alte Tape Aufnahmen restaurieren

A

Anonymous

Guest
Ich wollte endlich mal das kommende WE nutzen und bei diesem Mistwetter ein paar meiner alten Tapes restaurieren bzw. die darauf enthaltenen Tracks, aufgenommen als Wave Datei, mittels HK Tape Deck, PC mit Audiophile 24/96 und WaveLab, habe ich sie fast alle bereits nur komme ich beim "entrauschen" nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen, die Gesamtqualität der Tracks ist zwar soweit noch OK, die Originalaufnahme war schon net besonders dolle, nur rauscht es halt ziemlich übel, wenn ich nun den DeNoiser aus dem WaveLab drüber jage wird das Rauschen weniger jedoch fangen die Höhen an zu schmieren, keine Ahnung wie man dies nennt, hört sich auch ein wenig so an als würde man nen Flanger drauf haben, zudem habe ich das Gefühl das aus dem Rauschen lediglich ein Brummen geworden ist. Komme einfach nicht weiter, brauche Hilfe!

Habt ihr alte verrauschte Aufnahmen, sofern vorhanden, vernünftig digitalisiert bekommen, wie habt ihr es gemacht und mit welcher Software? Mach ich was falsch und geht das überhaupt, ich erwarte ja keine CD Quali nur das Rauschen soll wech!

Falls falsche Kategorie bitte verschieben und Sorry wusste net wohin damit! Beste Grüße!
 
Glaube nicht dass man da viel machen kann. Und eigentlich ist´s auch egal, if it wants to rausch let it rausch. :mrgreen:
Idealerweise sollte das Tape auf dem gleichen Tape Deck abgespielt werden mit dem es auch aufgenommen wurde. Noch wichtiger ist, dass man die bei der Aufnahme verwendete Rauschunterdrückung (i.d.R. Dolby B oder C) auch beim Abspielen wieder aktiviert.
 
http://www.izotope.com/products/audio/RX/

Ein wenig zu teuer für mein Vorhaben, ist ja nur für mich persönlich, aus sentimentalen Gehabe, angedacht, diese Jugendsünden kann man eh nicht veröffentlichen!

Idealerweise sollte das Tape auf dem gleichen Tape Deck abgespielt werden mit dem es auch aufgenommen wurde. Noch wichtiger ist, dass man die bei der Aufnahme verwendete Rauschunterdrückung (i.d.R. Dolby B oder C) auch beim Abspielen wieder aktiviert.

Das war und ist ein Harman Kardon Tape Deck, also da hat sich nix verändert, diese Dolby Dingens hab ich weder bei der Aufnahme noch bei der Wiedergabe verwendet, fand immer die verschlimmbessern das ganze nur noch!

if it wants to rausch let it rausch.

:lol: aus der Not ne Tugend, oder wie war das noch ...?

Gibt es nicht ne günstige und gut funktionierende Software welche das Rauschen etwas minimiert, wie gesagt CD Quali wird es eh nicht und muss bzw. soll es auch nicht!
 
Die besten Ergebnisse um Rauschen zu entfernen, hatte ich eigentlich immer mit einem alten (ausgerechnet) Behringer Denoiser SNR2000. Den gibt es recht günstig gebraucht.
Mit Software hat man oft das Problem, dass das Material hinterher irgendwie plastikmäßiger wirkt und man die Filtervorgänge stärker wahrnimmt. Recht gut war auch ein Plugin von (damals noch) Sony Plugins, wenn man das Rauschen auch freistehend als Fingerprint zur Analyse hat. Aber anscheinend gibt es das nicht mehr, seit die Firma sich Sonnox nennt.
 
Es gibt doch genügend Plugins, die Denoiser oder Denoise heissen, schau mal im Web herum, da findet sich bestimmt Freeware zum testen.

Ansonsten würde ich auch dazu tendieren, diese Aufnahmen am Rauschen nicht mit Digitalaufnahmen zu vergleichen.
Das ist schöne Mastering-Übung. Da kannst du ja ein paar Plugin-Ketten ausprobieren. Schau dir auch mal die Demo von Samplitude an, ob die etwas bietet.

Vielleicht hilft es ja, die Rauschunterdrückung nicht einmal stark einzusetzen, sondern mehrmals mit leichten Einstellungen.

Ich kann hier auch wieder Cool Edit Pro empfehlen, es hat auch einen Fingerprint, evtl. die Demo von Audition probieren (Adobe hat Syntrillium samt Cool Edit aufgekauft und vertreit es jetzt unter obigem Namen).
Die DeClip Funktion für übersteuerte Signale von CEP ist sehr gut, der Denoiser ist bei nicht zu starken Einstellungen auch O.K - soweit ich das richtig entsinne.


.
 
Das mit dem Noise Fingerprint kann ich als probates Mittel ebenfalls empfehlen. Da sowas tatsächlich bei vielen teuren Audio Editoren nicht dabei ist, nehme ich das Magix Cleaning Lab dafür. Einfach etwas Vorlauf im Audiosignal geben, damit der Fingerprint Analyser den "Schmutz" erkennen kann. Der macht dann einen Vorschlag für das gesäuberte Signal. Meistens ist das auf Anhieb zufriedenstellend und schwupps ist der Track entrauscht, enthisst und entrumpelt. Hinterher im Audio Editor den Track so auf Anfang geschnitten, wie das gefällt, nach Gusto normalized und evtl. mit EQ abgestimmt. Das war's dann.

Mit "normalen" Denoisern klappt das schlechter, denn deren Nebenwirkungen gefallen mir selten.
 
Noiseprofessor schrieb:
...
Mit Software hat man oft das Problem, dass das Material hinterher irgendwie plastikmäßiger wirkt und man die Filtervorgänge stärker wahrnimmt.
...

Bei starken Einstellungen vor allem.


.
 
kpr schrieb:
...
Einfach etwas Vorlauf im Audiosignal geben, damit der Fingerprint Analyser den "Schmutz" erkennen kann. Der macht dann einen Vorschlag für das gesäuberte Signal.
...

Genauso.
Das sollte bei der Kassette ja kein Problem darstellen, dort das Rauschen ohne Musik zu finden.
Wobei Rauschen auch - je nach Art - viele bis fast alle Frequenzen beinhaltet, somit auch vom Audiosignal immer auch die Frequenzen der Musik beschnitten werden, was beim Kassettenmaterial im Höhenbereich wohl schnell auffallen könnte.

Fingerprint ist auf jeden Fall eine gute Methode, wenn es sein muss.
Da durch Rauschen Musikaufnahmen auch natürlicher klingen, ähnlich den Knacksen des Vinyls, könnte eine Bearbeitung die tapes auch zu klinisch klingen lassen.
Wir sind heutzutage zu verwöhnt durch saubere Digitalaufnahmen, denen auch oft das "Leben" fehlt.
Du kannst ja am Ende einen Vergleich machen und evtl. mal was hochladen.

.
 
Synthdicate schrieb:
diese Dolby Dingens hab ich weder bei der Aufnahme noch bei der Wiedergabe verwendet, fand immer die verschlimmbessern das ganze nur noch!
Ist was dran. Dolby B war nicht soo toll, und Dolby C verlangte für optimale Ergebnisse nach einem gut eingemessenen Gerät.

Stichwort "aus der Not eine Tugend": Angesichts dessen was wir unseren Ohren so antun (Brüllwürfel, falsche Boxenaufstellung, "Loudness", totkomprimierter Datenmüll etc.) finde ich ein bisschen Rauschen tatsächlich nicht schlimm.

Würde mich mal (anhand von Beispielen) interessieren was diese ganzen Denoising-Tricks konkret so bringen (und was sie im Gegenzug kaputt machen).
 
Das Magix Cleaning Lab werd ich mal ausprobieren, ist mit knapp 40 Ocken auch net zu kostspielig, danke für den Tipp!

Fingerprint ist auf jeden Fall eine gute Methode, wenn es sein muss.

Was genau ist das, noch nie von gehört?

Da durch Rauschen Musikaufnahmen auch natürlicher klingen, ähnlich den Knacksen des Vinyls, könnte eine Bearbeitung die tapes auch zu klinisch klingen lassen.

Grundsätzlich stimme ich da zu aber in diesem Fall ist es wirklich etwas zu viel des Guten weil wie schon erwähnt selbst die Original Aufnahme nicht sonderlich ist, erschwerend kommt hinzu das es in Richtung Industrial geht bzw. ging und dadurch viel Verzerrung von Haus aus in der Musik ist also es knarzt und scheppert eh schon in den Tracks wie Sau so dass beim Denoiser im WaveLab auch diese, ich nenn sie mal frech Obertöne/Höhen, mit reduziert werden und das ganze dann echt noch bescheidener klingt als ohne! Also klinisch sauber wird es eh nicht und soll auch nicht man wird wahrscheinlich immer hören das es vom Tape kommt aber in manchen etwas ruhigeren Passagen sollte das Rauschen schon minimiert werden!
 
Synthdicate schrieb:
Das Magix Cleaning Lab werd ich mal ausprobieren, ist mit knapp 40 Ocken auch net zu kostspielig, danke für den Tipp!

Fingerprint ist auf jeden Fall eine gute Methode, wenn es sein muss.

Was genau ist das, noch nie von gehört?

Übersetzt, ein Fingerabdruck. Die Frequenzen des Störsignals werden gescannt und per FFT (Fast-Fourier-Transformation - siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Schnelle_F ... sformation) analysiert (je mehr Bänder, desto sauberer das Signal, desto rechnerintensiver die Berechnung), diesen kann man speichern oder direkt auf das gescannte Signal anwenden. In deinem Fall nimmst du das Rauschen ohne Musik, machst den fingerprint, wählst das komplette Musikstück oder nur die leisen Stellen aus und wendest diesen fingerprint ohne Neuscan auf die Musik an. Das ist optisch betrachtet eine gute Sache: man entzieht dem Signal nur die Frequenzen, die im Rauschsignal vorkommen (was aber beim Rauschen je nach Art sehr viele Höhen sein können).

Gerade kurz beim Herumspielen mit dem FFT/Fingerprint habe ich auch festgestellt, das es sich ähnlich wie ein Vocoder verhält. Beide haben eine Analyse und Synthese/Filter-Einheit.


Synthdicate schrieb:
Da durch Rauschen Musikaufnahmen auch natürlicher klingen, ähnlich den Knacksen des Vinyls, könnte eine Bearbeitung die tapes auch zu klinisch klingen lassen.

Grundsätzlich stimme ich da zu aber in diesem Fall ist es wirklich etwas zu viel des Guten weil wie schon erwähnt selbst die Original Aufnahme nicht sonderlich ist, erschwerend kommt hinzu das es in Richtung Industrial geht bzw. ging und dadurch viel Verzerrung von Haus aus in der Musik ist also es knarzt und scheppert eh schon in den Tracks wie Sau so dass beim Denoiser im WaveLab auch diese, ich nenn sie mal frech Obertöne/Höhen, mit reduziert werden und das ganze dann echt noch bescheidener klingt als ohne! Also klinisch sauber wird es eh nicht und soll auch nicht man wird wahrscheinlich immer hören das es vom Tape kommt aber in manchen etwas ruhigeren Passagen sollte das Rauschen schon minimiert werden!

Also bei Industrial muss doch Rauschen sein, lass es drin!
Klar, bei ruhigeren Stellen ist es stark hörbar, vor allem wenn du dein tape-Signal noch im Rechner komprimierst. Ich meinte klinisch ja auch negativ, was ist es denn sonst.
 
Rauschen in Aufnahmen ist nur dann blöd, wenn es stört. Was jeweils als echte Störung empfunden wird, kommt auf den Einzelfall an. Eine Aufnahme mit Dauerrauschen fängt erst gar nicht an, rauschfrei sein zu wollen und kann sein, dass solche Aufnahmen mit OK beurteilt werden. Wenn jedoch das Rauschen irgendwo im Track anfängt und wieder aufhört, dann kann das besagte Störung sein und man will's "weghaben". Das kann schwierig werden, selbst mit einem guten Multiband Denoiser. Es spielt dabei eine Rolle, wie stark man das Entrauschen einstellt, und ob andere Signale dadurch Klangeinbußen erleiden. Generell kann das bei unsachgemäßem Einsatz zu einem unangenehmen Höhenverlust führen, genauso wie zu merkwürdigem Aufschaukeln eines Signals, sowie zu Phasingeffekten bei anderen Signalen.

Der o.g. genannte "Fingerprint" ist eine vergleichsweise erfolgreiche Methode, denn man muss nicht selber bestimmte Frequenzen raussuchen und die mit grobem Kamm abdämpfen, sondern der Analyser der Software macht die Abstimmung, und das überraschend "feinmotorisch". Damit das aber erfolgreich klappt, muss es Stellen im Track geben, die von der Software einwandfrei analysiert werden können.

Kommt man mit all dem nicht bei, dann kann es besser sein, das Entrauschen zu lassen und mit dieser Eigenart zu leben. Es reicht dann, am Trackanfang und -ende mit einem sanften Fade keinen aprupten Unterschied zwischen "digitaler Stille" und "verrauschter Aufnahme" zu schaffen.

Liegen verrauschte Einzeltracks vor, die plötzlich im Song auftauchen und wieder verschwinden, wird es echt schwierig. Entweder dann diese Einzelspur nochmal aus dem Sequencer ziehen und entsprechend säubern, oder einfach neues Rauschen dazufügen. Das klingt komisch und ist es auch. Aber das Gehör funktioniert so, es reagiert eher auf starke Veränderungen wie Pegelsprünge oder eben plötzlich auftauchendes Rauschen, als auf subtilere Einzeldetails und ist insgesamt relativ leicht "an Umstände" zu gewöhnen. Hat man einen solchen Track mit einer verrauschten Einzelspur, die nur zwischendurch aktiv ist und dadurch stört, kann man ein generelles Grundrauschen auf einer Extraspur dazugeben, und schon merkt man die verrauschte Einzelspur nicht mehr so sehr.

Überhaupt meinen Experten (gibt's die?), dass unser Ohr eher an Hintergrundrauschen gewöhnt ist, als an "digitale Stille". Man tut sich also keinen Gefallen, wenn man versucht, total nebengeräuschfreie Aufnahmen zu machen. Sie werden quasi zu sauber und klangliche Unzulänglichkeiten befördert man auf diese Weise unabsichtlich auf ein Audio Podest. Das soll nicht heißen, dass schlampig ausgesteuerte Aufnahmen oder schlechte Pre-Amps salonfähig wären, sondern nur übertriebene Fixierung auf "Schmutz" im Audiosignal.
 
Also bei Industrial muss doch Rauschen sein, lass es drin!

Auch wieder wahr :lol: , nein im Ernst ein bissl weniger davon wäre schon nicht schlecht, jetzt ärgere ich mich ein wenig das ich damals auf solche Dinge nicht geachtet habe!

Klar, bei ruhigeren Stellen ist es stark hörbar, vor allem wenn du dein tape-Signal noch im Rechner komprimierst

Da der Pegel der Aufnahme nicht sehr hoch ist und ich damals weder Kompressor noch Limiter zur Verfügung hatte wollte ich nun natürlich schon noch ein wenig Mastering betreiben, bissl mehr Punch und Lautheit müssen schon noch sein, wie ich aber festellen musste ist das bei diesem Rauschgrad blankes Gift!

Rauschen in Aufnahmen ist nur dann blöd, wenn es stört. Was jeweils als echte Störung empfunden wird, kommt auf den Einzelfall an. Eine Aufnahme mit Dauerrauschen fängt erst gar nicht an, rauschfrei sein zu wollen und kann sein, dass solche Aufnahmen mit OK beurteilt werden. Wenn jedoch das Rauschen irgendwo im Track anfängt und wieder aufhört, dann kann das besagte Störung sein und man will's "weghaben".

Also in meinem Fall ist es ganz klassisches Bandrauschen welches sich permanent wie ein roter Faden durch alle Tracks zieht! Natürlich hört man es in lauten Passagen nicht so sehr wie in ruhigen Passagen sowie am Anfang und Ende eines jeden Tracks, aber dennoch ist es ständig hörbar und ich empfinde es schon als störend etwas weniger Rauschen und ich wäre glücklich, clean muss es nicht werden!

Ich habe mir nun die Trial vom Magix Cleaning Lab mal angeschaut und ein bissl damit rumprobiert, eigentlich gefällt mir das Tool sehr gut, es ist übersichtlich und auf solche Sachen scheinbar spezialisiert, dennoch bin ich auch hier mit dem Ergebnis unzufrieden, ich hab es mit diesem Auto Fingerprint, inkl. 5 sec Vorlauf mit purem Rauschen, probiert und mit den Presets für Kasetten Bandrauschen, aber auch hier ist bei dezenten Einstellungen kaum Besserung zu hören und bei etwas stärkerem Denoising gibts dann wieder dieses Schmieren (Phasingeffekte) und die Höhen leiden im ganzen Track wieder unter dem Denoising! Brummen gibts auch gratis dazu, scheint so als würde aus White Noise lediglich Pink Noise! Bin so langsam echt am verzweifeln egal was ich mache es wird nicht besser eher noch schlechter, ich bin ja mittlerweile schon soweit das ich überlege es drin zu lassen aber wenn ich darauf dann nen Kompressor und Limiter packe um den Sound insgesamt etwas aufzublasen wird es echt übel!
 
Ja, das ist dann so eine Sache.

Gibt nicht viele Varianten, eine davon ist, es einfach so hinzunehmen. Dann ist es halt "Early Tapes" oder du behauptest es sei live aufgenommen und leider leider verrauscht, aber die Stimmung geil und deshalb muss das so sein :D

Auch ne Lösung: Ab in den Trash Can damit. Pech gehabt, alles nochmal neu machen. Hatte ich auch schon, gehört zum Sport dazu.
 
Auch ne Lösung: Ab in den Trash Can damit. Pech gehabt, alles nochmal neu machen. Hatte ich auch schon, gehört zum Sport dazu

Ach Menno das ist deprimierend, neu machen kommt auch gar nicht in Frage, der Charme geht doch verloren, ich war damals blutiger Anfänger und hatte von nix ne Ahnung und genau diese unbekümmerte Herangehensweise strahlen die Tracks aus, einfach mal machen ohne drüber nachzudenken, mit nem 486er PC nem ollen Cubase und diesem roten 3fach Midi Interface was man noch am Druckerport anschliessen musste, kennt das noch einer :shock: , ein paar alten Maschinen vom Flohmarkt und dann wild sequencierend drauf los, Tape rein und Aufnahme, herrlich :lol: ! Heute würde ich das nie so machen und deshalb würde es auch nicht so klingen wie es klingt, nur das elende Rauschen :evil: !
 
Synthdicate schrieb:
Da der Pegel der Aufnahme nicht sehr hoch ist und ich damals weder Kompressor noch Limiter zur Verfügung hatte wollte ich nun natürlich schon noch ein wenig Mastering betreiben, bissl mehr Punch und Lautheit müssen schon noch sein, wie ich aber festellen musste ist das bei diesem Rauschgrad blankes Gift!
Hast Du's mit nem Mulitband Compressor probiert?

Ansonsten klingt es für mich so, als wäre kprs Tipp, die Lösung. Wenn auch nichts für Nostalgiker. Doch so wie Du es beschreibst, ein "Bandrauschen, das sich [...] durch alle Tracks zieht", ist ebenso ungewöhnlich (es sei denn, es ist eine rein perkussive Aufnahme) wie irreparabel.

Du könntest natürlich überlegen, ob Du einen weiteren Ton hinzufügst, der das Rauschen zumind. etwas maskiert. Elektrorasierer original aus den 80ern, Neonröhrenbrummen u.ä.
 
Du könntest natürlich überlegen, ob Du einen weiteren Ton hinzufügst, der das Rauschen zumind. etwas maskiert.

Darüber habe ich auch schon sinniert, ich hatte mir überlegt erst ganz dezent mit diesem Cleaning Lab etwas Denoising zu machen so dass dieses Rauschen vor allem am Anfang und Ende des Tracks sowie in ruhigen Passagen zumindest etwas dumpfer wird und an eben diesen Stellen im Nachhinein Sounds einzufügen die dieses dann quasi überlagern, irgendwelche langen FX Sounds welche sich ständig modulieren so dass es im Prinzip nur kaschiert wird, das habe ich dann auch gestern Abend/Nacht mal ausprobiert aber es klang nicht sonderlich weil es sich irgendwie nach Femdkörper für mich anhört, allerdings ist dies die bisher am besten funktionierende Lösung, anderen würde das wahrscheinlich noch nicht mal auffallen das diese Sounds quasi nachträglich eingefügt wurden aber ich weiss es halt und deshalb fühlt es sich irgendwie unpassend an und ich will es ja nur für mich haben wie schon erwähnt sind das Jugendsünden die, so denke ich mal, eh kaum jemand hören mag.

Hast Du's mit nem Mulitband Compressor probiert?

Dem Ableton Live internen hab ich dafür bemüht!

(es sei denn, es ist eine rein perkussive Aufnahme)

Nee sind schon richtige Songs, wenn man das so nennen mag!
 
Ein Multibandkompressor macht so in etwa das Gegenteil eines Denoisers, die beißen sich also prinzipiell schon etwas.

Das Problem der Denoiser sind die Filterflanken: entweder die sind steil - dann klingelt das Signal an der Filterkante. (Oder auch: die vom Signal modulierten Filter bauen einen Phaser)
Oder die Filter sind breiter und weicher, dann geht da relativ viel Signal mit weg.

Das Rauschen trägt auch zum Klang bei: ein Track klingt schon dann dumpfer, wenn man Rauschen nur dort entfernt, wo er gar keine Höhen mehr hat.

An den Trackanfängen/Enden kannst du vermutlich aber das Ein- und Ausblenden zusätzlich mit einem Höhenfilter etwas unterstützen.

Es gibt kein Rausch-Ex-Wunder, wenn du mehrere Maßnahmen verbindest und mit jeder nur eine kleine Verbesserung erreichst, kann das ein brauchbares Ergebnis bringen. Einzeln und auf "volle Pulle" klingt das immer künstlich. Die ersten paar dB bringen am meisten - und du brauchst einfach hörbares Restrauschen um die Artefakte der Rauschentfernung zu überdecken.

P.S.: vielleicht mal einen Track(schnipsel) hochladen, dann kann man am lebenden Objekt rumfingern.
 
Machen wir uns mal nix vor, ruhige und leise Passagen in Musikstücken verlangen entsprechend sorgsame Aufnahmetechnik. Hinterher was reparieren zu wollen funktioniert meistens gar nicht. Zwar können schwerste Mängel stellenweise kaschiert werden, man denke nur an ein passendes Sample, das dort wo's rauscht halt Wind macht, doch wenn es um die Rettung des Charmes der Aufnahme selber geht, würde ich die Sache (fast) auf sich beruhen lassen. Also damit leben, dass es sich um eine persönlich historische Angelegenheit handelt, die mangelnde Kenntnisse der Aufnahmetechnik enthält. Wenn schon künstlerischer Charme hervorgehoben wird, dann aber auch bitteschön erhobenen Hauptes. Tenor: Ja, das Ding rauscht wie ein Herbstwald, aber es touched.

Kürzlich habe ich einem Sänger, mit dem ich mal vor vielen Jahren Aufnahmen gemacht habe, eins von den damaligen Resultaten geschickt. Es war mit 4-Spur-Tapedeck aufgenommen, mindestens 1-2 Spuren gebounct. Beim Mastern kein Dolby genommen, und schlampig ausgesteuert. Die Audio Cassette lag jahrelang bei mir im Archiv. Als ich es auf CD "rübergerettet" habe, war nicht viel zu machen, im Gegenteil, das Bandjaulen war im Laufe der Jahre noch schlimmer geworden. Aber was soll's, der Song ist nett und hatte den Sänger so getouched, dass er es bei seiner Hochzeit letztes Jahr hat laufen lassen, unter Freudentränen. Emotionen und all das ist also viel wichtiger, als vermeintliche Aufnahmequalität.

Meine kollegiale Empfehlung: Ne Menge veranstalten mit der verrauschten Aufnahme, über Restaurierungen und Aufnahmetechnik was lernen, und am Ende die Aufnahme dann doch (fast) so lassen wie sie ist.
 
kpr schrieb:
...Ne Menge veranstalten mit der verrauschten Aufnahme, über Restaurierungen und Aufnahmetechnik was lernen, und am Ende die Aufnahme dann doch (fast) so lassen wie sie ist.

Das hört sich doch mal nach einem durchdachten Plan an.
 
Nachdem ich nun das halbe Wochenende daran rumgedoktort habe und irgendwie gar nichts so richtig zufriedenstellend funktioniert hat ist es glaube ich wirklich besser ich lasse es so wie es ist, werd nur ein wenig komprimieren und nen Limiter einsetzen damit die Tracks etwas an Lautheit gewinnen! Alles was ich an Denoising versucht habe macht es letzendlich einfach nicht besser, selbst wenn ich es nur ganz subtil eingesetzt habe versaut es irgendwie die Tracks!

Also frei nach dem Motto vom Jörg:
if it wants to rausch let it rausch

Danke für die Tipps und Anregungen, Grüße!
 
Fetz schrieb:
Das hört sich doch mal nach einem durchdachten Plan an.

:D

Ich mag ja Musikerweisheiten. Eine davon: Verspielt? Kein Problem, einfach nochmal genauso danebenhauen und jeder denkt, es sei so gedacht gewesen.

Das gilt auch für Pannen in Audio Recordings, und die gibt es IMMER, auch bei Leuten wie Bruce Swedien. Einfach den gleichen Trick benutzen, dass das jeweils so sein solle. Oft ist ja auch die Wahrheit weitaus langweiliger und gelegentlich sogar unglaubwürdig. Also lieber gleich lügen, spart Zeit :D
 
Feinstrom schrieb:
Besonders, wenn man bedenkt, wie kpr mit Nachnamen heißt, hihi!

:D

Da hat auch noch nie in meinem ganzen Leben einer einen Joke beim Schopf gepackt. Oder wart ma, doch, es muss in den frühen 80ern gewesen sein, sie hieß Jenny glaube ich und sagte, dass ...., ach nein, das war was anderes :D
 
Leute mit lustigen Nachnamen dürfen untereinander Witze machen.
Mein Leib-und-Magen-Techniker heißt Misch - man sagt ihm nach, das gleichnamige Pult sei nach ihm benannt worden...

Schöne Grüße,
Bert (Fleißig)
 


News

Zurück
Oben