Konsequent Moll! - Wer macht musiktheoretische Minimal-Experimente?

Joa, jeder, wie er mag. Paul McCartney kann bekanntlich auch keine Noten lesen, wird als Komponist aber seit Jahrzehnten ähnlich oft "aufgeführt" wie Beethoven und Mozart.
 
> Gibt es hier eigentlich Leute, die bewusst versuchen so musiktheoretisch motivierten Minimalismus zu betreiben?

klar, ich mach eigentlich nichts anders weil ich alles in pure data programmiere und daher immer einen theoretischen plan brauche.

dass moll und dur austauschbar sind ist einfach zu verstehen wenn man von den zahlenverhältnissen und der harmonikspirale ausgeht. die spirale ist 1/2 .. 2/3 ... 3/4 .. 4/5 .. 5/6 (oktave, quinte, quarte, durterz, mollterz).. dur und moll sind also genau eine komplexheitsstufe auseinander.

bei der bassline sind moll und dur gleichzeitig im einsatz, da hört man auch dass das sofort fetter klingt wenn moll zum einsatz kommt ... siehe dubchords!

 
Na, das glaube ich nicht. Sicherlich habe ich früher auch mal in genau ein Harmonielehre-Buch geschaut. Das brachte schon etwas, aber in der Regel versuche ich autodidaktisch vorzugehen. Ich weigere mich auch Noten zu lernen. Vielleicht bin ich in dieser Thematik ein wenig zu stolz, doch ich finde das nicht schlimm und bleibe bei meiner Einstellung.

Seinen musikalischen Weg zu gehen ist immer Selbstverantwortung und wie andere Leute darüber denken, kann einem wurscht sein. Noten lernen ist unnötig, wenn man ein gutes Gedächtnis hat für die eigenen Ideen und keinen hat, dem man außerhalb von Lead Sheets irgendwas weiterreichen will. Komposition ist größtenteils auto-didaktisch, Harmonielehre ist lediglich der Besteckkasten, der durchaus ganz praktisch ist, wenn man sich nicht alles selber ausdenken will und es spart Zeit, weil es Zusammenhänge darlegt. Ohnehin ist es insbesondere der Ausdruck, der ein Musikstück interessant macht, daher ist eher gute Spieltechnik von Bedeutung, denn der Ausdruck kommt dann besonders überzeugend rüber, wenn er leichtfüßig wirkt. Das betrifft genauso Harmonik, je lässiger man das handhabt, desto souveränder wirkt der Inhalt auf den Zuhörer. Extrem gut führt das Ravel vor, ich kenne kaum einen, der fluffiger und dennoch vehement durch die Harmonik fegt. Ok, wurde jetzt wohl etwas OT und ist entfernt von Minimal-Experiment :)
 
Also die Lieder klingen ja furchtbar in Moll xD
Besser nicht bei so Pop Songs... wobei Happy von Pharell Williams ja auch Moll sein soll.
Ich hab kein Plan. Nur vom hören her würd ich sagen könnt ich kein Unterschied feststellen wenns mir keiner sagt. Hab ich noch nie drauf geachtet.
 
@Klangreisender: Es sei jedem unbenommen, sich mit der Theorie nicht zu beschäftigen. Ob das die Phantasie in dem Fall aber beflügelt, wage ich zu bezweifeln. Es ist ein bisschen so, als weigere man sich lesen zu lernen, weil man fürchtet, dadurch die Faszination mündlich erzählter Geschichten einzubüßen ;-) ...

Übrigens ist der Musik-Theorie-Kram eigentlich sehr, sehr einfach. Umso erstaunter bin ich immer wieder, wieviele Menschen sich dagegen sträuben.


na was soll man sagen. selten waren wir derart einer meinung.

ich würde ja für leute die komplett absichtlich das lernen von noten und der grundlegenden musiktheorie verweigern öffentliche bestrafungen einführen.

z.b. 10 fagotthiebe oder auspeitschungen mit billigen geigenbögen.


wer das nicht lernen will möge zumindest eine fadenscheinige ausrede präsentieren - der würde auch sofort begnadigt - man ist ja schliesslich humanist.
 
das thema die grundlegensten sachen zu lernen ist am ende ja eine reine frage er eigenen ökonomie.

wenn es wissen schon zig tausendfach aufbereitet und millionenfach verifiziert angewendet gibt ist es ja eigentlich doof wenn man das nicht nutzt.

natürlich kann man auch zushause eine saite spannen und dann überlegen was passiert und was schön klingt - aber will man das ?

das was täglich funktioniert muss man doch nicht deduktiv neu erfinden.

wobei mir dieser fehler sehr geläufig ist, da ich selber immer wieder mal in die falle tappe.

aber in den allermeisten fällen ist der weg ja eben nicht das ziel - das redet man sich eher ein.
 
die aussage war - da ich dich ja nicht zitiert habe - allgemein gehalten.

es gibt ja wahrschinlich hunderte millionen menschen die sich zwar für sachen interessieren aber einen recht unpragmatischen zugang pflegen.

in der kombination mit glück / talent / konsequenz ist aber die art wie man sachen angeht - also effizient und strukturiert - sicher einer der wichtigsten faktoren für zufriedenheit & erfolg.

ich weiss wovon ich rede da ich - wie schon oben erwähnt - oft um die ecke gearbeitet habe.

früher fand ich das - logischerwesie sekundär rationalisiert - interessant oder toll - aber das ist mumpitz - keinen interessiert es wie ich auf etwas komme - die leute wollen resultate. der eine lernt synthethisch in 2 monaten was eine andere sich in 5 jahren autodidaktisch aneignet - kann man beides machen - irgendwann hat man aber evtl. keinen bock mehr es umständlich zu machen.

heute geht es mir auf die eier und ich will ganz davon weg.

man stelle sich vor sportler, wissenschafter oder techniker würden so arbeiten - man wäre noch in der steinzteit.
 
man muss sich effizenzmißstand und strukturmangel eben auch leisten und damit umgehen können .
bei so überaus hochbegabten wie mir ist es eine stetige anstrengung das nicht jeder song automatisch zu einem superhit wird.

hier hab ichs versucht. natürlich wieder äusserst erfolgreich .
f# schmoll als grundlage hab ich jegliche melodie gekonnt umschift.
improvisiert ist da nichts. erst hab ich mir die noten notiert und das dann eiskalt durchproduziert. die komposition im spannungsfeld zwischen stockhausen und david hasselhoff zu halten ist mir dabei meisterlich und vortrefflich gelungen.
aber das war ja auch das ziel. natürlich war es anstrengend und mit einer gehörigen willensanstrengung verbunden.
anders könnte ich nie eine derart kompromisslose , neueartige musik machen und künstler wie kraftwerk beratend zur seite stehen.
obwohl ich bei kraftwerk nicht ganz zufrieden bin mit der umsetzung.


Ansehen: https://soundcloud.com/gummi-der-kaiser/mein-vater-hat-mich-fetter-schwuchtlinger-genannt


manche lieder wurden von mir im radio gespielt und die hörer nach ihrere meinung befragt .
da war die eine oder andere oma natürlich erstaunt was da alles im bereich der klangkomposition möglich ist.
aber die resonanz war,nichtsdestotrotz oder gerade auch deswegengerade, eher positiv . endlich mal was anderes . tolle melodien . erfrischend.
hebt sich vom üblichen stern des südens einheitsbrei gedudel positiv ab.
lalalala.
etc und etc
aber auch etc.

als künstler , poet, mutiinstrumentalist,zweiradmechaniker, altenfleger, mahler, psychoholologe und fittnesstrainer für schwangere
geht mir weder die inspiration aus , noch das talent . von den ideen ganz zu schweigen.
ich könnte einen ganzen hofstaat an drittklassigen technoproduzenten mit ideen versorgen....da bleiben dann immer noch genug für das neue manowar album übrig.

experimentieren ist übrigens was für leute die noch nicht wissen wie es richtig geht.
bei mir sitzt jede note und erfüllt ihren zweck.


Ansehen: https://soundcloud.com/gummi-der-kaiser/whatafuckmakestheniggercry




Ansehen: https://soundcloud.com/gummi-der-kaiser/raubbau



nicht unerwähnt sollten in diesem zusammenhang aber auch die ganzen typen sein, die über die jahre bei mir geklaut haben.

liedstrukturen . chorus , verse ,chorus, verse, chorus , chorus...um nur eine zu nennen.
akkorde. gis moll und e-dur zb.
aber auch einzelne drumhits abgesamplelettet......
oder sogar text elemente gestohlen haben und ziemlich unverschämt und offensichtlich neu angordnet haben.

so heisst es zb in einem lied von mir . the sky , the rainbow . i love you ...
und daraus wird dann halt sowas wie all my love i found behind the rainbow in the sky gemacht.

mehr muss man da nicht erklären .

denk ich.

ps. ob moll oder dur besser ist hängt davon ab ob man singlecoils oder humbucker benutzt,
aber auch die aufnahme technik spielt eine entscheidende rolle !!!!!!!!!!!!
singelcoils und analoge aufnahme. moll.
humbucker und digitale aufnahme. dur.
singelcoils und digitale aufnahme sollte man also tunlichst vermeiden.......seit den
....und jetzt kommts............

man hat das neue ultra und saugeile BEHRINGER equipment.
damit geht beides .
nicht gleichzeitig aber wenigsten hintereinander !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
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Damit meine ich sich auf Moll zu beschränken oder eben anders zu reduzieren auf nur wenige Dinge - ich mein jetzt nicht Punk auf 2 Akkorde *G*

Oder etwas vergleichbares - Einige Zeit her ist die Frage nach Ganzton gewesen, oder von mir aus nur Nonen. (ein n würde es spirituell machen, ist mir klar).

Quasi was Leute mit Reduktion auf nur einen Synth machen oder auf FM und Ringmod zu verzichten - auch eben ein Verzicht auf alles - wenn ja - bitte vorlegen, vorspielen oder verlinken und erklären wieso - interessiert mich halt.

zB gibt es ne Menge Sequencer und Modular-Patches die nur 2-3 Töne verwenden, die auf irgendwelche Tasten gelegt werden (Pressure Points und Co) - oder oder oder.
Besonders dann, wenn die Stücke vielfältig wirken oder interessant sind interessiert es mich.
 
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Was genau meinst Du mit Minimalismus?

Konkret arbeite ich im Moment an ein paar Experimenten mit den 7 Modi (Kirchentonarten), in denen ich gewissermaßen versuche, vermutete, antike, griechische Musizierweisen (Heterophonie) auf Synthesizer zu übertragen

wenn man sich mal bewusst macht, dass dur, moll, und die anderen 6 modes letztlich alles das gleiche ist, und nur die annahme, welches dabei der grundton ist, eine andere ist, wird das ganze schon wieder langweilig.


die blues skala gibt es in beiden geschmacksrichtungen und auch als reine pentatonik. letztere macht am meisten spass.
 
Moll, Dur, alles Ansichtssache.

Ich bin kein Fachmann in Sachen Musiktheorie, mir gefällt jedoch die Denkweise, dass jeder Ton einer diatonischen Dur-Moll Tonleiter, auch den Grundton einer modalen Tonleiter bilden kann.....
 
Warnung: Dur-Tonleitern können Spuren von Moll-Akkorden enthalten ;-)
 
Ach ich bin immer so einfallslos. Übersetze doch mal bitte jemand das Threadthema in eine konkrete Aufgabe. Das wäre nett.

Nur eine Note benutzen? Bewusst schräg komponieren? Geräuschmusik? Oder was?
 
Gibt es hier eigentlich Leute, die bewusst versuchen so musiktheoretisch motivierten Minimalismus zu betreiben?
Das wäre reiner Selbstzweck und nicht zielführend. :)

In einer Tonart bleiben - und sich nichtmal dort großartig bewegen - halte ich außerdem für Standard, vermute viele können es einfach nicht besser. Die wenigsten haben eine musiktheoretische Ausbildung, ich schließe mich da nicht aus. Der Ausweg in der elektronischen Musik um mehr "tiefe" zu erlangen sind dann Rückungen, also dass harte transponieren von Moll/Dur Akkorde/Arpeggios. War in der Berliner Schule schon beliebt, und da hat sich bis heute nichts daran geändert.... ;-)
 
Das kann genau so eine Minimalisierung sein wie etwa alles mit wenig Geräten zu machen oder mit bestimmten Instrumenten oder Begrenzungen, sowas macht man idR als Konzept, ohne solche hätte es Bands wie Trio nie gegeben - und Minimal Music allgemein wohl auch nicht. Daher - mal die Frage von der musikalischen Seite - wenn du dich auf eine Skala begrenzt, die weniger als 12 Töne enthält, kann das ja auch durchaus sinnvoll sein. Ich weiss nicht wie viele das hier tun, ich tue es gelegentlich - meist nutze ich Jazz-Skalen, manchmal auch andere.

Das Rad erfunden habe ich aber nicht.
 
Das kann genau so eine Minimalisierung sein wie etwa alles mit wenig Geräten zu machen oder mit bestimmten Instrumenten oder Begrenzungen, sowas macht man idR als Konzept, ohne solche hätte es Bands wie Trio nie gegeben
Ich seh bei dem Moll Ding keine Reduktion, dass sind sieben Töne, SIEBEN!! :)

Tonale Reduktion wäre z.B. für mich, ich mache Musik mit den Tönen des m7 Akkordes, dass sind dann immerhin nur vier. Das kann man mal machen, was ich gelegentlich auch tue, dass sind jedoch rein theoretische Übungen.....

- und Minimal Music allgemein wohl auch nicht.
Mit dem Begriff Minimal Music würde ich nicht so achtlos um mich werfen, da steckt mehr dahinter. Ansonsten wäre es das gleiche wie New Age.... :)
 
Reduktion ist für mich bereits sich für eine Skala zu entscheiden, die bewusst kleiner ist als 12 Töne oder wenn man wegen eines Sequencers zB 8 Töne wählt weil mehr nicht rein passen in die Darstellung.

Möchte es aber nicht hochstilisieren - nur mal zeigen, was passiert, wenn man zB klassische Popsongs mollt.
Und was es so macht. Pentatonik wäre ja auch so eine Sache, "damit alles schnell eben mal so klingt" ..
Kann man so sehen.

Ja, theoretisch sind viele dieser Übungen.
Kann dir da gar nicht so widersprechen, es ist einfach nur ein "Spaß".
Minimal Music ist feststehend, es soll nur eine Richtung geben, dass man so eine Idee auch nutzen könnte und auch ist es ja eine Frage, keine besonders clevere, dennoch finde ich Reduktion als Mittel sehr typisch und räumt auch auf, fragt sich ob es an den richtigen Stellen räumt?
 
Reduktion ist für mich bereits sich für eine Skala zu entscheiden, die bewusst kleiner ist als 12 Töne

oder schon damit sich überhaupt für eine skala zu entscheiden.

vor allem für eine, die auf jeder oktave und für jede stimme immer wieder gleich ist.

ich habe einstmals die gesamte scala .scl library in ein eigenformat umgewandelt und zu meinem erschrecken festgestellt, dass unter den 4000 skalen sich nur 3 dutzend befinden, die sich nicht wiederholen oder breiter sind als eine oktave.
 
Damit meine ich sich auf Moll zu beschränken oder eben anders zu reduzieren auf nur wenige Dinge - ich mein jetzt nicht Punk auf 2 Akkorde *G*

Oder etwas vergleichbares - Einige Zeit her ist die Frage nach Ganzton gewesen, oder von mir aus nur Nonen. (ein n würde es spirituell machen, ist mir klar).

Quasi was Leute mit Reduktion auf nur einen Synth machen oder auf FM und Ringmod zu verzichten - auch eben ein Verzicht auf alles - wenn ja - bitte vorlegen, vorspielen oder verlinken und erklären wieso - interessiert mich halt.

zB gibt es ne Menge Sequencer und Modular-Patches die nur 2-3 Töne verwenden, die auf irgendwelche Tasten gelegt werden (Pressure Points und Co) - oder oder oder.
Besonders dann, wenn die Stücke vielfältig wirken oder interessant sind interessiert es mich.
Ich mache manchmal solche Dinge. Das folgende Beispiel ist vielleicht nicht perfekt für dieses Forum geeignet, weill ich es mit einer Gitarre eingespielt habe...
Der Track basiert auf einem simplem Cmaj7-Arpeggio, wiederholt auf 40 Spuren eingespielt, wobei die Geschwindigkeiten der einzelnen Spuren, die nacheinander einsetzen zwischen 80 bpm und 120 bpm variieren.

Ansehen: http://soundcloud.com/worselstrauss/entropy
 
Ach ich bin immer so einfallslos. Übersetze doch mal bitte jemand das Threadthema in eine konkrete Aufgabe. Das wäre nett.

Nur eine Note benutzen? Bewusst schräg komponieren? Geräuschmusik? Oder was?

die hälfte der leute die hier kommentiert - inclusive meiner wenigkeit - scheint eher dazu zu tendieren die (angeblich) gestellte aufgabe zu ignorieren und stattdessen darüber zu diskutieren, wie man musiktheorie noch komplizierter machen kann als das bischen basiswissen, was die einschlägigen hochschulen uns als das ende der geschichte verkaufen wollen.
 
Mut zum Experiment:

c d# a g# d


F Hungarian Major, auch als Zigeunertonleiter bekannt.

Uralt... Brahms, Lizst und Co haben das schon Orchestral durchdekliniert.

Die Scale ist eine von vielen Grundlagen in der Flamencomusik die innerhalb einem Kompass musikalische Freiräume eröffnen.
 
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Mut zum Experiment:

c d# a g# d

Nenn es...

Code:
c d eb [f] [g] ab a [bb] c

...d.h. ein pentatonischer Ausschnitt aus einem schlichten C-Moll (implizierte Töne in [...]), welches durch gleichzeitige Anwesenheit des "ab" und "a" zwischen natürlichem (ab) und dorischem (b) Moll-Flavor hin- und heroszillieren kann.

Umgelegt auf die "weißen" Stammtöne also:

Code:
a b c [d] [e] f f# [g] a

Das schmälert aber keineswegs deine Verdienste (so wie es bei meinem Vorredner klingt) -- jeder Versuch, aus dem Gewohnten auszubrechen, ist doch erstmal ehrenhaft. Ob's im Ergebnis dann was taugt oder nicht, können wir nachher immer noch sehen.
 
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