Alan Wilder / Recoil gibt auf - Der Alan Wilder - Thread

Ja und Schuld sind laut Wilder die vielen bösen Menschen die Musik umsonst haben wollen. Auf die Idee das nur eine Minderheit seine Musik mag, kommt er dann nicht so wirklich. Für mich war das auch nie was, aber vieleicht sollten wir eine Spendenaktion ins Leben rufen, damit Herr Wilder nicht am Ende noch verhungert. :dunno:
 
Habe gerade sein jämmerliches Statement gelesen: der Typ ist ja wohl nicht mehr ganz knusper!
 
intercorni schrieb:
Jetzt musste er schon seine schönen Depeche Mode Erinnerungsstücke billig verhökern, das Auto muss auch weg. Armer Alan.

...und das schmucke Landhäuschen wohl auch, verständlich, dass er sich an seinen Weggefährten misst und darüber melancholisch wird aber manche Gedanken sollten imo lieber privat bleiben.

Recoil hat bei mir nie so richtig gezündet, wobei einige "Massive Attack"-Momente imo das Potential aufgezeigt haben...hätte mir ja auch gerne mal die Live-Blu-Ray angeschaut aber nicht für ~35€ :school:
 
Mr. Roboto schrieb:
Habe gerade sein jämmerliches Statement gelesen: der Typ ist ja wohl nicht mehr ganz knusper!

Care to elaborate?
Er sagt doch nur, dass es sich für ihn nicht mehr lohnt.
Ok, er schiebt das auf die Umsonst-Mentalität und nicht auf die mangelnde Qualität seiner Musik.... wahrscheinlich ist es von beidem etwas.
 
Wilders Dilemma scheint mir symptomatisch zu sein für viele Elektromusiker. Ein Jahr im Studio an einem Album arbeiten, und damit den Lebensunterhalt verdienen. So wie ein Schriftsteller ungefähr. Aber was ist mit der Hauptsache, der Musik, der Kunst? Wo ist die Begeisterung für Töne, Sequenzen, neue Klänge, gute Texte, Atmosphäre, Leidenschaft? Wenn die nicht mehr da ist, und man nicht mehr weiterarbeiten kann weil das Studio gerade gezügelt wird, dann ist man schon etwas arm. Mir sind da Leute wie John Lennon viel mehr Vorbild. Am Morgen eine Idee, am Mittag einspielen und gleich aufnehmen, mischen, und am Abend in die Plattenpresse/Mastering. Ein Album in einem Monat oder so. Wenn es gekauft wird, gut, wenn nicht, dann hat man nicht so viel Zeit und Substanz verloren.

Ich fand die ersten zwei Recoil-Alben gut. Was später kam war mir recht fremd und unangenehm. Mir schien sogar, Alan Wilder sei im Oberstübchen nicht mehr ganz klar. Nur ein Irrer kann solch grauslig herzlose Musik machen, dachte ich mir. Wundert mich daher nicht, dass er damit kein Geld verdienen kann. Genausowenig wie einer der vielen Selbstproduzenten auf Soundcloud etc.
 
Die Art und Weise wie er es begründet ist sicherlich etwas fragwürdig. Wäre es nicht besser gewesen er hätte sich wortlos den provitableren Projekten gewidmet?
 
sicher, aber er hat da vermutlich die Pflicht, seiner Anhängerschaft das mitzuteilen. Vor allem denen, die regelmässig nachfragen, wann denn das nächste Album rauskommt.
 
Aber es ist doch auch wirklich so, Musik machen anhand von Tonträgern oder Audiofiles - das ist wirklich nicht grade ein Geschäft.
Das sollte man nicht als Schimpfung sehen, sondern als erkennen dessen, was schon lange Fakt ist und viele viele zum umdenken gebracht haben.

Das hat alle betroffen und macht die Sache nicht einfacher. Ich kenne KEINEN Musiker, den das nicht betroffen hat und auch jene, die wirklich bekannt und sehr erfolgreich sind setzen nicht mehr darauf. Das, was eigentlich der Kern ist - die Musik - ist das womit man wenig reißen kann. Jaja, live spielen. Mag sein, dass das auch stimmt - Konzerte sind wieder teurer geworden, aber ich denke das diese Ausrede auch nicht mehr so zieht als Beruhigung. Da ist viel kaputt und wir alle wissen nicht so recht..
Ticketagenturen und so - Da ist auch nicht alles super. Und das möchte ich neutral verstanden wissen. "Mach das doch irgendwie anders" kriegen die zu hören, wie denn?

Heise - sag was? Linux und arbeiten gehen inne Fabrik?
denkmadrübbernacheinself!!!!111

Schade einfach.
Aber dieser fehlende Support spornt nicht an. Auch wenn man es nicht des Geldes wegen macht. Aber es motiviert, wenn man davon irgendwie leben kann. Da geht es schon LANGE nicht mehr um Ferrari, Opel oder Fiat, da geht es eher um Brot ja oder nein.
 
Naja wenn man von der Musik lebt, dann steckt man seine Zeit und Mühe lieber in profitablere Projekte.
Klar live waren Wilders Konzerte gut besucht, aber so viele gab es davon dann auch nicht.
Der Musikmarkt ist generell sehr schwierig geworden, alles geht hin zum Streaming und als Musiker
verdient man daran dann gar nichts mehr. Was also tun?
 
Das ist ja meine Frage.
Eine davon kann sein - eben nicht mehr auf dem Level Musik machen sondern vielleicht Fabrik oder so.
Es gibt ja auch hier Leute, die das so sehen und immer an Ferraris denken, die vor den Türen dieser Musiker stehen…
Es soll auch Schauspieler geben, die bekannt sind aber nicht unbedingt reich.
Also - wir haben uns wohl entschlossen, dass Musik wenig wert ist, also macht jeder Musik der Lust hat und so. Das ist doch eine Entscheidung, dass einem das nicht viel Wert ist und man lieber beim größten Laden im Netz kauft und nicht beim Künstler - auch das würde schon viel ändern. Und und und..
Kein neues Ding. Wir haben uns angepasst.
Wir sind Borg.
 
Vielleicht muss man sich wirklich von dem Gedanken verabschieden, dass man mit Musik Geld verdienen kann. Jedenfalls, wenn man nicht zu den wenigen Großen gehört. Aber selbst bei den angesagten Künstlern gibt es massive Budget-Einsparungen. Es bleibt spannend.
 
Jörg schrieb:
Mr. Roboto schrieb:
Habe gerade sein jämmerliches Statement gelesen: der Typ ist ja wohl nicht mehr ganz knusper!

Care to elaborate?
Er sagt doch nur, dass es sich für ihn nicht mehr lohnt.
Ok, er schiebt das auf die Umsonst-Mentalität und nicht auf die mangelnde Qualität seiner Musik.... wahrscheinlich ist es von beidem etwas.

Ganz genau, er jammert rum und ist anscheinend nicht in der Lage die Schuld mal bei sich selbst zu suchen (Musik, die nicht auf somderliches Interesse stößt) sondern gibt gleich allen anderen Menschen welche Musik hören und mögen die Schuld. Die erwarten nämlich angeblich alles umsonst zu bekommen. Falsch! Für Dinge die Menschen gefallen zahlen sie nämlich auch, insbesonders seine Alterzielgruppe. Aber anscheinend ist die Mucke halt zu uninteressant, nur kommt er nicht darauf.
Das er aufhört ist nur konsequent. Er wird schon irgendwie durchkommen denke ich.
 
intercorni schrieb:
Vielleicht muss man sich wirklich von dem Gedanken verabschieden, dass man mit Musik Geld verdienen kann.

Vor allen Dingen dann, wenn man wie er keine großen Ambitionen hat live aufzutreten (eine Einstellung absolut nachvollziehbar ist).
 
ich fand seine alten Sachen gut! und warum jetzt hier von einigen auf ihm rumgetramplet wird erschliesst sich mir nicht.

Ist das die Schadenfreude dass ein Profi auch mal erfolglos werden kann? Wo man doch selber als Musiker nie jemals nennenswerten Erfolg vermelden konnte und dadrunter immer noch leidet? :mrgreen:
 
Der Name Wilder allein reicht eben nicht aus. Die erste Recoil Mitte/Ende der 90er (seht mal, selbst ich weiß den Namen der Scheibe nicht mehr) war noch "frisch" und "ok", der Rest nicht mehr mein Ding!

Wenn man nur eine kleine bis mittlere Hardcore-Fangruppe anspricht wird es halt nix mit kommerziellem Erfolg.

Letzten Sonntag war ich in Strasbourg beim Konzert seiner ehemaligen Mitstreiter, es war damals seine Entscheidung sich u.a. auch diese rund 12000 Leute entgehen zu lassen.

Schade eigentlich, denn m.E. sind die verzwickten und ausgefuchsten DM Arrangements auf seinem Mist gewachsen, das haben Gore & Co. so seither nicht mehr hinbekommen.
 
Mr. Roboto schrieb:
Für Dinge die Menschen gefallen zahlen sie nämlich auch, insbesonders seine Alterzielgruppe.

Ah ja, stimmt, der Hinweis auf die Altersgruppe ist absolut berechtigt. Die könnten eigentlich schon was löhnen.
 
Hmm, irgendwie ist das jetzt ironisch gemeint befürchte ich...
 
Huch! Nein! Das ist ein Aspekt den ich vorher in meinen Überlegungen nicht berücksichtigt hatte.
 
tom f schrieb:
und ich kenne GENUG leute die an sich gebildet sind und geld genug haben - sich aber dennoch "schnell mal" regelmässig ein paar gigabyte musik aus dem netzt stehlen.. und ich meine da keine 17 jährigen.
Bin ich jetzt ganz bescheuert, weil ich das noch nie in meinem Leben gemacht habe und ausschließlich CDs kaufe, sowie kostenlose Songs von offizieller Stelle runterlade, anstatt mir eine prächtige Sammlung zusammenzuklauen?
 
Pepe schrieb:
tom f schrieb:
und ich kenne GENUG leute die an sich gebildet sind und geld genug haben - sich aber dennoch "schnell mal" regelmässig ein paar gigabyte musik aus dem netzt stehlen.. und ich meine da keine 17 jährigen.
Bin ich jetzt ganz bescheuert, weil ich das noch nie in meinem Leben gemacht habe und ausschließlich CDs kaufe, sowie kostenlose Songs von offizieller Stelle runterlade, anstatt mir eine prächtige Sammlung zusammenzuklauen?


nein im gegenteil - du bist gebildet - hast geld UND moral :)

ps: gebildet soll ja nur etwas abstarkt bedeuten dass der dieb erkennen sollen müsste dass hinter der musik eben auch viel arbeit steckt.
 
Naja, das mit dem Geld ist sehr relativ. Im Vergleich zu einem Einwohner in Mosambik bin ich wahrscheinlich steinreich.
 
Niemand zwingt ja irgendjemanden zum Musik machen..das ist ja etwas künstlerisches das man freiwillig tut..
und wenn das dann noch jemand kauft noch besser.. aber 1 jahr lang im studio zu arbeiten und dann erwarten dass dieses auch gekauft werden muss
von den leuten ist weltfremd...
 
micromoog schrieb:
Schade eigentlich, denn m.E. sind die verzwickten und ausgefuchsten DM Arrangements auf seinem Mist gewachsen, das haben Gore & Co. so seither nicht mehr hinbekommen.

Vielleicht sollte man sich wieder zusammen tun... Könnte Win-Win sein...
 
Das hat ja bei diversen Bands schon nicht geklappt. Und wenn, dann meist nur für eine kurze Zeit (siehe Bohlen/Anders). Das Thema Simple Minds hatten wir ja gerade auch gehabt. Derek Forbes wurde für Néapolis (das ich übrigens für eines der besten Simple Minds Alben nach den 80ern halte) wieder an Bord geholt, aber danach war er wieder verschwunden.
 


News

Zurück
Oben