A.R. & Machines

Der alte Mann war gestern bei Lanz im Talk.
Das war ziemlich beeindruckend, wie er erklärt hat,
wie er die Musik erfunden hat.

Aber es klang recht gespaced, also interessant.

Vielleicht hol ich mir mal die Grüne Reise.

 
Sehens- und hörenswert.

Die anderen Sachen aus Achim Reichels Früh-Solo-Phase, also insb. als A.R. & Machines, auch.

Allerdings will ich lieber gar nicht so genau wissen, welche Substanzen da, äh, inspirierend gewirkt haben... :cool:
Absolut.

Die Box ist grandios, insbesondere die "lost tapes":
http://www.achimreichel.de/diskografie/a-r-machines-2017/die-cd-box.html

Und vor allem: Es geht nochmal auf Tour:
http://www.achimreichel.de/diskografie/a-r-machines-2017/a-r-machines-termine-2018.html

Ich wird in Dortmund dabei sein.
 
Sehens- und hörenswert.

Die anderen Sachen aus Achim Reichels Früh-Solo-Phase, also insb. als A.R. & Machines, auch.

Allerdings will ich lieber gar nicht so genau wissen, welche Substanzen da, äh, inspirierend gewirkt haben... :cool:


LSD. So, jetzt weißt du es :)

Die Grüne Reise und Echo sind außergewöhnlich und wirklich wesentliche Vertreter dieser Krautrockphase Kategorie "Die kosmischen Kuriere".


Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=4lZw9wYgAqo


Echo stand bis vor kurzem noch bei youtube, ist wohl im Zuge der Wiederentdeckung gelöscht worden. Die neue Version, auch aufgeführt in der Elbphilharmonie, hat nicht den Spirit der Umbekümmertheit des Originals. Wer die Echo Vinyl irgendwo entdeckt: Zugreifen.
 
Zitat:

"(...)
Wie er nach der Bundeswehr anfing mit Drogen zu experimentieren und sich durch die nächsten Combos – Wonderland und AR&Machine – progrockte und LSD-trippte, manchmal im Rüschenseidenmantel, manchmal im Hippiehemd. – Quelle: https://www.ksta.de/934086 ©2018 (...)"

Das war vor der Änderung des BTM Gesetzes Anfang der 80er, daher einiges völlig legal. Welche Substanzen es für ihn noch gab: k.A. Erhältlich waren vor allem auch Magic Mushrooms.
 
Thanks für die Tourdaten, ich visiere mal Köln an...
 
Die grüne Reise - tolle Platte, die ich seit über 30 Jahren kenne. Echoes kenn ich auch, aber Die grüne Reise find ich besser.
 
cool und sehr sympathisch.. ich hatte A.R. bisher nur so im Graubereich 'NDW' wahrgenommen.. welch ein Irrtum!

Das kann passieren, weil AR im Laufe seiner Karriere mehrere musikalische Positionswechsel unternommen hatte. Die Phase Grüne Reise und Echo liegt knapp 10 Jahre vor NDW und ist das gitarristische Pendant zu Klaus Schulze und TD.
 
Kurzer Bericht vom gestrigen Dortmunder Konzert / 12.04.2018

Zu Beginn gab es (im üblichen Reichel-Slang) einen kurzen Abriss, der so in etwa auch im Trailer zur Tour formuliert war. Musikhistorisch nicht ganz korrekt (er hat das Looping erfunden, und die Musik von AR & Machines ist bis heute einzigartig), dazu ein wenig Namedropping (Brian Eno), aber letztendlich nicht unsympathisch. Hanseatisch halt.

Setup war Reichel an der Gitarre, ein Bassist (E-Bass und E-Kontrabass), zwei Percussionisten und ein Abletonbediener, der sich ab und an eine Gitarre umschnallte.

Der erste Track begann ruhig und baute sich langsam auf, bis dann etwa zur Mitte plötzlich eine Bassdrum auftauchte, die dazu noch wie ein Fremdköper wirkte; immer voll auf die Viertel. Kurzer Blick zu den Percussionleuten: Fehlanzeige, keine Bassdrum zu sehen. Blick zum Bassisten, der lustig 16tel Triolen zupfte, zu hören war aber nur eine relativ simple Viertel-Bassspur. Blick zu Achim Reichel: Das repetative Gitarrenelement kam offensichtlich nicht von ihm, stattdessen (wie auch im Rest des Abends) die immergleichen einfachen Rhythmuslicks mit etwas Hall und sehr stark im Hintergrund, teils am Rande der Wahrnehmungsschwelle. Und damit wäre der musikalische Part des Abends schon beschrieben.
Traurig, aber wahr: Das ca. 90minütige Konzert (inkl. Zugabe) war eine 90%-Vollplaybackshow.
Die Percussions waren auf einige Effektsounds beschränkt, die nicht aus dem Rechner kamen, der E-Bass war nie zu hören, der E-Kontrabass nur einmal kurz, die Gitarren spielten nur einfachste Rhythmuselemente und sonst nix.
Repetative Elemente -> aus dem Rechner.
Melodieelemente -> aus dem Rechner.
Drums -> aus dem Rechner.
Percussion -> weitgehend aus dem Rechner, über dessen Percussionspur die beiden Trommler drübergespielt haben (mit bizarren Effekten wie, dass z.B. der Shaker weiterspielte, obwohl er gerade zur Seite gelegt wurde, und zwar ohne dass er leiser oder sonstwas wurde).

Dazu kam dann noch, dass nicht die Originalspuren als Playback genutzt wurden. Nein, diese wurden wohl stumpf auf den Rechner gewuppt, gnadenlos auf Viertelnoten quantisiert und zu schlechter Letzt auch immer mit einer penetranten 4-to-the-floor-Bassdrum unterlegt.
Die Musik war tot, komplett steril und noch nicht einmal ein Schatten der Originale.

Ein grandioses und mitreissendes Stück wie "Beautiful Babylon" wurde so zu einem drittklassigen MIDI-File, leblos wie nix.

Fazit: Insbesondere die Grüne Reise und Echos sind tolle Platten. Auch die Box ist gut gemacht; die dort überarbeiteten Stücke sind sicherlich kein Highlight, aber OK.
Aber warum das Ganze live dann zu so einem Kasperletheater gemacht werden musste, verstehe ich nicht.
Haben die Musiker ihrem Timing oder (noch schlimmer) den Songs nicht vertraut?

Wirklich sehr schade; ich bin jedenfalls ziemlich verärgert gen Heimat gezogen.

Wie war es denn bei den anderen Konzerten? War da mehr live?

Früher war übrigens generell nicht nur mehr Lametta, sondern auch mehr live.....
 
Zuletzt bearbeitet:
kann ich bestätigen, ich war in Berlin, und habe mich auch gewundert dass nicht alles live war.
War aber trotzdem ein nettes Konzert.
Ich hätte mir mehr von der grünen Reise gewünscht, also wiedererkannt habe ich nur ein Stück, ich glaube das war Beautiful Babylon, keine Ahnung was der Rest war. Entweder mir unbekannt oder so stark verändert, dass man die Stücke nicht mehr wiedererkennen konnte.
 
Traurig, aber wahr: Das ca. 90minütige Konzert (inkl. Zugabe) war eine 90%-Vollplaybackshow.
Die Percussions waren auf einige Effektsounds beschränkt, die nicht aus dem Rechner kamen, der E-Bass war nie zu hören, der E-Kontrabass nur einmal kurz, die Gitarren spielten nur einfachste Rhythmuselemente und sonst nix.
Repetative Elemente -> aus dem Rechner.
Melodieelemente -> aus dem Rechner.
Drums -> aus dem Rechner.
Percussion -> weitgehend aus dem Rechner, über dessen Percussionspur die beiden Trommler drübergespielt haben (mit bizarren Effekten wie, dass z.B. der Shaker weiterspielte, obwohl er gerade zur Seite gelegt wurde, und zwar ohne dass er leiser oder sonstwas wurde).

Dazu kam dann noch, dass nicht die Originalspuren als Playback genutzt wurden. Nein, diese wurden wohl stumpf auf den Rechner gewuppt, gnadenlos auf Viertelnoten quantisiert und zu schlechter Letzt auch immer mit einer penetranten 4-to-the-floor-Bassdrum unterlegt.
Die Musik war tot, komplett steril und noch nicht einmal ein Schatten der Originale.

Ein grandioses und mitreissendes Stück wie "Beautiful Babylon" wurde so zu einem drittklassigen MIDI-File, leblos wie nix.

Fazit: Insbesondere die Grüne Reise und Echos sind tolle Platten. Auch die Box ist gut gemacht; die dort überarbeiteten Stücke sind sicherlich kein Highlight, aber OK.
Aber warum das Ganze live dann zu so einem Kasperletheater gemacht werden musste, verstehe ich nicht.
Haben die Musiker ihrem Timing oder (noch schlimmer) den Songs nicht vertraut?

Wirklich sehr schade; ich bin jedenfalls ziemlich verärgert gen Heimat gezogen.

Wie war es denn bei den anderen Konzerten? War da mehr live?

Früher war übrigens generell nicht nur mehr Lametta, sondern auch mehr live.....


Moin .-)

Ich war in Hannover.... Kann / muß alles komplett so bestätigen.... Grauenvoll!
Herr Reichel ist heute wohl eher Geschäftsmann als Musiker....

Jenzz
 
Ich war auch in Hannover und fand es so übel nicht.
Dass Monsignore Ableton wie so oft mittlerweile einer der beschäftigten Musiker ist, sollte heutzutage nicht mehr so abschreckend sein.
Ich habe nicht mit einer 70er-Session gerechnet (auch nicht mit Rock'n'Roll-Shanties und -Gedichten wie ein Großteil des Publikums) und war
vielleicht deshalb nicht enttäuscht wie manch einer hier.
Times are changin'.
 
Ich war auch in Hannover und fand es so übel nicht.
Dass Monsignore Ableton wie so oft mittlerweile einer der beschäftigten Musiker ist, sollte heutzutage nicht mehr so abschreckend sein.
Ich habe nicht mit einer 70er-Session gerechnet (auch nicht mit Rock'n'Roll-Shanties und -Gedichten wie ein Großteil des Publikums) und war
vielleicht deshalb nicht enttäuscht wie manch einer hier.
Times are changin'.

Ich finde weder Ableton abschreckend noch habe ich mit Shantys gerechnet. Wenn man aber bei einem Konzept, welches schwerpunktmäßig auf Improvisation baut, derartig viel der Maschine überlässt und dann noch versucht mit diversen Elementen eine 'Modernität' hinzubiegen bin ich einfach ziemlich gelangweilt... Hatte mir einfach mehr 'Spielwitz' erwartet, vor allem nachdem dieses 'Comeback' überall so abgefeiert wurde... naja.

Jenzz
 
Dass Monsignore Ableton wie so oft mittlerweile einer der beschäftigten Musiker ist, sollte heutzutage nicht mehr so abschreckend sein.
Ist nicht die Erfahrung der Konzerte, die ich sonst besuche. Die sind aber zugegebenermaßen in der Regel auch jenseits der elektronischen Tanz- und Funktionsmusik.

Reichel hätte hier ja gerne das Ganze transparenter machen können, dann hätte er aber mindestens drei Statisten zu Hause lassen können, was den Preis für die Eintrittskarten ein wenig gesenkt hätte.

Ich würde niemals Orbital oder Autechre vorwerfen, dass sie mit Sequencer arbeiten, auch wenn da der Vollkonservenanteil ebenfalls sehr hoch ist.


Bei Godspeed You! Black Emperor oder Nick Cave, und eben auch bei AR & Machines krieg ich aber das kalte Kotzen, wenn ein so Fake-Konzert gespielt wird.

Und davon abgesehen: Das Ableton-Playback war schlicht schlecht gemacht. Es hatte keinen Groove, es war tot wie eine Dose Ravioli.
 
Dass Monsignore Ableton wie so oft mittlerweile einer der beschäftigten Musiker ist, sollte heutzutage nicht mehr so abschreckend sein.
Ich sehe aber immer noch leichte Unterschiede zwischen Ableton und 90% Vollplayback wie oben beschrieben, letzteres ist Verarsche. Bin froh, dass ich es zum Konzert in Köln gar nicht erst geschafft habe.
 
Ich sehe aber immer noch leichte Unterschiede zwischen Ableton und 90% Vollplayback wie oben beschrieben, letzteres ist Verarsche. Bin froh, dass ich es zum Konzert in Köln gar nicht erst geschafft habe.

In Köln wäre es auch ganz übel geworden, trotz des Willens wäre da kein Weg gewesen.
 
Ich sehe aber immer noch leichte Unterschiede zwischen Ableton und 90% Vollplayback wie oben beschrieben, letzteres ist Verarsche.
Der Abletonmaster hat nichts anderes getan, als zu Beginn eines jeden Songs auf die Play-Taste zu drücken und die totquantisierten Sequenzen in einem Rutsch abzufeuern.
Da war noch nicht einmal der Versuch, "kreativ" irgendwas zu verwürfeln. Ein CD-Player hätte die gleiche Funktion gehabt....
 


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