Eure Lieblings-Klassikmusik

Das habe ich auch so verstanden. Ueber künstlerische Qualität lässt sich ja immer trefflich streiten. Aber die Produktionsqualität der deutschen Grammophon ist wirklich einfach nur schlecht und das praktisch durchs Band.
Wenn man alte Einspielungen will kommt man oft kaum rum um die DG Aufnahmen. Die haben wohl auch Ihr Archiv verpfuscht: ich habe eine Mozart-Sonaten-Einspielung von Clara Haskil auf Vinyl von meinem Großvater geerbt. Eigentlich sehr gut erhalten, aber sie hat an einer kleinen Stelle einen fiesen Knackser. Also hab ich mir vor ein paar Jahren die gleiche Aufnahme (Cover auch 100% identisch) als CD gekauft. Sowas von flach und muffig im Vergleich zum Vinyl... Ich habe keine Ahnung, wie die das schaffen.
 
Ich bin übrigens erstaunt, wie wenig Kammermusik hier auftaucht. Sind Synth-Menschen mehr dem Orchestralen zugewandt?
 
Ich bin übrigens erstaunt, wie wenig Kammermusik hier auftaucht. Sind Synth-Menschen mehr dem Orchestralen zugewandt?
Ich kann mit klassischer Kammermusik in der Tat in der Regel eher wenig anfangen, insbesondere Streichquartette sind nun gar nicht so meins.

Ein Abo für die Bremer Kammerphilharmonie habe ich nach einem Jahr nicht verlängert.

Gibt allerdings Ausnahmen: Viele Werke von Steve Reich erfordern – was die Zahl der Instrumentalisten angeht – eine kammermusikalische Besetzung (mit bis zu neun Spielern). Bei dem jüngst auf Nonesuch Records veröffentlichten "Pulses" (2015) sind zwölf Spieler vorgesehen (4 violins, 2 violas, 2 flutes, 2 clarinets, piano, electric bass):

Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=yzJTYbHqdTE


Auf der gleichen Scheibe findet sich auch "Quartet" (2013) für 2 Klaviere und 2 Vibraphone – für mich auch Kammermusik, hier der 3. und letzte Satz:

Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=xzeNll8EPh4


Noch kammermusikalisch ist wohl Reichs "Clapping Music" von 1972:

Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=F-gKy8K8sqA
 
Gibt allerdings Ausnahmen: Viele Werke von Steve Reich erfordern – was die Zahl der Instrumentalisten angeht – eine kammermusikalische Besetzung (mit bis zu neun Spielern). Bei dem jüngst auf Nonesuch Records veröffentlichten "Pulses" (2015) sind zwölf Spieler vorgesehen (4 violins, 2 violas, 2 flutes, 2 clarinets, piano, electric bass)
Gefällt mir richtig gut, war mir noch nicht bekannt.

Auf der gleichen Scheibe findet sich auch "Quartet" (2013) für 2 Klaviere und 2 Vibraphone – für mich auch Kammermusik, hier der 3. und letzte Satz
Gefällt mir überhaupt nicht. :) Mal wieder typisch Steve Reich für mich. Entweder total klasse, oder totaler "Reinfall". In Anführungsstriche natürlich, weil ich mir nicht anmaßen möchte über Steve Reich zu urteilen. Dafür hat er zu viel richtungsweisendes auf dem Kerbholz....

Meine Favoriten:

Steve Reich - New York Counterpoint


Steve Reich - Octet


Steve Reich - Violin Phase
 
Mich hat "The Unanswered Question" (190:cool: des US-Amerikaners Charles Ives immer sehr bewegt:
Bei dem Namen Charles Ives muss ich immer an diese Stelle aus seiner Biografie denken....

According to his wife, one day in early 1927 Ives came downstairs with tears in his eyes. He could compose no more, he said; "nothing sounds right."[20] There have been numerous theories advanced to explain the silence of his late years, which seems as mysterious as the last several decades of the life of Jean Sibelius, who also stopped composing at almost the same time.

src: https://en.wikipedia.org/wiki/Charles_Ives
 
Hier gibt es ja echt noch was zu entdecken. Ives hatte ich z.b. noch nicht so auf dem Schirm. Sehr schön.
Mag selber gerne Ligeti, Reich, Cage, Stockhausen usw.
Steve Reich hatte ich sogar mal in der Richterausstellung in Köln gesehen vor einigen Jahren, Stockhausen in der Schule mit quadrophonem Setup.
 
Ich kann mit klassischer Kammermusik in der Tat in der Regel eher wenig anfangen

Geht mir ähnlich. Mein schlimmstes Eelebnis war mal ein Messiaenkonzert. Wenn es eine Pause gegeben hätte, wäre das wohl mein bisher einziges Klassikkonzert gewesen, das ich nicht bis zu Ende gesehen habe. Ich kannte den Komponisten bis dahin nicht. Waren zum Glück Freikarten. Irgendwie habe ich da die ganze Zeit damit gerechnet, daß der Pianist sich als Kerkeling zu erkennen gibt.

Im Gegensatz dazu besuchte ich zum Bachfest in Leipzig ein Quartett. Violine, Viola und zwei Klarinetten, wenn ich mich recht erinnere. Klarinette empfinde ich bisweilen recht anstrengend. Laut gespielte Töne sind für mich sehr schmerzhaft. War da auch zwischenzeitlich so. Nach der Pause wurde das Ensemble noch um eine weitere Klarinette zum Quintett aufgestockt. Da habe ich schon ein wenig Angst bekommen, in der ersten Reihe. War aber in der Summe eines der schönsten Konzerte, die ich bis dahin erleben durfte.
 
Klassik für Einsteiger - Stars on 45 nur eben mit klassischer Musik ;-)

 
Eine interessante Vivaldi-Interpretation:

Ansehen: https://youtu.be/1FkkhZk7ZaY


Das war tatsächlich (neben Dire Straits) eine der ersten CDs die ich gehört hatte, es gab damals ja noch nicht so viele. Danke für die Erinnerung daran.
Es ist zwar eine neue, moderne Interpretation, zeigt aber ganz gut den populärmusikalischen Charakter von Vivaldis Komposition auf. Nett zu hören, aber nicht wirkllich "E"-Musik, wenn man diese Unterscheidung vornehmen möchte.
 
Man hört hier wenig für kleines Ensemble. Wenn ich die Chance bekomme ins klassische Konzert zu gehen, dann vorzugsweise Steichquartett. Kompositionsmäßig die Meisterklasse. Hohe Kunst der Engführung und der instrumentalen Beschränkung. Der ewige Kampf gegen´s Parallellenverbot.


Famos: Felix Mendelssohn Steichquatett in Fmoll


Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=NHPmnj1ZW0Y
 
Zuletzt bearbeitet:
Man hört hier wenig für kleines Ensemble. Wenn ich die Chance bekomme ins Konzert zu gehen, dann vorzugsweise Steichquartett. Kompositionsmäßig die Meisterklasse. Hohe Kunst der Engführung und der instrumentalen Beschränkung. Der ewige Kampf gegen´s Parallellenverbot.


Famos: Felix Mendelssohn Steichquatett in Fmoll

Auch wenn mir diese Version von Opus 80 nicht so gefällt, der Bratschist hat wirklich ein cooles Outfit :)
 
Ich bin sehr beeindruckt, daß hier so viele Klassik-Freunde vertreten sind. Hätte irgendwie eher gedacht das das eine meist das andere ausschließt. Für einen klassischen Musiker - ggf. mit absolutem Gehör, müßte es doch eher abschreckend sein wenn da ein Instrument (Synth) mutwillig verstimmt (detuned) wird, um einen "fetten" Sound zu erzeugen ?

Ich bin übrigens erstaunt, wie wenig Kammermusik hier auftaucht. Sind Synth-Menschen mehr dem Orchestralen zugewandt?

Habe selbst mit Sinfonien angefangen, höre mittlerweilen aber lieber Kammermusik, insbesondere Streich-Quartette, Klavier-Trios/-Quartette, Violinsonaten, Cellosonaten (Beethoven, Boccherini, Brahms, Haydn). Genau ein einzelnes Werk zu benennen würde mir hier aber schwerer fallen wie z.B. 1. Brahms mit dem "Alphorn-Solo" - das vergißt man nie wieder.
 
Ich bin sehr beeindruckt, daß hier so viele Klassik-Freunde vertreten sind. Hätte irgendwie eher gedacht das das eine meist das andere ausschließt. Für einen klassischen Musiker - ggf. mit absolutem Gehör, müßte es doch eher abschreckend sein wenn da ein Instrument (Synth) mutwillig verstimmt (detuned) wird, um einen "fetten" Sound zu erzeugen ?

Das denke ich nicht, denn nichts anderes passiert mit der Unmenge an Streichern in einem Orchester. Schlimmer sind da vermutlich eher die Modularleute, die ihre Instrumente nicht stimmen …

Ich bin eher überrascht wie viele Leute hier „populäre“ klassische Musik favorisieren. Da hätte ich deutlich mehr neue Musik erwartet.
 
Moin!

Ich werde noch mal etwas Ligeti in die Runde werfen:





Das durfte ich mal mitsingen, machte Gänsehaut:



Gänsehaut, aber ganz anders:




Dieser Clip darf einfach nicht fehlen:



:)

Grüße
Omega Minus
 
Ich dachte, hier wären mehr Leute, die „experimentelle“ Musik machen bzw. hören.

Klar doch, kenne ich natürlich auch: tschingg tschingg tschöngg tschängg plops klacks klirrrrrrrrr, raschel raschel raschel.... :mrgreen:

Also was mich betrifft, bin ich genau in die andere Richtung gegangen. Ich höre meistens "alte Musik". Vor allem späte Renaissance und Barock. In dem Bereich wurden in den letzten Jahren so viele tolle Aufnahmen gemacht. Und mit alten Instrumenten klingt vieles einfach um Welten besser. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung und mein Geschmack. Tolle Musik von vielen unbekanntem Komponisten wurden auf Tonträger gebracht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mag experimentelle Klassik überhaupt nicht. Ging Loriot wohl auch so. Der hat in seinen Sketchen ja gerne auf die Schippe genommen, was ihm offensichtlich auf den Wecker ging.

Wenn ich Geknarze und Geschepper hören will, höre ich Industrial. Wenn ich Klassik höre, darf das gerne auch ein wenig anspruchsvoll und fordernd sein, jedoch muß es auch einen gewissen "Schmelz" besitzen. Und der wird m.E. durch Dissonanz nicht wirklich gefördert.
 


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