Musik 37 Dollar für 1 Mio Streams !

Das Grundproblem ist mMn, dass die Leute nichts - also wirklich absolut gar nichts - mehr für Musik bezahlen wollen.
Nicht mal 1€, auch wenn ihnen ein Song gut gefällt.
Andererseits haben die gleichen Leute kein Problem damit, ein- oder sogar zweistellige Eurobeträge hinzublättern, um
in irgendwelchen völlig belanglosen Handyspielen die Werbung abzuschalten.
 
Das Grundproblem ist mMn, dass die Leute nichts - also wirklich absolut gar nichts - mehr für Musik bezahlen wollen.
Nicht mal 1€, auch wenn ihnen ein Song gut gefällt.
Andererseits haben die gleichen Leute kein Problem damit, ein- oder sogar zweistellige Eurobeträge hinzublättern, um
in irgendwelchen völlig belanglosen Handyspielen die Werbung abzuschalten.

Das ist leider nicht nur bei der Musik so. Allgemein geht der Großteil der Leute davon aus, dass ALLES, gerade auch online, für "lau" zu bekommen ist. Gerade auf Facebook ist das auch ganz normal, wenn dort jemand ein "neues" Foto von irgendeiner Sache postet, dass die ersten Kommentare immer sehr ähnlich sind, von wegen," oh das Foto ist mir aber neu. Das kenne ich noch gar nicht und habe es nicht im Netz gefunden."

Darauf antworte ich dann sehr gerne, dass Diejenigen sich doch einfach mal Bücher kaufen sollen. Oder wann das entsprechende Foto zum ersten mal in der Literatur veröffentlicht wurde.

Die Leute sind einfach "kackendreist". Und wie Du schon angemerkt hast, die geben für jeden Mist Kohle aus, raffen aber überhaupt nicht, dass es auch Menschen gibt, die von den jeweiligen Dingen leben müssen.

Oder wird auch oft gerne die Frage gestellt, "gibt es das Buch nicht schon als PDF?" Was hier natürlich nicht mit bezahlbarer PDF gemeint ist....

Richtig ätzend, und nicht meine Welt....

Man könnte das jetzt noch viel weiter führen. Auch im Bereich der "Musizierenden" ist das auch ganz normal, im Netz nachzufragen, anstatt das Handbuch zu nutzen. Sollen doch andere ihre Zeit opfern........und so lange es dann Leute gibt, die ihre Zeit dafür verplempern, wird das auch funktionieren

Ich kaufe mir immer noch CD´s und Vynil von Künstlern. Da weiß ich, dass mir die 20,- Euro nicht weh tun, aber der/die Künstler davon weitaus mehr haben, als wenn ich nur den Stream oder Download zahlen würde.

Chris
 
Ganz für "lau" ist es ja nicht, da man ja ein Monats-Abo bezahlt.
Und es gibt nicht wenige, die dann denken, dass der streaming Dienst von den Abo-Einnahmen nicht nur seine Kosten decken sondern auch an die Musiker fette Vergütungen zahlen kann :rofl:
Z.B. ein Kollege von mir (der tatsächlich überaus tapfer meine Musik hört) fiel aus allen Wolken, als ich ihm erzählte, wie "viel" Spotify im Durchschnitt pro Play auszahlt.
Letztlich haben mir einige Kollegen für mein erstes Album Bargeld gegeben - nicht aus Mitleid oder weil ich das Geld brauche (ich brauche es nicht, wird eh gespendet) sondern weil sie
sie einfach nicht wußten, dass von dem Geld, was sie den streaming Diensten bezahlen, faktisch nichts beim Künstler ankommt und das irgendwie unfair fanden.

Früher (ich sag mal so vor 10-15 Jahren) war es noch absolut üblich, über iTunes einzelne Songs für 99 Cent zu kaufen und in der persönlichen Bibliothek zu speichern.
Irgendwann ist das aus der Mode gekommen und mittlerweile denken die meisten scheinbar "Ich zahl eh für mein Abo und mache die Künstler reich"
Da wäre eigentlich mal eine Menge Aufklärungsarbeit notwendig.
Diese ganze Flatrate-Scheiße sollte wieder abgeschafft werden!
 
Wieviel Kohle hat früher der Durchschnitt in CDs investiert? Mehr als 120€/Jahr?

Also ich schon, das war locker das 10-fache ... aber der Schnitt?

Wäre anzunehmen, dass mit Spotify jetzt vielmehr eingenommen wird und so'n pasr wenige auch viel mehr verdienen
 
Ich denk, die Ambivalenz zwischen der gefühlten Wahrheit "Spotify ist schon okay und die Künster und Künstlerinnen werden da schon was bekommen" und der Realtität, dass das im Grunde fast nix ist, diese Ambivalenz kann man kaum wirklich auflösen.

Auf der einen Seite nutzen viele von uns Spotity, profitieren von der Musikflatrate und sind damit Teil dessen. Auf der anderen Seite ärgert es viele von uns, dass da für die Künster und Künstlerinnen nix rumkommt.

Ich find wichtig, diesen Konflikt wenigstens mal zu benennen. Wir können nicht auf der einen Seite für kaum Geld so viel Musik hören und uns auf der anderen Seite darüber beschweren.
 
Man macht es sich zu einfach, dem bösen Konsumenten den schwarzen Peter zuzuschieben. Der Grund steht doch im Artikel:

Das liegt unter anderem an erhöhten Abgaben an die Musikbranche. Pro Premium-Nutzer macht Spotify mittlerweile weniger Geld als noch in den vergangenen Jahren – 4,27 Euro ist ein Rückgang von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
 
Man macht es sich zu einfach, dem bösen Konsumenten den schwarzen Peter zuzuschieben.
Ich finde schon, dass die allgemeine "Geiz ist geil!" Mentalität das Kaufverhalten in den letzten 10 Jahren stark verändert hat.
Wozu 10€ für ein Album bei Amazon ausgeben, wenn man es bei Spotify im Abo inkludiert hat?
 
Das ist da mMn nicht so zutreffend. Spotify hat´s nur ungemein einfach gemacht und ist zewitgemäß
 
Wozu 10€ für ein Album bei Amazon ausgeben, wenn man es bei Spotify im Abo inkludiert hat?
Ja du sagst es. Wozu? Wenn ich ohnehin zu 95% Spotify (Premiumuser hier) zum Musik hören nutze und mich um irgendwelche Backups nicht scheren muss? Der Feind des Guten ist das Bessere und objektiv betrachtet ist Spotify superpraktisch und naja… leider geil.
Wobei ich durchaus auch noch dann und wann ein Vinylalbum kaufe, aber das muss dann schon etwas besonderes sein. Und ist dann meist wesentlich teurer als die Spotify Premium rate.
 
Wozu 10€ für ein Album bei Amazon ausgeben, wenn man es bei Spotify im Abo inkludiert hat?
Das Ding ist daß du vile Underground Sachen ,die wie damals für mich zumindest oft begehrenswerter sind als der ganze Kommerzkram, gar nicht auf
Spotify zu bekommen sind sondern nur auf Soundcloud eventuell. Viel Stoff bekommste nur als Vinyl weil hinter den Produktionen Enthusiasten stecken die wahre freie
Künstler sind. Leider wird auf Soundcloud auch einfach nur geript/gedigt wie auch immer. Aber die Leute haben halt nix mehr übrig wenn sie 3 mal pro Jahr in den Urlaub fliegen müssen.
 
Ich kaufe meist bei Bandcamp, wenn mir was richtig gut gefällt, um Unterstützung zu zeigen. Gerade bei "kleineren" Künslern mach ich das gern. Das hat halt eine andere Wertigkeit als anonym Streams zu erzeugen.
 
Wieviel Kohle hat früher der Durchschnitt in CDs investiert? Mehr als 120€/Jahr?

Also ich schon, das war locker das 10-fache ... aber der Schnitt?

Wäre anzunehmen, dass mit Spotify jetzt vielmehr eingenommen wird und so'n pasr wenige auch viel mehr verdienen
Man gab das zehnfache (oder mehr) aus, für einen Bruchteil des Inhalts, hörte ganze Alben, beschäftigte sich mit dem Künstler, kannte die Texte und jeden Ton auswendig, wusste welcher Song als nächstes kommt, stellte sich Kompilationen zusammen und nebenbei hatte man auch festplattenweise Raubkopien von Audios und Videos, die sich angesammelt haben.

Heute bezahlt man kaum was für die Musik und hat fast unbegrenzte Auswahl. Gefühlt ist sie nicht mal das wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man bezahlte jedoch auch für den Inhalt, den man nicht mochte.
Stimmt, aber zumindest landete das Geld bei allen die etwas mit dem Album zu tun hatten. Beim Streaming wird es an alle verteilt. Zum größten Teil an die, die man nicht mag.

Heute, wo es diese wundervolle Möglichkeit des Streamen gibt, bevorzuge ich es tatsächlich für Musik nichts zu bezahlen. Dabei habe ich nicht mal ein schlechtes Gewissen. Immerhin wird sie mir legal, kostenlos zur Verfügung gestellt.

Ich kenne kein Album, bei dem ich nicht mal 2-3 Stücke überspringe.
Ich schon.. Jede Menge sogar, aber das ist natürlich Geschmacksache.
 
Ich finde schon, dass die allgemeine "Geiz ist geil!" Mentalität das Kaufverhalten in den letzten 10 Jahren stark verändert hat.
Wozu 10€ für ein Album bei Amazon ausgeben, wenn man es bei Spotify im Abo inkludiert hat?
"Geiz ist geil" gilt aber nicht in allen Bereichen. Für manche Sachen wird viel Geld ausgegeben und dafür an anderen Sachen gespart. Man kauft ein Handy für sehr viel Geld, um darauf Musik abzuspielen, für die man möglichst wenig Geld ausgeben möchte. Oder wie jemand in meinem Arbeitsumfeld, der sich zu Hause viel von Aldi Sandwiches und Billigpizzen ernährt und in der Kantine die Mayonnaise unter dem Schnitzel versteckt, um dafür nichts extra zahlen zu müssen, aber 8mal im Jahr in der Business Class in Urlaub fliegt, wo er dann nur in 4- und 5 Sterne Hotels absteigt.
 
Dafür muss man aber ne Menge Mayo verstecken. :shock:
Nö, es geht um eine Majo-Portion, wenn ich @FixedFilter richtig verstehe. Es geht demjenigen nicht darum, 15 Cent zu sparen. Es geht einfach und ein Tütchen tut ja niemandem weh. Da geht es nicht darum, Geld zu sparen, weil man das anderswo besser gebrauchen kann. Da geht es um Bagatellisierung, ist ja ein Witzbetrag.
Und das ist bei Musik ja genauso. Da Musik en masse günstig zu haben ist kann ich mir die, die es legal nicht umsonst gibt ja rippen. Hat ja keine Wertigkeit, tut also auch niemandem weh.
 
Da Musik en masse günstig zu haben ist kann ich mir die, die es legal nicht umsonst gibt ja rippen. Hat ja keine Wertigkeit, tut also auch niemandem weh.
Es gibt so viel legal verfügbare Musik und Ausweichmöglichkeiten, dass man gar nicht mehr rippen muss, außer man ist so verbissen auf das Eine, dass man nichts anderes haben möchte, aber dann kann man es ja auch kaufen.

Vor allem bei der elektronischen Musik ist das so ein Thema. Warum für etwas bezahlen, wenn man das Gleiche, Ähnliche oder sogar Bessere kostenlos bekommt?
 
Ich bin mal über etwas gestolpert und da erinnerte ich mich, dass ich irgendwo Folgendes gelesen habe:
Fakt ist, dass Spotify im Moment keinen Gewinn macht.
Wie können sie sich ohne Gewinne denn leisten der Sponsor von FC Barcelona zu sein? Oder generieren sie keine Gewinne, weil sie der Sponsor sind? :denk:

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Nike FC Barcelona Trikot Home 2023/2024
 
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Ich bin mal über etwas gestolpert und da erinnerte ich mich, dass ich irgendwo Folgendes gelesen habe:

Wie können sie sich ohne Gewinne denn leisten der Sponsor von FC Barcelona zu sein? Oder generieren sie keine Gewinne, weil sie der Sponsor sind? :denk:

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Das ist denke ich die Idee, wachsen bis man den Markt komplett beherrscht. Das Spotify-Modell kann halt nur über die Masse funktionieren. Wenn selbst kleine Hits die Milliarden-Grenze überspringen, dann lohnt es sich auch wieder für die Musiker.
 
Ich denke, dass es bei Spotify, Netflix etc. anfangs einfach darum ging, schnell mit einem super Angebot auf den Markt zu kommen, um so viele Kunden zu binden, dass Konkurrenz gar nicht mehr groß werden kann. Das hat jetzt nicht so geklappt, da einfach Mitbewerber mit Infrastruktur und Geld nachgedrängt sind (Apple, Amazon ...). Jetzt müssen die sehen, dass der Name so etabliert ist, dass den möglichen Kunden, die nach so einem Dienst schauen, zuerst bei denen schaut. Preismodell etc. sind ja bei allen so ähnlich, dass der Name schon eine Menge ausmachen kann.
Deshalb werden die wohl Unsummen ausgeben, um auf Trikots von Ballspielern zu stehen.
 
die Bezahlung war und ist für Kleinkünstler schon immer beschissen.
Dazu kam aber , dass es früher sehr sehr teuer war überhaupt mal irgend etwas zu veröffentlichen.
Kostet heutzutage nix .

Musik transportiert erstmal eine Statement, ein Lebensgefühl eine Botschaft.
Schwierig sich als outlaw, querdenker und Retter der Welt hinzustellen, mit 9 Euro Apps und einer 99 euro Drummaschine.
 
Ich bin mal über etwas gestolpert und da erinnerte ich mich, dass ich irgendwo Folgendes gelesen habe:

Wie können sie sich ohne Gewinne denn leisten der Sponsor von FC Barcelona zu sein? Oder generieren sie keine Gewinne, weil sie der Sponsor sind? :denk:

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Ich denke, dass es bei Spotify, Netflix etc. anfangs einfach darum ging, schnell mit einem super Angebot auf den Markt zu kommen, um so viele Kunden zu binden, dass Konkurrenz gar nicht mehr groß werden kann. Das hat jetzt nicht so geklappt, da einfach Mitbewerber mit Infrastruktur und Geld nachgedrängt sind (Apple, Amazon ...). Jetzt müssen die sehen, dass der Name so etabliert ist, dass den möglichen Kunden, die nach so einem Dienst schauen, zuerst bei denen schaut. Preismodell etc. sind ja bei allen so ähnlich, dass der Name schon eine Menge ausmachen kann.
Deshalb werden die wohl Unsummen ausgeben, um auf Trikots von Ballspielern zu stehen.
Deezer macht immherin einen klitzekleinen Schritt zur Verbesserung der Lage. Spotify hat das nicht nötig.
 
Deezer macht immherin einen klitzekleinen Schritt zur Verbesserung der Lage. Spotify hat das nicht nötig.

Lol, es geht wohl eher darum jede Unabhängigkeit und die Möglichkeiten von indie Künstlern zu zerstören, damit Harry Styles und die Plattenfirmen noch mehr Geld abcashen. Klar ärgern die sich, dass ein Martin Kraken jetzt auch 200 Euro vom Kuchen abbekommen, der früher (vor MP3) nur ihnen gehört hat.
 
Ich finde den Ansatz schon richtig.. Statt dass ein Kraken seine 200 Euro und ein ganje sowie jede Menge ähnliche Nichtsnutze 10 Euro absahnen, was sich zu sehr hohen Beträgen summiert, sollten und können die ganjes darauf verzichten und das Geld an die Leute ausgeschüttet werden, die von der Musik leben.
 


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