Alternative Livekonzerte für Hörgefährdete?

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Offline bis Juli '24. Erreichbar via PN.
Aus einem anderen anderen Thread:
Artikel zur Entwicklung im Konzertjahr 2022


Ein guter Artikel. Hab ich glatt ein schlechtes Gewissen gekriegt, dass ich kein Konzertbesucher bin, d.h. sehr selten auf ein Konzert gehe. Das war schon vor der Pandemie so. Seit meinem ersten Hörsturz bin ich da vorsichtig. Das Glück, dass sich mein Gehör jedes Mal regeneriert, muss ich ned noch absichtlich herausfordern.

Und nein, ehe ich mit Ohropax auf ein Konzert gehe, und den Tonmeister backstage mit nem Bier besteche, dass er das mixingtechnisch berücksichtigt, schaue ich lieber zu Hause Acts an, in meiner Lieblingsleiseschwäche. Und dann würde ich gerne per view bezahlen oder einmal pro 24h und Act, einfach per Überweisung, gegen Zugriffscode per E-Mail. Gern auch mit Benutzerkonto und prepaid im 10er-Pack. Auch wenn das eine recht solitäre Angelegenheit ist.

Macht Konzerte ohne Soundemission in den Raum, sondern mit Bluetooth-4.0-Kopfhörern (gibts die schon?), und ich könnte ein Fan davon werden. Leider ist mir bewusst, dass es das nicht geben wird aus Kostengründen.

Gibt es Veranstalter, die live-konzert-mäßig nach meiner Vorstellung neue Wege gehen?
 
Soweit ich weiss haben die Mischer den Pegel immer im Blick und der darf nicht über 99dB??? sein.

Hast du da schon Probleme?

Vlt wäre ne Alternative sich dahingehend auf Events zu fokussieren, die musikalisch schon ruhiger Unterwegs sind?

Dass da aktiv der Pegel für Hörgeschädigte reduziert würde, ist denke ich nicht zu erwarten.
 
Probleme danach sind unwahrscheinlich bei kurzfristiger Lärmeinwirkung. Unwahrscheinlich heißt p strebt gegen 0. Konzerte sind Lärm für die Ohren, unabhängig vom Musikgeschmack, insb. bei 100dB oder mehr. Wenn ich auch im Alter gut hören möchte, gehören Konzerte mit 100dB-Deckelung für mich zu den Tabus. Wie auch Lokalitäten, in denen man den Gesprächspartner anschreien muss, um sich zu verstehen. Bei 70dB hätte ich keine Bedenken.

Ich befürchte auch, dass Musikgenuss in meinem Fall eine eher solitäre Angelegenheit ist.
 
Was hältst Du von "ordentlichem" Hörschutz statt Ohropax? So ein individuell angepasster und frequenzkorrigierter Ohrstöpsel kostet ca 120 Euro. Das entspricht drei Eintrittskarten der Konzertkategorie, in die ich so zu gehen pflege. Angepasste Ohrstöpsel mir Standard-Frequenzgang gibts ab 30-40 Euro. Eine Zeitlang gabs hier im Forum Werbung von "amplifon" . Gibt aber auch anderes.
 
+1 für den angepassten Hörschutz. Der lässt sich so gar ggfs. von der Steuer absetzen. Filter können gewechselt werden und der Sounds wird leiser, aber nicht schlechter wie bei z.B. den beliebten "Tannenbäumchen".
 
Was hältst Du von "ordentlichem" Hörschutz statt Ohropax? So ein individuell angepasster und frequenzkorrigierter Ohrstöpsel kostet ca 120 Euro.

Die Teile sind ideal und können je nach Anwendung mit Filtereinsätzen bestückt werden.

Evtl gibts da Zuschuss von der KK?

Edit: Wurde schon gesagt. Vlt mal Thema zuende lesen ich sollte ^^
 
Es gab vor vielen Jahren in Kreuzberg das LUX - Leiseste Unterhaltung Kreuzberg. Die mussten wegen Mitbewohnern leise sein und waren so ca gepflegter Proberaum Lautstärke. War gerne dort.
 
Ich empfehle auch Gehörschutz mit Filtereinsätzen mit einer angepassten Otoplastik. Diese sitzen sehr gut und das Klangempfinden ändert sich kaum, es wird halt nur etwas leiser (je nach genutzten Filter)

Zum Beispiel diese hier. Die ePRO-ER in der Mitte der Seite.
 
Was hältst Du von "ordentlichem" Hörschutz statt Ohropax?
Meinst du Hörgeräte, die auf Schalldämpfung programmiert sind? Eingangspegel variabel, Ausgangspegel max. 70dB z.B. (normalisiert)? -- Wenn Elektronik mit von der Partie ist, kann man die sicher einstellen. Aber dann hat man wieder die Fieperei und Anpassungsorgien beim Hörgeräteakustiker.
Und die KK wird sich bestimmt nicht beteiligen, da mein Gehör selbst in schlechten Phasen noch als nicht behandlungsbedürftig gilt. Hab gelesen, das ist es erst wenn Senken über -30dB Dämpfung im Audiogramm auftreten, was dann als Erkrankung in der Menière'schen Trias durchginge, und sicher erst dann, wenn schon das Alltagshören eingeschränkt ist. Sporadische Tieftonsenken stören das Richtungshören im Alltag schon bei geringen Leveln.

Wenn nicht, wird es wieder eine relativ statische Angelegenheit und fokussiert Musiker unterstützen, die leise(r) spielen, um sich nicht an der allumfassenden Lärmgewöhnung zu beteiligen, fällt dann auch wieder nicht leicht.
Trotz der Bedenken ziehe ich die Möglichkeit in Erwägung.

Kopfhörerkonzerte hätten einen Vorteil, dass man die Kopfhörer abnehmen kann, um ein paar entspannte Worte mit dem Gesprächspartner zu tauschen.
 
Absurder Gedanke, hätte aber was Statementartiges, die WTF-Blicke der Umstehenden stell ich mir gerade vor -- enttäuscht mich und sagt, würde ich häufiger auf ein Konzert gehen, wüsste ich, die Idee ist nicht so neu:
Eigene, gute ANC-Overears mitnehmen. Und wenn die wie meine Sennheiser muschelseitige Klinkenbuchsen mit L-Kerbverankerung des Steckers haben, ist das auch eine Art Diebstahlschutz.
 
Eine Idee muss nicht neu sein um gut zu sein oder im passendem Moment durchzustarten.
Statt Kabel haben die Menschen in den 20er Jahren des 21 Jahrhunderts allerdings schon Bluetooth bei Ohrhörern. Ob es das technisch leichter macht weiß ich nicht.
 
Statt Kabel haben die Menschen in den 20er Jahren des 21 Jahrhunderts allerdings schon Bluetooth bei Ohrhörern.
Ach, das Klinkenkabel würde in dem Fall gar nicht angeschlossen sein, das andere Ende ist nur um die Gürtelschlaufe gewickelt. Nicht auszudenken, mir reißt jemand meine 300-Euro-Investition vom Kopf. Für einen Clip würde mir folgender Clickbaittitel einfallen: Ich genieße so Keinemusik auf einem Konzert und dann passierte DAS!!!
Es würde mir hier nur ums ANC gehen. Leider ist handelsübliches ANC alles andere als frequenzlinear.
 
Meinst du Hörgeräte, die auf Schalldämpfung programmiert sind?
Nein, das sind rein akustisch/mechanisch wirkende Ohrstöpsel, die aber 1. komplett auf die Form Deines individuellen Ohres angepasst sind, und 2. so gebaut sind, dass der Frequenzgang gleichmäßig bedämpft wird, während Ohropax und die Schaumstoffstöpsel eine Absenkung im Bass und Top-End machen, aber im 1kHz bis 3kHz bereich eigentlich zu viel durchlassen.
 
Ja mit einem per Otoplastik angepassten Elacin-Gehörschutz habe ich sehr gute Erfahrungen.
Die Filter sind hier leicht austauschbar. Es gibt einen mit 15 dB Dämpfung, der klanglich am neutralsten ist, und noch einen mit 25 dB Dämpfung.
Bei 100 dB im Saal käme man mit dem einen auf effektiv 85 dB, mit den zweiten auf effektiv 75 dB.
Ich verwende auf Konzerten die -25 dB Variante, um auf der sicheren Seite zu sein.
Der Klang ist damit sehr gut, nur der Erlebnisfaktor leidet natürlich.
Kommunikation mit anderen im Publikum funktioniert auch mit dem Gehörschutz noch problemlos, d.h. man kann sich in Pausen problemlos unterhalten.
Eigentlich wären auch 85 dB entsprechend der Variante mit 15 dB Dämpfung aus Gehörs-Sicht ok, aber vielleicht muss man ja doch mal direkt an einem Lautsprecherturm vorbeigehen oder ähnliches, daher nehme ich die stärkeren.
Im Gegensatz zu einem Over-Ear-Gehörschutz bieten die Elacins einen viel gleichmäßigeren Frequenzgang und dämpfen insbesondere auch die Bässe gut ab. In dem Bereich versagt ein Kapselgehörschutz meist. Und natürlich sind sie viel viel unauffälliger.
 
Ein Konzert über Bluetooth-Kopfhörer würde im Publikum unter der unnatürlichen Latenz im Bereich von 200-250 ms leiden. Ein Streaming im Web für Bezahlhörer zusätzlich zur Live-Darbietung stelle ich mir technisch aufwendig (= teuer, planungsintensiv und nervig) vor und ich glaube auch nicht, dass es rentabel wäre, weil man denselben Preis wie für ein Konzertticket nie von einem Streaming-Hörer verlangen könnte.
 
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