FLOW-Zustand beim Musizieren/Rezipieren

willentlich zum Flow, das trifft ja für uns schon zu. Wir beginnen ja aktiv das Musizieren.
Ich versteige mich mal zu der These das unser G.A.S. ein Flow killer ist.
Denn wer sein Instrument, seine Werkzeuge ständig austauscht, kann ja nicht auf die optimalen Fertigkeiten
zurückgreifen, die man zum erreichen des Flows zuvor erlangen muss.
 
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willentlich zum Flow, das trifft ja für uns schon zu. Wir beginnen ja aktiv das Musizieren.
Ich versteige mich mal zu der These das unser G.A.S. ein Flow killer ist.
Denn wer sein Instrument, seine Werkzeuge ständig austauscht, kann ja nicht auf die optimalen Fertigkeiten
zurückgreifen die man zum erreichen Flows zuvor erlangen muss.

genauso fühle ich mich mit meinem Eurorack, ich muss jetzt willentlich das System so belassen wie es ist und nicht immer Module hin und herschieben. Es wird ziemlich schwierig, da ich jeden Tag nach Schnäppchen schaue (und immer welche finde), da habe ich das eine Modul noch nicht mal ausgetestet, werden andere Weitere durchgeschleust. Volition gleich gefühlt Null bei mir.
 
krass !
da haben wir hier mal so nebenbei auf 1 1/2 Seiten die Grundlage gelegt für die:
"ZEN-based sequencer.de-school of FLOW"


hehe, ja das klingt cool.


Nochmal zum Thema Werkzeug, also ich muss auch sagen, ich könnte auch stundenlanq allein am Modularsystem rumfummeln ohne jedes Modul in der Tiefe zu kennen, gerade aus dem Entdeckungs- und Experimentierdrang heraus gibt mir das System so viel, auch Erfahrung. Das ist die eine Seite, da ich auch mal Tracks zu ende bringen möchte, ist meine momentane Herangehensweise nicht die Optimale für meine aktuellen Bedürfnisse.
 
@Mindflanger: Mein Problem beim Motorradfahren und dem Flow war, dass ich immer schneller geworden bin. Ich bin immer Supersportler gefahren (ZX-9R, etc.) und wenn man dann auf das Landstraße nur noch mit 160+ unterwegs ist, dann sollte man sich wieder einnorden. Ich habe mir dann "gemütlichere" Bikes gekauft, und mich gezwungen, nicht über 120 zu fahren. Und ich hab's immerhin überlebt - und allen anderen auch.
(Das war alles Ende der 80er, Anfang der 90er).
 
@Mindflanger: Mein Problem beim Motorradfahren und dem Flow war, dass ich immer schneller geworden bin. Ich bin immer Supersportler gefahren (ZX-9R, etc.) und wenn man dann auf das Landstraße nur noch mit 160+ unterwegs ist, dann sollte man sich wieder einnorden. Ich habe mir dann "gemütlichere" Bikes gekauft, und mich gezwungen, nicht über 120 zu fahren. Und ich hab's immerhin überlebt - und allen anderen auch.
(Das war alles Ende der 80er, Anfang der 90er).

Ah, ja irgendwann kommt man in die Zone wo man als biologische Entität doch in einen Bereich kommt, wo ein Unfall verheerende Folgen hätte, von meinem Vater weiß ich, dass man als Motorradfahrer auch sehr abhängig von der Aufmerksamkeit anderer ist. Aber auch hier wieder die Theorie, solange die skills der momentanen Aufgabe gewachsen sind, so kann der Flow auch zu mehr Leistung bringen, ist dann die Frage, wenn was passiert, woran hat es gelegen, technischer Defekt, (un)vorhersehbare Gefahren usw.
Ich kann mich noch erinnern, bei Extremsport waren immer die sogenannten "sensation seeker" ein Thema, diejenigen die den Flow kennen (und süchtig nach dem nächsten Kick sind) aber als Gefahrenjunkie auch immer gefährdet sind was Gesundheit angeht.
 
Der Flow ist für mich essentieller Bestandteil meiner Arbeitsweise. Leider kann ich mich heute zeitlich nicht ganz so involvieren wie ich es gerne würde freue mich aber bereits auf diesen Thread.

Wichtig für einen Flow ist es aus meiner Sicht das Aufnahmetechnik, Instrumente und Einstellungen nicht bremsen dürfen. Die Angst des Versagens wie auch der Anspruch zur Perfektion sollte genau so wie das Ego aussen vor bleiben.
 
Hier wäre die Frage, ist der Flow um so tiefer, intensiver, je mehr skills man hat. Mihaly hat auch immer Kinder als Beispiel gebracht, die, obwohl sie ziemlich am Anfang stehen, beim einfachen spielen mehr oder weniger schnell in einen Flow kommen. Vom Prinzip her würde es auch Situationen geben können, in denen ein großes Skillset sogar hinderlich sein könnte.


Ich glaube ob der Flow dann tiefer oder intensiver ist, ist eher eine Charakterfrage.
Es gibt zb Menschen die ihr Lebenlang Empathielos bleiben, wärend andere Menschen schon im Kindesalter sehr feinfühlig sind. Andere Menschen entwickeln sich, werden empathisch, und andere stumpfen im Alter ab. mal so als Beispiel.

Es geht auch um Talent.

Wobei Talent ja auch schon einfach die Gabe sein kann; ehrgeizig oder dizipliniert zu sein um bestimmte Fähgikeiten zu erarbeiten.

Umfangreiche Skills, also motorische Fähigkeiten (in Bezug auf ein Musikinstrument) halte ich für wichtig um sich in einen Flow zu steigern der auch Spass macht. Kommt auf die Ansprüche an, manche rocken auch mit Emoll in Dauerschleife und haben Spass. Und das wäre auch meine Erklärung warum Kinde enfacher in einen Flow kommen... deren "Ansprüche" sind eben noch nicht so hoch, haben ja wenig Erfahrungsschatz und Urteilsvermögen, usw.


Ganz verkürzt:

Übung macht den Meister
 
Ich glaube ob der Flow dann tiefer oder intensiver ist, ist eher eine Charakterfrage.
Es gibt zb Menschen die ihr Lebenlang Empathielos bleiben, wärend andere Menschen schon im Kindesalter sehr feinfühlig sind. Andere Menschen entwickeln sich, werden empathisch, und andere stumpfen im Alter ab. mal so als Beispiel.

Es geht auch um Talent.

Wobei Talent ja auch schon einfach die Gabe sein kann; ehrgeizig oder dizipliniert zu sein um bestimmte Fähgikeiten zu erarbeiten.

Umfangreiche Skills, also motorische Fähigkeiten (in Bezug auf ein Musikinstrument) halte ich für wichtig um sich in einen Flow zu steigern der auch Spass macht. Kommt auf die Ansprüche an, manche rocken auch mit Emoll in Dauerschleife und haben Spass. Und das wäre auch meine Erklärung warum Kinde enfacher in einen Flow kommen... deren "Ansprüche" sind eben noch nicht so hoch, haben ja wenig Erfahrungsschatz und Urteilsvermögen, usw.


Ganz verkürzt:

Übung macht den Meister

Das mit der Empathie finde ich nochmal ein sehr interessanten Aspekt, der mich wieder tief in meine Emotionstheroien und die Verbindung zum Flow nachdenken lässt. Die Entscheidende Frage ist, inwiefern es interindividuelle Unterschiede hinsichtlich der Erzeugung und Wahrnehmung von Emotionen gibt. Ich würde so weit gehen, dass Abstumpfung eine eigene Klasse von Emotion ist. Aber da ich persönlich ja die Emotion als essentiell wichtiges Element für den Flow halte, wäre es interessant, inwiefern Unterschiede (wie auch immer) in diesem Bereich, eine Auswirkung haben.

Weitergehende Fragen, kann man mit Flow auch wieder emotional werden, Emotionen trainieren, folglich auch neue Neurosturkturen und weitergehend ein differentielles (fortschrittlicheres) Denken erschaffen? Flow als Therapie gegen Depressionen, für Kreativität und die Menschlichkeit usw.
 
Flow entsteht bei mir oft durch das Zusammenspiel mit anderen...alleine übe ich oft Skalen, Progressionen, Fingersätze etc.pp, und alles kommt irgendwie in so nen Topf voller Möglichkeiten.
Wenn ich dann mit anderen musiziere, kann ich mich dadurch entfalten...oder auch nicht...
 
Das mit der Empathie finde ich nochmal ein sehr interessanten Aspekt, der mich wieder tief in meine Emotionstheroien und die Verbindung zum Flow nachdenken lässt. Die Entscheidende Frage ist, inwiefern es interindividuelle Unterschiede hinsichtlich der Erzeugung und Wahrnehmung von Emotionen gibt. Ich würde so weit gehen, dass Abstumpfung eine eigene Klasse von Emotion ist. Aber da ich persönlich ja die Emotion als essentiell wichtiges Element für den Flow halte, wäre es interessant, inwiefern Unterschiede (wie auch immer) in diesem Bereich, eine Auswirkung haben.

Weitergehende Fragen, kann man mit Flow auch wieder emotional werden, Emotionen trainieren, folglich auch neue Neurosturkturen und weitergehend ein differentielles (fortschrittlicheres) Denken erschaffen? Flow als Therapie gegen Depressionen, für Kreativität und die Menschlichkeit usw.


Ein paar Gedanken dazu:


Musik ist ein eigenständiges "Irgendwas" was ich persönlich garnicht mit Emotionen in Verbindung bringe. Natürlich gibt es Moll und Dur als Klangfarben, aber Moll ist nicht gleich traurig oder schwermütig. MMn sind das Klischees.

Ich bringe Musik eher mit Meditation in Verbindung, und Meditation ist ja ein Moment wo Emotionen sich mehr oder weniger gegenseitig neutralisieren oder einfach nicht vorkommen.
Zumindest nach meiner Definition.

Und ganz oft ist das bei mir der Fall, also wenn ich zb eine Stunde Gitarre gespielt habe, dabei mit Fingerübungen anfange und irgendwann (wenn ich langsam in den Flow komme) in die Improvisation übergehe und dabei meditative Zustände erreiche, dh Gedanken kommen und gehen, ziehen vorbei während ich Musiziere.. das sind dann gleichberechtige Zustände, die Gedanken schweifen lassen und das Instrument bedienen!
(Ausnahme ist wenn ich konzentriert an Stücken arbeite oder Harmonien entwickle, da kommt man zwar auch in ein Flow, aber man driftet dabei nicht in die Meditation ab.)
Auch mal traurige Erinnerungen, aber ich werde dann nicht traurig oder spiele dabei düstere melancholische Musik, das ist überhaupt nicht der Fall. Das ist völlig voneinader losgelöst und geht eher in so eine Art liminalen Zustand wo Erinnerungen, Allltagbewältigung, Termin bzw Zukunftsplanung usw gleichberechtigt neben dem Musizieren abläuft. Geht ja auch weil man Bewegungsabläufe an der Gitarre konditioniert bzw automatisiert hat.

Ich glaub so eine Art von meditativem Flow kann man in einer DAW oder Hardware garnicht erleben. Das ist alles eher Workflow das von ganz bestimmten Ausführungen dominiert wird.

RTFM



Musik MACHEN als Therapie? Denke ja, im meditativen Sinne!

Als Hörer ist das alles nochmal was ganz anderes. Aber ich konsumiere eigentlich sehr selten Musik.
 
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Ein paar Gedanken dazu:


Musik ist ein eigenständiges "Irgendwas" was ich persönlich garnicht mit Emotionen in Verbindung bringe. Natürlich gibt es Moll und Dur als Klangfarben, aber Moll ist nicht gleich traurig oder schwermütig. MMn sind das Klischees.

Ich bringe Musik eher mit Meditation in Verbindung, und Meditation ist ja ein Moment wo Emotionen sich mehr oder weniger gegenseitig neutralisieren oder einfach nicht vorkommen.
Zumindest nach meiner Definition.

Und ganz oft ist das bei mir der Fall, also wenn ich zb eine Stunde Gitarre gespielt habe, dabei mit Fingerübungen anfange und irgendwann (wenn ich langsam in den Flow komme) in die Improvisation übergehe und dabei meditative Zustände erreiche, dh Gedanken kommen und gehen, ziehen vorbei während ich Musiziere.. das sind dann gleichberechtige Zustände, die Gedanken schweifen lassen und das Instrument bedienen!
(Ausnahme ist wenn ich konzentriert an Stücken arbeite oder Harmonien entwickle, da kommt man zwar auch in ein Flow, aber man driftet dabei nicht in die Meditation ab.)
Auch mal traurige Erinnerungen, aber ich werde dann nicht traurig oder spiele dabei düstere melancholische Musik, das ist überhaupt nicht der Fall. Das ist völlig voneinader losgelöst und geht eher in so eine Art liminalen Zustand wo Erinnerungen, Allltagbewältigung, Termin bzw Zukunftsplanung usw gleichberechtigt neben dem Musizieren abläuft. Geht ja auch weil man Bewegungsabläufe an der Gitarre konditioniert bzw automatisiert hat.

Ich glaub so eine Art von meditativem Flow kann man in einer DAW oder Hardware garnicht erleben. Das ist alles eher Workflow das von ganz bestimmten Ausführungen dominiert wird.

RTFM



Musik MACHEN als Therapie? Denke ja, im meditativen Sinne!

Als Hörer ist das alles nochmal was ganz anderes. Aber ich konsumiere eigentlich sehr selten Musik.


Guter Punkt auf die Definition von Emotionen einzugehen.
Wenn ich von Emotionen spreche, dann fußt dieses auf einem Verständnis, dass jegliches (!) Handeln des Menschen seinen Ursprung in einer Emotion hat.
Der Mensch kann demnach als lebendiges Wesen nicht ohne Emotionen sein. Jedes Handeln eines Menschen fußt weitergehend auf Motivation (und diese auf Bedürfnisse, welche wieder eine eigenständige Verbindung zu Emotionen haben oder gleich als Emotion gelten können), ob diese Motivation bewusst oder unbewusst ist, ist dabei obsolet. In diesem Zusammenhang ist Motivation entweder eine eigenständige Emotion oder fußt auf dieser. Selbst wenn sich jemand entscheidet rational zu denken, dann fußt dieses auf einer Motivation Schrägstrich Emotion. Hunger z.B. hat demnach seinen Ursprung in Emotionen, die von Bedürfnissen getriggert werden und zu Motivation und im Endeffekt zu einer Handlung führen.

Nach meinem Verständniss kann Musik gar nicht nichtemotional sein, jegliche Musik führt zu irgendeiner Emotion, sei es Gleichgültigkeit, welches eine Emotion ist.

Ich stelle nicht in Abrede, dass es biologische Abnormitäten gibt oder geben könnte, das wird auch schwierig da dann etwas zu "beweisen".

Ich glaube nicht, dass Emotionen sich neutralisieren können, sondern dass sie nebeneinander koexistieren können, die Handlung ist dann diejenige, welche Motivation für den Moment am stärksten ist. Andere Herangehensweise, dass mehrere unterschiedliche Emotionen in einer eigenen Emotion enden und diese dann das Handeln beeinflusst.
Emotionen sind auch nicht in einer Nanosekunde da und in der anderen Nanosekunde wieder weg, es gibt Theorien, wo sich Emotionen kumulieren, sollten sie in ausreichend zeitlichen Abständen erregt werden, da sie unterschiedlich schnell wieder abklingen.

Du bringst Musik ja auch mit Meditation in Verbindung, ist ja nicht klar ob es eine Grenze zwischen Flow und Meditationszustand gibt, wenn ja, wo ist sie denn dann genau? Können wir glaube ich erst einmal nicht beantworten, ich zumindest nicht.

Emotionen können uns dabei auch genau wieder aus dem Flow bringen, so kann Angst eine treibende Kraft sein aber auch ein Flowkiller. Nach dem Flow bleibt dann mutmaßlich die reine Emotion (Angst, Freude, Glück usw.) oder auch ein Gemisch, ein ich nenne es mal Post-Flow-Kater.

Musik kann uns dabei dann durch Selbermachen oder Rezeption ein Tor öffnen, sei es zu einer anderen Emotion (im sinne einer Mood-Management-Theorie, die aus der Medienpsychologie kommt, z.B. ist man traurig und möchte sich durch fröhliche Musik anders stimmen) oder weitergehend zum Flow, in dem wir Raum und Zeit vergessen.

Und ich hoffe ja, dass ich bei der Arbeit mit einer DAW auch in einen Flow kommen kann, da bin ich aber aufgrund meines limitierten skillsets weit von entfernt, zu viel Stolpersteine, bei genügender Automatisierung bin ich aber hoffnungsfroh. Evtl. berichtet ja jemand von Flowerlebnissen aus der DAW.
 
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Bei mir stellt sich der Flow meistens ein, wenn Ergebnisoffen "hantiert" wird. Das Drücken einer Record-Taste würde ich gerne jemand anderen oder dem Zufall überlassen. Daher bevorzuge ich seit einiger Zeit, nichts aufzunehmen sondern es einfach zu geniessen, mich treiben zu lassen. (Hardware, Tasten, Regler )
 
Bei mir stellt sich der Flow meistens ein, wenn Ergebnisoffen "hantiert" wird. Das Drücken einer Record-Taste würde ich gerne jemand anderen oder dem Zufall überlassen. Daher bevorzuge ich seit einiger Zeit, nichts aufzunehmen sondern es einfach zu geniessen, mich treiben zu lassen. (Hardware, Tasten, Regler )

Da hab ich hinterher auch schon oft gedacht, hättest das jetzt recorded, dann wäre das gar nicht mal so übel gewesen.
 
Ich denke mir, dass ich damit etwas in mir trainiere und herausarbeite, so dass ich später dieses Kopfding nicht habe. War beim DJen früher ähnlich der Fall. Mit der Zeit sieht man es gelassener. Ist auch bei der Sexualität von mir "beobachtet" worden.
 
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Ich denke mir, dass ich damit etwas in mir trainiere und herausarbeite, so dass ich später diese Kopfding nicht habe. War beim DJen früher ähnlich der Fall. Mit der Zeit sieht man es gelassener. Ist auch bei der Sexualität von mir "beobachtet" worden.

Ja, guter Aspekt auch Sexualität mit in die Diskussion zu bringen, ich glaube Sexualität hat nochmal eine besondere Komponente hinsichtlich des Flow.
 
Ich habe für eine Verflossene zu ihren Yoga-Übungen elektronisch gejammt. Gute und weniger gute Erfahrungen bleiben mir dabei im Gedächtniss.
 
Mir ist aufgefallen .. So richtigen Flow hab ich meistens erst zu zweit ;-) Keine ahnung warum aber auch wenn nur jemand interessiertes zuschaut fluppts.
Alleins langweile ich mich immer oder surf hier im forum rum. Oder bastel an meiner verkabelung.. oder Entscheppere meine Boxen .. oder probier was neues aus.

Ja doch ab und an landet man auch alleine in seinem Flow.

Aber irgendwie das Musizieren zu zweit, mit jemanden auf ähnlichem level, bei dem man nicht angst haben muss: "Wenn ich pinkeln geh macht der alles kaputt", läufts irgendwie besser. Evtl weil musik ja eine Sprache ist und wenn man sich "unterhällt" läufts einfach.
 
im Flow sein kenn ich von diversen Tätigkeiten ... aber am stärksten ist es für mich beim musizieren

dabei blendet man alles Andere aus und lässt sich stärker vom Gefühl treiben , als darüber nachzudenken was man jetzt macht

das drücken der Aufnahmetaste bringt mich doch immer wieder raus oder das lesen von Foren - darum komm ich immer besonders gut in den Flow wenn mich Musikerfreunde besuchen und wir stundenlang einfach nur jammen und die Aufnahme über längere Strecken einfach mitläuft

da ich in keinster Weise ausgebildeter Musiker bin , sondern rein nach Gefühl "arbeite" ist es essentiell im Flow zu sein um gute Musik zu schaffen - daher versuche ich mein Musikzimmer sehr auf einen reibungslosen workflow zu optimieren
z.B. das Umstöpseln von Geräten an irgendwelche patchbays sollte nie notwendig sei , sondern im Idealfall alle Instrumente erreichbar und benutzbar sein
 
Bei mir ist es so das ich eine sehr speziell ausgeprägte Wahrnehmung habe. Ich nehme heute Klänge wie auch Menschen völlig anders wahr und kann auf Menschen - ohne Absicht - ebenfalls sehr stark wirken. Wenn ich in einen Flow Zustand gerate scheint mein Hirn ausser Gefecht zu sein. Normales Denken wie auch Kommunikation fällt mir dann sehr schwer. Dafür bin ich mit der Sache mit der ich mich beschäftige bzw. den Menschen die involviert sind stark verbunden. Bei Clientsessions zum Thema Videoschnitt kann ich zum Beispiel blind in mir unbekanntes Rohmaterial klicken und erwische genau die vom Kunden gewünschte Szene. Diese intuitiv zusammengeschobenen Timelines sind schon annähernd perfekt. In den Treffen schaffe ich dann eine Situation in denen ich die Kunden mit in den Flow einbeziehe und wie spielen dann ein Pingpong und optimieren das ganze auf Basis des Austausches.

Beim Musikmachen: Ich bin sehr aktiv wenn es um das schreiben neuer Songs geht und mache da immer wieder Sessions mit Gästen. Mit das wichtigste für eine gute Grundsituation ist für mich das keine Idee warten muss oder unterdrückt wird. So hab ich mein Setup so das jede Idee unmittelbar ohne Soundcheck, aufbauen etc. aufgenommen werden kann.

Den Anspruch an das perfekte lasse ich wie Wartezeiten dabei völlig aussen vor. Mir ist es immer lieber ein mies gespieltes dafür saugeiles Solo aufzunehmen als die Stimmung dadurch zu bremsen jetzt unbedingt das perfektes Setup zu finden und golden take festzuhalten. Genau so bei Vocals. Ich würde sagen das ich bei Sessions versuche alles möglich spassig und spielend zu machen um Denkprozesse komplett aussen vor zu lassen. Auch gerne mal Quatsch oder etwas völlig unkonventionelles machen, da mag auf Anhieb zwar nicht immer gleich etwas verwertbares kommen doch der daraus entstandene Denkanstoß kann helfen ;-)

Da gehört für mich dann auch dazu darauf zu achten wie andere reagieren bzw. was sie machen. Nicht selten ist ein gedudel auf der Gitarre genau das was gefehlt hat oder die Idee eines anderen von der er (oder man selbst) nicht überzeugt ist der Schlüssel. Tatsächlich war ich auch selbst immer wieder froh meine eigene Meinung hinter das Kollektiv gestellt zu haben, viele Songs die ich am liebsten abgebrochen hätte wurden in den letzten 5 Minuten grandios.

In diesen Sessions nehme ich bereits den Roughmix so wahr das sich alle Instrumente im Raum bewegen, ich von Wellen umgeben bin und diese dirigiere. Meistens und das beginnt schon fast bei der ersten Spur höre ich mental bereits den fertigen Song mit allen zusätzlichen Bonusspuren etc.

Wenn ich zusammen mit einer Band von Null starte kann ich quasi sofort ohne zu wissen was jetzt kommen wird einen vollkommen neuen Song inklusive mehrerer Parts und Vocals improvisieren.

Das mal von mir als kleine Erklärung wie für mich der Flow Zustand ist.

Ich denke diesen auf rationaler Ebene begreifen zu wollen macht keinen Sinn. Zum einen weil dies eben nicht rational ist bzw. so funktionieren kann zum anderen weil mögliche wissenschaftliche Ursachen noch zu grenzwertig sind.
 
Selbst wenn sich jemand entscheidet rational zu denken, dann fußt dieses auf einer Motivation Schrägstrich Emotion. Hunger z.B. hat demnach seinen Ursprung in Emotionen, die von Bedürfnissen getriggert werden und zu Motivation und im Endeffekt zu einer Handlung führen.

Das Hungergefühl muss man eher einem der zwei Urtriebe zuorden. Natürlich ist man motiviert aus einem Hungergefühl heraus etwas zu kochen oder auf die Jagd zu gehen. Aber sich Nahrung zuzuführen ist ein Trieb.
Es gibt zwei Urtriebe, der Selbsterhaltungstrieb (Jagd, Arbeiten um Geld zu verdienen, Essen, trinken, Selbstverteidigung, Feuer machen zwecks Wärme, Haus bauen usw) und der Fortpflanzungstrieb (Poppen, schöne Kleider, zum Friseur gehen, dicke Autos, Tattoos und ähhhh Kinder aufziehen, usw)


Nach meinem Verständniss kann Musik gar nicht nichtemotional sein, jegliche Musik führt zu irgendeiner Emotion, sei es Gleichgültigkeit, welches eine Emotion ist.

Das mag als Musikhörender stimmen.
Ich meinte aber das ICH SELBST BEIM MUSIZIEREN in der Regel eher emotionslos bin. Hin und wieder muss ich mal schmunzeln weil etwas gut klappt, aber ich bin nicht zornig, mies gelaunt oder übermässig gut gelaunt beim spielen. Ist eher ein neutraler Zustand... ein kreativer Moment?


Ich glaube nicht, dass Emotionen sich neutralisieren können, sondern dass sie nebeneinander koexistieren können, die Handlung ist dann diejenige, welche Motivation für den Moment am stärksten ist.

Neutralisiert war blöd formumuliert von mir. Es ging mir um Meditation. Wenn ich an einem Tag etwas Sorge habe was eine Terminplanung betrifft, ich mich gleichzeitig auf den Abend freue weil ich zb mit jemand esse gehe, aber im Hinterkopf noch ein schlechtes Gewissen (Reue) verarbeite und ich dann zwischendurch beim musizieren in einen meditativen Zustand gerate, dann egalisieren sich diese Gefühlszustände für den Moment.
Ich definiere Meditation nunmal so, es ist für mich ein emotionsloser Zustand den ich so auch herbeiführe bzw dann geniesse.
Und natürlich kann ich schlechte Laune mit guter Laune neutralisieren.


Emotionen sind auch nicht in einer Nanosekunde da und in der anderen Nanosekunde wieder weg, es gibt Theorien, wo sich Emotionen kumulieren, sollten sie in ausreichend zeitlichen Abständen erregt werden, da sie unterschiedlich schnell wieder abklingen

Würd ich anders sehen, ich hab sehr wohl Momente erlebt wo sich meine Gefühlswelt schlagartig verändert hat,
Ich denke jeder Mensch hat so eine Erfahrung schonmal gemacht wo die Stimmungslage von jetzt auf gleich ins andere, zb Negative, kippt.


Du bringst Musik ja auch mit Meditation in Verbindung, ist ja nicht klar ob es eine Grenze zwischen Flow und Meditationszustand gibt, wenn ja, wo ist sie denn dann genau? Können wir glaube ich erst einmal nicht beantworten, ich zumindest nicht.

Muss man den da überhaupt eine Grenze ziehen ? Für mich sind da die Übergänge fliessend.
Wobei Flow ja flowen ist und Meditation bedeutet meditieren.
Und wenn man auf einem Musikinstrument (Guitarra) im Flow ist stellt sich BEI MIR in der Regel auch irgendwann, wenn man Warm ist, ein meditativähnlicher Zustand ein, in diesen ich dann bewusst reingehe oder auch nicht, wenn ich zb konzentriert spielen/arbeiten möchte.


Emotionen können uns dabei auch genau wieder aus dem Flow bringen, so kann Angst eine treibende Kraft sein aber auch ein Flowkiller. Nach dem Flow bleibt dann mutmaßlich die reine Emotion (Angst, Freude, Glück usw.) oder auch ein Gemisch, ein ich nenne es mal Post-Flow-Kater.

Keine Ahnung, ich weiss nur das ich nach meinen Livegigs eher eine Leere gespürt habe, ich war erstmal für 15 min irgendwie nicht richtig ansprechbar. Etwas leicht Gaga immer dann, etwas ausgequetscht.
Und ja, Lampenfieber, kenn ich auch. Man lernt es zu ignorieren, aber da ist es immer.
 
Ich glaube der Rechner ist eine Flow-Maschine, wenn man ihn flüssig beherrscht.

Man hat dieses unmittelbare Feedback seiner Aktionen, gleichzeitig ist er ein Gedankenverstärker und -beschleuniger.

Und das alles anstrengungslos, im Sitzen, man bewegt nur die Fingerspitzen und Augen.

"Send."
 
Ich glaube der Rechner ist eine Flow-Maschine, wenn man ihn flüssig beherrscht.

Man hat dieses unmittelbare Feedback seiner Aktionen, gleichzeitig ist er ein Gedankenverstärker und -beschleuniger.

Und das alles anstrengungslos, im Sitzen, man bewegt nur die Fingerspitzen und Augen.

"Send."

Das sehe ich völlig anders... ist für mich ein Tool . Einen kreativen Flow erreiche ich damit nicht
 
Obwohl ich das Konzept von flow verstehe, komme ich da eher in einen Bereich des hyperfokus. Meistens beim Schrauben anstatt beim eigentlichen musizieren.

Elektronische Musik ist bei mir nicht wirklich ein Zustand der Entspannung sondern eher form des persönlichen Ausdrucks, wobei ich da sehr akribisch rangehe. Ein flow kommt da nicht unbedingt auf, den erlebe ich eher beim Sport.
 
Durchaus kann man das so sehen, das hat aber eher mit der Richtung zu tun die ich anstrebe und weniger mit der Sache an sich. Ich habe nun nicht viele patter sondern gehe extrem konzentriert ran, so viel wie möglich soll live passieren. Ich sehe mich im stark übertragenen sinn eher wie ein Chirurg, weniger wie ein Maler ums mal sehr geschwollen auszudrücken ;-)
 
Schönes Diskussionsthema !

Um beim Musizieren in den Flow zu kommen, finde ich auch Konzentration bzw. Fokussierung wichtig.
Aus meiner Erfahrung kann man das etwas "erzwingen" indem man sich nur vor ein einziges Gerät setzt, um in dieses abzutauchen.
Ansonsten brauche ich immer 20-30 Minuten zum "Einschwingen", bis erste Ideen kommen und sich langsam ein Flow einstellt.
 


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