Alte Zeiten - Moderne Zeiten .... Phaedra gestern und heute

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Anonymous

Guest
Heute im Mediamarkt ne Grafikkarte gekauft und nur mal so auch die CD-Abteilung gestreift - Schon auf der Suche nach meinen Favoriten TD und KS 8) ... und was fällt mir da so in die Hände? Das Londoner Livekonzert aus 2005 von TD (Live in London at the shepherd´s Bush empire /June 2005) "3sth Phaedra Anniversary Concert"

Konnte natürlich nicht wiederstehen, die DVD für 21,-Euro.
2 3/4 Std. purer Genuss ;-) Eröffnet wird das Konzert mit der guten alten "Ricochet" (Edgar Solo am Yamaha-Flügel)gefolgt von "Phaedra" und "Myserious semblance at the strand of Nightmare" (alles meine alten Lieblinge ;-)

Da sitzen nun Edgar, Jerome und Zlatko jeder für sich vor grossen Projektionen ihrer Laptop-Bildschirme - schon imposant das ganze - Bei dem Anblick hab ich mich dann doch gefragt, ob das die Zukunft ist und wie sich solche Konzerte weiter darstellen werden. Werden hier die Künstler von der Software gesteuert oder doch umgekehrt. Jedenfalls ist nicht viel Bewegung auf der Bühne und es scheint, als würde das Konzert aus einer "anderen" Welt zu mir ins Wohnzimmer gebeamt. Die Stimmung hat irgendwas Science Fiction-mässiges an sich (besonders bei Phaedra) WOW... Die Künstler könnten auch softwaregesteuerte Roboterwesen sein :shock:

Kennt jemand das Konzert / die DVD? Wie findet Ihr das Video? Geht alles mehr in Richtung Software? Ich glaube, die Zeit lässt sich nicht mehr zurück drehen - und ich glaube wir wollen das auch nicht mehr. Auf jeden Fall finde ich das Konzert sehr gut
 
Naja, bei TD war schon früher nicht viel Bewegung auf der Bühne.
Sonst hätten sie ja auch das falsche Poti erwischt... ;-)

Trotzdem gefielen sie mir früher besser. Ich sehe nicht viel Sinn in einem Aufguss der alten Ideen mit Technik von heute.

Gruß,
Markus
 
Re: Alte Zeiten - Moderne Zeiten .... Phaedra gestern und he

analogfriedhof schrieb:
sitzen nun Edgar, Jerome und Zlatko jeder für sich vor grossen Projektionen ihrer Laptop-Bildschirme - schon imposant das ganze
Das war bestimmt nicht der Zlatko, der am Keyboard saß, dennd er spielt ja eher die Gitarre ganz gut ;-)
Du meinst sicherlich Thorsten Quaeschning, seit einiger Zeit neu bei TD dabei. Hatte übrigens gerade bei dem Phaedra Gig seinen ersten Live Gig mit TD wie er mir erzählte. Nun, über die neue TD Musik kann man sich streiten - ob gut oder schlecht, aber Thorsten Quaeschning bringt auch kompositorisch neuen Wind in die Band.
Achja, Jerome Froese ist nun nicht mehr dabei, sondern fördert seine Solo Aktivitäten. Nebenbei hat er die Rechte an den TD Scheiben, wo auch er mitwirkte. Das sollte für einen gesunden Lebensunterhalt reichen.
 
Re: Alte Zeiten - Moderne Zeiten .... Phaedra gestern und he

intercorni schrieb:
analogfriedhof schrieb:
sitzen nun Edgar, Jerome und Zlatko jeder für sich vor grossen Projektionen ihrer Laptop-Bildschirme - schon imposant das ganze
Das war bestimmt nicht der Zlatko, der am Keyboard saß, dennd er spielt ja eher die Katzendarm™ ganz gut ;-)
Du meinst sicherlich Thorsten Quaeschning, seit einiger Zeit neu bei TD dabei.

Wird dann wohl so sein :oops: Danke für die TD-Neuigkeiten ;-)
Ich finde ab "Underwater Sunlight" die Musik nicht mehr so spannend. Ab hier liess das Interesse bei mir an TD auch so ziemlich nach :sad:
Mag sein, daß das auch was mit der neuen Technik zu tun hat, die dann auch bei TD Einzug gehalten hat. Da geht viel Spontanität und Improvisation verloren.

Meilensteine sind halt einfach Ricochet und Phaedra. Die kommen auch im "neuen Kleid" ziemlich gut rüber! Als herausstechende Extreme-LP finde ich "ZEIT" (damit bin ich früher immer eingeschlafen)- sehr gutes Schlafmittel - da braucht man keine Tabletten :)
 
Die ersten, noch bei Ohr erschienenen TD-LPs finde ich tatsächlich auch nach heutigen Maßstäben sehr beachtlich.

Ich denke aber nicht, dass es nur an der Technik liegt, wenn man eine Neigung zu Kitsch und Easy Listening-Ästhetik entwickelt, wie TD spätestens in den 90ern.
Ist ja z.B. bei Klaus Schulze nicht in dem Maße zu finden.

Gruß,
Markus
 
Das stimmt leider, dass die neue TD Musik manchmal sehr unter kitschigen Elementen zu leiden hat, die mit Linda an der Flöte/Sax auch nicht wirklich zeitgemäß klingen will.
Ich fand immer die besonderen rhythmischen Elemente toll, mitunter auch eine gewisse Agressivität in den Sounds. Davon ist natürlich kein bischen mehr spürbar.
Das Equipment ist bei TD aber maßgeblich am Sound beteiligt: die Produktionen des Zeitraums 1990 - 2000 sind soundtechnisch gesehen keine Offenbarung :)
Jetzt arbeiten die mit den aktuellen VST Instrumenten und dadurch klingt der Sound schonmal interessanter.
Ich habe TD bei der Aufführung der "JEANNE D`ARC" Produktion in BErlin getroffen: eine hörenswerte Produktion, leider auch einige Kitsch-Elemente enthalten.
Allerdings spielten sie eine Zugabe aus der Underwater Sunlight, die 1:1 gespielt wurde. Nur einige Sequencen und Drums wurden per Computer abgefeuert, da wurde wirklich sehr viel live gespielt.

Hörenswert aber auch einiges aus der Dante Triologie, wobei mir da der zweite Teil am besten gefällt.
Und dann scheiden sich die Geister auch an der letzten Produktion Madcap'S Flaming Duty, die zusammen mit einem Gastsänger aufgenommen wurde. Wer Wolfsheim mag, sollte hier mal reinhören. Für mich ist es alles zuviel herzschmerz :)
 
Einen Teil von dieser Dante-Trilogie habe ich vor ein paar Jahren live auf der Burg Nideggen gehört.
Fand ich ziemlich schrecklich im Vergleich zu alten TD-Konzerten.
Der Begeisterung des Publikums tat dies aber keinen Abbruch.

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Einen Teil von dieser Dante-Trilogie habe ich vor ein paar Jahren live auf der Burg Nideggen gehört.
Fand ich ziemlich schrecklich im Vergleich zu alten TD-Konzerten.
Der Begeisterung des Publikums tat dies aber keinen Abbruch.

Gruß,
Markus

Dante-Trilogie und auch z.B. das "Wagner Desaster" von KS ... ist nicht mein Fall :roll: Aber die Künstler wollen sich ja auch irgendwie verwirklichen :) Und wenn´s der Begeisterung des Publikums keinen Abbruch tut, warum nicht? Hauptsache damit gutes Geld verdienen ... das war eben früher noch anders :sad: da spielten die Jung´s noch aus Leidenschaft. Heute meine ich mehr oder weniger "gequälte Gesichter" auf der Bühne zu sehen. Es geht nur noch ums Geld und möglichst viele CD´s / Produktionen in immer kürzeren Abständen schnell auf den Markt zu "werfen". Das Gleiche geschieht ja auch auf dem Synthie-Markt. Die Folgen dessen sind ja hinlänglich bekannt. Beides zusammen, null Ideenreichtum gepaart mit Lustlosigkeit und entsprechend unvorteilhaftem Equipment, bringen das hervor, was wir die letzten 25 Jahre zu hören bekamen. Was soll´s - Ich hatte eben auch das Glück die andere Seite zu erleben (1974-1980) - Zu der Zeit wartete man manchmal ein halbes bis 1 Jahr, bis dann mal wieder eine LP im Laden stand. Die kaufte man sich dann sozusagen blind ohne Reinhören und so 8) - war auch nicht nötig - da glich eine LP nicht der anderen.
Aber die letzten 25 Jahre haben ja auch ihre eigene Generation gehabt, die diese Art der elektron. Musik gut fanden. Man lebt ja nícht alleine auf der Welt und die Künstler spielen ja auch nicht nur für einen selbst bzw. für eine bestimmte Anhängerschaft eines bestimmten Musikstils.
So muss man das halt sehen ... Vielleicht ändert sich ja doch mal wieder was?
 
Wagner-Desaster halte ich für eins der herausragenden Alben von Schulze in den 90ern. Wo siehst Du denn da Gemeinsamkeiten?

Ich glaube auch nicht, dass Berechnung oder mangelnde Leidenschaft im Spiel sind. Ich sehe das Problem rein bei musikalischen Aspekten.

Gruß,
Markus
 
Springtime in Nagasaki ist die aktuelleste TD Produktion und knüpft meiner Meinung nach durchaus an die alten Qualitäten an.
Am besten aber selbst reinhören, da wie gesagt die Meinungen durchaus auseinander gehen ;-)
 
OK, ich höre es mir mal an.

Nichts gegen Jerome Froese persönlich, aber irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, dass sein Weggang einen musikalischen Verlust bedeutet. ;-)

Gruß,
Markus
 
Generell: TD und Co mit Moogscreens wirken manchmal irgendwas zwischen einem clone ihrer selbst und auch etwas gefangen im eigenen Gearkult, da es zwingend dazugehört..
Das ist dem old school EM Genre etwas anhängig, aber auch abwählbar wenn man mag.
 
Re: Alte Zeiten - Moderne Zeiten .... Phaedra gestern und he

;-)
 
Na, das kann gefallen oder anachronistisch wirken.
Wichtg ist, ob die Musik funktioniert (und gefällt) und ob es cool ist.. Dir hat es offensichtlich gefallen: Das is super..

Nen Ausschnitt würd ich schon gern mal sehen, glaube aber ich habe etwas in der Art gesehen mit einigen Arturiascreens und Moog V (2 oder 3 waren das) und ein paar Synthesizer, JP8000 und viel Beamzeug, war's das oder was anderes? Rein vom Aufbau her?..
 
Gar nicht so schlecht. Da haben die in den letzten 15-20 Jahren schon Schlimmeres abgeliefert. ;-)

Ich glaube, in den 90ern hatten die noch mehr Kurzweils auf der Bühne. Die Marke scheint aber sowieso ein bisschen ins Hintertreffen geraten zu sein, oder?

Gruß,
Markus
 
Kurzweil war zwischenzeitlich mal weg vom Fenster, haben sich aber wieder am Markt zurückgemeldet und sogar Ray Kurzweil ist mit dabei, um neue Musikinstrumente zu bauen.
 


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