Area 42

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Zotterl

Guest
Ein Thread für Antworten auf seltsame Fragen…

Apfel/Birne-Frage? Oder berechtigt?

Setzen wir voraus, das ein durchschnittliches Modularsystem (3 VCO, 1 VCF und etwas Kleinkram)
auf etwa 3000 EUR kommt. Einen gut klingenden Polysynth bekommt man für gleichviel oder gar
günstiger (Poly-Evolver, Kronos etc.). Auf den Hunderter kommts nicht an.

Das ist auch die Geldmenge, die Ihr gerade zur Verfügung habt, für eine dieser beiden Welten:
ein (nicht allzumächtiges) Modularsystem hier, ein Polysynth mit mehr Stimmen, Speicherbarkeit,
ausreichende Modulationsmöglichkeiten, Stimmstabilität, größeres Syntheseangebot etc. auf der anderen Seite.

An diejenigen, die sich für die Modularwelt entscheiden: wie fühlt Ihr Euch bei
dieser Entscheidung: Kommen die o. e. Gedanken Euch auch in den Sinn
(nur eine Stimme, Polysynth könnte doch mehr bringen etc.), oder ist es einfach
klare Sache für Euch?




(P.S. ich bin Äpfel- UND Birnen-User)
 
Moogulator schrieb:
ggf. geht die Frage dann in diese Richtung? viewtopic.php?f=36&t=42034
Nö, nicht wirklich.
Der von Dir genannte Thread zielt eher darauf, ob man den einen oder anderen Sound
auf dieser oder jener "Plattform" (Modular oder der ganze Rest) hinbekommt.

Meine Frage geht eher in Richtung, wie gehts dem Musiker/Tüftler bei der Entscheidung, wenn er
sich für die eine oder andere Plattform entscheidet. Immer mit dem Wissen im Hintergrund, dass
ein moderner polyphoner Synth das meiste "besser" kann (natürlich Fragezeichen dahinter).

(Also keine Diskussion pro/contra Modular - hatten wir ja alles schon, sondern eher der Umgang
mit dieser Entscheidung)
 
bin mit voll- modular noch nicht so lange dabei, vorher die üblichen ms sachen, und muss sagen dass die investition in

echt analog modular absolut richtig war. damit bekomme ich sounds/fx hin, die so nicht anders zu machen sind. ausnahme g2.

ausserdem, module basteln, pimpen, selbst hand anlegen da geht einiges.... und macht s noch interessanter.

da ich kein keyboarder bin, ist mir poly schnuppe., da langt mir der juno 106 oder die va s.

für standard sounds brauchtman doch heutzutage eh kein modularsystem...
 
Zotterl schrieb:
Moogulator schrieb:
ggf. geht die Frage dann in diese Richtung? viewtopic.php?f=36&t=42034
Nö, nicht wirklich.
Der von Dir genannte Thread zielt eher darauf, ob man den einen oder anderen Sound
auf dieser oder jener "Plattform" (Modular oder der ganze Rest) hinbekommt.

Meine Frage geht eher in Richtung, wie gehts dem Musiker/Tüftler bei der Entscheidung, wenn er
sich für die eine oder andere Plattform entscheidet. Immer mit dem Wissen im Hintergrund, dass
ein moderner polyphoner Synth das meiste "besser" kann (natürlich Fragezeichen dahinter).

(Also keine Diskussion pro/contra Modular - hatten wir ja alles schon, sondern eher der Umgang
mit dieser Entscheidung)

Naja, ein "leeres Blatt" ist für manche schwerer als eine Kompaktmaschine wie einen Jupiter oder ein Radias oder Microkorg. Und grade bei diesen wäre die Oberfläche sicher wichtig. Ok, ist bisschen schräg so "einzusteigen", weil du nicht ganz danach suchst. Besser ist bei subtraktiv sone Sache, aber eigentlich können die heutigen VAs schon eine Menge - mehr als der alte Kram, so ein Solaris oder sowas - und ein alter Casio VZ oder SY99 ist da schon anders, aber - ok, schweift bisschen ab.

Glaube der Zugang ist genau so wichtig wie der musikalische Ansatz und eben auch Zugang, so abgehoben kann man schwer genau wissen…
Wenn einer Techno machen will ist das schon anders als wenn jemand geistig in der Lage ist, zB Kompositionen in einzelne Spuren nach und nach zu zerlegen und "einzuspielen" und so braucht man schon ganz andere Werkzeuge.

Naja, und beim Modular kann dies sein oder gleich ein ganz neuer Aufbau oder Ansatz, den ein Kompakter nicht kann, aber ich laber mal nicht noch mehr drauflos ;-)
finde hier gibt es vom strukturellen bis zu musikalischen Aufbau erheblich viel mehr Ansätze, und zwar eine Komposition direkt mit Modulen aufzubauen, bestimmte Konstruktionen, die mit den Kompakten nur teilweise gehen.
 
Noch ein Beispiel: nehmen wir einen anderen (nichtmodularen) Synthesizer, z.B. den Moog Voyager oder den neuen Tom Oberheim 2-Voice, die wohl preislich ähnlich liegen und beide gut klingen; zufällig im gleichen Preissegement wie die Polyphonen, die mehr können, mehr Stimmen haben usw. usf. (s. oben).

Bei der Entscheidung für was ich nun meine Kohle anlegen würde, hätte ich dieses Problem:
musikalisch + kompositorisch bringt mich die Polykiste realistisch gesehen weiter - vielleicht sogar
eine Workstation, mit der sich komplette Stücke bearbeiten lassen. Beim ignorieren dieser Realität
(also wenn ich mich für einen guten mono-Leadsynth entscheide) habe ich mit mir selbst zu "kämpfen", weil ich weiß, dass ich was ziemlich Irrationales mache. Selbst wenn ich es Liebhaberei oder G.A.S. nenne, fühl ich mich nicht besser.

Nun zu meiner Eingangsfrage, die lautete
Kommen die o. e. Gedanken Euch auch in den Sinn (nur eine Stimme, Polysynth könnte doch
mehr bringen etc.), oder ist es einfach klare Sache für Euch?
 
Aloha .-)

Wenn man keine aufwändigen Sounds, die nur mit Modular hinzubekommen wären, braucht, würde ich immer zu Poly tendieren... Denn ein Poly lässt sich ja schließlich auch einstimmig spielen...

Jenzz
 
Jenzz schrieb:
Denn ein Poly lässt sich ja schließlich auch einstimmig spielen...
Nicht nur das - unison und Multimode wären dabei auch noch zu nennen ;-)

Mir würden für konkretere Aussagen pers. noch ein paar Infos fehlen...


Gruss
 
7f_ff schrieb:
Mir würden für konkretere Aussagen pers. noch ein paar Infos fehlen...
Welche? (falls ich gemeint war)

*
Wie gesagt: keine Hardware-Diskussion, es geht hier um Euren inneren Kampf! ...

Edit: ...falls es diesen Kampf überhaupt gibt.
 
Ja, meinte dich.

Naja, z.B. ob's 'ne Geldsache ("Wertvergleich/Gegenwert") ist, ob's um Möglichkeiten geht,
was dir woran vorab fehlen könnte, wenn eine Tendenz zu mehr X, statt zu mehr Y vorliegt usw. usf.,
was dann wiederum in eine Art "Kaufberatung" geht...damit man evtl. Argumentieren könnte.

So ist das (für mich pers.) recht undurchsichtig - einfach Birnen "schreien" bringt dir sicherlich auch nichts.


Gruss
 
Zotterl schrieb:
Moogulator schrieb:
Glaube der Zugang ist genau so wichtig wie der musikalische Ansatz...
Zauberwort Zugang.
und zwar eine Komposition direkt mit Modulen aufzubauen, bestimmte Konstruktionen, die mit den Kompakten nur teilweise gehen.
Hast Du ein Beispiel? Meinst Du "noodles"?


Eigentlich allgemein jede Form von Ansatz über modulare Synthesizer:

Beispiel 1) Ich baue mir eine Komposition, in der generell Hüllkurven als Oszillatoren genutzt werden und habe zum Ziel knacksende Geräusche in tonale zu überführen..
2) Ich habe eine Anordnung einiger Oszillatoren und mache Rückkopplungen untereinander, das ginge auch mit Filtern oder genau nur mit Filtern...
blabla..

Das wäre sogar eher technisch, noch interessanter wäre, wenn hier wirklich eine Überlegung dahinter steht, wie man "Musik" aufbauen möchte. Da wäre der Ansatz sicher sehr im Bereich Neuer Musik zu suchen, muss aber nicht ganz so streng sein, aber durchaus gerne auch mal durchdacht und eben "von vorn bis hinten" klar erkennbar. Es geht also dann nur noch um die Umsetzung, hier brilliert ein Modularer an vielen Stellen. Das soll das also nur ankratzen. Nicht einfach "drauflos" -..
 
Zotterl schrieb:
Noch ein Beispiel: nehmen wir einen anderen (nichtmodularen) Synthesizer, z.B. den Moog Voyager oder den neuen Tom Oberheim 2-Voice, die wohl preislich ähnlich liegen und beide gut klingen; zufällig im gleichen Preissegement wie die Polyphonen, die mehr können, mehr Stimmen haben usw. usf. (s. oben).

Bei der Entscheidung für was ich nun meine Kohle anlegen würde, hätte ich dieses Problem:
musikalisch + kompositorisch bringt mich die Polykiste realistisch gesehen weiter - vielleicht sogar
eine Workstation, mit der sich komplette Stücke bearbeiten lassen. Beim ignorieren dieser Realität
(also wenn ich mich für einen guten mono-Leadsynth entscheide) habe ich mit mir selbst zu "kämpfen", weil ich weiß, dass ich was ziemlich Irrationales mache. Selbst wenn ich es Liebhaberei oder G.A.S. nenne, fühl ich mich nicht besser.

Nun zu meiner Eingangsfrage, die lautete
Kommen die o. e. Gedanken Euch auch in den Sinn (nur eine Stimme, Polysynth könnte doch
mehr bringen etc.), oder ist es einfach klare Sache für Euch?

Das ist einfach eine Frage des Zieles, die Kompakten sind oft "zugänglicher" weil einfach, dennoch gibt es grade hier einige, die über das modulare "Interface" generell einen guten oder besseren Zugang haben. Frag mal Q960 oder Navs, oder generell die, die im Modular Diary posten -…

Es gibt meiner Ansicht nach eine Reihe Dinge, die mit Kompakten nicht möglich ist und diese Arbeitsweise ist unabhängig von der musikalischen Idee ansich. Und auch nicht abhängig vom Konzept oder der Ausgefeiltheit des Konzepts.
Es ist ja auch ein Unterschied, ob du systematisch einen Song mit einem einzigen Monosynth umsetzt mit mehreren Spuren und Takes oder ob du so mal was einspielst mit der DAW und div. Synths gleichzeitig und polyphon. Hier sind mehrere Prozesse drin, die ich jedenfalls nicht unwichtig finde bei dem Umgang mit Musik und Musikmachen insgesamt.

Oder?
 
7f_ff schrieb:
Naja, z.B. ob's 'ne Geldsache ("Wertvergleich/Gegenwert") ist, ob's um Möglichkeiten geht,
Tendenziell geht es schon in Richtung Wertvergleich (Ich suche aber keine Kaufberatung, da ich
über beide Welten verfüge; Apfel und Birne...will sagen modular und Polyzeugs).

Wenn es aber um die Entscheidung ginge; inwieweit habt "ihr" zu kämpfen? ("Mensch, der
modular sieht schick aus, aber mit dem Polydings wären meine Möglichkeiten genauso gut")

Aber vielleicht ist meine Frage doof, da sich ein Modularfreak diese Frage gar nicht stellt. Er kauft sich den Modulardingsda und basta (?).
Miculator hat es weiter oben schon angedeutet.

Wahrscheinlich betrifft meine Frage eher die Fraktion, die NICHT eine der beiden Synth-Welten
bevorzugt.
 
Moogulator schrieb:
Es ist ja auch ein Unterschied, ob du systematisch einen Song mit einem einzigen Monosynth umsetzt mit mehreren Spuren und Takes oder ob du so mal was einspielst mit der DAW und div. Synths gleichzeitig und polyphon. Hier sind mehrere Prozesse drin, die ich jedenfalls nicht unwichtig finde bei dem Umgang mit Musik und Musikmachen insgesamt.
Hab ich auch schon festgestellt: mit monophon arbeitest Du einfach anders, selbst, wenn am Schluß
das gleiche 5-stimmige Arrangement herauskommen soll.
 
Zotterl schrieb:
Ein Thread für Antworten auf seltsame Fragen…

Apfel/Birne-Frage? Oder berechtigt?

Setzen wir voraus, das ein durchschnittliches Modularsystem (3 VCO, 1 VCF und etwas Kleinkram)
auf etwa 3000 EUR kommt. Einen gut klingenden Polysynth bekommt man für gleichviel oder gar
günstiger (Poly-Evolver, Kronos etc.). Auf den Hunderter kommts nicht an.

Das ist auch die Geldmenge, die Ihr gerade zur Verfügung habt, für eine dieser beiden Welten:
ein (nicht allzumächtiges) Modularsystem hier, ein Polysynth mit mehr Stimmen, Speicherbarkeit,
ausreichende Modulationsmöglichkeiten, Stimmstabilität, größeres Syntheseangebot etc. auf der anderen Seite.

An diejenigen, die sich für die Modularwelt entscheiden: wie fühlt Ihr Euch bei
dieser Entscheidung: Kommen die o. e. Gedanken Euch auch in den Sinn
(nur eine Stimme, Polysynth könnte doch mehr bringen etc.), oder ist es einfach
klare Sache für Euch?




(P.S. ich bin Äpfel- UND Birnen-User)

Ein Modularsystem alleine würde mir heute nicht mehr reichen weil ich dann wieder damit anfangen müsste, schon einfache Sachen im Mehrspurverfahren aufzunehmen. Da ich aber live spielen will, muss ich mehrere Synthys haben und dazu gehört auch was polyphones. Auch Äpfel und Birnen!
 
Moogulator schrieb:
Beispiel 1) Ich baue mir eine Komposition.....
2) Ich habe eine Anordnung einiger Oszillatoren und mache Rückkopplungen untereinander, das ginge auch mit Filtern oder genau nur mit Filtern...
Richtig: wenn ich GENAU weiss, was ich machen will und ich das eben nur mit einem z.B.
Modular hinkriege, stellt sich die Frage gar nicht. Ich kaufe das Instrument - selbst wenn es
knackig kostet - welches meine Anforderungen am besten erfüllt.
 
Cyborg schrieb:
Ein Modularsystem alleine würde mir heute nicht mehr reichen weil ich dann wieder damit anfangen müsste, schon einfache Sachen im Mehrspurverfahren aufzunehmen. Da ich aber live spielen will, muss ich mehrere Synthys haben und dazu gehört auch was polyphones. Auch Äpfel und Birnen!
Mic + Du habt natürlich recht. Wenn ich es mir recht überlege, wäre es aber interessant
die Musik wieder mit einzelnen Stimmen aufzubauen. Wie das HEUTE klingen würde?
Und sei es nur als "Übung", um sich hinterher wieder im vollpolyphonen suhlen zu können;
oder auch nicht. ;-)
*grübel*
 
Zotterl schrieb:
7f_ff schrieb:
Naja, z.B. ob's 'ne Geldsache ("Wertvergleich/Gegenwert") ist, ob's um Möglichkeiten geht,
Tendenziell geht es schon in Richtung Wertvergleich (Ich suche aber keine Kaufberatung, da ich
über beide Welten verfüge; Apfel und Birne...will sagen modular und Polyzeugs).
Ok, dann ist's ganz klar 'n Polysynth!


Zotterl schrieb:
Wenn es aber um die Entscheidung ginge; inwieweit habt "ihr" zu kämpfen? ("Mensch, der
modular sieht schick aus, aber mit dem Polydings wären meine Möglichkeiten genauso gut")
Naja, also wenn ich bspw. Acid machen würde, dann wären die derzeitigen 1500€ für eine
303 zwar viel Geld, aber ich hätte halt den "Holy Grail" der diese Stilrichtung ausmacht!
Wiederum würde ich das als viel zu teuer ansehen, wenn ich lediglich eine Kombi aus
synthetischem Bass und Seq. brauche (natürlich in Bezug auf den gegenwärtigen Markt).

Aussehen ist halt auch bekanntlich Geschmackssache. Den/Die eine/n kriegst du mit 'ner
"Silberkiste" ins Bett, den/die andere/n mit 'm Kabeldjungel und vielen zyklisch blinkenden LEDs :D


Gruss
 


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