Analogsynths bis 500€ - Vergleich

Sven Blau

Sven Blau

temporarily logged off, permanently
Hi,

ich möchte in nächster zeit mein Synth-Setup erweitern. Analog solls sein. Nicht mehr als 400-500€.

Was gibt der Markt derzeit her... nun, da fallen mir spontan ein:

- Arturia micro/miniBrute
- Doepfer Dark Energy
- Korg MS-20mini
- Moog Minitaur
- DreadBox Erebus
- Volca Bass / Keys

Habe den microBrute und bin soweit zufrieden, auch wenn ich ihn eigentlich lieber gegen den minibrute tauschen würd - wegen S/H udn 2ter Hüllkurve. Den Volca keys hatte ich auch schon mal kurze Zeit, war ganz nett, aber doch limitiert in den Möglichkeiten.

DSI Mopho macht mich nicht an, ebenso wenig Pulse ... wegen Matrixbedienung.
Dedizierte Regler und Haptik sind mir wichtig.

Was wäre ne gute Ergänzung zum Brute? MS20-Klang ist mir vertraut und den mag ich soweit ganz gerne (jedoch nur Legacy-Collection-nutzer bisher).

Konsequente Weiterentwicklung wäre ja ein 2-OSC-Synth

Worauf ich hier im Thread hinauswill:

-> Welchen Synth würdet ihr für klassische EM bzw. 70's-80's-Sounds empfehlen? Klangvielfalt und -möglichkeiten sollten gegeben sein. MIDI wäre wichtig.

einen 2. Brute? Oder doch Moog-Sound? MS-20 mini?
Schon verwirrend, wenn man nicht die Kohle und zeit hat, unbegrenzt Geräte zu kaufen und zu testen und dann ggf. zurück zu schicken...

Vielleicht kann ein netter Forist Erfahrungen teilen.

Danke!
 
Ich habe zur Zeit ähnliche Überlegungen mit ähnlichen Budget. Zur Microbrute würden natürlich die Minibrute, der Erebus und die MS20 ganz gut passen. Die liegen bei meinen Überlegungen alle noch gleichauf.

Bislang hatte ich folgende Überlegungen gemacht.

Der Erebus hat ein Analogecho und ist ebenfalls halbmodular. Zudem sind seine polyphonie und die Möglichkeiten der zwei Oszillatoren interessant. Da der Erebus neu ist, weiß man aber noch nicht wirklich viel darüber.

Die MS 20 hat ein ganz anderes Soundspektrum und ist ebenfalls halbmodular. Sie hat aber einige Verarbeitungsmängel, vor allem die Qualität der Regler und die Steckbuchsen des Modularteils wurden oft kritisiert.

Die Minibrute hat fast den selben Sound wie die Microbrute und kann dank des Midi out auch selbst die Microbrute mitsteuern. Der Sound kann sowohl von der Mini in die Micro als auch umgekehrt gehen. Ein getrennter Einsatz beider Geräte erweitert das Spektrum an Möglichkeiten aber nur mäßig. Man muss den Microbrutetypischen derben Klang schon absolut mögen, wenn man beide Geräte haben will. Ich selbst bin ernsthaft am überlegen, eine Minibrute zu kaufen.
 
basstation 2 hast du natürlich noch vergessen. imo wäre das derzeit auch mein favorit für unter 500,- eur.

wenn relativ neue gebrauchte noch dazu kommen, wäre das mopho keyboard auch was. kann sehr viel, bedarf aber etwas erfahrung und geduld, da der sweetspot recht klein ist. kann aber wirklich sehr gut klingen.
 
ARNTE schrieb:
basstation 2 hast du natürlich noch vergessen. imo wäre das derzeit auch mein favorit für unter 500,- eur.

:supi:

die bs2 wäre auch mein favorit, für das geld eine geniale maschine, mir persönlich fehlt lediglich einstellbares filter keytracking ansonsten hat die kiste quasi ein rundum sorglos paket und klingt wirklich hervorragend.

direkt danach würde ich den ms20 nehmen oder vielleicht mal über einen dsi evolver desktop nachdenken.
 
Waldorf Pulse 2 wäre auch noch eine Möglichkeit, klingt aber vielleicht zu "modern"?

Da schon ein Microbrute vorhanden ist, wäre etwas, das man damit verpatchen kann, sicher sinnvoll. Vielleicht findest Du noch einen gebrauchten Dark Energy, der noch das 24 DB Lowpass-Filter hat. Der könnte eine gute Ergänzung zu Micro- oder Minibrute sein.
 
..ich kann dir auch den dark energy 1 empfehlen, ein super synth mit vielen möglichkeiten (für seine ausstattung)..ich hab den auch im verbund mit dem microbrute laufen, d.h. 1 lfo und 1 envelope zusätzlich auf beiden seiten.

ich mag beide kisten, aber was den klang angeht kann der microbrute nicht mithalten, meiner meinung nach...stelle ich immer wieder fest. (ja, ich weiß, kann man 1.) nicht vergleichen und ist 2.) geschmackssache)
 
Ich kombinier meinen Microbrute mit dem Dark Energy und dem Nanozwerg. Vom Nano patche ich mir zB S&H für den Brute und den Energy. Je nach Laune patche ich den Brute via CV/Gate zum Energy oder auch umgekehrt (quasi ein 2ter OSC für den jeweils "diktierenden ;-)" Synth). Zweite Hüllkurve für den Brute kann ich dann auch zB vom Energy stecken. Energy und Nano kannst auch gut via CV/Gate verbinden.

Brute und Energy sind eine ziemlich gute Kombi (und sicherlich noch besser mit ein bisserl Modularzeug wie externe LFO, zweite Hüllkurve). Geht halt auch mehr ins Geld...
 
danielxiang schrieb:
aber was den klang angeht kann der microbrute nicht mithalten

Ist auch meine Meinung...der DE ist bei weitem "schöner" und universeller im Klang...Sogar den Nanozwerg finde ich besser....
 
Erstmal danke allen Teilnehmern der Diskussion.

Also ne BS2 scheidet aus, der Klang gefiel mir beim Antesten im Laden gar nicht so recht. Vom DSI Mopho bin ich klanglich auch nicht angefixt, zudem ist mir die Bedienung in einigen Details zu umständlich.

Wie gesagt - Modularspielereien sind ein nettes Gimmick, aber nicht notwendig unbedingt.

Nach ner Nacht drüber schlafen siehts für mich aus, als würde ich am liebsten meinen micro gegen einen miniBrute tauschen und mir dazu nen MS-20 stellen wollen.

Erebus klingt laut den Demos auch gut - reizt mich auch zugegeben.

Moog Minitaur ist klanglich erhaben -

Ach Mensch... immer diese entscheidungen :kaffee:
 
SvenSyn schrieb:
-> Welchen Synth würdet ihr für klassische EM bzw. 70's-80's-Sounds empfehlen? Klangvielfalt und -möglichkeiten sollten gegeben sein. MIDI wäre wichtig.

einen 2. Brute? Oder doch Moog-Sound? MS-20 mini?

Aus dieser Liste würde ich klar zu einem Moog raten. Aber gab es beim Minitaur nicht eine Begrenzung des Tonumfanges? Was kostet eigentlich der Subphatty gebraucht? :dunno:
Der Dark Energy I wäre auch gut, den IIer kenne ich nicht.
 
Moog Minitaur ist klanglich erhaben -

Der Minitaur ist meiner Meinung nach verglichen mit den anderen Geräten von Moog und deren Preisen kaum mehr als ein (teurer) Trostpreis für die, die auch mal einen Moog haben wollen. Die Ausstattung ist für diese Preisklasse schon echt mager und die Möglichkeiten ziemlich eingeschränkt. Der Gebrauchtpreis ist doch recht weit unter Neupreis, was drauf schließen lässt, dass auch Andere der Meinung sind, dass nicht viel mehr als der Schriftzug dran besonders ist. Den Optionen nach bekommt man kaum mehr raus, als man in den Demos hören kann.

Aber gab es beim Minitaur nicht eine Begrenzung des Tonumfanges?

Das ist genau meine Meinung. 2 VCO mit 2 Wellenformen, 2 ASDR Hüllkurven wo D und R gekoppelt sind, 1 Lowpassfilter mit Env. Amt (EG amount = Env. Amt.) , 1 LFO. Bei diesen paar Optionen hat man kaum Probleme, den Großteil des Spektrums an möglichen Sounds in einem 5 Minuten Demo durchzuspielen. Daher sollte man meiner Meinung nach dieses Gerät nur dann wählen, wenn man eben diesen Sound wirklich unbedingt will und der einem das Geld wert ist oder man wirklich nicht mehr für einen Moog ausgeben will aber dennoch einen haben will.

Aber das ist nur meine Meinung. Viele Andere dürften anders darüber denken.
 
Da geb ich dir schon Recht. Ich möchte trotzdem den folgenden Aspekt in die Diskussion einbringen:

Mit so einem Ding will man normalerweise nicht in Konkurrenz zu Eurorack-Modulardemos auf Youtube treten. ;-)
Für den genannten Musikstil empfehle ich nicht unbedingt flexible Synths, sondern vor allem gut klingende Synths. Qualität vor Komplexität sozusagen. ;-)
 
Ja, naja die Moog-Bässe sind schon ein Alleinstellungsmerkmal, da stimmt schon - andererseits kann ja ein Minimoog auch nicht wirklich viel.

Vermutlich fahre ich mit nem MS20 erstmal ganz gut - zumal der ja wie in einem anderen Thread von mir schon thematisiert durch den ESp auch gute Möglichkeiten für experimentelles hat (Geige durchjagen etc.)

Ist denn die Qualität beim MS20mini wirklich so schlecht wie oft zitiert wird?
 
Ist denn die Qualität beim MS20mini wirklich so schlecht wie oft zitiert wird?

Das würde ich auch gerne wissen. In einem Video wurde die Qualität der Patchbuchsen moniert. Sie sollen trotz gegenteiliger Optik nicht mit der Frontplatte verschraubt sein, sondern nur mit der Platine, was zu Haltbarkeitsproblemen führen könnte. Kann ein Besitzer eines solchen Gerätes bestätigen wie es wirklich damit ist?
 
TRF schrieb:
I
Der Erebus hat ein Analogecho und ist ebenfalls halbmodular. Zudem sind seine polyphonie und die Möglichkeiten der zwei Oszillatoren interessant. Da der Erebus neu ist, weiß man aber noch nicht wirklich viel darüber.

Egal was die Praxis zeigen wird, polyphon kann er mit 2 VCO definitiv nicht sein, bestenfalls paraphonisch oder duophon. Es gibt schließlich nur 1 Signalverarbeitungsweg mit VCA, VCF, ADSR
 
Soljanka schrieb:
vermona monolancet wäre noch im set

in der Tat.
Von den genannten wohl auch der bestklingendste Synth. (Geschmacksache, natürlich)

Von Minitaur rate ich ab. Einige Parameter nur über Editor zu erreichen und Oktavbegrenzung.
Vielleicht lieber 150 EUR mehr ausgeben und nen Slim Phatty nehmen.
Trotzdem klingt der Minitaur natürlich super. Je nach Einsatzzweck kann es ja ausreichen mit den tiefen Oktaven.
 
SvenSyn schrieb:
Vermutlich fahre ich mit nem MS20 erstmal ganz gut
Kurzer Alert: der MS20 und der Minibrute/Microbrute ähneln sich klanglich sehr. Beide haben 12dB Filter, beide sind eher die krachige und krätzige Sound-Ecke. Das ist nicht negativ gemeint, aber sie sind beide definitiv NICHT Synths mit Sound für "EM der 70er und 80er Jahre". Der MS20 ist meines Erachtens klanglich die unergiebigste Ergänzung zum M****brute.

Ähnliches gilt auch für den Dark-Energie II (auch 12dB Multimode-Filter). Dagegen der Dark-Energy 1 hat ein 24dB Curtis-Filter. Wenn es Dir wirklich um den genannten Musikstil geht, dann würde ich unbedingt einen Synth mit 24dB-Filter nehmen: Moog oder Vermona (und ggf nochmals: BassStation 2 im Vergleich mit diesen beiden antesten). Die einzige Ausnahme, die ich da machen würde, wäre der Waldorf Rocket. Aber der kann halt massivst durch die Paraphonie punkten.
 
Das kann ich nur unterstreichen. Natürlich klingen Brute und MS20 unterschiedlich - aber beide gehen eher in die "schmutzige" Richtung.
Aber ein Moog ist ein Moog ist ein Moog. :mrgreen:
 
Ich stand vor kurzen auch vor der Entscheidung, hab mich für den Minitaur entschieden, der klingt so extrem geil :phat:

Der Vermona war auch interessant aber mir ging es um die CV/Gate Steuerbarkeit.

Klar ist die Oktave Begrenzung scheiße, aber ist immer ne Sache vom Einsatz, ich brauch in nur als Bass und Seq. Sounds, da ist das Teil der Hammer.

Der Editor, ich hasse Software muss ich dazu sagen, ist aber gut, hängt bei mir per USB an einen einfachen Laptop, am Gerät schrauben wird sofort übernommen im Editor und umgedreht natürlich.
 
Hier noch ein Exot, "Trax RetroWave R-1":

Find' ich soweit ganz nett, leider nur 1 Osc. Meine Entscheidung fiel aber doch auf die BS2. Vielleicht wäre SubPhatty besser gewesen, aber der kostet halt gleich 'ne ganze Ecke mehr.
 
TRF schrieb:
Ist denn die Qualität beim MS20mini wirklich so schlecht wie oft zitiert wird?

Das würde ich auch gerne wissen. In einem Video wurde die Qualität der Patchbuchsen moniert. Sie sollen trotz gegenteiliger Optik nicht mit der Frontplatte verschraubt sein, sondern nur mit der Platine, was zu Haltbarkeitsproblemen führen könnte. Kann ein Besitzer eines solchen Gerätes bestätigen wie es wirklich damit ist?
Alles halb so wild! Ich finde das voll in Ordnung so. Wer es verschraubt haben will, sollte dann wohl besser die großen Reinkarnationen oder ein originales Modell (Vintätsch) kaufen. Ich bin mit dem MS-20 mini sehr zufrieden. Außer mir wurschteln auch meine kleinen Söhne (4 und fast 8 Jahre) immer wieder daran rum. Da geht nix kaputt und da wackelt auch nichts.

Gekoppelt mit 'ner monotribe macht der MS-20 mini bestimmt noch mehr Spaß. Fürs Geld ist das dann eine sehr flexible und schön dreckig klingende Kombination.
 
Ich hatte ja schon den MS-20 Controller und die Legacy-Collection.. fand ich ganz passend, auch für unseren EM-Sound.

Ich bin echt etwas ratlos.. :/
 
@ASJ

nicht zwingend, sonst hätt ich den Thread nicht gestartet. Beim MS-20 stören mich natürlich eingie Dinge.
 
Sven, vielleicht lohnt sich auch zu sparen auf einen "perfekten" Synth?
Ich meine - es gibt heute ja recht günstig schon tolle Sachen, aber kompakt und gut wo vieles stimmt - wenn man nur Musik machen will - da kann es sich lohnen eher die Qualität zu wählen.

MS20 ist sicher alles andere als "Hi End" - ist dir natürlich klar - und man nimmt ihn heute ja mehr weil er so ist.
Vollkommen ok.

Aber - ich sag mal - einen Odyssey als neue Option für "gut" oder sowas - bis hin zum TTSH - sowas würde ich als hochwertig bezeichnen - Leipzig auch, einfach klanglich.

Diese Synths liegen alle so mehr bei 1-2k€ - und kann man sogar noch steigern, wenn ich an den Elements denke (Macbeth in dem Falle) und so weiter.
Aber - wer sowas hat muss nicht viel über andere Synths nachdenken. Das wäre sonst Liebhaberei - derer wir hier meist schuldig sind. Aber - wollt es mal reingeben. Vielleicht kannst du damit was anfangen.
 
Ja danke Mic, du hast da vollkommen recht.

Naja vllt wirds ja auch ein Sub Phatty... den Moog Klang mag ich schon sehr, hatte ja früher mal nen Little Phatty
 
Wer weiss, wie lang es dauert - aber ich tippe wirklich darauf, dass noch ein neuer alter Mini kommen wird. Ob der dann limitiert sein würde weiss ich nicht. Aber das wäre auch einer dieser dauer-guten Synths.
 
Glaub ich eher weniger, wozu?

Ich tippe eher auf was polyphones (wenn man es sich leisten kann :roll: ), mono ist genug da, in jeder Preisklasse.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben