Midlife Crisis: Ich will E-Gitarre spielen!!

Audiohead schrieb:
@firstofnine

Ich war vor 8 Jahren in einer ähnlichen Situation wie du und fing an über einen Einsteigerkurs an unserer Musikschule hier
wenig später dann regelmäßige Übungsstunden bei meiner Gitarrenlehrerin im Bereich klassische Gitarre (ich spiele in der Schule Klassik und bissl "Latein")
zu nehmen und bin nach wie vor dabei.

Meine größten Hürden ;-) :

1.: Die Ungeduld mit mir selbst, das erforderte wirklich sehr viel Leidenschaft und Willenskraft in der ersten Zeit für das Spiel um dabei zu bleiben
2.: Die Akzeptanz das es schwerer fällt im "Alter" (bin jetzt 48, etwas neues, völlig "anderes" zu lernen.
3.: Arbeit und Übungsstunden zu Hause in Einklang zu bringen, sich die Klampfe zu schnappen obwohl man alle ist von der Arbeit
4.: Die Beherrschung nicht wieder eine neue Gitarre zu kaufen obwohl man die wichtigsten Spieltechniken noch nich richtig drauf hat. ;-) (Katzendarm GAS Syndrom)
5.: Die Erkenntnis das ich, wenn es um ein besseres Improvisieren gehen soll (was ich zuhause ja so schon übe) später einen anderen Lehrer/in brauche, meine jetzige kann das so nicht.

VORTEILE:

Es war mit die beste Entscheidung meines Lebens weiterhin dabei zu bleiben

Die Erkenntnis das Notenlesen/Lernen kein Hexenwerk ist

Der Vorteil das ich nicht nur Akkorde schrubben kann bedingt durch die klassische Gitarrenlehre ;-)
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Danke, @Audiohead für diesen Post. Deine Hürden werden sich mit den Meinigen ziemlich decken. Der ursprüngliche Grund, warum ich Gitarre spielen möchte, liegt natürlich bei den Meistern begraben. Und damit man eben nicht enttäuscht ist, wenn man nach einem Jahr NICHT nach Knopfler klingt, dann darf das auch OK sein. Und gerade das abendliche Üben - da gehört Disziplin und Durchhaltevermögen dazu.
Und - wie Du es schreibst - ich bin ja auch ein Gear-Junkie. Mann das wird ziemlich hart, dass man sich Anfangs nicht dauernd einredet "mit einer anderen Gitarre / Amp / etc. würde es viel besser gehen."
 
firstofnine schrieb:
Hallo, ich sehe, das Thema bewegt Euch :). Da ich irgendwie und leider nur einmal 50 werde, werde ich ziemlich sicher zwischen 500 und 900 Euro für die Gitarre ausgeben. Dazu dann noch ca. 250 für eine Combo. Es wird also sicher was Gescheites. Für mich ist das alles noch Theorie. Jedesmal wenn hier einer was postet, denke ich "ja, stimmt, das muss ich bedenken" - "ja das sollte die Gitarre auch haben" - "Stimmt, die hohen Töne brauche ich ganz sicher"..... und dann komme ich in der 3.500 + Euro Preisklasse raus. Ich hatte anfangs gehofft, eine USA built Gitarre zu bekommen und keine Fernost, aber ich habe gemerkt, dass es darum nicht geht - zunächst.
Aber klar ist:
1. Die Klampfe muss mir optisch gefallen
2.a Sie muss haptisch und von der Verarbeitung meinen Ansprüchen genügen
2.b. Sie muss gute und hochwertige Technik haben
3. Sie sollte einen guten "Wert" besitzen, also nicht dass ich schon den Verkauf plane, aber ihr kennt dieses Gefühl der Werthaltigkeit (Anfassqualität, Ruf des Herstellers, Besitzerstolz-auslösende Dinge)

Der Klang ist ein ganz eigenes Thema. So richtig scheixxe klingt keine moderne Gitarre, das habe ich schon raus bekommen. Die Pickups geben die grundsätzliche Richtung vor. Erste Tendenz geht optisch in Richtung Single Cut, kann sich aber auch noch ändern.

Und nochmal: Ich will erstmal die richtigen Töne zum richtigen Zeitpunkt treffen, ohne dass ich danach zum Orthopäden muss. Und wenn das klappt, denn reden wir über individuelle Spielweise, etc. Dass die Gitarre dafür auch nur 79 Euro kosten muss, das ist mir klar - aber so ticke ich (leider) nicht.
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Hab jetzt nicht alles gelesen, aber nimm die Teile auf jeden Fall mal vorher in die Hand und lass dich beraten .. auch wenn du jetzt noch nicht spielen kannst. Am einfachsten ist sicher eine Stratform. Eine SG fühlt sich ganz anders an. SG gehen bei ca. 700€ los. Die sind dann nicht ganz so gut verarbeitet wie die höherpreisigen, aber der Sound ist klasse.

Von Squier war ich nicht so begeistert, da würde ich dann eher eine Mexican Strat holen oder eine Pacifica oder gleiche eine American Strat (ca. 1500€).
 
Moinsen!

Wurde ja schon fast alles gesagt ... ich möchte nur anfügen, dass es extrem wichtig ist schon am Anfang die richtige Haltung zu lernen. Man gewöhnt sich sehr schnell Unarten an, die einen dann später schwer behindern und im schlimmsten Fall auch zu Erkrankungen führen können (Carpal Tunnel Synrome).

Ein Punkt wurde noch nicht angesprochen: Das Gewicht. Ich bin mittlerweile 58 und hatte früher deutlich schwerere Gitarren, die trotz breitem Gurt schon ganz schön ins Kreuz gingen. Ein 2-Stunden-Konzert war da schon eine Herausforderung.
Heute spiele ich deutlich leichtere Gitarren, und ich merke das auch schon beim Üben. Man wird ja nicht jünger.
Eine schwere Gitarre bietet keinen Vorteil. Ausser man mag sie und will sie unbedingt haben.

Zur Einstellung: Lass die Gitarre entweder beim Händler oder beim Gitarrenbauer korrekt einstellen (Oktavreinheit, Saitenlage). Glaub mir, Du kannst es nicht selber machen. Hört sich alles einfach an, ist es aber nicht.

Tremolo: Ist nix für Einsteiger, absolut nicht. Eine Wissenschaft für sich. Kommt später.

Was die Youtube-Videos angeht, möchte ich noch auf David Walliman und Claus Levin hinweisen (allerdings nur in Englisch). Und, ja, Darrel Braun zu Fragen rund um die Gitarre (es lohnt sich vor dem Kauf seinen Channel mal zu durchforsten):


Servus,
Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Gute an diesen Thread ist, dass ich langsam weiß, wie alt ihr alle seid :)

@ikonoklast: Sehr gute Tipps: Den Darrel Braun finde ich ziemlich gut. Da merkt man auch, wie klein die Unterschiede bei Gitarren manchmal sind. Die anderen schaue ich mir gerne an. Insbesondere wegen der Haltung will ich auch einen Gitarrenlehrer. Ich habe mir selber Klavier/Keyboardspielen beigebracht und prompt meine linke Hand verhunzt (falscher Fingersatz). Wenn Du das die gesamte Kindheit/Jugend falsch machst, dann kriegst Du solche Fehler kaum noch raus. Und aus der Lektion habe ich gelernt und will zumindest die Basics richtig machen. GEschwindigkeit und andere Spezialitäten - das bekommt man auch ausm Internet.
Und das mit dem Einstellen der Gitarre habe ich mir auch schon gedacht. Lieber soll das ein Profi für mich machen, oder ich frag meinen erfahrenen Arbeitskollegen. Am Anfang will ich das Dingens eigentlich nur stimmen.
 
firstofnine schrieb:
Und das mit dem Einstellen der Gitarre habe ich mir auch schon gedacht. Lieber soll das ein Profi für mich machen, oder ich frag meinen erfahrenen Arbeitskollegen.
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Ich hab noch was vergessen: Die Gitarre sollte natürlich mit den Saiten eingestellt werden, die Du dann auch spielst. Bei einem Wechsel der Saitenstärke muss nachjustiert werden.
Also vielleicht erst dann korrekt einstellen lassen wenn Du eine Dir zusagende Saitenstärke/Sorte gefunden hast. Die Gitarren sind ab Werk so pi mal Daumen eingestellt, man kann also problemlos erstmal damit spielen. Die kleinen Unsauberkeiten muss man halt ignorieren. Aber sobald Du Dir über die Saiten im klaren bist, einstellen lassen. Klingt dann deutlich besser.

Und: Du kannst ruhig dünne Saiten nehmen. Darrel listet in dem Video oben ja die Player mit 008/009er Saiten ... da bleibt kein Auge trocken. Nimm ne Saitenstärke mit der Du noch bequem Saiten ziehen kannst.

Servus,
Alex
 
Du kannst ruhig dünne Saiten nehmen.
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... was dagegen spricht: Dünne Saiten wollen sehr kontrolliert gegriffen werden, sonst versaut man sich die Intonation ... und das ist aus meiner Erfahrung am Anfang eine Komplikation mehr ... Saiten ab 010er aufwärts klingen fetter und leisten ein bisschen Widerstand, so dass sie das saubere Intonieren erleichtern ... und da Du ja in Richtung Les Paul neigst: Die kürzere Mensur der Paula möchte ohnehin dickere Saiten haben - sonst fehlt einfach die Spannung und es klingt nicht. Also keine Angst vor dicken Drähten; die wirken eher unterstützend. Nur das Bending braucht halt etwas mehr Muskelkraft ... aber die kommt mit der Zeit!
:opa: :katzendarm:happy axing!
 
Noise-Generator schrieb:
Eigentlich bräuchtest du nur "erstmal" ne Klampfe die nicht irgendwie irgendwo dauerhaft unangenehm auf dein Körper drückt und Rocksmith.
Fender Strato Clone vom Thomy und nen Line6 oder Behringer Pod, kann ma nix Falsch machen und dann schaut man mal nach was Anständiges, später.
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Hehe, yo Rocksmith geht ab, da macht das schon von anfang an Spass auf der Gitarre rum zu klimpern.:mrgreen:
 
AutoClav schrieb:
Dünne Saiten wollen sehr kontrolliert gegriffen werden, sonst versaut man sich die Intonation ...
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Guter Einwand. Ich denke aber, dass sich das Problem, genau wie das tighte Spiel, von selbst erledigen wird. Für beides wären Übungen wie z.B. "die Spinne" mit Metronom ideal !?!
 
Xbox, PC, PS4

Hat aber übelst mit Latenzen zu kämpfen, klingt nicht besonders toll und wirklich "lernen"
kann man, bis auf ein paar Technikübungen, nicht wirklich damit. Ich habe mir alle Titel
mit einem Tool (RocksmithToTab) extrahiert und kann sie in "Guitar Pro 7" reinladen, um sie da zu üben und dann
"spielerisch" in Rocksmith zu spielen.
Guitar pro 7 kann ich uneingeschränkt empfehlen. Diese kombiniert Midi-Playback (langsamer, schneller, loopen, loopen mit steigender geschwindigkeit etc)
mit der Ansicht der Gitarrentabs.

Auf https://www.ultimate-guitar.com/ kannst du dir Titel im entsprechendem Format runterladen.
 
F-A-B schrieb:
Ich hab da auf dem PC immer Latenzprobleme und splitte dazu mein Signal. Das die da kein Asio eingebaut haben ist mir ein Rätsel.
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Ich habs für die meine alte PS3, keine Latenzprobleme. Das gute ist, man kann Bass oder E-Gitarre spielen und man kann auch zu zweit (gleichzeitig) spielen. Ich spiele immer mit nem Kumpel, er Bass ich E-Gitarre, wir haben Tränen gelacht.

Das Game Bandfuse ist aber besser, wenn es ums Gitarren spielen lernen geht. Wird leider nur in der USA vertrieben.
 
Klar Spanien - Wandern - liegt ne Gitarre am Wegesrand = Wandergitarre :)

Nein, bei mir altem Sack wurde in der Kindheit jede akustische Gitarre einfach "Wandergitarre" genannt. Und das Wort ist einfach ein bisschen kürzer, als "akustische Gitarre" (=Faulheit).
Das Ding schnarrt und resoniert und der Hals ist schon ziemlich krumm. Aber besser als nix und um mir die Tage bis zur Fender/Gibson/PSR/Ibanez/Squier/Epiphone zu verkürzen muss die alte jetzt einfach ran.
 
Wandergitarre ist ja okay... oder Schrammelkasten.

Aber der Zusatz "spanische" ist verwirrend.


Spanische Gitarren unterscheiden sich von klassischen Konzertgitarren dadurch das der Hals durchgehend mit dem Korpus verbunden ist und nicht eingeschoben wird.

Flamencogitarren sind nochmal ne ganz andere Wissenschaft.
 
OK...der Aufkleber innen zeigt, dass es eine spanische Gitarre ist. Vielleicht ist die ja viele Tausend Euro Wert und ich weiß es gar nicht (Info an mich: Nicht mehr mit meiner Gitarre auf Mückenjagt gehen).
Aber mit dem krummen Hals kann man da wahrscheinlich eh nichts mehr retten...
 
Ich finde jede Nylon (BilligTeile bzw Flohmarkt, Sperrmüll) hat ihren eigenen Charme, hab sogar schon eine mit 15mm Saitenlage zur Decke auf 9mm gepimpt, herrlich knurriger Sound.


Was steht den auf der Banderole?
 
Ja, die Saitenlage - mein Versuch des Bendings endete darin, dass ich mit der hohen e-Saite unter alle anderen rutschen konnte. Krummer Hals lässt grüßen.
 
So klein ist der Griffbrettradius bei nicht. Ich komm kaum an die Bass-Saiten, so breit ist das Brett. Ist aber eher an meiner fehlenden Technik festzumachen.
 
Da ist dann ne absolut flache Paula natürlich angenehm. Da rutscht man dann aus anderen Gründen unter die nächste Saite :D
 
Der Verkäufer war ziemlich gut. Aber wenn Du einmal eine Gibson im Arm hast, dann gibst Du die nie wieder her. Die Fender Strat war auch schön, ein bisschen kleiner, mehr singen, aber die Vibes von der Gibson, die haben es mir angetan. Hab noch mit einer Epiphone und einer PRS (SE) verglichen. Alles klasse Gitarren. Hab einen kleinen Rabatt bekommen, Plektrons und nen Gurt.
Jetzt brauch ich nur noch eine Zeitmaschine.
Klar, ein klein bisschen über Budget (1200 Euros insgesamt mit dem BOSS & Extras), aber ..... ich hatte mich verliebt. Dann dieser Farbton - Satin Tobacco Burst.

Der komplette Name ist übrigens:
Gibson Les Paul Studio Tribute 2019 STB


DANKE DANKE DANKE FÜR EURE HILFE!!!!! Das war mir wirklich eine Unterstützung!!
 
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