Altern von Kondensatoren...

Hallo,

ich hätte da mal ne Frage zum Altern von Kondensatoren, sowohl Folie/Keramik als auch Elkos. Hintergrund: Mein alter Herr ist nun im Altenheim und jetzt wird auch sein Bastelkeller aufgelöst. Er hatte da eine größere Menge Bauteile liegen, ua eben auch Kondensatoren. Die Bauteile sind "neu", also noch nicht geingelötet gewesen und wurde über all die letzten 20 Jahre in dem dunklem Kellerraum bei max 20° schätze ich aufbewart. Wie schätzt ihr die Verwendbarkeit der Kondensatoren ein? Behalten oder weg? Die Elkos dire ich mir angesehen habe, schaun gut aus, nix ausgelaufen oder aufgebläht. Bei Folie und Keramik sieht man ja sowieso nichts... Desweiteren sind noch bissi was an IC da, viel exotisches (leider keine 726) die er immer von nem Kumpel bei Siemens bekam, was bei denen so aus den Bestückern rausgefallen ist. Da sind einige 741 im Plastk oder Metallgehäuse, iwelche aus der 74er und 4000er Serie usw... Könnte man davon was noch verwenden?



Gruß

Werner
 
die Fachwelt ist sich da nicht so ganz einig mit dem Austrocknen von Elkos und unbenutzt und wenn die nochmal 20 Jahre laufen sollen, würde ich schon neue nehmen, auch wenn mein Leben davon abhängen würde. Da ist nunmal Füssigkeit drin. Folie sehe ich eher unkritisch. Bei Halbleitern sehe ich erstmal keine Probleme. Ich verwende immer mal wieder was aus den 74er und 4000ern von ca 1990 und habe bisher keine Probleme damit gehabt. Auch 741 aus Anfang der 80er, die ich mal durch was rauschärmeres ersetzt hatte, habe ich ohne Probleme wieder in Betrieb genommen. Vor zwei Jahren habe ich mal 2 Germaniums aus den 60ern für irgendeinen Verzerrer genommen. Die gingen auch noch.
 
Kondensatoren sind wie Wein. Sie müssen altern. 🙌🎹💫
 
Zuletzt bearbeitet:
Kondensatoren sind wie Wein. Sie müssen altern.
Klingt dann so ein DX7 nach dem recappen luftiger und feinzeichnender mit den alten Dingern? Ich hatte ja mal immer wieder früher Diskussionen mit Leuten aus der HIFI Highend Scene über solche Sachen. Manche Leute hatten sich die Sicherungsautomaten im Keller gegen Schraubsicherungen ausgetauscht und da Passstücke aus massivem Kupfer reingesetzt. Ich hör da was, hieß es immer. Manche hatten auch Quecksilberschläuche zu den Boxen verlegt. Ich hör da was. Eines Tages abends an der Theke habe ich jemanden aus der Scene erzählt, das ich da neulich jemanden kennengelernt hatte, der konnte hören....
Erzähl, erzähl, erzähl .... Und ich habe es richtig spannend gemacht: Der hört genau, ab Biblis Block A oder B am Netz ist. Da gings dann nur noch weiter mit du Arsch......
Na ja, zumindest macht es keinen Spaß Platinen zu säubern, auf denen Elkos ausgelaufen sind.
 
Klingt dann so ein DX7 nach dem recappen luftiger und feinzeichnender mit den alten Dingern? Ich hatte ja mal immer wieder früher Diskussionen mit Leuten aus der HIFI Highend Scene über solche Sachen. Manche Leute hatten sich die Sicherungsautomaten im Keller gegen Schraubsicherungen ausgetauscht und da Passstücke aus massivem Kupfer reingesetzt. Ich hör da was, hieß es immer. Manche hatten auch Quecksilberschläuche zu den Boxen verlegt. Ich hör da was. Eines Tages abends an der Theke habe ich jemanden aus der Scene erzählt, das ich da neulich jemanden kennengelernt hatte, der konnte hören....
Erzähl, erzähl, erzähl .... Und ich habe es richtig spannend gemacht: Der hört genau, ab Biblis Block A oder B am Netz ist. Da gings dann nur noch weiter mit du Arsch......
Na ja, zumindest macht es keinen Spaß Platinen zu säubern, auf denen Elkos ausgelaufen sind.

Nee. Ich hab nur keinen Bock die Dinger auszutauschen. 😁😄
 
Hallo,

danke für eure Antworten. Dann werd ich wohl mal die Elkos entsorgen und die anderen Bauteile behalten...


Gruß

Werner
 
Mich graut schon davor, dass ich das irgendwann selber machen muss, weil das niemand für mich machen wird...
 
Mir tut es in der Seele weh, einen Großteil der Sachen wegwerfen zu müssen. Ich hab leider keinen Platz... Was habe ich mit meinem Vater (96 wird er im März) im Bastelkeller gesessen und haben den Formant gebaut und Verstärker und Boxen dazu. Auch später, als ich schon ausgezogen war, war mein Vater noch viel im Keller. Er hat sich dann Steuerungen für Diaüberblendtecnik usw gebaut. Tja, kommt jetzt alles weg, meine Schwester ist da recht rigoros.

Das ist wohl der Lauf der Zeit...

nachdenklich...

Werner
 
Könnte man davon was noch verwenden?

Zum Thema Elkos: Wenn die ungenutzt herum gelegen haben, dann verringert sich über die Jahre in den meisten Fällen nur die Spannungsfestigkeit und wenn das Elektrolyt ausgetrocknet ist, dann meist auch die Kapazität (geringer) under der Innenwiderstand (höher).
D.h. vor der Verwendung müsste man die einzeln ausmessen und ggf. erstmal mit einer geringeren Spannung beaufschlagen.

Genereller Kommentar zu allen Teilen: Ob es lohnt, das Zeug auszusortieren und ggf. wiederzuverwenden ist immer so eine Gewissensfrage.
Die meisten Bauteile gibt es heute häufig in deutlich kleineren Bauformen. Die alte Krempel liegt dann meist Jahrzehnte in der Kiste für den Fall, dass man mal ein altes Teil damit reparieren könnte, aber wenn irgend ein altes Teil bei mir kaputt geht, dann repariere ich es meist doch nicht, sondern nehme die Platine raus, wegen der Teile ... falls man mal ein altes Teil damit reparieren könnte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Unbenutzte alte Elkos sind nicht defekt. Da hat sich die Oxydschicht innen zersetzt. Die kann man mit dem sogenannten Formieren wieder aufbauen.
Passiert überwiegend bei großen Bechern und hoher Spannungsfestigkeit.
 
Es gibt auch ganz klare Stellungnahmen z.B. von Bicker (anhängend).
VG
jokeramik
 

Anhänge

  • bicker-techpaper-lebensdauer-kondensatoren.pdf
    494,3 KB · Aufrufe: 15


News

Zurück
Oben