart.Sollte ich was übersehen haben,bitte korrigieren.Habe den erst seit gestern.
 
Roland U220/20 oder D110: KATASTROPHALE MIDI Anbindung. Auf so ziemlich jedem Kanal eiert oder orgelt irgendein Sound mit und die Bedienung ist so was von NOPE.... wundert mich nicht dass die Teile reihenweise in den Schrott fliegen (obwohl der Klang durchaus reizvoll ist)

Moment, den D-110 hatte ich selbst und im Multimode benutzt, da ist die Kanaltrennung absolut sauber. Wenn da was mitorgelt, ist das ein Bedienfehler, per Default sind die Kanäle jedenfalls unterschiedlich eingestellt. Vom U-20 hatte ich nur die Rhodes-Variante Model-760, deren Hard- und Firmware aber nahezu identisch ist (incl. der Verzögerungen), aber auch dort werden die Kanäle sauber getrennt, dort gibts aber auch den Patchmodus mit bis zu 4 Partials, genau wie beim D-110, die liegen aber alle auf einem Kanal.

Wenn diese ROMpler reihenweise in den Schrott wandern, ist das IMHO kein historischer Verlust, denn die Firmware ist bei MIDI wirklich mies und die Werkssounds noch mehr totgespielt als die eines D-50. Ein D-110 ist dagegen nach wie vor als billiger Drumexpander zu gebrauchen und auch sonst nicht übel, auch wenn ich jederzeit einen Ensoniq SQ-R vorziehen würde.
 


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