Epigonentum in der "Elektronischen Musik" bes. Techno /House

Verstehe ich, aber und das kann ich mir auch selbst auf die Fahne schreiben, wenn man ständig gleiches tut, dann muss man sich nicht wundern, wenn das dann zu gleichen Ergebnissen/Resultaten führt.

das geht selbst mir so, denn auch wenn man stets nur ganz neues erfinden will und sich systematisch dem herrschenden methodenzwang widersetzt, steckt da im kern eine wiederholung der immer gleichen methode dahinter, man merkt es nur nicht.

schluchz. :sad:
 
Was so ähnlich klingendes könnte auch aus dem Zufall sich ergeben. Wenn man sich auf keinen Style oder Vorbild fixieren tut dann ist es einfach unbewusst passiert. Es gibt natürlich auch Sachen die man absichtlich so angeht wie zb. Der House Beat oder Drum and Bass groove. Das ist dann so weil man drauf steht und das im Kontext mit den anderen Sachen zusammen passen soll.
 
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"Ich oder jemand anderes ist doch keinen Deut schlechter, nur weil er nicht selbst einen neuen Musikstil, eine neue Art zu Malen, oder ein neues Literarische Genre erfindet."
Wow, damit stellst du den erfinder auf das gleiche niveau, wie sein kopist - das kann ja nicht sein, oder!?
Das ist eine Argumentationsumkehr, die ich ... eeh,. sagen wir mal so ... nicht von Dir erwartet hätte.

Du machst diese Wertung, diese Vergabe von "Niveau" - nicht ich. Ich werte das nicht. Ich sage: lass doch jeden nach seiner Facon glücklich werden. Niemand ist schlechter, nur weil er anders glücklich wird, als Du (oder ich).

Dass "Epigone sein" aus Deiner Sicht doof sei, entnehme ich Deiner Aussage, dass Du aus dieser Rolle raus willst. Was macht das Epigonentum für Dich schlecht? Warum willst Du da raus? Fühlst Du dich damit besser "Erfinder" zu sein? Also doch Selbstwertgefühl?

(PS: Selbstwertgefühl erhöhen ist überhaupt nix böses. Machen wir alle ständig. Man darf und sollte nur zugeben, dass man es tut).
 
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Geht es hier im Thread nicht eher darum, was man jemanden empfiehlt, der
kein Klingo...äh, Epigone sein will?

Klar, soll die Musik einen Spaß machen. Vielleicht fühlt sich aber jemand auch
besser, wenn er das Gefühl hat KEIN Epigone zu sein?
 
@fanwander

Genau, worauf basiert der Antrieb, sich von anderen zu Unterscheiden.

Es ist eben keine Antwort, wenn man sagt, ich will nicht so sein wie die Anderen, denn das ist ja nur das Symptom, bzw. die Auswirkung. Die Grundlage dessen wird eben in einem selbst liegen, also etwas dem Wesen nach eigenes sein. Genauso gut könnte man fragen, warum will jemand in einer bestimmten Sportart, besser sein als andere? Man will sich eben von der Masse abheben, aber auch das ist keine Antwort darauf, was die Grundlage dafür ist. Das wird also, wie ich schon sagte, teil des eigenen Wesens sein, oder ist vielleicht das Resultat der Erziehung. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, das meine Eltern mich dahingehend irgendwie beeinflusst hätten.
 
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@Florian

Ok.
Vielleicht will da Jemand einfach nur den bisherigen Pfad verlassen und sich „weiterbilden“,
vorankommen. Kann ja auch Spaß machen.

Dennoch ist die Frage „Wie vermeide ich Epigonentum“
(freiwillig + unter Beibehaltung des Lust- und Spaßfaktors beim Musizieren!)
durchaus interessant.
 
@fanwander
Genau, worauf basiert der Antrieb, sich von anderen zu Unterscheiden.
Dachte immer, dass dieser Antrieb ganz normal sei und in unseren Genen
steckt. Darauf fußt doch die Natur, daß sich alles verändert, im Wandel
bleibt. Muß derjenige, der sich verändern will rechtfertigen?
(Jetzt mal unabhängig von der Wertungs-Thematik)
 
Ich stell mal ne These auf, die eigentlich offensichtlich ist:

nur ein Bruchteil der Menschen ist überdurchschnittlich kreativ und in Folge dessen überhaupt in der Lage wirklich neues zu schaffen.
Größzügig betrachtet kann es sich definitionsgemäß höchstens um die Hälfte der Leute handeln, da die andere Hälfte unter dem Durchschnitt liegt.
Jeder zweite, mindestens, ist also nicht in der Lage dazu.
Und von der anderen Hälfte wird die Mehrheit nur in der Lage sein Dinge zu schaffen die relativ durchschnittlich sind weil sie selbst nicht weit vom Durchschnitt enfernt sind.

So ist nun mal die Lage der Dinge.
Anders gesagt, die Mehrheit der Leute hier muss sich einfach damit abfinden daß sie nichts besonderes schaffen (können).

Alles andere ist ein Kampf gegen Windmühlen und Selbstbetrug.

Und zu welcher Hälfte man gehört sieht man spätestens dann wenn man sich immer wieder Mühe gibt etwas nachzumachen.

Die Kreativen brauchen aber die Nachmacher als Hintergrund vor dem sie sich abheben können,
insofern ist das nicht sinnlos, aber man muss es halt sehen wie es ist.

Das ist so mit allen Fähigkeiten, nicht nur kreativen.

Wobei "neu" auch kein Selbstzweck ist, großes muss nicht neu sein um groß zu sein.
Und kleines kann auch groß sein.
 
Was auch noch keiner erwähnt hat gleuabe ich (hab nicht alles gelesen)
daß man auch nachmachen muss um zu lernen - lernen ist in erster Linie Nachmachen.
 
Mein Antrieb anders zu sein mit meiner Musik wie andere liegt darin nicht weil ich der Welt etwas beweisen will oder allen etwas zeigen will. Nein es ist weil ich Lust drauf habe und weil ich dann auf mich Selber stolz bin etwas neues entwickelt zu haben. Nun ist aber auch so das mich nicht drauf fixiere. Heißt ich überlasse es gerne dem Zufall. Entweder kommt was neues oder ebend nicht. Aber es ist dadurch zwangloser und Freier entstanden als wenn ichs erzwinge.
Nur weil das weiter oben hier Thema war.
 
Was auch noch keiner erwähnt hat gleuabe ich (hab nicht alles gelesen)
daß man auch nachmachen muss um zu lernen - lernen ist in erster Linie Nachmachen.
Das stimmt überhaupt nicht. Muß man nicht. Früher haben wir uns nie irgendwelche Vidios reingezogen wie hat der das gemacht und wie funktioniert das. Es wurde immer selbst experimentiert. Alles so wie ich Heute noch vorgehe hab ich mir selbst angeeignet. Also bei uns war das jedenfalls so. Aber wir mussten auch. Zu der Zeit gab es noch kein Internet und Schule zur Electronichen Musik. Was ich gut finde. ;-)

Tip 2: Nur durch eigener Experimentier Freude kann was eigenes Entstehen.
 
Dachte immer, dass dieser Antrieb ganz normal sei und in unseren Genen
steckt. Darauf fußt doch die Natur, daß sich alles verändert, im Wandel
bleibt.
Wenn das in unseren Genen so drinsteckt, dann erübrigt sich natürlich auch die Frage nach dem Antrieb. Das ist dann eben Teil des "Programms". Also dann bei dem einen mehr ausgeprägt und bei anderen weniger.

Muß derjenige, der sich verändern will rechtfertigen?
Nö, warum denn? Wenn Leute damit ein Problem haben, dass sich jemand verändern will, in dem was er tut, dann ist das doch nicht das Problem desjenigen der etwas anders machen will, sondern der "Leute". Ich z.B. will halt nicht wie andere klingen und habe auch kein Problem damit wenn das dann anderen nicht passt. Ob ich das hinbekomme ist dann eben mein Problem, aber rechtfertigen muss ich mich dafür nicht - wieso auch, ist doch meine Sache was ich mache. Anders ist das dann, wenn man für andere arbeitet, aber das tue ich ja nicht, also habe ich die Freiheit, das zu machen was ich will - in der Musik, bei meinem Dayjob geht das nicht.
 
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@blauton Was nach produzieren und nach Vidio Vorgaben vorgehen ist doch fast das Selbe.
War ja nur so als Beispiel. ;-)
 
Das stimmt überhaupt nicht. Muß man nicht. Früher haben wir uns nie irgendwelche Vidios reingezogen wie hat der das gemacht und wie funktioniert das. Es wurde immer selbst experimentiert. Alles so wie ich Heute noch vorgehe hab ich mir selbst angeeignet. Also bei uns war das jedenfalls so. Aber wir mussten auch. Zu der Zeit gab es noch kein Internet und Schule zur Electronichen Musik. Was ich gut finde. ;-)

Eine der grundlegendsten und wichtigsten Fähigkeiten bei der Ausbildung von Musikern ist die sogenannte Gehörbildung und damit einhergehend das transkribieren von fremder Musik.

Und selbstverständlich wollten schon in den 80ern Camouflage klingen wie Depeche Mode und zwar ganz ohne Internet. Will damit sagen, Epigonen gab es schon immer, das ist kein Zeitgeist und beschränkt sich ganz sicher nicht auf elektronische Musik.
 
Muß nicht zwingend so sein. Für mich hat sich die Gehörbildung und Inspiration direkt vom Club, party und Leben nach House transportiert. Ich schreib ja auch nur von mir. Wie das bei anderen so war und ist weiß ich nicht. ;-)
 
Daß nur die Wenigsten in der Lage sind (absolut) Neues zu schaffen, dürfte klar sein.
Für jemand, der z. B. 10 Jahre lang Techno gemacht hat, kann es etwas (relativ)
Neues sein, nun auf Countrymusik umzusteigen.

Ob man für „Das Neue“ in der Lage ist oder das überhaupt will, muß man erst einmal für sich selbst herausfinden.
Natürlich schadet es nicht, wenn man „alte“ Musik nachspielt. Man lernt dabei.

Andererseits kann es auch hinderlich sein, wenn man diese so sehr verinnerlicht
hat, dass man sich nur schlecht davon lösen kann und Epigonenalarm besteht.

Der Trick besteht wohl darin, zeitig seinen eigenen Weg zu gehen.

Stockhausen hat sich auch mit alter Musik und z. B. Mozart beschäftigt
aber dann eben doch bald sein eigenes Ding durchgezogen.
 
Berufsmusiker die ich so kennegelernt habe waren oft keine Komponisten - konnten die nicht.
Wenn die versucht haben was zu komponieren purzelten so Versatzstücke aus auswendig gelernten Phrasen raus.
 
Berufsmusiker die ich so kennegelernt habe waren oft keine Komponisten - konnten die nicht.
Wenn die versucht haben was zu komponieren purzelten so Versatzstücke aus auswendig gelernten Phrasen raus.

Das ist bei uns Hobbymusikern zum Glück ja ganz anders !

Im Ernst, 808, 909, Filterenvelopes, Sweeps, Sync Leads, Arpeggios, Resopads etc etc etc das sind doch auch alles nur Versatzstücke und nix anderes...

Aber am Ende geht das ja am Thema "Epigonentum" vorbei. Epigonentum definiert sich bei mir nicht dadurch, dass man sich gewisser Dinge Anderer bedient, sondern wenn man versucht eine 1:1 Kopie zu sein. Für mich ist das nicht dasselbe.
 
Das Initialposting klang mir halt so nach "auf Epigonen runterschauen".
Das ist eine Argumentationsumkehr, die ich ... eeh,. sagen wir mal so ... nicht von Dir erwartet hätte.

Du machst diese Wertung, diese Vergabe von "Niveau" - nicht ich. Ich werte das nicht. Ich sage: lass doch jeden nach seiner Facon glücklich werden. Niemand ist schlechter, nur weil er anders glücklich wird, als Du (oder ich).

Dass "Epigone sein" aus Deiner Sicht doof sei, entnehme ich Deiner Aussage, dass Du aus dieser Rolle raus willst. Was macht das Epigonentum für Dich schlecht? Warum willst Du da raus? Fühlst Du dich damit besser "Erfinder" zu sein? Also doch Selbstwertgefühl?

(PS: Selbstwertgefühl erhöhen ist überhaupt nix böses. Machen wir alle ständig. Man darf und sollte nur zugeben, dass man es tut).

Ich weiss nicht... ich finde du übertreibst mit deinen interpretationen...

Ich hab verstanden, dass jeder glücklich werden darf - Dem kann ich nur zustimmen!
 
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Vergleicht "House Techno" doch mal mit dem "Blues"! (Vielleicht wird so deutlicher, worauf ich hinweisen möchte)
Es gibt also Programme mit denen du unheimlich gut Blues spielen kannst - du kannst zwischen den Groovepattern von BB KIng und John Lee Hooker und Blind Lemon Jefferson auswählen - den Sound bekommst du gleich mitgeliefert - du abonnierts das am besten, damit du immer auf dem letzten Blues-standard bist...

Was ist das für eine entwicklung!?
 
Weiss nicht wie es euch ging, aber als ich was gemacht habe, habe ich erst danach "überlegt" wie man das nennt, ich wusste es eigentlich nicht, heute weiss ich es auch nicht wirklich, who cares?
Ich weiss nicht mal, ob ich kopiere oder nicht, ich habe sicher Einflusse, weil die sind nicht von der Hand zu weisen, aber wenn man das macht, denkt man da in diesen Kategorien? Also ich mach mal bisschen House mit etwas Acid und einem Schuss Blues? Kann man, ist auch keine Verurteilung - aber meist habe ich da so eine klare Idee und mache die und danach kann ich nachdenken, wo das rein soll, wenn überhaupt.
 
Also meiner Meinung nach werden Style's in erster Liene an Hand der Drum und groove art definiert. Wer den House Beat oder sagen wir Dance Beat will weil er halt drauf steht fängt halt bewusst damit an oder integriert das halt in seins. Drum und groove ist der Träger und alles was oben drauf passiert kann sehr unterschiedlich durch eigene Kreativität ausfallen. Wenn man will. Drum and Bass zb. Ist ja auch in erster liene durch seiner Drum art defeniert. Und die Sounds ähneln dem House, Techno, Trance und sogar Jazz. usw.
 
Vergleicht "House Techno" doch mal mit dem "Blues"! (Vielleicht wird so deutlicher, worauf ich hinweisen möchte)
Es gibt also Programme mit denen du unheimlich gut Blues spielen kannst - du kannst zwischen den Groovepattern von BB KIng und John Lee Hooker und Blind Lemon Jefferson auswählen - den Sound bekommst du gleich mitgeliefert - du abonnierts das am besten, damit du immer auf dem letzten Blues-standard bist...

Was ist das für eine entwicklung!?

Vergleicht "House Techno" doch mal mit dem "Blues"! (Vielleicht wird so deutlicher, worauf ich hinweisen möchte)
Es gibt also Programme mit denen du unheimlich gut ALLE SPIELARTEN DER ELEKTRONISCHEN MUSIK PRODUZIEREN kannst - du kannst zwischen den Groovepattern/Presets/Effekten aus den Bereichen Drum n Bass, Minimal Techno, Tech House, House, Trap, Hip Hop, Grime auswählen - den Sound bekommst du gleich mitgeliefert - du abonnierts das am besten, damit du immer bei dem letzten Trend dabei bist...

Was ist das für eine entwicklung!?
 
Keine Gute wenn man diese Tolls verwendet. Und dem so folgt. Deswegen machen das wohl heute auch so viele. Klar den Beat integrieren mach ich auch weil ich auf den House groove zb. Stehe und will das das zu den anderen Sachen im Kontext passen soll. Aber für den gilt für mich wie schon erwähnt nur durch meiner eigenen Experimentier Freude kann eine Eigene Note entstehen. ;-)
 
Stockhausen hat sich auch mit alter Musik und z. B. Mozart beschäftigt
aber dann eben doch bald sein eigenes Ding durchgezogen.
Stockhausen hat genauso wie Mozart und jeder andere bisher Musik erzeugt, die mit den Ohren aufgenommen wird. Voll der alte Hut.
Wirklich neu ist Musik erst, wenn sie mit der Nase ins Hirn aufgenommen werden kann. Und weil ich das gerade erfunden habe, ist jeder Versuch in Richtung Nasenmusik ab jetzt auch Epigonentum.

Mit dieser überhöhten Darstellung will ich sagen: Jeder Musiker setzt sich die Balance seines Schaffens selbst (bis hier will ich z. B. klar als Techno oder Metal oder Volksmusik erkennbar sein, aber ab hier möchte ich Ungehörtes einfließen lassen). Und was "ungehört" ist, bestimmt er auch selbst (reicht ein Dudelsack Im EBM-Song aus, oder muss ich mir ein komplett neues Musikinstrument erfinden?). Er kann auch beschließen, rein interpretierend zu wirken (wie viele Songs hat Elvis geschrieben?).
Und dann muss bei der ganzen Sache auch noch etwas herauskommen, das mir (und im Idealfall auch noch ein paar anderen Leuten, denn der Applaus ist das Brot des Künstlers) gefällt.
Ganz schön schwierig.

Schöne Grüße,
Bert
 

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