Epigonentum in der "Elektronischen Musik" bes. Techno /House

eines zeigen solche diskussionen immer wieder überdeutlich: wir haben heute so dermaßen viele verschiedene möglichkeiten, werkzeuge, strategien und methoden, dass es kaum noch möglich ist jemanden zu finden, der auch nur etwas halbwegs ähnliches macht wie man selbst, so dass man sich auch kaum noch versteht, wenn man sich darüber austauschen will.
 
...Und dann muss bei der ganzen Sache auch noch etwas herauskommen, das mir (und im Idealfall auch noch ein paar anderen Leuten, denn der Applaus ist das Brot des Künstlers) gefällt. Ganz schön schwierig.
Müssen muß man gar nichts und schwierig ist es auch nicht. Warum sollte
man sich zu einem Musikstil zwingen, den man nicht mag.
War das überhaupt Thema? Der Threadstarter will freiwillig etwas ändern.
 
Müssen muß man gar nichts und schwierig ist es auch nicht. Warum sollte
man sich zu einem Musikstil zwingen, den man nicht mag.
War das überhaupt Thema? Der Threadstarter will freiwillig etwas ändern.

Das ist doch genau das Thema. Einige wollen sich zu etwas zwingen was es eben noch nicht gab, sorry für die umständliche Formulierung.

Meiner Meinung nach funktioniert das aber nicht. Da müssen schon viele Dinge zusammen kommen, Zeitgeist, musikalische Ausbildung (oder auch Nichtbildung), technische Innovationen (oder Möglichkeiten), Umfeld, Freunde, Gönner....richtige Zeit, richtiger Ort. Das lässt sich alles nur bedingt am Reißbrett planen. Damit möchte ich keinem den künstlerischen Anspruch absprechen, aber nur weil ich in der DAW die Taktart ändere und 2-3 Musikstile die vorher nicht kombiniert wurden reinwerfe, wird da erstmal noch gar nichts Neues draus. Das ist mir zu technisch. Ohne Publikum, ohne das "nach-aussen-tragen", also ohne Rezeption von aussen hat es nur Bedeutung für einen selbst. Und dafür fehlt mir wirklich das Vorstellungsvermögen, dass das befriedigend sein soll.

Es wurde ja auch schon mehrfach genannt, ich finde Epigonentum eigentlich nur problematisch wenn man die Vorbilder verneint, so tut als gäbe es keine Einflüsse. Wenn man lieblos Copy/Paste betreibt.

Was ich gerade im Techno/House Bereich problematisch finde ist dieser verkopfte Anspruch auf scheinbare Innovation. Techno ist tot. Es ist alles gesagt (Es ist bei aller Musik alles gesagt). Wer meint, dass Synthesizermusik, ganz gleicher welcher Art, in irgendeiner Form etwas anders heute ist als der gute alte Rock, der liegt meiner Meinung nach falsch. Diese Attitüde, dieses Neue, Andersein, das galt vielleicht von 1975-1995. Jetzt ist 2018. 7 Jahrzehnte Popkultur und über die Hälfte davon mit dem Synthizer bzw. Computer. Ein Arpeggio mit Delay aus einem Behringersynth ist genau dasselbe wie ein Riff von Led Zeppelin. Eine Pattern aus einer 909 ist dasselbe wie ein Gitarrenlick auf einer Stratocaster verstärkt vom Cleanchannel eines Marshallverstärker. Synthesizermusik, das ist nicht mehr neu, anders, jung, underground, nerdy. Das ist 3-4 Jahrzehnte Mainstream. "Wir" sind nicht mehr anders als die alten Rocker.
 
Techno war erstaunlicherweise recht schnell tot, was aber nicht am Instrumentarium lag.
Dass jeder querstehende Furz dann zu einer neuen Stilrichtung erhoben wurde, konnte
ich damals schon nicht nachvollziehen.

Ist doch prima, wenn dies Jemand (Threadstarter?) gemerkt hat und weiterkommen
will - was immer dies für ihn bedeutet.

Die meisten Innovationen der letzten Jahr (oder nennen wir es Innovatiönchen, damit
wir nicht von absolut neuer Musik sprechen; wäre das ausreichend disclaimered?) fand
ich interessanterweise NICHT im Bereich der Synthesizermusik (also dort, wo man ver-
mutet, dass die Leute die Nase ganz weit vorne haben).
 
Es gibt also Programme mit denen du unheimlich gut ALLE SPIELARTEN DER ELEKTRONISCHEN MUSIK PRODUZIEREN kannst [...] Was ist das für eine entwicklung!?
Naja, das sind dann halt Heimorgeln mit Begleitautomatik. In der Kreativitäts-Range ungefähr in der Mitte zwischen Stereoanlage und E-Gitarre. Sowas gibts seit es elektrisch steuerbare Musikinstrumente gibt.
Handwerklich gibt es übrigens wahnsinnig gute Beleitautomatikorgelspieler. Auch da gibts Fähigkeiten, die man erst nach jahrelangem Üben erlangt.
 
Techno war erstaunlicherweise recht schnell tot, was aber nicht am Instrumentarium lag.
Dass jeder querstehende Furz dann zu einer neuen Stilrichtung erhoben wurde, konnte
ich damals schon nicht nachvollziehen.

Ist doch prima, wenn dies Jemand (Threadstarter?) gemerkt hat und weiterkommen
will - was immer dies für ihn bedeutet.

Die meisten Innovationen der letzten Jahr (oder nennen wir es Innovatiönchen, damit
wir nicht von absolut neuer Musik sprechen; wäre das ausreichend disclaimered?) fand
ich interessanterweise NICHT im Bereich der Synthesizermusik (also dort, wo man ver-
mutet, dass die Leute die Nase ganz weit vorne haben).

Ross und Reiter bitte, ich habe wirklich Interesse an Musik die ich nicht kenne
 
Also meiner Meinung nach werden Style's in erster Liene an Hand der Drum und groove art definiert. Wer den House Beat oder sagen wir Dance Beat will weil er halt drauf steht fängt halt bewusst damit an oder integriert das halt in seins. Drum und groove ist der Träger und alles was oben drauf passiert kann sehr unterschiedlich durch eigene Kreativität ausfallen. Wenn man will. Drum and Bass zb. Ist ja auch in erster liene durch seiner Drum art defeniert. Und die Sounds ähneln dem House, Techno, Trance und sogar Jazz. usw.
Die Geschwindigkeit definiert den Track. Ein D'n'B Beat auf 120 BPM ist etwas vollständig anderes.

Das ist auch meine Kritik, dass es größtenteils nur noch Techno Nummern in Mainstream taugliche Geschwindigkeitsbereiche hagelt (126-132 BPM).

Immer schön anpassen, man will ja nicht unangenehm auffallen und aus der Reihe tanzen....
_
 
Techno ist nur ausserhalb des Geschehens Tot. Im gemeinsamen Erleben auf einer Party ist es überhaupt nicht so. Manche oder viele glauben auch nur das auf den Beats als tragende Rolle keine Neue eigene Kreativität funktioniert und alles gemacht wurden ist.
 
Gehe doch einfach mal auf eine Veranstaltung mit sogen. "Neuer Musik".
Innovation...sorry, Innovatiönchen gibt's dort immer wieder.
Wirklich?

Das meiste, was ich dort als neu erlebt habe, ist, dass ich bei solchen Events schon vor 30 Jahren die QuietschFurz-Sounds gehört habe, die heute in Youtube-Eurorack-Demos so en vogue sind. Was nicht bedeutet, dass ich nicht auch schon wirklich hörenswertes erlebt hätte. Ich bin etwa immer noch großer Thomas Lehn Fan. Aber das meiste ist da auch nur: "ich spiele mit meinen tollen Geräten" - aber wenn man versucht Aussage oder Komposition zu "ergründen" haut man sich schnell den Kopf an, weil das Wasser so flach ist.
 
Techno ist nur ausserhalb des Geschehens Tot. Im gemeinsamen Erleben auf einer Party ist es überhaupt nicht so.
Sorry, aber das ist die gleiche dumpfbackige Ansicht, als ob Du sagen würdest: "Du verstehst Blasmusik nicht, denn Du konsumierst sie nicht nach der vierten Mass im Bierzelt". Nie waren sich CSU und Techno näher als in Deinem Satz.
 
@fanwander
Erstens. Weiß ich nicht was an der Ansicht dumbfbackick sein soll. Und zweitens mal den ganzen Beitrag lesen und verstehen. Und nicht nur einen Teil rauss zitieren.
Und drittens hab nirgends wo behauptet das hier jemand Techno nicht verstanden hat. Der Beitrag bezog sich nur auf die obrigen Aussagen Techno sei Tot. Techno ist im Geschehen überhaupt nicht tot. Da geht auch immer was Neues. ;-)
 
Gerade in den letzten beiden Jahren hörte ich in Donaueschingen einiges, was mit
QuietschFurz recht wenig am Hut hatte. Da gab es sogar richtige Harmonien! :)
"Blindgänger" gibt's natürlich auch hier.
Interessanterweise waren die diesjährigen Stücke für ARP2500 absoluter Sch...

Dennoch: wer nicht die absolute Innovation erwartet, wird hier auf jeden Fall eher
fündig als bei aktueller Techno-, Synthesizermusik & Co.
 
das Techno tot wäre, erschließt sich mir nicht. läuft doch überall...

@fanwander
Erstens. Weiß ich nicht was an der Ansicht dumbfbackick sein soll. Und zweitens mal den ganzen Beitrag lesen und verstehen. Und nicht nur einen Teil rauss zitieren.
Und drittens hab nirgends wo behauptet das hier jemand Techno nicht verstanden hat. Der Beitrag bezog sich nur auf die obrigen Aussagen Techno sei Tot. Techno ist im Geschehen überhaupt nicht tot. Da geht auch immer was Neues. ;-)

Tot wie Heavy Metal, Synthiepop, Blues, Folk und Hip Hop. Im Sinne von etabliert. Es gibt Standards, Genres, Untergenres, aber keine Innovationen mehr.

Das Thema ist doch "Epigonen". Ich meine doch gar nicht, dass die Musik nicht funktioniert oder keinen Spass macht, im Gegenteil.
 
Deine Beiträge sind Maximal verwirrend. Nirgends wo schrieb ich das man da Drogen nehmen soll und muss. Es geht um mehr. Es geht um eine Gemeinsame Tolle Zeit erleben. Nenn es Spirit. Und der ist neben dem Mainstream nach wie vor noch da. Das war und ist doch innovation. Und auf den glatten Beats kannst du durch eigener Experimentier Freude aus dem Epigonen rauskommen. Du musst ja auf den Beats nicht wie alle klingen.
 
Vielleicht sollte man nochmal drauf eingehen, dass Techno eher eine
Form von Gebrauchsmusik ist – das soll nicht abwertend gemeint sein: hier
geht’s sicherlich eher um Tanzmusik, Körperliches, weniger um geistige Nahrung
oder komplexe Kompositionen.

Dies sollte man bei seinen Erwartungshaltungen mit berücksichtigen.
 
Sorry, aber das ist die gleiche dumpfbackige Ansicht, als ob Du sagen würdest: "Du verstehst Blasmusik nicht, denn Du konsumierst sie nicht nach der vierten Mass im Bierzelt". Nie waren sich CSU und Techno näher als in Deinem Satz.
Bitte verschieben in "Sätze für die Ewigkeit"!
 
Deine Beiträge sind Maximal verwirrend. Nirgends wo schrieb ich das man da Drogen nehmen soll und muss. Es geht um mehr. Es geht um eine Gemeinsame Tolle Zeit erleben. Nenn es Spirit. Und der ist neben dem Mainstream nach wie vor noch da.

Ja, aber sorry das gilt doch für alle Musik. Das ist aber nicht Innovation, sondern Begeisterungsfähigkeit und Herzblut. Das Gegenteil von Mainstream ist Underground. Aber Underground ist nicht dasselbe wie Innovation bzw. Eigenständigkeit. Definieren wir Underground lieber so: es interessiert weniger Menschen.

Das war und ist doch innovation. Und auf den glatten Beats kannst du durch eigener Experimentier Freude aus dem Epigonen rauskommen. Du musst ja auf den Beats nicht wie alle klingen.

Yo, und meine Meinungs ist eben, das was auch immer jemand in 2018 so an Experimenten über einer 4/4 Bassdrum veranstaltet schon mal da war. Epigonen eben. Aber nochmal, das ist doch überhaupt nicht schlimm solange alle Spass haben. Es gibt nur diese planbare Innovation nicht. dbra hat es unabsichtlich formuliert, es passiert verdammt viel Scheiße bis mal was Innovatives rauskommt. Und das auch oft noch zufällig, wie gemein.
 
Nirgends wo schrieb ich das man da Drogen nehmen soll und muss. Es geht um mehr. Es geht um eine Gemeinsame Tolle Zeit erleben.
Ok, da ist es wohl zu kurz her, dass ich den "Klang der Familie" gelesen habe. Die desillusionierte und ernüchternde Betrachtung die da in den letzten fünfzig Seiten zutage tritt, ist ganz schön entlarvend. Klar ist das Gemeinschaftsgefühl toll, aber bei 90% aller Gemeinschaftsbeteiligten kam es laut diesem Buch eben nur wegen der Drogen zustande (und das sind lauter Aussagen von Kernbeteiligten). Oktoberfest kann auch lustig sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mal in einer schicken Disco als Tolletten Boy gearbeitet weil ich die Kohle dringend brauchte. Da waren die Jugendlichen echt nur voll am Rum kotzen.
Auf Toilette an der Bar im Vib Bereich einfach überall. Ich mußte den Scheiß dann immer schnell wegmachen. Unten am Eingang fanden immer Schlägerein statt.
Um 4 Uhr war immer Feierabend. Da gings dann immer in einem Techno House Club zur Erholung. Soviel mal zu Oktober fest, Disco und Co. Alkohol, Zigaretten sind alles auch Drogen. Nur halt erlaubte.
Sorry für OT und zurück zum Thema. ;-)
 
Bisher könnte man dieses Zwischenfazit ziehen:
- Epigonentum ist weit verbreitet, stilübergreifend.
- Manche Stile werden mehr (Techno), manche weniger epigoniert (auch Neue Musik)
- Der Threadstarter ist verwirrt, weil er andere Antworten bzw. überhaupt Antworten erwartet hat (?).:mrgreen:

Nachtrag:
Der Threadstarter scheint NICHT verwirrt (s. unten)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich @Nick Names letzte Posts richtig verstanden habe, ist das Thema nicht einfach nur "Epigonen", sondern auch inwieweit Epigonentum durch die heute am Markt erhältlichen Instrumente begünstigt wird.
Richtig.
Hatten wir ja recht bald mit einem heftigen "umz" (= ja) beantwortet!
 
:gay: naja man kann nicht jedem mit seinem Beiträgen was positives mitgeben.
Das kann keiner. Muß sich der Thread ersteller halt das Beste für sich rauspicken. ;-)
 

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