Kommt Buss-Summenkompression beim Mixing/Mastering IMMER zum Einsatz?

ist ja auch alles ein frage des mix managements - wenn ich z.b. schon eher frequenzbasierte subgruppen erstelle dann brauche ich gar keinen separaten multibandkompressor.

Im Prinzip natürlich richtig. Aber wer macht denn streng Frequenzselektive Subgruppen? Also bei mir haben Bässe auch Höhen, Drums alle Frequenzen, Pads je nachdem usw. Überschneidungen gibt es natürlich immer und überall. Da bietet sich eine Frequenzselektive Summenbearbeitung einfach an. Das betrifft imo insbesondere die Dynamik Bearbeitung aber auch Saturation, Imaging, etc. Das muss man natürlich auch alles schon im Mix gut richten. Mit den entsprechenden Tools geht dann beim Mastering aber oftmals einfach noch ein wenig mehr und eben komplett Frequenzselektiv für die Summe also alle Signale/Spuren/Instrumente.
Aber ja, es gibt natürlich immer eine Vielzahl an Möglichkeiten einen gut klingenden Song zu erzeugen - egal in welchem Genre. Man kann also ganz sicher auch ohne Multibandkompression leben. Mir persönlich würde es aber schwer fallen ;-)
 
was ich mich ja dabei frage ist ob das nicht etwas heikel wegen den phasen an den eckfrequenzen ist wegen der frequenz aufteilung und in folge wieder zusammenführung ?

die filter werden doch keine 72db/okt. - nur um mal was starkes zu nennen - sein.

ist es nicht so dass bei einem multibandkompressor die qualität des equalizers wichtiger ist als der kompressor selbst ?
 
was ich mich ja dabei frage ist ob das nicht etwas heikel wegen den phasen an den eckfrequenzen ist wegen der frequenz aufteilung und in folge wieder zusammenführung ?

die filter werden doch keine 72db/okt. - nur um mal was starkes zu nennen - sein.

ist es nicht so dass bei einem multibandkompressor die qualität des equalizers wichtiger ist als der kompressor selbst ?

Also die Qualität von digitalen Equalizern wäre eine extra Diskussion wert.

Ansonsten ist das aber natürlich eine Frage der Umsetzung des jeweils verwendeten MBK. Im Idealfall ist alles flexibel einstellbar. Ich nutze z.B. gern den Multibandkompressor von FabFilter. Der macht imo alles richtig.
 
Um Loudness War ging es garnicht. Kompression auf der Summe erzeugt einen verdichtenen Effekt, den ich mitunter bei bestimmten Musik Stilistiken als störend empfinde. Ich bin mir sicher man kannte Summenkompression bereits in den 80ern.
Wenn, dann hat man sie definitiv nicht grundsätzlich überall immer eingesetzt, jedenfalls nicht bei den Originalmasters.

Man höre sich beispielsweise mal die Forever Young von Alphaville (1984) an. Vor allem das Intro vom Titeltrack. Aber nach heutigen Maßstäben ist das Album ja überhaupt nicht gemastert.

Summenkompression wie heute ging damals schon deshalb nicht gut, weil die Musik an sich eine viel geringere "Dichte" hatte als heute. Es gibt mehr Lücken, auch deshalb, weil man damals noch nicht den Grundsound mit zig Stereospuren zumatschen konnte. Man hatte selbst in großen Studios meist nicht mehr als 24 Monospuren, und als MIDI rauskam, hatte man einen MIDI-Bus mit 16 Kanälen. Kein Vergleich mit heute. Wenn man so manch eine typische Anfang-/Mitte-80er-Jahre-Synthpop-Nummer (z. B. Soft Cell – "Tainted Love", Ultravox – "Vienna") auch nur 1:1,5 summenkomprimieren würde, wäre das Pumpen sofort hörbar, weil der Kompressor in jede kleine Lücke reinsacken würde.
 
Wenn man so manch eine typische Anfang-/Mitte-80er-Jahre-Synthpop-Nummer (z. B. Soft Cell – "Tainted Love", Ultravox – "Vienna") auch nur 1:1,5 summenkomprimieren würde, wäre das Pumpen sofort hörbar, weil der Kompressor in jede kleine Lücke reinsacken würde.
Ratio zu hoch/Threshold zu tief, Dry/Wet Regler nutzen? :)
 
Bin aber auch kein Fachmann für SynthPop Klassiker...

Bei gut abgemischten Album Klassiker, muss ich jedes mal an "Highway to Hell" denken. Also wenn da keine Kompressoren ausgiebig zum Einsatz kamen.....
 
Im Mix:

Kompression für Kohäsion
Ein soft eingestellter Kompressor auf dem 2-Bus hilft den ganzen heutzutage oft grundverschiedenen Einzelspuren zu einem gesamten zu werden. Hier wird auch gerne vom sogenannten "Glue Effect" gesprochen. Das ist sehr weit verbreitet.

Gut ist hier eine Ratio von 1.5:1 bis 2:1 und ein Treshold von maximal -2db, soft knee, langes attack und idealerweise ein auto release. Ein Treshold von -0.5db bis -1db kann schon etwas bringen ohne gleich als Kompression wahrgenommen zu werden.

Kompression als Klangformung
Je nach gewünschtem Sound wird gerne auch direkt in einen Kompressor gemischt. Das kann Rock Produktionen zum Beispiel den ganz speziellen Grundsound geben. Die Klangformung ist aus meiner Sicht für manchen Sound essentiell und ein Mastering-Engineer darf / sollte nicht darüber entscheiden.

Kompression als Effekt
Einige Kompressoren haben einen speziellen Charakter der entweder immer da ist oder in ganz extremen Settings auftritt. Diese werden gerne im Mix wie auch im Mastering leicht hinzugeregelt. Da viele Kompressoren keinen Dry Wet Regler haben geschieht das oft über Busse - das ist die sogenannte Parallel Compression wie sie sehr oft auf Drumspuren angewandt wird.
In Mastering Studios werden deswegen übrigens auch sehr gerne mehrere Kompressoren mit minimalen Settings gelayert.

Gruppen bzw. Effektkompression
Bei vielen größeren Produktionen werden verschiedene Instrumentengruppen ebenfalls komprimiert. Zum Teil ebenfalls für Verdichtung und Kohäsion allerdings auch um einen gewissen Charaktersound zu erhalten der dann leicht dazugeregelt wird.

Drum, Room oder Basstracks werden so zum Beispiel gerne gnadenlos in heftigen Settings zerstört um dann dieses Signal minimal für etwas mehr Karakter / Schmutz / Leben hinzuzuregeln.

Meinst du tatsächlich ein Thresholdlevel von -2dB oder Gainreduction? Ersteres wäre ja abhängig vom Eingangssignal.
 
was ich mich ja dabei frage ist ob das nicht etwas heikel wegen den phasen an den eckfrequenzen ist wegen der frequenz aufteilung und in folge wieder zusammenführung ?
die filter werden doch keine 72db/okt. - nur um mal was starkes zu nennen - sein.
ist es nicht so dass bei einem multibandkompressor die qualität des equalizers wichtiger ist als der kompressor selbst ?

wenn wir mal davon ausgehen, dass der kompressor beim durchschnittlichen audiomastering maximal bis +-1db arbeitet, hält sich das mit den phasenverschiebungen durch die crossover in grenzen.

ansonsten gewinnt hier halt einfach digital, wo bei so anwendungen symetrische filter standard sind. bei teuerer hardware auch (linkwitz riley ist bis 4 bänder problemlos machbar), aber was ist bei analog schon perfekt.
 
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