Eure Tipps für Flächen/Pads/Klangteppiche

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Rsdr

Guest
Da ich gerade so im Ambient/Chillout/Berliner Schule Modus bin, würde mich interessieren, wie ihr so eure Flächen zaubert. Also welche FX nehmt ihr, wie bekommt ihr es hin dass der Klangteppich nicht alles zukleistert im Mix, was moduliert ihr da am liebsten und wie. Welches Synths nutzt ihr am liebsten und so weiter und so fort.
 
Budget?
Für Flächen bin ich über den zuletzt eingetroffenen Roland JV-90 mit installiertem GS1 und Vintage Board eigentlich ganz glücklich. Da sind ein paar schöne Flächensounds dabei die man sich über den Patch-Editor zusammenbasteln kann oder eben auf vorgefertige Patches zurückgreift. So richtig in Fahrt kommt das Teil aber wirklich erst, wenn man an den Sounds rumspielt.

Mir kams druff an, wenig Geld auszugeben, dafür aber bekannte Markenqualität zu bekommen, die heute keiner mehr anfassen will. Ich nehm das Zeug gerne!

https://www.youtube.com/watch?v=D3YjadnYut0
Hier im konkreten Beispiel mit den 'JP8-Strings' des Vintage Board.

Der MS2000 ist mir dafür vom Sound her zu digital.
 
Dein JV-90 erinnert mich ein wenig an mein Roland D70 von damals.

Budget ist derzeit bei 0,-EUR und da wird auch nur noch ein Audio Interface nächstes Jahr dazu kommen. Der Model D wird erst Mal für 2020 mein einziges externe Gerät bleiben. Ansonsten habe ich Bitwig mit The Legend, Serum, Valhalla Shimmer, u-he Repro1 und Repro5, Zebra und noch ein paar Native Instrument FX wie Repika usw. Aktuell teste ich gerade Arturias Pigments 2.
 
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Für mich geht für Flächen im Prinzip jeder Synth, der genug Polyphonie bietet und editierbar ist. Für Flächen finde ich VA besser als Sample-basiert. Echt-analog wäre wahrscheinlich noch besser, hatte ich aber nie.
Außerdem mag ich bei Flächen eine gute weite Stereo-Breite. Hier wäre dann die Frage, wie man das erzeugt. Entweder macht man es schon auf der Ebene der Klangerzeugung. Oder evtl. ausschließlich durch Effekte. Stereo-Chorus, Stereo-Delays, Stereo-Hall.
Damit es im Mix nicht aufdringlich wird, vielleicht einfach nicht zu laut zumischen. Mit Filtern / EQ's kann man natürlich bestimmte Frequenzbereiche absenken, wenn sie eher störend auffallen.
 
Danke schon mal für die Antworten. Bei mir kommt zunächst nur Software in Frage und da kann ich mich mit Bitwig austoben wie ich möchte. Dank The Grid kann man sich jetzt sogar selbst Instrumente und FX bauen, also ziemlich modular das ganze System.

Also helfen mir, in meinem Falle, eure Rezepte weiter als konkrete Geräte, obwohl ich das auch interessant finde, kann ich ja dann im Hinterkopf behalten, falls ich mal was zukaufen möchte, irgendwann später.
 
Eigentlich murkse ich auch gerne mit dafür eher untypischen Synths rum für Pads. Aber seit einiger Zeit verwende ich da verstärkt das Solina VSTI von Arturia und von G-Force die Vrtual String Machine und das M-Tron Pro (also ein virtuelles Mellotron). Diese beiden G-Force Sachen sind allerdings samplebasiert (beim Mellotron eh logisch), wobei ich in der Regel eigentlich kein Fan bin von Samplegedöns/Romplern/Sampling bin. Aber hier hat man doch sehr gute Bearbeitungsmöglichkeiten.
 
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....Ansonsten habe ich Bitwig mit The Legend, Serum, Valhalla Shimmer, u-he Repro1 und Repro5, Zebra und noch ein paar Native Instrument FX wie Repika usw. Aktuell teste ich gerade Arturias Pigments 2.

Im Prinzip hast Du sicher genug an Software für alle Belange, gerade Serum ist ein sehr mächtiges Tool. Wenn man so etwas mag ist granular auch nett für Pads, was Du ja mit Pigments 2 machen kannst. Da Du ja dafür eigene Samples verwenden kannst (z.B. aus Serum/Pigments) sind die Möglichkeiten unendlich.

Zu Ambient_FX gibt es hier sonst noch einen Thread, aber erstmal hast Du da sicher auch genug.

Selber habe ich auch viele Sachen (zuviele), lieber Hardware (z.B. mit FM) was man (ich) so eher nicht alles braucht aber andererseits schon Spaß macht und für viel Abwechslung sorgt. Man sollte aber verweiden daß man Dinge anhäuft die dann nur selten benutzt werden.

Ein Stück hat dann bei mir einmal Software als Schwerpunkt, dann FM, dann mehr analog, Wavetable-Charakter, Rompler (XV5080) etc. gute Pads gehen mit allem.
 
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Da ich gerade so im Ambient/Chillout/Berliner Schule Modus bin, würde mich interessieren, wie ihr so eure Flächen zaubert. Also welche FX nehmt ihr, wie bekommt ihr es hin dass der Klangteppich nicht alles zukleistert im Mix, was moduliert ihr da am liebsten und wie. Welches Synths nutzt ihr am liebsten und so weiter und so fort.

HW: FS1R und AN1x machen das recht gut, Fantom XR wenn ich LPF2 und PKG seriell kombiniere erzeugt er schöne warme Sweeps. FX nur das Minimum, die Sounds reagieren sonst kaum noch bzw. extrem verzögert auf Soundveränderung, außer du packst nochmal modulierbare Filter/EQs etc. hinter die typischen FX (was bei mir meist nur Reverb und Chorus ist) was bei FX basierten Flächen Sounds meist die einzige Möglichkeit ist den Sound noch halbwegs vernünftig zu steuern. FX basierte Flächen nutzen Delay und Reverb als Mixer um z.B. per LFO oder Stepmodulator etc. erzeugte serielle Soundkomponenten zu einem einzigen flirrenden Komplexsound zu kombinieren.

Software: Massive ist mein Schweizer Offiziersmesser für praktisch alles was keinen Spezialisten benötigt, von daher kann er auch Pads und dank komplexere Wavetable Manipulationen auch aufwendige Sachen und skalierbare Wellenformen. So lange man 'nen Filtertyp ohne Sättigung auswählt - z.B. Bandrejekt und der entsprechenden Modulation von Cutoff und Bandwidth, lässt sich gut ein sättigunsfreier LP ohne störende Sättigungsartefakte simulieren.

Nicht zukleistern: Hängt zum einen vom richtigen Bereich ab, die Noten sollten sich mit den Frequenzen der anderen Sounds so wenig wie möglich überlagern, von daher möglichst viel Abstand halten, also nicht ein Lead Sound drüberkleistern, der im selben Frequenzbereich hängt, außer man will bewusst mehrere Sounds zu 'nem Brei layern. Außerdem per EQ den Sound noch was ausdünnen um Luft für den Rest zu schaffen.

VAs - besonders Ältere haben oft Probleme mit der Filtersättigung und müssen massig Unisono Stimmen stacken oder in die FX Trickkiste greifen um ordentlich Schwebung zu erzeugen. Rompler haben das Problem meist nicht, Montage/MODX/Fantom X/JV/XV etc. (zu den teilen von Korg fehlen mir die Erfahrungswerte) haben - wenn man nicht gerade 'ne Structure mit Booster oder 'nen entsprechenden Insert FX nutzt - keine nennenswerte Filtersättigung und eigenen sich bei entsprechendem Filterklang recht gut für Flächen.
 
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Software: Die V-Collection von Arturia, und - für mich die heissesten Tipps für kleines Geld - Go2 und B.I.T von Rob Papen.

Mein Hauptproblem ist die Kleisterei. Eine gute Fläche mit Stereobreite und vielleicht etwas Modulation überdeckt alles. Wenn ich da mit Positionierung im Raum anfange, klingt die Fläche nicht mehr so, wie ich sie haben will: es bleibt kein Raum mehr für anderes. Frequenztrennung hinterher kann ich nicht gut, also liegt das Ganze schon vorm Einspielen fest: Sequencer blubbert im unteren Bereich durch, Fläche macht die Aussage im Vordergrund, und vielleicht noch etwas Arp- oder Seq-Geklingel im Hintergrund, damit es nicht zu langweilig wird.
 
Ich vermeide einfach überall Akkorde, wo es geht. Mehr Tranparenz und Luft im Mix. Lieber immer etwas spartanischer halten, als zu überfrachten.
 
Software: Ganz klar Omnisphere
Hardware: OB-6, Peak oder Montage (gerne auch gelayert)
Wichtig ist einfach, dass es nicht alles zu matscht und anderen Sounds auch noch Frequenzen übrig lässt. Merkt man meistens erst im Mix.
 
Da ich gerade so im Ambient/Chillout/Berliner Schule Modus bin, würde mich interessieren, wie ihr so eure Flächen zaubert. Also welche FX nehmt ihr, wie bekommt ihr es hin dass der Klangteppich nicht alles zukleistert im Mix, was moduliert ihr da am liebsten und wie. Welches Synths nutzt ihr am liebsten und so weiter und so fort.

gute flächen sind im mix nicht zu laut, und werden nicht mit durch irgendwelche summenkompressoren geschickt sondern bleiben jungfräulich.

sie dürfen gerne "teuer" klingen, aber davon darf man sich dann nicht dazu verführen lassen, sie in den vordergrund zu kloppen.

sie sind nicht zwangsweise "pads" (also akkorde) sondern die veränderungen dürfen auch gerne notenweise sein.

da sie ja meistens eher "zu spät" kommen sollte man immer auch mal ausprobieren, wie es eigentlich klingt, wenn sie "als erster" in eine neuen tonlage/harmonie wechseln, und die anderen stimmen dann mit gebührendem abstand folgen.

wavetable synths, die üblichen analogstreicher, vocal filter und ein phasor sind zwar immer ein dankbares ausgangsmaterial, aber mir persönlich schon lange zu trivial. phasevocoder, timestretching, (langsame!) granulareffekte, oder die reine hallfahne von einer originalspur, die man nachher gar nicht benutzt, bieten sich an um damit mal ein herumzuexperimentieren.

eines dieser verfahren hat es ja schon lange zum klassiker geschafft: das shimmer reverb.

gerne mache ich bei sowas einfach mehrere versionen / spuren, aus denen man später auswählen oder was zusammenmischen kann.
 
Das mit dem "Zukleistern" ist mir auch als Problem deutlich geworden. Bin absoluter Anfänger und Einsteiger was elektronische Musik und Soundschrauben etc. betrifft.

Hätte jemand zu dem Thema Buchtips, Videotips etc.? Möglichst auf deutsch. Wäre klasse.

Mir ist auch bewusst, daß dies eine Wissenschaft für sich ist. Vielleicht gibt es ja aber ein paar grundlegende Dinge die man als Einsteiger beachten kann.
 
Dein JV-90 erinnert mich ein wenig an mein Roland D70 von damals.

Budget ist derzeit bei 0,-EUR und da wird auch nur noch ein Audio Interface nächstes Jahr dazu kommen. Der Model D wird erst Mal für 2020 mein einziges externe Gerät bleiben. Ansonsten habe ich Bitwig mit The Legend, Serum, Valhalla Shimmer, u-he Repro1 und Repro5, Zebra und noch ein paar Native Instrument FX wie Repika usw. Aktuell teste ich gerade Arturias Pigments 2.

Eine alte Version von Omnisphere?

Ich mag zwar diese Readymades nicht, die man nur noch in der Mikrowelle aufwärmen muß, aber an Flächigem solltest Du da reichlich fündig werden, bis das Budget wieder etwas mehr Spielraum läßt.

Stephen
 
In einem youtube Video, das ich grad leider nicht mehr finde, gab es mal eine cooles Tutorial. Im Prinzip ging es darum ein Arpeggio zu erstellen (vllt mit 16tel oder sogar 32stel) und dann durch ein Reverb zu schicken: 100% Wet, 0% Dry. Je nach Einstellung erhält man durch das Arpeggio eine schöne Bewegung.
 
In einem youtube Video, das ich grad leider nicht mehr finde, gab es mal eine cooles Tutorial. Im Prinzip ging es darum ein Arpeggio zu erstellen (vllt mit 16tel oder sogar 32stel) und dann durch ein Reverb zu schicken: 100% Wet, 0% Dry. Je nach Einstellung erhält man durch das Arpeggio eine schöne Bewegung.
Klingt nach dem was ich FX basierte Flächen genannt hab', Effekte als Mixer nutzen.
 
Transparenz erreicht man eher durch weglassen von anderen Teilen die man bereits ausgiebig vorgestellt hat, Akkorde sind aus meiner Sicht häufig ein essentieller Träger von Emotionen.
 
wavetable synths, die üblichen analogstreicher, vocal filter und ein phasor sind zwar immer ein dankbares ausgangsmaterial, aber mir persönlich schon lange zu trivial. phasevocoder, timestretching, (langsame!) granulareffekte, oder die reine hallfahne von einer originalspur, die man nachher gar nicht benutzt, bieten sich an um damit mal ein herumzuexperimentieren.

Zumindest ich würde mich da mal sehr über ein praktisches Beispiel freuen (am besten als Video), da ich mir derzeit nur schwer vorstellen kann wie das klanglich am ende aussehen soll, da mir schlichjt und einfach der Weitblick und die Erfahrung in dem Bereich noch fehlen.
 
Mal zum Thema Reverbs und Delays:

Diese Effekte lassen die Fläche bestimmt räumlicher erscheinen.

Aber:

Wie hoch stellt man die Nachkling-Zeit ein?

Wenn die Nachkling-Zeit zu hoch eingestellt ist, wird es in den Übergängen zwischen den Akkorden harmonischen Match geben.

Man könnte z.B. die Akkorde einzeln als Audio aufnehmen und in den Übergängen zwischen den Akkorden die Nachkling-Zeit im jeweiligen Audio-Clip verkürzen, damit es keinen harmonischen Match in den Übergängen zwischen den Akkorden gibt.

Wenn man Effekte von vorne rein mit kürzeren Nachkling-Zeiten einstellt, dann werden diese Einstellungen für die gesamte Dauer jedes Akkords gelten, und der Eindruck der Räumlichkeit wäre damit kleiner.

Man könnte zwar dem Effekt in Echtzeit Anweisungen per MIDI geben, an welchen Stellen die Nachkling-Zeit zu verändern ist, allerdings könnten da Effekte unschöne Artefakte aufweisen.

Hat sich jemand mit dieser Thematik schon mal beschäftigt? Wie lauten eure Lösungen?
 
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Hat sich jemand mit dieser Thematik schon mal beschäftigt? Wie lauten eure Lösungen?

ich denke, da ist kein wirkliches problem, denn dafür gibt es mehr richtige lösungen als für random().

es geht auch nicht darum, mithilfe eines halls eine fläche räumlicher erscheinen zu lassen (pun intended by du already?), sondern darum einen hall als flächensoundgenerator zu benutzen.

dazu kannst du problemlos eine nachhallzeit von unendlich benutzen, wenn du denn ein ganz statisches ergebnis willst.*) den rest erledigen dann gates und hüllkurven. :)

*) ein raumeindruck entsteht dadurch nicht mehr wirklich.
 
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naja, oder mit einem sampler, ne?

1. hall auf 99.99% feedback drehen

2. das in den hall reinspielen, dessen spektrum man einfangen will

3. in irgendeiner form mal 10 sekunden davon aufnehmen

und das dann später irgendwie wieder abspielen. von mir aus 64 stimmig polyphon.

während der hall noch endlos weiterdröhnt nach 2.) könnte man den auch gleich noch ein bischen bearbeiten - z.b. mit einem modulationseffekt, damit das statische wieder weggeht ...
 
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mit einem sampler würdest du es direkt dort aufnehmen wo du es nachher wieder abspielst.

wenn du es auf fostex 8-track aufnimmst oder auf SD karte, kannste deine fläche ja nur ins kellerarchiv packen aber nicht abspielen. :)

die grundsätzliche verfahrensweise ist beim selbstfrickeln, bei DAWs oder mit hardware immer gleich. erzeugen, aufnehmen, abspielen.
 


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