Re: Bandlimitation bei VAs gelöst, Circut Beding mit dem Kor
Bin ein bisschen spät dran, bin auch kein Elektroingenieur oder Bastler, weiß aber im Prinzip was ein OP-Amp tut.
Xpander-Kumpel schrieb:
Du meinst also, das ist ne Ente, oder?
Eine "Ente" ist es eher nicht, der Blogger hat mit einigem recht, vieles ist aber eher "Geschmackssache".
Eigentlich tut er 3 Dinge:
- den Anti-Aliasing Filter steiler machen (dazu müssen (glaube ich) zumindest einige der Stufen bereits aktiv sein)
- den Ausgang des ADCs puffern bzw. keine passive Stufe verwenden
- einen (wohl festen) EQ zur Höhen und Tiefenanhebung an den Ausgang flanschen.
steilerer Anti-Aliasing Filter:
Tut eigentlich nicht weh, sollte definitiv den Klang verbessern (wenn auch nur minimal/kaum Wahrnehmbar). Der große Vorteil am steileren (und potentiell leicht resonanten) Anti-Aliasing Filter ist, dass man die Zentralfrequenz viel näher an SR/2 rankriegen kann und damit potentiell eine bessere Höhenwiedergabe bekommt. Zudem kann man die nicht gewünschten "Aliasing-Bänder" besser unterdrücken. Das Problem an der Vorgeschlagenen Änderung ist jedoch, dass er scheinbar die Zentralfrequenz gleich lassen möchte. Daher passiert das folgende:
The active DAC antialiasing filter -3db cut off is set at 12,5Khz with an attenuation factor of approx -36db at 48Khz.
Anders gesagt nimmt der "schärfere" Cutoff merklich Höhen weg. Das kompensiert er später durch einen EQ. Fühlt sich an als sollte das eleganter gehen, bin aber kein Experte.
Puffern des Ausgangs/keine passive Stage:
Nahezu sicher eine sehr gute Idee. Korg scheint (wie viele Hersteller) gerne mal Bauteile jenseits ihrer offiziellen Spezifikation zu betreiben. Das muss nicht böse sein, ein Umbau zu größerer "Spezifikationskonformität" schadet aber selten. Die klanglichen Änderungen sollten jedoch minimal sein.
EQ:
Gaaaaaaanz arge Geschmacksfrage. Auch die Änderung mit dem vermutlich stärksten klanglichen Einfluss...
Laut Blog:
two feedback equalization networks on audio stages to follow Fletcher-Munson human ear frequency response
An anderer Stelle sagt er noch was , das er die Hochfrequenzdämpfung des Anti-Aliasing Filters kompensiert. Der EQ sorgt scheinbar für eine konstante Höhen- und Tiefenanhebung und entspricht somit grob einem Loudness-Knopf an Stereoanlagen oder einer berüchtigten U-Kurve an einem EQ.
Das Hilft um den Klang "fetter" zu machen, ist aber halt nicht immer das Mittel der Wahl. Ich würde lieber einen verstellbaren EQ (auch digital) dahinterhängen, hat man im Zweifel mehr Freude mit.
Der Vorteil an der beschriebenen Schaltung ist, dass man mit einem relativ lauten und Bassstarken Signal aus dem Synthie kommen kann, womit er analog/fett/brachial/durchsetzungsfähig klingt. Dafür braucht man dann halt einen EQ um das bei Bedarf wieder abzulegen.
P.S.: Für alle die es nachbauen wollen: Die Bausteinwerte in den Bildern stimmen nicht. Da sind Zentralfrequenzen von ein paar hundert kHz genannt. Selber rechnen oder nachfragen.
Bevor man den internen EQ nachbaut, lieber mal einen externen dranhängen und schauen was passiert...