Musikalische Zusammenarbeit, wie handhabt ihr das?

ACA

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Ich würde mich mal interessieren auf was ihr bei einer musikalischen Zusammenarbeit achtet.
Es geht mir nicht um die Technik, sondern um das Zwischenmenschliche.

Macht ihr das oft oder überhaupt nicht? Mit Erfolg oder waren es eher Enttäuschungen.

Wie entscheidet ihr ob es sich lohnt mit jemandem ein Projekt zu starten?

Geht ihr da nach gewissen Kriterien vor oder lässt ihr alles frei und hofft das was gescheites raus kommt.



Ich selber hatte schon ein paar Zusammenarbeiten bei denen auch ein fertiger Track entstanden ist. Teils ging das gut und das Musikstück war toll, bei anderen Versuchen ist es kläglich gescheitert, weil man sich musikalisch nicht finden konnte oder es hat nur eine grosse Diskussion gegeben ohne Resultat.
In letzter Zeit finde ich es immer mehr mühsam mich auf Kompromisse einzulassen und ich fühle mich mehr ausgebremst statt unterstützt.
Ich überlege mir sogar grundlegend keine Zusammenarbeiten mehr zu machen um meine eigene Musik mehr zu fördern.
Vielleicht arbeite ich auch einfach mit den falschen Leuten zusammen.

Was meint ihr zu dem Thema?
 
Pauschal kann man das so nicht sagen, mal klappt es sehr gut und manchmal wiederum gar nicht.
Das kommt auch immer darauf an, wie hoch deine Erwartungen sind.
Geht es dir nur um den Spaß am gemeinsamen Musizieren oder soll am Ende eine professionelle VÖ stehen?
Mit anderen Leuten zu Jammen kann jedenfalls sehr viel Spaß machen und wieder für eigene Sachen inspirieren.
Du kannst doch auch beides machen, einmal deine Solosachen und ab und zu gemeinsam mit einem Partner.
 
Wenn alle machen, was ich will, ist alles in Butter.

Spaß beiseite: Deine Einleitung faßt es ziemlich gut zusammen, auch für mich. Hauptkriterium: Der Andere muß etwas können, was ich selbst nicht genauso gut, wenn nicht sogar besser hinbekäme. Je älter ich werde, desto schwieriger wird es für eine, meinen Maßstäben gerecht zu werden -- die, die das schaffen, sind dann auch diejenigen, mit denen ich mir eine Zusammenarbeit vorstellen kann.

Eine gemeinsame musikalische Basis und eine gemeinsame Sendefrequenz erleichtert die Arbeit ungemein; was bei mir nicht klappt, sind so musikalische Fernbeziehungen. Ich habe es mal versucht, aber irgendwie bekomme ich da nicht die Kurve, weil das Ganze immer sehr abstrakt bleibt und ein ganz andere Qualität hat als mit jemandem direkt in einem Raum zu sitzen und sich die Bälle zuzuwerfen.

Ist halt ein bißchen so wie ein Bier trinken im Biergarten und chatten per Skype.

Stephen
 
...was bei mir nicht klappt, sind so musikalische Fernbeziehungen. Ich habe es mal versucht, aber...
Bei manchen Kooperationen ist es ganz gut, wenn sie fern bleiben.

Aber es stimmt: je älter, umso eigensinniger.
Mehr Musik, statt Diskussionen.
 
Es geht mir nicht um reine Spass Tracks, aber auch nicht um ein rein professionelles Produkt mit Gewinnerwartungen.
Musik ist bei mir ein intensives Hobby seit Jahren und ich investiere viel Zeit, daher möchte ich mit dem Resultat auch voll zufrieden sein.

Häufig ist die Problematik eher in der unterschiedlichen Geschmacksfrage.

Vielleicht ist die Frage eher, kann man mehr profitieren durch Zusammenarbeit, also durch neues das dabei einfliesst oder ist es wichtiger seine Ideen ungehindert frei und unkompliziert verwirklichen zu können. Geht nicht beides.

Und ja, habe auch das Gefühl das Alter spielt dabei eine wichtige Rolle, so wegen eigensinnig.
 
Gut das persönliche ist ein Punkt den ich mal beachten sollte. Lief bei mir bis jetzt fast immer über Mail/Web.
 
Also ich habe sowas auch schon gemacht, aber dann eben übers Netz dann per Audiospuren/Track Austausch. Viel zu reden hatten wir da eigentlich nicht, ging alles recht flott vonstatten. Ich habe das bis jetzt mit Leuten gemacht, wo ich wusste was der so macht. Hat bis jetzt immer ganz gut so geklappt und wenn das aus meiner Sicht nicht zusammenpassen würde, so musikalisch, dann würde ich das gar nicht erst machen wollen. Mehr kann ich dazu gar nicht sagen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gegenteil wäre eine Musikerkommune, wie es sie früher mal gab:
Gong, Amon Düül, Can usw.
 
Bei meine Erfahrungen mit Musizieren handelt es sich um Musik mit viel Raum für Improvisationen. Manchmal gelingt es sehr gut, und machmal gar nicht.

Zusammenarbeit zwischen Menschen wird möglich durch Gemeinsamkeiten und interessant durch Unterschiede. Das stimmt auch für Musikmachen.

Grüβe, Permafrost.
 
Ich mache ja sehr viel, wenn nicht gar fast ausschließlich Musik mit anderen zusammen. Ich sehe da zwei Seiten der gleichen Medallie.
Das solistische Musikmachen führt zwar zu Ergebnissen, die einigermaßen meiner eigenen Erwartungshaltung entsprechen, aber den Ergebnissen fehlt der bereichernde Input von anderen, den ich selbst nicht liefern kann.
Beim gemeinsamen Musikmachen muss ich oft ziemliche Abstriche bei meinen Erwartungshaltungen machen, aber ich werde dafür auch mit Ergänzungen durch die anderen belohnt, für die ich alleine zu "engstirnig" wäre.

Von früheren (zum Teil extrem erfüllenden) Banderfahrungen weiß ich, dass Zusammenarbeit am besten klappt, wenn die Beteiligten einigermaßen das gleiche musikalische Knowhow und handwerkliche Niveau haben. Aber gerade ersteres ist in der Elektronik-Szene nicht gerade breit gestreut...
 
Also ich für meinen Teil mach dies nur mit Leuten die ich erstmal so kennengelernt habe, dann jamme ich mit denen ein paar mal und wenn das alles gut klappt und zusammen Spaß macht, machen wir auch mal Projektmäßig was zusammen, hat dann aber keine Veröffentlichung im Hintergrund sondern auch nur just for Fun.
 
Meine Zusammenarbeit mit anderen zielt momentan eher darauf ab, Leute mit meinem Hobby bzw. mit den Gebrauch von HW anzufixen. Das Ganze hat etwas von einem Workshop Charakter.
Ich würde mir jedoch wünschen, künftig etwas mit Leuten zu machen, mit denen ich mich ergänzen kann. Denkbar wäre, dass der andere auch über HW verfügt, um miteinander zu jammen oder SW, um die Jamerzeugnisse in einer Produktion zu verarbeiten. Denkbar wäre aber auch eine Zusammenarbeit mit einem Instrumentalisten ( zupfen, blasen, trommeln).

Ich würde mir wünschen, dass er ein adequates Maß an Erfahrung hat, Lust und Muse hat regelmäßig zu musizieren und auf ein gemeinsames Ziel bezüglich Genre und Sound hinzuarbeiten. Jemand der nicht nur mitläuft, sondern auch initiativ handelt. Und zu guter letzt braucht er auch eine gewisse soziale Kompetenz und Zuverlässigkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ende der 90er hatte ich mal sehr intensiv mit nem Kumpel zusammen Jams gemacht. Damals hatten wir aber auch echt wenig Gerätschaften und es bot sich an, das vorhandene zusammenzuschalten.
Hat verdammt viel Spaß gemacht, vor allem, weil wir auch den selben Musikgeschmack hatten. Ich denke am Besten funktioniert sowas auch nur, wenn man ohne Erwartungen da rangeht und einfach erstmal wirld drauf los legt.
 
Ich sehe da zwei Seiten der gleichen Medallie.
Das solistische Musikmachen führt zwar zu Ergebnissen, die einigermaßen meiner eigenen Erwartungshaltung entsprechen, aber den Ergebnissen fehlt der bereichernde Input von anderen, den ich selbst nicht liefern kann.
Beim gemeinsamen Musikmachen muss ich oft ziemliche Abstriche bei meinen Erwartungshaltungen machen, aber ich werde dafür auch mit Ergänzungen durch die anderen belohnt, für die ich alleine zu "engstirnig" wäre.

Glaube eben da liegt der springende Punkt. Entweder freie Selbstverwirklichung oder Neues lernen durch Zusammenarbeit.

Aber so eine Zusammenarbeit kann so komplex sein wie eine Beziehung. Es ist nicht einfach die richtigen Mitmusiker zu finden.
Und ich finde es gehört auch mehr dazu also nur gleiches musikalisches Know How.
Man muss auch die selben Ziele haben, gleicher Ehrgeiz, selbe Arbeitstechnik, bereit sein den selben Aufwand/Zeit aufzubrinden, ...


Ich stehe wohl im Moment eher auf freie Selbstverwirklichung.
 
Jammen ist cool, wenn sich die Skills ergänzen.. Dateien und Tracks hin und her schicken nervt..
 
[...] Man muss auch die selben Ziele haben, gleicher Ehrgeiz, selbe Arbeitstechnik, bereit sein den selben Aufwand/Zeit aufzubringen [...]

Daran scheitert es meiner Erfahrung nach am ehesten -- Arbeitstechnik im weitesten Sinne ist dabei noch nicht einmal ein K.O.-Kriterium (sondern im Idealfall eine bereichernde Facette), sehr wohl aber der eigene Anspruch an die Arbeit und das Maß an Aufmerksamkeit, das man einer Sache zu widmen bereit ist.

[...] Beim gemeinsamen Musikmachen muss ich oft ziemliche Abstriche bei meinen Erwartungshaltungen machen, aber ich werde dafür auch mit Ergänzungen durch die anderen belohnt, für die ich alleine zu "engstirnig" wäre. [...]

Im Idealfall ist das so, aber bis der eintritt... ich bin heute einfach zu alt dafür, auf diesen Idealfall zu warten (bin aber dankbar dafür, diesen Idealfall in der Vergangenheit einige Male aus erster Hand erlebt haben zu dürfen).

Womit wir beim nächsten Faktor wären, und beim übernächsten: Zeit. Und Energie.

Stephen
 

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