Blade Runner II / 2049

1. Passt der Inhalt zur entsprechenden Zeit (der heutigen Zeit und/oder der Filmzeit)? 2. Ist im Inhalt etwas widersprüchlich oder unauthentisch? 3. Sind die Handlungen der Charaktere nachvollziehbar? 4. Sind die vorkommenden Figuren authentisch? 5. Ist die Handlung insgesamt schlüssig und nachvollziehbar? 6. Ist der Film auf eine bestimmte Weise innovativ oder nicht? etc. pp.

Also: Schlüssigkeit, Gültigkeit, Authentizität von Handlungen, Plots, Figuren, Filmsettings etc. - das sind Kriterien, nach denen man Filme als gelungen oder weniger gelungen bewerten kann
 
bezgl. BR2049 spricht dieser film interessante fragen an:
- liebe zu künstlichen wesen (KI oder roboter)
- was darf eine KI, töten? wenn ja, wann und weshalb? zb. stellt sich eine solche frage im zusammenhang mit selbst fahrenden autos.
- gibt es eine seele: tollster spruch des films dazu. "bisher bist du gut ohne seele ausgekommen"
- was ist leben wert?

Aber das wurde doch schon im ersten Teil angeschnitten und macht den ersten Teil ja so grandios weil es die Fragen aufwirft aber nicht auch gleich eine mögliche Antwort hinknallt.

Neu in BR2049 ist die frage ob Replikanten auch gebähren dürfen und somit den letzten "Vorsprung" des Menschen eliminieren. Das hätte man in der Story etwas mehr ausbauen können dafür auf die ein oder andere Gewalt-Szene verzichten können. Da finde ich BR2049 nicht mehr zeitgemäss und bezüglich Tiefe ist da der minimalistische Film "Ex Machina" packender. Es wirkt ein wenig verkrampft sowohl dem jungen wie auch dem reiferen Publikum gerecht zu werden. Das schlägt sich auch im Score nieder der es, für mich leider, nicht geschafft hat zum Sountrack zu werden. Da fehlte der Mut, denn das wär auch ein grosses Risiko gewesen, zumindest bei der Düsternis der Bilder und der grossen Vorlage von Vangelis. Doch so passt der Score zum Film, schafft aber so keine Sensation. Gutes Handwerk aber kein Meisterwerk, so zu sagen.
 
1. Passt der Inhalt zur entsprechenden Zeit (der heutigen Zeit und/oder der Filmzeit)? 2. Ist im Inhalt etwas widersprüchlich oder unauthentisch? 3. Sind die Handlungen der Charaktere nachvollziehbar? 4. Sind die vorkommenden Figuren authentisch? 5. Ist die Handlung insgesamt schlüssig und nachvollziehbar? 6. Ist der Film auf eine bestimmte Weise innovativ oder nicht? etc. pp.

Also: Schlüssigkeit, Gültigkeit, Authentizität von Handlungen, Plots, Figuren, Filmsettings etc. - das sind Kriterien, nach denen man Filme als gelungen oder weniger gelungen bewerten kann
Aber das ist mir doch als Zuschauer alles völlig wumpe. Andere mögen da wert drauf legen. Keine Ahnung, der Film muss ja mir gefallen und nicht anderen. Wenn ich einen monotonen Tag hatte, dann gefällt mir vielleicht ein Film zum Nachdenken. Wenn ich den ganzen Tag programmiert habe und meinen Geist bis aufs letzte Neuron gefordert habe, dann will ich einfach nur platte Unterhaltung und bitteschön mit einem HappyEnd. Da ist er mir egal ob irgendwas passt, das Teil soll mich gefälligst einfach nur unterhalten. Da will ich mein Hirn nicht nutzen oder etwas analytisch betrachten. Wenn dies dann der Film liefert, bekommt er von mir meinen persönlichen Oskar für den Tag und die Stimmung in der ich gerade war. An einem anderen Tag kann der Film überhaupt nicht für mich funktionieren. Alles eine sehr dynamische Sache.

Genauso ist es doch mit der Musik. Wenn die in mir ein Gefühl auslöst was mir in dem Moment gut tut, dann haben die wirklich alles richtig gemacht. Völlig egal was die benutzt haben oder ob was zusammen passt oder nicht.

Als Kritiker von Filmen oder auch Musik kann man natürlich meinen persönlichen Geschmack und meine Stimmung nicht erahnen und nur nach solch theoretischen Aspekten prüfen wie du sie genannt hast(authentisch, nachvollziehbar, innovativ etc.) Deswegen macht es für mich keinen Sinn mir eine Kritik von einem Film durchzulesen oder von Musik, Kunst, Literatur usw. Das einzige was für mich zählt ist wie andere den Streifen gefunden haben und welches Gefühl beim Anschauen rüber gekommen ist. Da sind solche Plattitüden wie flach, hammer genau das richtige und bringt mir tausend mal mehr als das was Kritiker schreiben.

Alles im Leben dreht sich darum welches Gefühl man bei einer Sache hat. Das ist der Maßstab für sein persönliches gut oder schlecht Empfinden. Ich habe noch nie im Leben mit einer geschrieben Kritik was anfangen können, es sei denn es geht um Sachen wie Fachbücher oder Technik usw, wo man technisch sehr wohl prüfen kann ob das Produkt gut oder schlecht ist.
 
trotz versuchter objektivität, bleibt es letztlich etwas subjektives, ob einem ein film gefällt.
ich finde zb. ghostrider 1 toll. die kritiken finden den film schlecht. aber mir macht er spaß.
 
trotz versuchter objektivität, bleibt es letztlich etwas subjektives, ob einem ein film gefällt.
ich finde zb. ghostrider 1 toll. die kritiken finden den film schlecht. aber mir macht er spaß.
Genau das meine ich. Mir fallen jetzt keine Beispiele ein, aber ich habe schon oft gedacht zum Glück habe ich mir mal wieder meine eigene Meinung gebildet.
 
Genau das meine ich. Mir fallen jetzt keine Beispiele ein, aber ich habe schon oft gedacht zum Glück habe ich mir mal wieder meine eigene Meinung gebildet.

Ich bilde mir dahingehend auch lieber meine eigene Meinung. Ein Freund von mir kann z.B. einen bestimmten Schauspieler nicht ab, welchen ich hingegen richtig gut finde. Demgegenüber brauche ich also Filme mit dem Schauspieler schon mal gar nicht erwähnen. Interstellar z.B. hat mir richtig gut gefallen, andere aber finden den schlecht - ist dann eben so.
 
Interstellar war ein tolles Gemälde der Filmkunst, und sooo traurig wegen der Trennung von Vater und Tochter.

Filme schaue ich mir manchmal unter anderen Gesichtspunkten an. Ich beschäftige mich auch ein wenig mit Computergrafik und daher kann ich an den CG-FX gefallen finden und die durchaus genießen, ohne dass der Film nun besonders toll ist. Mit schnellen Schnitten komme ich aber immer weniger klar, das merke ich.

Ein Film zu bewerten ist etwas extrem individuelles. Das kann mir gar kein Außenstehender abnehmen.
 
Interstellar war ein tolles Gemälde der Filmkunst, und sooo traurig wegen der Trennung von Vater und Tochter.(...)
Mit schnellen Schnitten komme ich aber immer weniger klar, das merke ich....
"Interstellar" war mir auch zu lang (zweidreiviertel Stunden?).
Ein Positivbeispiel war für mich "Arrival" (2016): keine nervtötende Action mit Schnellschnittkaka.
Ein ruhiger Film, der zwar auch fast 2 Stunden lang ist, aber nicht aufgeblasen daherkommt.
 
Arrival fand ich auch klasse. Die Filme haben mir beide gut gefallen. Emotional berührt war ich allerdings nur bei Interstellar.
 
Nach 17 Seiten mitlesen hab ich mir gestern auch mal B2 (wie wir Insider sagen ;-) ) angetan - und mich etwas ratlos zurückgelassen. Bildgewaltig, vom Sound her sehr dynamisch und voller Reminiszenzen an B1. Das Erzähltempo hat mir gefallen - wie schon geschrieben: Keine Schnittorgie wie insbesondere bei den Transformers-Filmen (die da echt besonders krass sind). Ryan Gosling fand ich OK, nur wenn ich permanent irgendwelche Messer in mich gerammt bekomme und man meinen Schädel durch eine Wand haut - dann kann ich so viel ziel- und inhaltslos sein, wie ich will - da könnte der liebe Ryan doch ein bisschen mehr "Effekt" zeigen.
Ansonsten hatte das ein bisschen was von Star Wars ("Ich bin Dein Vater") und der Blechposaunen Synthiesound ging mir irgendwann auf den Keks. Aber ich habe über den Plot nachgedacht, blieb bei der Sache und somit ist der Film für mich eine gute 2.
Arrival hat mir insgesamt besser gefallen und Interstellar war für mich eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten mit der unsäglichen "Ich bin in einem Bücherschrank gefangen"-Szene am Schluss und voller Logik (Physik) Fehlern.
 
1. Passt der Inhalt zur entsprechenden Zeit (der heutigen Zeit und/oder der Filmzeit)? 2. Ist im Inhalt etwas widersprüchlich oder unauthentisch? 3. Sind die Handlungen der Charaktere nachvollziehbar? 4. Sind die vorkommenden Figuren authentisch? 5. Ist die Handlung insgesamt schlüssig und nachvollziehbar? 6. Ist der Film auf eine bestimmte Weise innovativ oder nicht? etc. pp.

Also: Schlüssigkeit, Gültigkeit, Authentizität von Handlungen, Plots, Figuren, Filmsettings etc. - das sind Kriterien, nach denen man Filme als gelungen oder weniger gelungen bewerten kann
Ich habe über objektive Filmkritik noch mal nachgedacht und gebe dir Recht. Solche Kriterien helfen durchaus einen Film, deren Figuren und seiner Geschichte besser zu verstehen und zu folgen. Allerdings ist das wie in der Musik, da kann harmonisch und technisch auch alles einwandfrei sein und das guten Stück holt trotzdem niemanden hinterm Ofen hervor. Was bringt mir dann solche Kritik im Vorfeld? Im schlimmsten Falle verpasse ich ganz tolle Filme und Musik. Im besten Falle bin ich auf Nummer sicher gegangen und habe trotzdem einen -Achtung Plattitüde - öden Film gesehen.
 
Ja klar, das stimmt. Ein professioneller Kritiker braucht Kriterien, um sein Urteil zu begründen. Ich allerdings kenne Kritiker, von denen weiß ich: wenn die ein Album/einen Film/ein Buch verreißen: ICH werde es/ihn mögen. Umgekehrt kenne ich auch Kritiker (z.B. Albrecht Piltz, ehemals Elektrodromteur bei Keyboards), auf dessen Urteil ich mich nahezu 100%ig verlassen kann.

Will sagen: 100% Objektivität bei einer Kritik ist natürlich unmöglich. Ein Kritiker kann aber erklären und begründen, wie er an sein Kunsturteil gekommen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interstellar hat mich leider ziemlich kalt gelassen. Die Bilder waren schön gemacht. Aber diese Tränendrüsenstimmung fand ich dann abschliessend am Ende doch etwas zu viel des guten. Hab den Film ergo sehr schnell vergessen und nur das Orgelthema ist mir ins Hirn gebrannt (weil es ja auch andauernd vorkam). Den BR II finde ich im Vergleich gelungener.
 
Da der Original Blade Runner einer meiner absoluten Alltime Fave darstellt, hab ich mir letzte Woche jetzt auch mal den 2049 reingetan.

Echt schade um die vertane Zeit, Geld und was weiß ich noch alles. Stephens Kommentar finde ich da schon sehr passend.....

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