Behringer Swing + CME Swidi - Keyboard Controller / Sequencer

Rechtlich wird das wohl schon alles in Ordnung sein (kann mir weder vorstellen, dass der kleine Arturia eine ausreichend schützenswerte Erfindungshöhe hätte, noch, dass Software kopiert wird).

Was mich aber schon extrem baff macht ist, dass man da den Imageschaden eines solchen Moves in Kauf nimmt, ohne dass das irgendwie jetzt so super rentabel wäre. Weil 1.: Ein brauchbares Arp-Controller-Keyboard kann sich ja wohl jeder ganz gut selbst zusammenkonzeptionieren ohne dass das Unmengen kosten würde (sprich: was hat man also konkret durch das Übernehmen des Konzepts gespart?) und 2.: wieviel Marge hat so ein 100€ Produkt wohl. Also warum macht man für einen so geringen „Einsatz“ was, was gefühlt so viele Leute krass anätzt.

Oder ist das irgendwie die Absicht und eine Marketing-Nummer?
 
Naja, über den Satz "Wo waren denn eure Bedenken die letzten 20 Jahre" muss ich jetzt aber doch schmunzeln.
Das ist das erste Mal dass ich lese es hätte in der Vergangenheit zu wenig Kritik an Behringer gegeben.
:)

Schon Ende 80er war Behringer mit dem "Studio Exciter Type F" ein viel diskutiertes Thema, denn er sah dem Aphex "Aural Exciter Type C" sehr ähnlich.

Habe aber keine Ahnung was ein Aphex damals kostete.
 
Rechtlich wird das wohl schon alles in Ordnung sein (kann mir weder vorstellen, dass der kleine Arturia eine ausreichend schützenswerte Erfindungshöhe hätte, noch, dass Software kopiert wird).

Was mich aber schon extrem baff macht ist, dass man da den Imageschaden eines solchen Moves in Kauf nimmt, ohne dass das irgendwie jetzt so super rentabel wäre. Weil 1.: Ein brauchbares Arp-Controller-Keyboard kann sich ja wohl jeder ganz gut selbst zusammenkonzeptionieren ohne dass das Unmengen kosten würde (sprich: was hat man also konkret durch das Übernehmen des Konzepts gespart?) und 2.: wieviel Marge hat so ein 100€ Produkt wohl. Also warum macht man für einen so geringen „Einsatz“ was, was gefühlt so viele Leute krass anätzt.

Oder ist das irgendwie die Absicht und eine Marketing-Nummer?
Behringer geht es um Marktanteile.
Das ist wie H&M bei Klamotten, oder Cede.ch bei Tonträgern.
Big Players halt.
Ein WG Mitbewohner arbeitet für so einen Konzern. Der jammert immer über seine mickrige Entlöhnung. Selber geht er bei Aldi einkaufen - und unterstützt dabei das, was ihn selber stört - Billiglöhne. Welch Ironie
 
Für alle die auf Behringer durch den Analog Synth Hype aufmerksam geworden sind – Das Argument „Ja Vintage Synths clonen is okay, aktuelle Geräte nicht“ [...] kann ich absolut nicht nachvollziehen.

Das sei Dir unbenommen. Ich sehe da hingegen schon einen Unterschied, ob Clones jetzt einerseits

(a) von größtenteils mehrere Jahrzehnte alten Geräten, die - wenn überhaupt - nur noch für oftmals horrende Preise auf dem Vintage-Gebrauchtmarkt oder eventuell als ebenfalls hochpreisige Kleinserien-Wiederauflagen (z.B. Minimoog, KARP 2600), oder aber

(b) von erst vor wenigen Jahren auf den Markt gebrachten und aktuell ganz regulär - und noch dazu ohnehin zu einem erschwinglichen Preis - im Sortiment befindlichen Geräten,

hergestellt und angeboten werden.

PS. Wie fast jede/r hier kenne und schätze ich den Keystep aus eigener Erfahrung - ich habe und nutze zwei, je einen in schwarz und weiß.
 
Es ist halt schon premium dumm. Leicht andere Oberfläche, BESSERER USB-ANSCHLUSS, den einen oder anderen Software-Tweak und noch zehn Euro weniger und das hätte den Keystep-Markt töten können. So aber fördert man grad Arturias Geschäft bei den ganzen angekündigten Solidaritätskäufen. Auch n Move...
 
Rechtlich wird das wohl schon alles in Ordnung sein (kann mir weder vorstellen, dass der kleine Arturia eine ausreichend schützenswerte Erfindungshöhe hätte, noch, dass Software kopiert wird).

Was mich aber schon extrem baff macht ist, dass man da den Imageschaden eines solchen Moves in Kauf nimmt, ohne dass das irgendwie jetzt so super rentabel wäre. Weil 1.: Ein brauchbares Arp-Controller-Keyboard kann sich ja wohl jeder ganz gut selbst zusammenkonzeptionieren ohne dass das Unmengen kosten würde (sprich: was hat man also konkret durch das Übernehmen des Konzepts gespart?) und 2.: wieviel Marge hat so ein 100€ Produkt wohl. Also warum macht man für einen so geringen „Einsatz“ was, was gefühlt so viele Leute krass anätzt.

Oder ist das irgendwie die Absicht und eine Marketing-Nummer?
Die hat es vielleicht einfach nur genervt ihre Geräte in den Videos mit den Keyboards von Arturia vorstellen zu müssen und wollten sich was die Bedienung betrifft nicht groß umgewöhnen müssen ;-)
 
Das Echo ist im Netz überall überwältigend negativ, aber glaube auch nicht dass sich das in den Verkaufszahlen so arg auswirken wird.

B arbeitet weiter an seinem trump-esken Weltbild, Wir gegen Sie (Foren, Mags, Blogger, Youtuber etc.).

Am Ende will man Konkurrenten aus dem Markt drängen, was unsympathisch, aber nicht per se verboten ist.
Ich glaube auch nicht dass Arturia das vor Gericht durchfechten will (lasse mich aber gerne überraschen).

Btw., würde mich mal interessieren ob Dave Smith von B für seine Prozesskosten entschädigt wurde.
 
Ich kapiere nicht so recht, warum Behringer hier so straight das Design von Arturia nachbaut.
Schade, daß hier nur gedankenlos nachgebaut wird, statt selbst neue Maßstäbe zu setzen.
Ist mir echt unbegreiflich, warum die Entwickler bei Behringer hier die große Chance verspielen eigene Akzente zu setzen.
Warum stellt sich Behringer hier absichtlich selbst in die zweite Reihe?
Ein frisches Design wäre hier das mindeste, was ich von dem zuständigen UI-Designer bei Behringer erwartet hätte.
 
Schon befremdlich die Aktion, zumal sie wegen nem BCR Nachfolger erstmal dumm nachfragen. Wenn sie das Ding einfach gebaut und direkt rausgebracht hätten, dann wären sie doch kurz vor Weihnachten gefeiert worden.
 
Auch wenn ich viele Punkte hier verstehe und persönlich das Arturia-Design deutlich lieber mag, schwebt bei mir im Hinterkopf immer noch ein Gedanke mit, den ich nicht ganz auszublenden vermag.

Den meisten Unternehmen wird es relativ egal sein, ob sich ein Musiker in seiner Existenz bedroht sieht oder sich jemand ein Gerät nicht leisten kann. Am Ende geht es den meisten Unternehmen darum, Profit zu machen. Das ist nunmal das Prinzip des Marktes. Dadurch finden sich gerne Mal so smarte Dinge in dem Equipment wie nicht reparierbare USB-Ports, keine Treiberunterstützung oder andere Stolperfallen, die man leicht böswillig unter geplanter Obsoleszenz einordnen könnte.

Auf der anderen Seite treten viele Käufer den Unternehmen durch Markenloyalität und moralischen Werten nahezu bedingungslos entgegen. Ich möchte mich da gar nicht ausnehmen. Aber irgendwie beschleicht mich das Gefühl, hier für einen Krieg an Marktanteilen als Fußsoldat missbraucht zu werden. Und dieser Support ist idR eher einseitig. Statt sich über die Clonerei zu ärgern, sollten vielleicht die Produkte so designt werden, dass der Käufer gar nicht in Versuchung kommt, die Kopie zu kaufen. Vorsprung durch Innovation wie es so doof in anderen Branchen heißt. Oder meinetwegen durch Qualität. Wenn es jemand wirklich schafft, ein qualitativ deutlich besseres Produkt zu einem geringeren Preis herzustellen, hat meine Loyalität echt ihre Grenzen. Wie gesagt, in diesem Fall bin ich froh, den Keystep zu haben und finde die B-Kopie weder hübscher noch wirklich preiswerter.

Wenn man richtig idealistisch bei der Sache ist, sollte man eher bei ganz kleinen Buden kaufen und die Frickler mit Herz unterstützen. Die Großen lassen sich doch gerade bei den günstigen Produkten in ihrem Portfolio ohnehin laufend voneinander inspirieren oder kopieren sich im Zweifelsfall selbst. Und hier am Beispiel von Arturia: Die haben mit ihren Synths und jetzt dem Polybrute genug Innovationen im Portfolio, die B nicht mal so eben wegclonen kann. Für uns als User ist das doch gar nicht so schlecht: B erhöht den Druck und die Unternehmen bringen selbst laufend spannende und womöglich besser verarbeitete Produkte hervor, um sich den Vorsprung zu sichern.
 
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Fazit: Verwerflich ist nur etwas, wenn ich selbst nichts davon habe.

Moog, Roland, Sequential, Mackie etc. Klau ok, weil zu teuer
Arturia Klau nicht ok, weil die 10 Euro....geschenkt.

Nach "Das Schwammige Weltbild" von Gustav Ichmachemirdieweltsowieichsiebrauch
 
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Aber wenn bei dem kleinen Arturia geklaut wird, dann ist es auf einmal verwerflich. Arturia Teile kann sich ja auch jeder so leisten. Eine beschissene Heuchelei und Doppelmoral
Ein bisschen differenzierter scheint die öffentliche Meinung hier schon zu sein. Der Unterschied ist nicht so sehr kleiner vs. großer Player, sondern dass uralte Designs verständlicherweise eher als Cloning-Freiwild betrachtet werden. Zwar kann es auch daran heute noch wirtschaftliches Interesse der ursprünglichen Firma geben (siehe MS20 FS usw.), aber sowas fühlt sich einfach viel weniger gemein an, weil die ja 50 Jahre Zeit hatten, diese Kuh wirtschaftlich zu schlachten.
 
Aber wenn bei dem kleinen Arturia geklaut wird, dann ist es auf einmal verwerflich.

So klein ist Arturia gar nicht, unter kleiner verstehe ich dann doch eher so Sachen wie Modal Electronics oder div. 303 Cloner. Gibts denn Kritikpunkte am Keystep die Behringer behoben haben könnte, so Dinger mit eingebauter Spieluhr Funktion sind ja eher nicht so meins, daher fehlt mir der Überblick. Funktioniert das mit den Mod-Strips als Wheel-Ersatz gut? Ich kenne das nur von so meinem billigen iCon Pro Keyboard - mit ähnlichem Design -, an dem Punkt hätte ich wahrscheinlich mit Verbesserungen angesetzt.
 
Eine Info von Analogue Heaven: Die Firmware hat Arturia angeblich auch nur eingekauft. Und Behringer hat die Firmware beim gleichen Zulieferer lizensiert... Den korrekte Quellenachweis habe ich gerade nachgefragt.
 
Was ich mich schon lange bezüglich Behringer frage ist: allein die Entwicklungsabteilung hat gefühlt mehr Mitarbeiter als Arturia im ganzen.
Warum nicht nicht mal wieder was selber ausdenken - hat doch schonmal gut geklappt mit dem Neutron.

Sehr merkwürdig...
 
Letztendlich ist es das, was man seit 30 Jahren bei Behringer erfolgreich macht: Man beobachtet den Markt und bringt erfolgreiche Produkte in einer eigenen Version heraus. Der unique selling point gegenüber dem Original ist der Preis und die konkrete technische bzw. optische Ausgestaltung bewegt sich am Rande des Plagiats. Rechtlich mag das alles okay sein, wenn einem derartiges Gebaren jedoch stören sollte, so hilft hier nur der grundsätzliche Boykott. Aber dafür sind für viele Model D, Pro-1 und Konsorten halt zu verführerisch (preiswert). Muss letztendlich jeder selbst wissen, wie er verfährt, aber sich einerseits darüber aufregen, dass ein Produkt von Arturia geklont wird, sich auf der anderen Seite die Bude mit B-Billgklonen im Dutzend vollzustellen, zeugt von doppelten Maßstäben...
 
OT!
...
Der jammert immer über seine mickrige Entlöhnung. Selber geht er bei Aldi einkaufen - und unterstützt dabei das, was ihn selber stört - Billiglöhne. Welch Ironie
Aldi hat unter den Supermarktketten nicht die niedrigsten Löhne des Personals in den Läden. Das war mal so.

Edit:
Und Markenprodukte bei Aldi oder die genau selben beim Supermarkt nebenan zu kaufen ändern nichts an den Löhnen der Produzenten.
 
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