Bibliotheken in Deutschland, nach dem Muster Nürnberg, jetzt

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Anonymous

Guest
Die GEZ Gebühren sollen sie wenigstens sinnvoll nutzen und alle Bibliotheken nach dem Muster der Stadtbibliothek Nürnberg betreiben. Ich hatte ein gesondertes Thema dazu geschrieben. Wer sich das System in Nürnberg ausgedacht hat, hat alles richtig gemacht, also nicht warten, überall einsetzen. Viele sinnlose Filme, Krimis oder sonstigen Müll kann man von mir aus auch streichen, falls unbedingt notwendig. Wer solche Schrottfilme gedreht hatte, kann ja von mir aus philosophische Audiobücher in Zukunft 4-Point-Editieren. Umlagerung von Schrottserien nach Bibliotheksmaterial wäre ohne Probleme möglich.

Oder Mensche die Option anbieten:
a) Wollen Sie Ihre GEZ Gebühren NUR für Schrottfilme und -serien einsetzen?
b) Wollen Sie Ihre GEZ Gebühren NUR für Bibliotheksmaterial einsetzen?


Wenn alle b) wählen, wird ARD,ZDF einfach geschlossen und es gibt mehr Bücher, oder entsprechend anteilig.
 
Re: Bibliotheken in Deutschland, nach dem Muster Nürnberg, j

Bibliotheken werden nicht von GEZ bezahlt.
GEZ ist eine Zwangsmedienabgabe, die nichts mit Büchern zu tun hat.

Von GEZ bezahlt werden 7 Tage Mediathek, welche auch nur deshalb so extrem kastriert ist, weil die Privaten geklagt haben. Ich hingegen würde für die hohen Gelder ALLE jemals gesendeten Beiträge dort sehen wollen. Allerdings wird manchmal etwas auch deshalb dort nicht abgelegt, weil Rechte Dritter drin vor kommen.
Dh - nur reine Eigenproduktionen.

Eine Wahl dies ODER das haben wir als Bürger nicht. Und mit Bibliotheken hat das nichts zu tun.
 
Re: Bibliotheken in Deutschland, nach dem Muster Nürnberg, j

Ok, wenn man so argumentiert, dann sollen sie noch eine Zwangsabgabe für Bibliotheken einführen, wenn man GEZ so belassen will. Sowas ist ja nicht gottgegeben, GEZ auch nicht, kann geändert werden.
 
Re: Bibliotheken in Deutschland, nach dem Muster Nürnberg, j

Eine ganz tolle idee um die halsabschneidergebühren noch weiter in die Höhe zu treiben.
Ich bezweifele auch daß man als Bibliothek, die was auf sich hält, mit den Wegelagerern assoziiert werden möchte.
 
Re: Bibliotheken in Deutschland, nach dem Muster Nürnberg, j

Teurer als Bankenrettungspakete und -schirme können diese Zwangsabgaben nicht sein.
 
Re: Bibliotheken in Deutschland, nach dem Muster Nürnberg, j

Hihi, ich bin mir sicher das diese Art der Argumentation dir viel Zustimmung und Applaus einbringen wird. :shock:
 
Re: Bibliotheken in Deutschland, nach dem Muster Nürnberg, j

Wenn man diese Forderung noch mit QWERTY-Tastaturen vermischt, dann wird ein Schuh draus!
 
Re: Bibliotheken in Deutschland, nach dem Muster Nürnberg, j

was ist denn bei der stadtbibliothek nürnberg anders als bei anderen bibliotheken?
 
Re: Bibliotheken in Deutschland, nach dem Muster Nürnberg, j

TonE schrieb:
Ok, wenn man so argumentiert, dann sollen sie noch eine Zwangsabgabe für Bibliotheken einführen, wenn man GEZ so belassen will. Sowas ist ja nicht gottgegeben, GEZ auch nicht, kann geändert werden.

Sicher nicht, ich wollte nur damit fragen wie und was du genau meinst und was du genau ansprichst und das GEZ und Bibliotheken nichts damit zu tun haben. Sprich - vermischen von unterschiedlichen Themen verwirren. Vielleicht meinst du es ja gut, aber was genau steht denn dahinter?

Und nein, ich bin nicht für die GEZ, ich bin dafür das eher zu verkleinern und den Kram - wenn schon - dann bitte komplett ins Netz zu stellen, nicht nur für 7 Tage. Und das das dann jedem gehört. Denn wir zahlen es ja auch. Und noch lieber wäre mir man müsste es nicht zahlen. Ich hab nicht mal ein TV Zb, ich hab also nur was von Mediatheken, Zeitsouveränes Schauen nennt sich das. Also on Demand.
Wenn schon, dann so. Ich hab gestern Volker Pispers' letztes Programm gesehen, das ist schon ganz ok, allerdings in mickriger Qualität. 3sat Mediathek.

Also - nutzen tu ich das schon, ist mehr als mein Recht, ich zahle denen massig Kohle und nein - ich finds nicht super, genau so wenig wie die Idee Maut und sonst was zu erheben um das zu finanzieren, was man vorher auch ohne finanzieren konnte. Mauschelgebühr ;-)
Aber auch das geht zu weit..

Was ich dich bitten würde ist - sag doch mal klar was du sagen willst und was die GEZ damit zu tun hat. NAch meiner Logik ist die GEZ ein ANDEREs thema als Bibliotheken. Also zahle ich dafür auch nichts. Ich bin in keinem Verein Mitglied und GEZ zahle ich nur, weil die sehr unangenehm sind - bin aber noch immer dagegen, ich würde für einen on Demand Service eher bezahlen und zwar nach dem, was ich wirklich interessant finde. Das ist wenig - also auch sehr viel billiger als was ich heute zahle. Das erwarte ich zumindest.
 
Re: Bibliotheken in Deutschland, nach dem Muster Nürnberg, j

Moogulator schrieb:
TonE schrieb:
Ok, wenn man so argumentiert, dann sollen sie noch eine Zwangsabgabe für Bibliotheken einführen, wenn man GEZ so belassen will. Sowas ist ja nicht gottgegeben, GEZ auch nicht, kann geändert werden.

Sicher nicht, ich wollte nur damit fragen wie und was du genau meinst und was du genau ansprichst und das GEZ und Bibliotheken nichts damit zu tun haben. Sprich - vermischen von unterschiedlichen Themen verwirren. Vielleicht meinst du es ja gut, aber was genau steht denn dahinter?
Vielleicht doch nicht so unterschiedliche Themen, wer schon mal in einer Bibliothek war, wird wissen, dass es auch dort Medien gibt. Ob jetzt ein Medium, im Fernsehen, im Internet, in der Bibliothek auftaucht ist egal. Fersehen ist sozusagen A, Internet die 7 tägige Variante B, Bibliothek C, neben all den Büchern und Zeitschriften natürlich.

GEZ Kunden könnten ja angeben, was sie mit Ihrer Summe unterstützen wollen. A,B,C als Checkboxes, wenn alle nur C ankreuzen werden eben sinnlose Krimis wie von jedem Dorf Rosenheim, Garmisch, bald wohl auch Bamberg usw. gekürzt, stattdessen gibt es mehr Medien in der Bibliothek, ganz einfach. Ich finde die Quantität der Angebote in Nürnberg mehr als ausreichend, jetzt müssen andere Städte dies nur nachmachen. Unabhängig von der GEZ. Wenn aber argumentiert wird, es wäre nicht genug Geld dafür da, dann sollen die GEZ Kunden dies angeben dürfen, wenn niemand C wählt können sie so weitermachen wie bislang.
 
Re: Bibliotheken in Deutschland, nach dem Muster Nürnberg, j

Um Misverständnissen vorzubeugen: Ich halte die GEZ Zwangsabgabe in der jetzigen Form für Verfassungswidrig, und das, was mit der Kohle gemacht wird, für Sittenwidrig.

Ich versuche trotzdem mal, ein paar Sachen, Hauptsächlich zur Verteilung der Gelder, zu erklären.

Grundsätzlich hat GEZ und Literatur nur wenige Schnittmengen. Am ehesten noch über die VG Wort---> kleines Senderecht---> Einnahmen von den GEZ finanzierten Sendern.

GEZ macht Filmförderung, und finanziert Rundfunkanstalten. Das meiste Geld landet direkt bei den Sendern. Schaut Euch mal die Burgen vom WDR in Köln (fast zwei Stadtviertel), oder ZDF in Mainz an. Die verheizen viel für Eigenproduktionen, Coproduktionen und viel landet auf diesem Wege auch direkt bei Pillawa, Jauch, Bundesliga, Hollywood, und sonstigen Gesellen, die sich clever positioniert haben.
Aber auch das deutschsprachige Autorenkino kriegt noch ein paar Millionen ab für (unter anderem) Drehbuchförderung, Produktion, Vertriebsförderung, usw. Das wird über die (Landes)Filmförderanstalten verteilt. Über den Daumen gepeilt reden wir da über ungefähr 150 Mio €.

Vergleich WDR GEZ Einnahmen 2013 ca. 1,1 Milliarden €, ZDF GEZ Einnahmen 2013 ca. 1,8 Milliarden, die anderen Anstalten erspare ich mir, aber es wird dann schon klar, warum sich manch ein Starmoderator eine Insel leistet, und der nächste ein Schloss bewohnt.

Der Bund betreibt 3 verschiedene Filmförderanstalten. Eine wird durch Steuergelder finanziert, eine durch Abgaben der DVD, und Kinobranche. Die sind also hier an dieser Stelle raus. Die Dritte DFFF wird auch größtenteils durch Steuergelder finanziert, ARD und ZDF hängen aber mit 20 Mio € drin, die Privaten auch nochmal mit ca.10 Mio.

Fast jedes Bundesland hat mindestens eine Förderanstalt, NRW leistet sich z.B zwei. Da spielt dann die Rundfunkanstalt des entsprechenden Landes eine maßgebliche Rolle bei der Verteilung der Fördermittel... also wer was wie bekommt. Das alles mit der Argumentation, daß es ja das Geld, des Senders ist, und die deswegen die Macht haben. Sehr oft macht dann die Rundfunkanstalt gleich noch den Coproduzenten, um das benötigte Restgeld auf diesem Wege aufzutreiben.

Dann muss der eigentliche Produzent nur noch die restlichen 15% zuschiessen, was in der Regel genau dem Produzentengehalt entspricht. Jeder vernünftige Produzent wird das in seinem Kostenvoranschlag natürlich so geschickt einbringen, daß er sein (zu erwartendes) Gehalt, als Vorschuss direkt als Einlage vorne draufrechnet. Man lebt dann von den Handlungskosten. Super System... in sich geschlossen. Den passenden Kredit dazu gibt es mit Sender als Bürgen in NRW z.B. bei der Stadtsparkasse Köln/Bonn. Die haben sogar eine extra Abteilung für diese Fälle, und Verwalten dann auch direkt die Filmgelder.

Wir Musiker können von so etwas nur träumen, aber unsere Art der Musik ist ja auch Genreübergreifend nicht politisch gewollt.
Unsere Zugriffe auf ein wenig GEZ Geld lauten also Gage, GEMA, GVL, und bei Vocals in der Musik VG Wort.

Okay, zurück zu den dicken Brocken:

Wenn man mal schaut, wer die Rundfunkanstalten im Endeffekt leitet, Stichwort Parteibuch, hört dann auch schnell die Nachtigall tapsen, und könnte schon wieder als Verschwörungstheoretiker gebranntmarkt werden.

Da kann es dann zum Beispiel schonmal vorkommen, daß ein Autorenfilm sämtliche Förderungen zur Umsetzung bekommt (kann mal schnell 1 Mio € sein), aber dann aus "unerfindlichen" Gründen die letzte Fördermaßnahme, die Vertriebsförderung, nicht genehmigt wird. Hab ich selbst mal Hautnah mitbekommen. Geldverbrennung pur deluxé!

Hollywood??? Das funktioniert zum Beispiel so: die Förderanstalten fördern so, daß der Produzent für jeden geförderten €uro 1,5 €uro im Bundesland der entsprechenden Förderanstalt ausgeben muss. Das nennt sich "Regionaleffekt", und soll die einheimische Filmindustrie stärken. Dann baut zum Beispiel Warner Bros. die Moovieworld nach Bottrop, kassiert dafür noch jede Menge Strukturförderungen, und sitzt an einem der größten Töpfe in NRW aber mal sowas, von an der Quelle. Die machen das nicht, damit Bottrop Achterbahn fahren kann. Da geht´s um viel mehr (Kohle).

Anderes Beispiel: Görlitz: glaubt ihr echt, daß die ganzen Amistreifen alle immer Görlitz als Kulisse nehmen, nur, weil es so einmalig schön ist??? Ich auf alle Fälle nicht!

Eigenproduktionen von Privatsendern wurden vor Jahren (bis ca. 2003) nicht, bis kaum von diesen Förderanstalten subventioniert. Wie das heutzutage ist, weis ich nicht.


Bibliotheken werden aus anderen Töpf(ch)en gespeist, sehr oft kommunal, oder sogar privat, und mit ehrenamtlichen Helfern.

Bibliotheken gelten aber als so uncool, daß da subventionstechnisch kaum noch was geht.

Heutzutage werden hauptsächlich sogenannte Literaturhäuser subventioniert. Da tut sich dann auch schonmal ein EU Topf auf, oder Land und Bund finanzieren mit.

Stichworte sind da wohl eher Staatliche Kulturförderung (der unbekannte, gemeine, fiese Bruder der GEZ), und Strukurförderung.

Literaturhäuser sollen wohl Buch, neue Medien und Event zusammen bringen. Ich bin da nicht komplett drin im Thema, aber meine liebe Freundin Kerstin Juchem (Neuerdings Dr. Kerstin Wolff) hat ihre Doktorarbeit zu diesem Thema geschrieben, die auch in Buchform vorliegt:

ISBN-13: 9783894797911
 


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